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Demokratie heißt nicht,einer bestimmt für
eine Wahlperiode in allen gesellschaftlichen
Dingen bis zum Extrem hin wo es langzugehen hat.
Demokratie und Mandatstreue heißt,
den Menschen Auswahlmöglichkeiten zu offerieren,
das qualitativ hochwertige Wirken der
Demokratieteilnehmer und deren
Entfaltung zu fördern bzw. sich bewährende
abweichende Alternativen zu tolerieren
und die Konkurrenz der
unterschiedlichen Lösungsansätze zu akzeptieren
und auf einen Grundnenner zu bringen.
Man ist vorrangig dem Wohl des Deutschen Volkes
und ihrer Bürger verpflichtet und
sehr nachrangig der eigenen Clientel.
Die Beschneidung des Grundgesetzes und die
Amtsanmaßung der regierenden Parteien
hinsichtlich der Unterminierung der Autorität
von Lehrdidaktikspezialisten ist ein Affront
an die aufgeklärte, moderne Gesellschaftsordnung.
Was sich bewährt, hat ein Recht auf
gleichberechtigte Existenz!
Der Erfolg der Menschen, ist der Wohlstand
des Landes.
Und noch immer gibt es keinerlei Nachweis, dass das von Frau Lehmann propagierte Schulsystem gut oder besser ist... Wie schaut die Entwicklung im Lande nochmal aus bezügl Ausbildungsfähigkeit, schreiben, lesen, rechnen...? Oder gibt es die Probleme lediglich in den bisher Schulkonservativen Süd-Ländern...?
Egal, Hauptsache: "es lebe die Ideologie"!
Der Prozess wegen Cum-Ex-Geschäften gegen den Hamburger Bankier Olearius wurde eingestellt. Er sei zu krank. Jetzt klagt er gegen seine Anklägerin.
Kommentar Gesamtschulen: Es lebe die Ideologie!
Gerade als Vorbildschule ausgezeichnet, steht die Integrierte Gesamtschule Göttingen-Geismar unter politischem Druck. Und mit ihr alle anderen Gesamtschulen Niedersachsens.
Es hätte ein richtiges Happy End sein können. Der Mann, welcher die Gesamtschule einst bekämpfte, schüttelt dem Gesamtschulleiter unter aufbrandendem Applaus die Hand. So geschehen am Freitag in Berlin, als Bundespräsident Christian Wulff (CDU), einst niedersächsischer Ministerpräsident, der Integrierten Gesamtschule Göttingen-Geismar den Deutschen Schulpreis als beste deutsche Schule überreichte. Doch Schulfrieden war gestern, heute herrscht wieder Krieg.
Die schwarz-gelbe Regierung in Hannover will der Schulpreisschule - und damit allen anderen niedersächsischen Gesamtschulen - auf keinen Fall erlauben, ihr gerade erst preisgekröntes Konzept fortzusetzen. Sie sollen ihre gymnasialfähigen Schüler schneller zum Abitur bringen, und das heißt, sie früher von vermeintlich schwächeren Schülern trennen. Frei nach dem Motto: pfeif auf gute Erfahrungen, es lebe die Ideologie.
Ideologien dienen dazu, politisches Handeln zu rechtfertigen. Und die Bildungspolitik der CDU ist in Niedersachsen und bundesweit darauf ausgerichtet, Kinder möglichst früh nach "Begabungen" zu sortieren und sie in separaten Klassen und Schulformen auf bestimmte Abschlüsse zu trimmen.
Oberstes Ziel der konservativen Bildungspolitiker, ob in Sachsen, Niedersachsen oder Bayern, ist dabei immer, die Institution Gymnasium für die Leistungselite, welche sich hauptsächlich aus den Kindern der Bildungsbürger rekrutiert, zu bewahren. Alle Schulen, die diese Separierung aufheben, werden als "Einheitsschulen" verunglimpft.
Dass nun eine solche Einheitsschule zum wiederholten Male als Vorbildschule ausgezeichnet wurde, ficht die Konservativen nicht an. Sie lassen sich ihre Vorstellungen, wie Schule zu funktionieren hat, nicht kaputtmachen. Um keinen Preis.
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Kommentar von
Anna Lehmann
Leiterin Parlamentsbüro
Schwerpunkte SPD und Kanzleramt sowie Innenpolitik und Bildung. Leitete bis Februar 2022 gemeinschaftlich das Inlandsressort der taz und kümmerte sich um die Linkspartei. "Zur Elite bitte hier entlang: Kaderschmieden und Eliteschulen von heute" erschien 2016.