Einwanderung ohne Hürden: Oh, wie schön ist Kanada
Den Betrieben gehen die Fachkräfte aus. Arbeitsministerin Ursula von der Leyen will es künftig den Unternehmen überlassen, Fachkräfte aus dem Ausland zu holen.
BERLIN taz | 440 Kilogramm wiegt eine der mannshohen gelblichen Rollen aus Zellulose, mit denen die Produktionsstraßen der Paul Hartmann AG alle paar Stunden gefüttert werden. Dann saugen die Maschinen die Stoffbahnen in sich hinein, schneiden, kleben, falten bis zu 800 Mal pro Minute und spucken kurz darauf am 60 Meter entfernten anderen Ende fertige Windeln aus, schön verpackt in Plastikfolie und braune Kartons. Rund eine Milliarde saugfähige Einlagen verlassen diese und eine weitere Halle pro Jahr.
In einer derart kapitalintensiven Fabrik arbeitet kaum noch ein Mensch. Drei Beschäftigte reichen, um eines der zwölf Fließbänder zu beaufsichtigen. Doch selbst wenige Spezialisten einzustellen, fällt dem Unternehmen aus Heidenheim bei Stuttgart zunehmend schwer. "Die Lage ist zwar noch nicht beängstigend, aber künftig wird sich eine größere Lücke zwischen Angebot und Nachfrage von Fachkräften auftun", sagt André Tavernier, der Leiter der Personalentwicklung bei Hartmann.
Vor einiger Zeit hat die Firma eine "Demografie-Analyse" durchgeführt. Man wollte wissen: Wie entwickelt sich die Altersstruktur der Belegschaft? Muss Hartmann sein Rekrutierungsverhalten ändern? Was kann man noch tun, um geeignete Bewerber zu finden - über die bereits praktizierten Traineeprogramme und das Talentmanagement hinaus? Eine der Antworten, die Tavernier gibt, lautet: "Die Hürden zu senken, um die Anwerbung qualifizierter Fachkräfte im Ausland zu ermöglichen, ist der richtige Weg."
Kanada als Vorbild in Einwanderungspolitik
Auf 100 gemeldete Ingenieurs-Arbeitsstellen kamen im Maschinen- und Fahrzeugbau zuletzt 143 Arbeitslose, in der Elektrotechnik 155. Bei den Ärzten kamen 100 Stellenangebote auf 86 Arbeitslose. Noch schlechter sieht es bei examinierten Fachkräften für Altenpflege aus: Hier kommen auf 100 Stellen 45 Arbeitslose. Branchenverbände wie der Verband der Ingenieure (VDI) gehen von 69.000 fehlenden Ingenieuren aus.
Arbeitgeber bezifferten den Fachkräftemangel im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik auf 150.200 Personen. Dabei handelt es sich um Schätzungen, die etwa davon ausgehen, dass nur jede 7. freie Ingenieursstelle den Arbeitsagenturen gemeldet wird. Auf dieser Grundlage arbeiteten 2010 rund 61.200 Beschäftigte aus Drittstaaten in Deutschland. Bisher müssen Arbeitgeber die Zustimmung der Bundesagentur für Arbeit (BA) einholen, wenn sie Arbeitnehmer aus Staaten außerhalb der Europäischen Union (EU) einstellen. (rtr)
Spezialisten außerhalb Deutschlands und der EU zu suchen, wird für Hartmann und andere Unternehmen in ähnlicher Lage ab Mittwoch leichter. "Wir setzen die Vorrangprüfung aus", erklärt Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU). Deutsche Firmen können damit Ingenieure für Maschinenbau, Fahrzeug- und Elektrotechnik sowie Ärzte weltweit anwerben, ohne zunächst geeignete Kandidaten im Inland ausfindig machen zu müssen.
Damit durchbricht die Bundesregierung ihre bislang restriktive Einwanderungspolitik an einer entscheidenden Stelle. Bislang durften auch Hochqualifizierte, die die Wirtschaft eigentlich gerne eingestellt hätte, nur nach monatelangem, schwierigem Prozedere einreisen und hierzulande arbeiten. Jetzt sieht es plötzlich anders aus: Deutschland wird Kanada. Das nordamerikanische Land veröffentlicht auf den Internetseiten seiner Einwanderungsbehörde regelmäßig eine Liste mit weltweit gesuchten Berufen. Die deutsche Liste ist dagegen sehr kurz, aber erstmals gibt es nun eine.
Diesen grundsätzlichen Schwenk beschließt die Bundesregierung während ihrer Kabinettssitzung am Mittwoch. Das 32-Seiten-Papier trägt den Titel "Konzept zur Fachkräftesicherung". Über weite Strecken geht es darum, wie Deutschland seinen Bedarf an Arbeitskräften auch künftig aus dem Inland decken kann. Aber ziemlich weit hinten findet sich dann doch der Satz: "Die Bundesregierung wird durch die Ausgestaltung des Zuwanderungsrechts die Attraktivität Deutschlands für Hochqualifizierte steigern."
Erfolg für die Arbeitsministerin
Darauf gedrungen haben die Wirtschaftsminister der FDP, Rainer Brüderle und Philipp Rösler. Dass Deutschland nun tatsächlich seine Türen öffnet, beruht aber vor allem auf einem Sinneswandel innerhalb der Union. Wieder einmal kann Arbeitsministerin von der Leyen einen Erfolg als Modernisiererin der konservativen Partei verbuchen. Sie ist im vergangenen Jahr durch die Firmen, Verbände und Kreistage getourt, um Unterstützung für ihr Anliegen zu mobilisieren. Parteiinterne Kritiker wie der CSU-Arbeitsmarktexperte Max Straubinger konnten den Richtungswechsel nicht verhindern, weil von der Leyen die Unterstützung von CDU-Bildungsministerin Annette Schavan, Kanzlerin Angela Merkel und der Wirtschaft genießt.
Denn Windel-Hersteller Hartmann ist nicht das einzige Unternehmen, das beginnende Engpässe spürt. So sagt Rüdiger Bechstein, Personalleiter der Firma Kärcher, des Herstellers von Hochdruckreinigern: "Beispielsweise in Hohenlohe im Nordosten Baden-Württembergs liegt die Arbeitslosigkeit bei drei Prozent. Dort herrscht praktisch Vollbeschäftigung. Angesichts dieser Entwicklung dauert es schon einmal anderthalb Jahre, bis wir Ingenieurstellen besetzen können - obwohl wir frühzeitig mit der Personalsuche beginnen."
Rupert Hutterer, Geschäftsführer der Carl Stahl GmbH aus München, berichtet Ähnliches. Das Unternehmen, das unter anderem Stahlseile für Skilifte fertigt, sucht dringend Mechatroniker, die die Anlagen nach dem Aufbau prüfen.
Nachwuchs kann Lücken nicht auffüllen
Und in den kommenden Jahren könnte sich der Fachkräftemangel zu einem ernsthaften Problem ausweiten, das die Entwicklung der Unternehmen behindert. So sehen es viele Experten, auch die Bundesagentur für Arbeit teilt diese Einschätzung. Deren Vorstand Raimund Becker erklärt: "Wir müssen damit rechnen, dass im Jahr 2025 in Deutschland rund 6,5 Millionen Arbeitskräfte fehlen." Dies liege schlicht daran, dass zu wenige Kinder in Deutschland geboren würden und mehr Beschäftigte in Rente gehen, so Becker.
Der wichtige Punkt: Selbst wenn die Regierung alle Hebel in Bewegung setzte, mehr Frauen in den Beruf einstiegen, Ältere länger arbeiteten und Schulabbrecher doch noch eine Ausbildung erhielten, würde der Nachwuchs nicht alle freien Stellen in den Unternehmen besetzen können. "Trotz dieser und anderer Maßnahmen prognostizieren wir eine weitere Lücke von zwei Millionen Beschäftigten in 2025", sagt BA-Vorstand Becker. Für ihn ist deshalb völlig klar, dass man dem Problem nur mit mehr Einwanderung beikommen kann.
Experten, die diese Position vertreten, treffen allerdings auf eine hitzige Debatte. Von Wirtschaftsverbänden wie dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag erhalten sie Unterstützung. Der Deutsche Gewerkschaftsbund dagegen ist sehr reserviert. Dort heißt es, dass die Versorgung inländischer Arbeitsloser mit Jobs absolute Priorität habe. Erst, wenn das gelungen sei, könne man eventuell zum Mittel verstärkter Einwanderung greifen.
Kompliziertes Verfahren der Vorrangprüfung
Und wie ist die Stimmung in der Bevölkerung? Dies hat Arbeitsministerin von der Leyen vom Institut Allensbach untersuchen lassen. 2004 lehnten demnach 59 Prozent der befragten Bürger Einwanderung ab, solange es Arbeitslosigkeit gibt. Im vergangenen Jahr sank der Wert der Ablehnung auf 46 Prozent. Von der Leyen sieht darin einen Fortschritt, muss aber einräumen, dass knapp die Hälfte der Bevölkerung ihre Zuwanderungspolitik ablehnt.
Das ficht die Ministerin freilich nicht an. Sie ist überzeugt: "Wir müssen uns grundsätzlich anders aufstellen", um die Versorgung der Unternehmen mit qualifizierten Beschäftigten zu sichern. Die Abschaffung der Vorrangprüfung für Ingenieure und Ärzte ist dabei nur der erste Schritt.
Bislang mussten deutsche Unternehmen, die beispielsweise Bewerber aus Nicht-EU-Staaten wie Tunesien oder Indien anstellen wollten, ein kompliziertes Verfahren durchlaufen. Im Rahmen der Vorrangprüfung suchte die Bundesagentur manchmal monatelang nach geeigneten deutschen Bewerben oder Kandidaten aus EU-Ländern. Erst wenn diese Suche erfolglos verlief, durften die Nicht-EU-Arbeitnehmer hier Geld verdienen. Über Ingenieure und Ärzte hinaus denkt von der Leyen nun daran, auch die Einwanderung von IT-Spezialisten und anderen Berufen zu erleichtern.
Weitere Hürden sollen gesenkt werden
Außerdem will sie noch vor der Sommerpause eine weitere Hürde senken. Bislang dürfen Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Staaten nur dann ohne Beschränkungen in Deutschland eine Stelle antreten, wenn sie mehr als 66.000 Euro pro Jahr brutto verdienen. Diese Grenze sollte den Zuzug auf wenige teure Hochqualifizierte beschränken. Aus genau diesem Grund hält sie von der Leyen nun für hinderlich. Die Ministerin strebt an, den Mindestverdienst auf rund 40.000 Euro zu reduzieren. Dann könnten beispielsweise auch Facharbeiter aus Nordafrika oder Russland nach Deutschland kommen, die in der Autoindustrie gebraucht werden.
Ob die CDU-Modernisiererin diesen Punkt gegen ihre Kritiker in der Union so schnell durchsetzen kann, wie sie hofft, darf man jedoch bezweifeln. Mindestens aber "in dieser Legislaturperiode" wolle man die Verdienstgrenze senken, ist in ihrem Ministerium zu hören.
Leser*innenkommentare
Carolin
Gast
Da meine Email-Adresse offensichtlich nicht oben angezeigt wird... : Carolin@online.ms
Carolin
Gast
Oh all Ihr lieben Kommentatoren,
wie sehr kann ich das alles unterschreiben und würde mir wünschen Frau von der Leyen würde es persönlich lesen.
Mir bleibt mein Essen im Halse stecken, wenn ich Artikel wie diese lese.
Ich bin 33 Jahre, habe eine kaufmännische Ausbildung, ein BWL-Studium, Berufserfahrung, Auslandserfahrung im gelobten Kanada, spreche fließend Englisch und ich bin seit über 6 MONATEN ARBEITSLOS in Deutschland, in dem gut ausgebildete Fachkräfte fehlen, weil ich für den einen über-qualifiziert bin, für den nächsten es unmöglich ist mir ein Gehalt zu zahlen von dem ich leben kann, für andere bin ich nicht ausreichend qualifiziert, weil ich kein Fachidiot bin und alle anderen stellen mich nicht ein, weil ich ja noch keine Kinder habe und womöglich noch etwas dagegen tun könnte, dass Deutschland nicht noch weiter schrumpft.
Habe ich schon erwähnt, dass ich auch reisebereit, lernfähig und auch lernwillig bin???
In Deutschland gibt man aber lieber einem Personalberater 20.000€ um den perfekten Mitarbeiter in einem anderen Unternehmen zu "klauen", statt sie in die Weiterbildung eines motivierten Menschen zu stecken und kräht laut, dass Fachkräfte fehlen.
20 und biegsam bin ich allerdings nicht mehr, dafür kann ich unternehmerisch Denken und Handeln, aber auch das ist hier nicht gefragt.
Liebe Frau von der Leyen, wie gerne würde ich Ihre Antwort auf meine Situation hören!
Jobangebote im Rhein-Main-Gebiet, Köln oder aus dem Ausland können gerne an meine oben angegebene Email-adresse gesendet werden... lol!!!
Susi Sorglos
Gast
Warum kommt niemand aus EU-Europa, trotz Freizügigkeit und Entsendegesetz? Weshalb kommen keine Spanier, Griechen oder Franzosen, trotz hoher Jugendarbeitslosigkeit in ihrem Geburtsland? Sogar die Polen, vor denen sich alle so fürchteten, bleiben weg! Weil sich herumgesprochen hat, daß in Deutschland keine »Mitarbeiter«, sondern unterwürfige Mägde und Knechte gesucht werden, die für ein Essen malochen und möglichst auf der Baustelle schlafen - getreu dem Motto: Von China lernen heißt siegen lernen! Was mit Maurern und Monteuren funktioniert, soll jetzt auch bei Ingenieuren umgesetzt werden. Nebenbei will man sich natürlich auch die Ausbildungskosten ersparen.
Aber niemand, dessen IQ über der eigenen Körpertemperatur liegt, wandert in ein hochpreisiges Billiglohnland ein - genausowenig wie die intelligenteren Bewohner dieses hochpreisigen Billiglohnlandes an Nachwuchs auch nur denken. Man wäre doch dumm, wenn man Berufe mit kleinen Gehältern und Löhnen nicht verschmähen würde. Um freiwillig sogar Arbeitsmigrant im fremdsprachigen Ausland zu werden, muß der zu erwartende Lebensstandard bzw. das voraussichtliche Einkommen so hoch sein, daß es das Fremdsein und die Heimatlosigkeit sowie den Verlust von Sprache, Kultur, Bekanntenkreis und Lebensweise mehr als nur ausgleicht. Kanada wie auch Australien und die USA können kein Vorbild für Deutschland darstellen, weil diese Länder für die weltumspannenden Englischsprachler das sind, was Österreich, Schweiz oder Bayern für Berliner oder Hamburger ist: unheimlich, aber trotzdem irgendwie vertaut.
Frei nach Brecht wollen die Herrscher der Wirtschaft sich einen neues, quasi ein Gratisvolk (er-)wählen. Und die von ihnen mit großzügigen Spenden [1] bedachten politischen Diener fertigen bereitwillig die gewünschten Gesetze und setzen selbstverständlich auch die Mindesteinkommensgrenze herab. Aber die anvisierten qualifizierten Drittweltler werden genauso ausbleiben wie die EU-Europäer, denn in ihren aufstrebenden Heimatländern haben sie ein besseres und ehrenhafteres Leben als es hier der Fall wäre. Man müßte schon mehr bieten, um sie herzulocken. Böte man aber mehr, erhöhten sich auch die Anreize für Einheimische. Aber genau dies will man ja gerade nicht! Auch wenn sie dauernd von »Markt« plappern: Nichts hassen die Herrscher der Wirtschaft mehr als ökonomisch-rationales Verhalten. Die anhaltend niedrige Geburtenrate erzeugt jedoch nun zunehmend jenen Druck auf der »Angebotsseite«[2], den die zahnlosen Gewerkschaften seit Jahrzehnten vermissenlassen. Und wenn schließlich die Menschenhändler der Zeitarbeitswirtschaft mangels Bewerbern reihenweise in Konkurs gingen: meine freudige Anteilnahme wäre ihnen gewiß!
________________
[1] http://www.taz.de/1/politik/parteispenden-watch/
[2] Angebotsseite? Ja, denn jene, die Ihre Arbeitsleitung geben/anbieten, müßten eigentlich »Arbeitgeber« heißen. Weil biblisch aber »geben seliger denn nehmen« ist, lassen sich die »Nehmer« (der Arbeitskraft) »Geber« nennen, obwohl sie doch Lohn und Gehalt nur höchst ungern geben...
kannes@t-online.de
Gast
Van der Leyen legt hier ein sehr fadenscheiniges
Verhalten an den Tag.
Sie weiß genau, dass es sehr viele Bürger
gibt die Medizin hier studieren wollen,
aber aufgrund absichtlich reduzierter
Kappazitäten nicht können.
Die Zahl der Medizinstudienplätze ist von 12.000
auf um die 10.000 Studienplätze und drunter
gefallen. Die Universtiätskliniken
sind mit besten technischen Equipment ausgestattet,
so dass die Infrastruktur manchmal
mehrere 100.000 000 bis Charite (mehrere Mrd.) Euro
wert ist. Diese Kosten
und die Kosten sehr teurer Forschung werden unfairerweise auf die LEHRE der Studenten
teilweise (nicht zu offensichtlich) umgelegt.
Durch die Falschdeklarierung der Kosten wird die Beschränkung der Studienplätze
durchgesetzt. Anstatt eigenen Nachwuchs
in der Menge aufzubauen, dass der Bedarf gedeckt
und übertriebene Ärztegehälter durch
Lockangebote auf das Land( mit vorweg spendierten
Häusern und Arztpraxen) vermieden werden,
parasitiert der Staat an den Ärztenachwuchs anderer
Länder.
Und hier werden die Bürger in ihrer Entfaltung
beschränkt, um steigende Medizinergehälter der
Etablierten durchsetzen zu können.
Wichtiger wäre eine inflationsbedingte
Konstanz der Gehälter auf max.5000€ monatlich.
(Alternativ besser 4500 € bei sofortiger
staatlicher Bezahlung der Grundtechnikausstattung
der Ärzte bei freier Herstellerauswahl).
Die Medizinerausbildung müßte sich weiterhin
eher an australischen Lehrmodellen orientieren,
die auf handwerkliche Aspekte und Raffung
der Lernzeit an der Uni abzielen, um in den
Kliniken eine durchdachtere Ausbildung umzusetzen.
Ob wirklich Ingenieure fehlen, ist auch hier
die große Frage, zumal Firmen nur die besten
Absolventen wollen.
Auch den mittelmäßigen Absolventen müssen
Chancen offeriert werden, um nicht zu diskriminieren.
Man muß sich also überlegen,
ob man die Unis mit den mittelmäßigen Absolventen
auf kurz oder lang damit zur Umsetzung wirkungsvoller
lernpädogogischer Didaktiken zwingt oder nicht.
Das ECTS-Punktesystem definiert seinen Qualitätsanspruch aus der vorgeschriebenen
Anzahl an Durchfallern und dem Prozentsatz
der Besten und nicht daran ob das Wissen korrekt
auf viele Menschen transferiert worden ist.
Das ist das entscheidende Grundübel, als auch
der mangelnde Zwang die Lehre wirkungsvoll
im Semesterabstand zu überarbeiten unter
Berücksichtigung häufig gemachter Fehler.
Es kann nicht sein, dass die Bürger in ihrem
eigenen Land marginalisiert werden.
Der CDU -FDP-Koalition gelingt es nicht die
staatlich verursachten Fehlregulierungen
zu beheben
und die Kräfte dieser Bürger zu entfalten.
Letzlich braucht man hier bessere Lebensbedingungen
durch mehr Entfaltungsmöglichkeiten,
durch flexible Bildungskonzepte mit eineindeutiger
Didaktik,
leistungsgerechte und nicht quotengerechte
Benotungssysteme.
Weiterhin wichtig sind flexible Integrationssysteme
in der Karriereplanung zwischen
Forschung und Praxis.
Diese Architekturen im Detail gut zu gestalten
ist aufwendig und wird wahrscheinlich
auch vom Bürger nicht so schnell honoriert.
Aber hierhin unterscheidet sich die Qualität
zwischen schlechter Aktionismuspolitik
und nachhalitiger, vernetzter Systempolitik.
Ich wünsche Frau van der Leyen mehr Mut
zum Detail und zur Entwicklung komplexer,
gut konzipierter Arbeits-und Bildungsmodelle
in enger kollegialer Vernetzung mit dem Bildungsministerium ohne Paukenschlagpolitik!
Gerade im Hinblick auf die kommendendn Einwanderungswellen
der Pleitestaaten kann ein Abbau der
Beschäftigungshürden für Deutsche zum
realen Verarmungsrisiko werden.
Ich habe keine Lust für die Fehler anderer
Völker mit schlechten eigenen Berufsaussichten
bestraft zu werden, weil die Regierung
die Privilegien Ihrer eigenen Bürger
systematisch abbaut.
Nachhaltiger Wohlstand heißt auch Verzicht
auf Wachstum, wenn zu prognostizierende
Integrationskosten und Sozialkosten sowohl
für Deutsche als Einwanderer zu hoch werden.
Jede Kappazitätserweiterung birgt auch hohe
Folgekosten, deshalb sind Kappzitätserweiterungen
zur Bedienung kurzfristiger Auftragsentwicklungen
durch langfristige Einwanderer ein deutliches
Zuschussgeschäft.
Fordler
Gast
Oh, wie schön ist Kanada.
Richtig so, aber in Kanada gibt es keine Einwanderung in die Sozialsysteme.
Oh, wie schön ist Kanada!!
eu bürger
Gast
Ich dachte innerhalb der EU herrscht sowieso freizügigkeit was die Wahl des Arbeitsplatzes angeht. Seit Mai gilt ja auch noch das Entsendegesetz.
Wenn das also richtig verstehe, gibt es europaweit nicht genug Fachkräfte um den deutschen Arbeitsmarkt zu bedienen? Kein Spanier, Brite oder Ire möchte in Dezutschland arbeiten?
Sibylle Bönning
Gast
Ein sehr interessanter Artikel. Schade ist, dass keiner der eigentlichen Ursache auf den Grund geht und diese beseitigt.
Eltern zu werden ist leicht, die Zöglinge zu unterhalten hingegen nicht. In vielen Familien müssen beide Elternteile arbeiten gehen, um eine vierköpfige Familie zu unterhalten und selbst mit zwei Gehältern ist es häufig schon schwierig die Grundversorgung für alle zu gewährleisten. Aus diesem Grund entscheiden sich verantwortungsbewusste Eltern nur soviele Kinder auf die Welt zu bringen, wie sie sich tatsächlich finanziell leisten können. Neben dem Rückgang der Geburten kommt hinzu, dass n den öffentlichen sowie privaten allgemeinbildenden Schulen vielfach schlechter Unterricht erteilt wird. Gründe dafür sind häufig, überfüllte Klassen, Lehrer, die überfordert und oder lustlos sind oder Eltern, die ihren Kindern wenig Erziehung angedeihen lassen und bei Zurechtweisungen durch den Lehrer direkt zum Direktor gehen, um sich zu beschweren. Alle diese Faktoren führen dazu, dass der Schulabgänger schlecht vorbereitet in den Beruf starten. Durch immer mehr Technisierung werden die Anforderungen an die Bewerber für Ausbildungsplätze immer höher, so dass die Ausbildungen immer höhere Abschlüsse fordern. Hinzukommt, dass sich die Lebenshaltungskosten auf einem Niveau eingependelt haben, das vorraussetzt, dass jeder in seinem Job entsprechend viel Geld verdient. Aus diesem Grund streben viele Schulabgänger Ausbildungen mit guten bis sehr guten Vergütungen an, so dass Berufe mit kleinen Gehältern und Löhnen verschmät werden. Hinzukommt, dass eine vielzahl an Studenten mehrfach das Studienfach wechseln oder sogar Langzeitstudenten sind, ohne, dass es Konsequenzen für sie hat. Dies führt dazu, dass diese Studenten sehr spät oder gar nicht ins Berufsleben eintreten.
Und die Moral von der Geschicht: schlecht bezahlte Jobs müssen besser bezahlt und somit attraktiverer werden, um mehr junge Menschen vom Leben mit Sozialhilfe abzuhalten, Studienplätze mit höheren Gebühren und maximal Studiensemestern belegen, damit nur Diejenigen studieren, die es wirklich wollen und ihre Studium mit einem Abschluss beenden und das Renteneintrittsalter abschaffen und gegen eine Mindesteinzahldauer austauschen, so dass jeder Arbeitnehmer für die gleiche Zeit in die Rentenkasse einzahlt hat und nicht alle Menschen eines gleichen Alters zeitgleich aus einem Unternehmen ausscheiden, um in Rente zu gehen.
Christian
Gast
Es ist richtig.
Und wir sollten nun auch endlich die 1000´ende von arbeitslosen Ingenieuren über 40 und 50 nach Kanada schicken und auch unsere Kinder dort ausbilden lassen. um gut ausgebildete Fachleute importieren.
Vor allem ist es wichtig auf eine Partei zu hören die nicht einmal mehr 5% der Wähler hat!
Christian
elektrohead
Gast
Alle nur Propaganda der Arbeitgeber. Wer Fachkräfte anständig bezahlt, bekommt auch welche.
Mirko
Gast
Als ich noch 2008 studiert habe, hatten wir etwa 50% Studienabbrecher beim Maschinenbau an der FU.
Die Gründe hierfür sollten ja allgemein bekannt sein.
Nun kommt der über LICHTjahre vorhersehbare Fachkräftemangel, wärend all die Studienabbrecher als Teilzeitmalocher und/oder Hartzer durchkommen müssen.
Und die Lösung? Fachkräfte im Ausland anwerben und lächeln und sich selber loben.
!KOTZ!