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Warum nur müssen alle Kommentare in der taz immer so 100%ig vorhersehbar sein? Warum werden nicht mal Meinungen vertreten, die nicht dem politisch korrekten Mainstream entsprechen? Die WM war nämlich sehr öde, schlechter Fußball, schlechte Schiedsrichter, Stimmung im Stadion wie auf einem Schul-Sportfest - und es ging auch nur um "Sympathie" und gar nicht um Leistung.
Das fand meine Frau auch.
Aber es müssen ja alle ganz brav sagen, dass die WM ganz toll war und das Frauenfußball richtiger Sport ist, wer das anders sieht, ist direkt ein ganz böser rückständiger Macho. Traurige Diskussionskultur im gleichgeschalteten Deutschland.
Frauenfußball im Fernsehen? Aber gerne.
Doch bitte anstatt und nicht zusätzlich.
Nein!!! Nein!!! Nein!!!!
Wenn grad nicht so nen tolles "Sommermärchen" ist, man die Deutschland-Utensilien rausholen kann und sich so richtig selbst feiern kann, lockt Frauenfussball nur 800 !!!! Menschen ins Stadion. 800!!!
Das schaffen auch 100e andere Sportarten, die trotzdem nicht in der Sportschau gezeigt werden.
Schluss mit diesem künstlichen Hype, der nur von den (linken) Medien gemacht wird, aber nichts mit der Realität zu tun huat.
Warum, um alles in der Welt, müssen alle immer dasselbe machen.
Lasst doch die Männer Fussball spielen. Was ist so toll daran, wenn sich auch die Mädels die Knochen aufschlagen? Wem soll das je etwas nutzen (ausser der Sportartikelindustrie?)
Warum nur müssen alle Kommentare in der taz immer so 100%ig vorhersehbar sein? Warum werden nicht mal Meinungen vertreten, die nicht dem politisch korrekten Mainstream entsprechen? Die WM war nämlich sehr öde, schlechter Fußball, schlechte Schiedsrichter, Stimmung im Stadion wie auf einem Schul-Sportfest - und es ging auch nur um "Sympathie" und gar nicht um Leistung.
Das fand meine Frau auch.
Aber es müssen ja alle ganz brav sagen, dass die WM ganz toll war und das Frauenfußball richtiger Sport ist, wer das anders sieht, ist direkt ein ganz böser rückständiger Macho. Traurige Diskussionskultur im gleichgeschalteten Deutschland.
Frauenfußball im Fernsehen? Aber gerne.
Doch bitte anstatt und nicht zusätzlich.
Nein!!! Nein!!! Nein!!!!
Wenn grad nicht so nen tolles "Sommermärchen" ist, man die Deutschland-Utensilien rausholen kann und sich so richtig selbst feiern kann, lockt Frauenfussball nur 800 !!!! Menschen ins Stadion. 800!!!
Das schaffen auch 100e andere Sportarten, die trotzdem nicht in der Sportschau gezeigt werden.
Schluss mit diesem künstlichen Hype, der nur von den (linken) Medien gemacht wird, aber nichts mit der Realität zu tun huat.
Warum, um alles in der Welt, müssen alle immer dasselbe machen.
Lasst doch die Männer Fussball spielen. Was ist so toll daran, wenn sich auch die Mädels die Knochen aufschlagen? Wem soll das je etwas nutzen (ausser der Sportartikelindustrie?)
„Boy-Sober“ heißt der Trend: Frauen bleiben alleine statt Männer zu daten. Kein Wunder, findet unsere Autorin – und preist das Single-Leben.
Kommentar Frauenfußball: Frauenfußball? Routine!
Die WM hat es bewiesen: Der Kick von Frauen interessiert. Und zwar nicht, weil es Frauen sind, sondern weil er spannend war. Jetzt müssen die Sportschauen nachziehen.
Ach wär es doch bloß Routine: Dass die Sportschauen der öffentlich-rechtlichen Medien dem Frauenfußball einen Rang gäben, der dem offenkundigen Interesse an diesem Sport entspricht.
Die WM hat es doch bewiesen: Der Kick von Frauen interessiert. Und zwar nicht, weil es Frauen sind. Weil sie weniger aggressiv als Männer agieren. Nein, das hat die Weltmeisterschaft der Frauen nicht belegt.
Im Gegenteil: Japans Azusa Iwashimizu beispielsweise. Vereitelte Sekunden vor dem Schlusspfiff durch ein kluges, astreines und grobes Foul an einer amerikanischen Stürmerin deren perfekte Torchance. Von wegen Frauen können nicht holzen!
Das TV-Publikum hat insofern den Sport mit seinem Interesse belohnt, nicht das Geschlecht. ARD wie ZDF haben übertragen - und sind nun schwer begeistert von den Einschaltquoten, die sie zu bilanzieren haben. Im Grunde hätte der Enthusiasmus der Zuschauer nicht wundern müssen: Jeder Sport, einerlei ob von Männern oder Frauen dargeboten, ist attraktiv, wenn er Spannung bietet. Schöner wäre es natürlich für die Hiesigen gewesen, hätten die DFB-Frauen mitgemacht - aber auch ohne sie guckten gut 15 Millionen Menschen zu.
Nun müsste es logisch sein, in die Sportschauen auch Frauenfußball zu integrieren, und zwar nicht in volkspädagogischer Absicht, aus Gründen feministisch-politischer Korrektheit, sondern weil es Sport ist. In jeder anderen Disziplin - in der Leichtathletik, beim Skilanglauf oder beim Boxen - hieß es vor der stärkeren Teilhabe von Frauen, diese seien nicht geeignet für Popularität über das Tussi- und Prinzessinnenhafte hinaus.
Alles war Quatsch. Und ist es noch. Frauenfußball ist ebenso öde oder elektrisierend wie Fußball der Männer. Es ist letztlich nur eine Frage der Gewöhnung, der privaten wie der öffentlichen. Dass Frauenfußball es niemals wird schaffen können, stimmt also nicht. Ebenso wenig ist triftig, dass Männerfußball immer eine quasisoldatische Übung in Mannschaftsstärke bleiben wird. Nein, der Kick der Männer wird immer tänzerischer, "weiblicher"; der der Frauen kräftiger, "männlicher". Alle zusammen spielen - nichts als Fußball.
Das wichtigste Signal, das von dieser WM in Millionen Gemüter von Mädchen einträufelte, ist von allerschlichtester Art: Du kannst auch! Du darfst! Du musst nicht, aber Fußball geht auf jeden Fall für dich! Du musst es nur wollen!
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Kommentar von
Jan Feddersen
Redakteur für besondere Aufgaben
Einst: Postbote, Möbelverkäufer, Versicherungskartensortierer, Verlagskaufmann in spe, Zeitungsausträger, Autor und Säzzer verschiedener linker Medien, etwa "Arbeiterkampf" und "Moderne Zeiten", Volo bei der taz in Hamburg - seit 1996 in Berlin bei der taz, zunächst in der Meinungsredaktion, dann im Inlandsressort, schließlich Entwicklung und Aufbau des Wochenendmagazin taz mag von 1997 bis 2009. Seither Kurator des taz lab, des taz-Kongresses in Berlin,und des taz Talks, sonst mit Hingabe Autor und Interview besonders für die taz am Wochenende. Interessen: Vergangenheitspolitik seit 1945, Popularkulturen aller Arten, besonders des Eurovision Song Contest, politische Analyse zu LGBTI*-Fragen sowie zu Fragen der Mittelschichtskritik. RB Leipzig-Fan, aktuell auch noch Bayer-Leverkusen-affin. Und er ist seit 2011 mit dem in Hamburg lebenden Historiker Rainer Nicolaysen in einer Eingetragenen Lebenspartnerschaft, seit 2018 mit ihm verheiratet. Lebensmotto: Da geht noch was!