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"Die Investoren kaufen auf, sie pressen aus, entlassen Leute und machen - wenn ihr Plan aufgeht - dicken Gewinn auf Kosten von Mitarbeitern und auch Allgemeinheit."
Das entspricht nicht den Tatsachen. Unternehmen, die von Private Equity - Fonds erworben werden, stehen wirtschaftlich im Schnitt besser da als ihre Wettbewerber und steigern im Schnitt auch ihre Mitarbeiterzahl. Die negativen Beispiele, bei denen dem Unternehmen zu viele Kredite aufgebürdet werden, sind sehr selten (und langfristig kann auch das gut gehen, siehe Grohe und Bavaria!!). PE-Fonds machen, vereinfacht gesagt, ihr Geld, indem sie wirtschaftlich gesündere Unternehmen zu einem höheren Preis weiterverkaufen. Das geht nicht mit "ausgepressten" Unternehmen.
Wenn die Renditen in der Offshore-Windenergie jetzt attraktiv genug sind für Unternehmen wie Blackstone, heißt das vor allem, dass wir mit unserer Stromrechnung nun auch die Renten von US-Amerikanern aufbessern (Rentenkassen sind ein wichtiger Investor in PE-Fonds) und nicht nur ein paar deutsche Bauern und andere Subventionsinvestoren reich machen, die ja, um mal den peinlich klassenkämpferischen Duktus des Kommentars zu benutzen, schon lange "dicken Gewinn auf Kosten der Allgemeinheit" machen. So ist das halt im globalen Kapitalismus... das Geld ist nicht weg, es ist nur woanders!
Offenbar sind die Atomkonzerne nicht lernfähig.
So müssen das Geschäft wohl andere machen.
Es gibt keine guten Heuschrecken! Der taz sind die Mitarbeiter egal solange es für die Umwelt gut ist.
das Statement ist gut :) Danke dafür
Den Begriff der "Heuschrecken" für Finanzinvestoren hat nicht Franz Müntefering erfunden, er tauchte erstmals im Nazi-Propagandafilm Jud Süß auf.
Was leider scheinbar viel zu viele immer noch nicht wissen und den Begriff bedenkenlos verwenden.
Egal wer die US-Wahl gewinnt – das Land wird in Zukunft kein verlässlicher Unterstützer mehr sein. Es wird schwerer für die Ukraine.
Kommentar Windenergie: Nützliche Heuschrecken
Grundsätzlich ist nichts dagegen einzuwenden, dass große Finanziers in Windkraft investieren. Allerdings haben die Bürgerprojekte das Nachsehen.
Heuschrecken nun auch auf den deutschen Meeren? Keine Frage, Blackstone zählt zur Gruppe jener Unternehmen, die Franz Müntefering einst mit seinem inzwischen legendär gewordenen Vergleich aus der Tierwelt ansprach.
Trotzdem muss man differenzieren: Nicht die Firmen an sich stehen am Pranger. Kritisiert wird ihr häufig praktiziertes Geschäftsmodell: Die Investoren kaufen auf, sie pressen aus, entlassen Leute und machen - wenn ihr Plan aufgeht - dicken Gewinn auf Kosten von Mitarbeitern und auch Allgemeinheit. Legal mag das sein, verwerflich ist es trotzdem.
Bei der Windkraft ist die Situation anders. Hier tritt Blackstone als Finanzier eines Parks auf. Hier macht ein Anleger Gewinne, indem er Förderungen annimmt, die ihm der Gesetzgeber bietet. Das Geschäftsmodell von Blackstone ist das gleiche, wie es jeder andere Windparkbetreiber auch wählt: Anlagen aufbauen, Strom erzeugen, Vergütung kassieren - und wenn alles gut geht, Rendite einstreichen.
Zwar ist nachvollziehbar, wenn diese Entwicklung manch einem Beobachter Bauchweh bereitet. Doch ohne Finanziers unterschiedlichster Art kann eine zügige Energiewende kaum gelingen. Wenn die großen Kapitalgeber nun also in vernünftige Projekte investieren - warum nicht?
Zu kritisieren ist allein, dass die jüngste Novelle des Einspeisegesetzes (EEG) zu sehr auf solche Großinvestoren zugeschnitten ist - zulasten der Bürgerprojekte. Offshore-Windkraft bekommt künftig eine Einspeisevergütung von bis zu 19 Cent, während manche große Solaranlage im kommenden Jahr schon weniger erhalten könnte. Und für Wind an Land gibt es nicht einmal die Hälfte der Offshore-Tarife. Aber diese Schieflage ist ein anderes Thema. Man kann sie den Heuschrecken dieser Welt nicht anlasten, sondern nur der Regierung.
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Kommentar von
Bernward Janzing
Autor
Fachjournalist mit Schwerpunkt Energie und Umwelt seit 30 Jahren. Naturwissenschaftler - daher ein Freund sachlicher Analysen.