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Zeit, für die Glühbirne zu streitenDie dunkle Seite der Sparlampe

60 Watt-Glühbirnen sind nun verboten. Dagegen wendet sich die Studie "Lügendes Licht" mit einer kritischen Bilanz der Effizienz von Energiesparlampen.

Wir sehen die Dinge nicht mehr im rechten Licht. Bild: dpa

Die Glühbirne, eine simple Angelegenheit aus Glas, Metall und Keramik, die sofort ein wunderbares, helles, warmes Licht verbreitet, muss aus unserem Leben verschwinden. Zugunsten der sogenannten Energiesparlampe, die gegenüber der Glühlampe angeblich 80 Prozent Strom einspart. Das hat der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments am 17. Februar 2009 beschlossen.

Der Einwand, dass dort, wo viel Licht, auch viel Schatten ist, hat hinsichtlich der Sparlampe keine Chance. Von viel Licht kann ja auch nicht die Rede sein. Was aber nichts daran ändert, dass es selbstverständlich "Die Dunklen Seiten der Energiesparlampe" gibt, denen Thomas Worm und Claudia Karstedt jetzt nachgegangen sind. Dazu gehört, dass die Sparlampe alles andere ist, nur keine Lampe.

Stattdessen handelt es sich um ein Elektrokleingerät, das jede Menge Elektronikteile enthält, die umso reichlicher vorhanden sind, je mehr die Energiesparlampe die unbestreitbaren Vorteile der Glühlampe zu imitieren versucht. Ihr Ableben macht sie zu Sondermüll, dessen umwelt- und klimafreundliche Entsorgung nicht weniger problematisch ist als die Produktion der ursprünglichen Komponenten.

Zu Recht nennen Thomas Worm und Claudia Karstedt ihre Untersuchung "Lügendes Licht". Denn wenig ist wahr von dem, was die Sparlampe verspricht. Zuerst lügt gleich einmal ihr Licht. Da ihr Spektrum diskontinuierlich ist, mit energiereichem Blau- und abgeschwächtem Rotbereich, verfälscht sie Farben grundsätzlich und gravierend. Das hat gesundheitliche Auswirkungen, beim Essen schlägt die Farbverfälschung buchstäblich auf den Magen. Vor allem hat es aber ästhetische Auswirkungen. Wir sehen die Dinge nicht mehr im rechten Licht. Und damit sind wir mit Worm und Karstedt bei einer Kulturgeschichte des Lichts. Sie erklärt, warum bei einer schon rein physikalisch so diffizilen Angelegenheit wie dem Licht, technische Argumente - deren Hintergrund die Autoren kompetent erläutern - stets in die Irre führen.

Falsches Versprechen

Licht ist der prägnante Fall, bei dem es eben nicht um Energieeffizienz, sondern um Ökoeffektivität geht. Die Diskussion, die die Autoren hinsichtlich der gegenwärtigen Klimapolitik anstoßen, war längst fällig. Denn in der Klimapolitik kommt der Umweltschutz, global gesehen, regelmäßig zu kurz. Etwa, weil das ganzeLeben der Sparlampe ebenso regelmäßig außen vor bleibt. So wird bei der Studie "Energiesparlampe als EcoTopTen-Produkt", die Frage des Transports "ganz vernachlässigt", wie das beauftragte Öko-Insitut Freiburg einräumt. Es lügt eben nicht nur das Licht der Sparlampe, es lügen auch ihre Propagandisten.

Eine Energiesparlampe kann eine feine Sache sein - da wo sie am Platz ist, das Licht also längere Zeit brennt und seine Qualität keine Rolle spielt wie im Wasch- oder Hobbykeller. Doch im Wohnbereich werden andere Anforderungen an sie gestellt. Um ihnen zu genügen, wurde sie mit großem Aufwand - und um den Preise eines höheren Energieverbrauchs bei Produktion wie Konsumption - hochgerüstet. Jetzt ist sie, angefangen bei ihrer Form, über ihre Farbtemperatur bis hin zu ihrer Schaltfestigkeit, wieder eine Glühbirne.

Dass es nicht mit rechten Dingen zugeht, wenn die schlechte Kopie unbedingt durchgesetzt, das gute Original aber verboten wird, wissen auch die Verantwortlichen aus Politik und Wirtschaft. Deshalb sprechen sie, wie wir im Kapitel über die veraltete Fluoreszenz-Technologie bei Worm und Karstedt erfahren, von einer "Übergangstechnologie". Was aber kommt danach? Wir wissen es bereits: es kommen die LEDs. Und mit ihnen kommen - noch - all die Dinge zu Sprache, die im Fall der Energiesparlampe tabu sind.

Absolut Klimaneutral

Noch wird, wie bei Worm und Karstedt zu lesen, für die LEDS der Rebound-Effekt diskutiert, der bei der Energiesparlampe bestritten wird: Könnte der Energieverbrauch am Ende steigen, weil der Nutzer glaubt, die Energieeffizienz der allenthalben dekorativ einsetzbaren LEDS gleiche ihre vermehrte Verwendung jederzeit aus? Auch die im Fall der Energiesparlampe rundweg in Abrede gestellten physiologischen Wirkungen des Lichts auf Verhalten und Stimmung werden diskutiert: Richtig eingesetzt könnten LEDs zappelige Kinder - wie es Schulversuche schon belegen - ruhig und depressive Büroangestellte munter machen.

Werden deshalb Milliarden in ein "lichttechnisches Provisorium" investiert? Muss die Glühbirne verschwinden, damit ihr simples Licht, das unsere Räume und unser Leben festlich erleuchtete, längst vergessen ist, im Zeitalter des manipulativen LED-Lichts? Verbannen uns die Klimaschützer deshalb den universalen Hobbykeller der Energieeffizienz, damit wir uns - müde und krank vom kalten Licht der Energiesparlampe - nur so auf die LEDs stürzen werden?

Und das geschieht dann zu einem Zeitpunkt, an dem wir Absehbarerweise, ohne jede Atomenergie und absolut Klimaneutral, so viel erneuerbaren Strom produzieren werden, dass wir uns ums Stromsparen, anders als bei Öl und Gas, keine Gedanken mehr machen müssen. Höchste Zeit, für die Glühbirne zu streiten.

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34 Kommentare

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  • PG
    Peter Gasser

    Ich habe leider verpasst mir Glühbirnen auf Vorrat anzueignen. Bezahle Schwarzmarktpreise! Treffen unter den Linden, nächsten Freitag 20 Uhr! Falls Pozilei in der Nähe gehe weiter... ;) Scherz beiseite. Besten Dank für euren Artikel! Ich als Elektroingenieur kenne das für und wider beider Seiten. Doch lasse ich mir nicht verbitten, was ich wo, wann einzusetzen habe. Für die Entladungslampen gibt es gute Argumente wenn ich eine Garage oder das Treppenhaus beleuchten will. Im Hause, unter dem Esstisch oder in der Küche will ich jedoch dieses schlechte Licht und diese giftige Leuchte nicht haben. Wer mir sagt, die FL könne lichttechnisch eine Glühbirne ersetzen, hat keine Ahnung. Es soll Leute geben, die haben auch im Wohnzimmer eine kaltweisse FL- Röhre. An solchen Orten möchte ich keine 5 Minuten verweilen.

  • T
    Tim

    Was für ein ausgesprochen dummer und ärgerlicher Artikel, der statt objektiver, empirisch belegbarer Argumente gegen Energiesparlampen nur Ressentiments und nostalgische Gefühle gegenüber der "guten alten Glühbirne" verbreitet.

     

    Dabei ist das Foto wohl unfreiwillig komisch and angemessen. Die Glühbirne in der Weißblechdose - beides ebenso, ähem, zeitgemäße wie energieeffiziente Produkte.

     

    Der Artikel wurde in seiner Substanzlosigkeit hier ja bereits sehr schön analysiert. Ich möchte nur noch einmal auf den Gipfel der Absurdität hinweisen: da versucht die Autorin, angesichts der eindeutigen, in der Studie des Freiburger Öko-Insituts detailliert aufgezählten Überlegenheit der Energiesparlampe noch ein Gegenargument zu finden und wischt besagte Studie mit der Bemerkung beiseite, man hätte den Transport der Energiesparlampen nicht berücksichtigt.

     

    Den Transport! Das soll jetzt allen Erstes ein Argument CONTRA Energiesparlampe sein, die mindestens 10x länger hält als eine Glühbirne - die selbstverständlich nicht transportiert werden muss, schon klar ;-)

     

    (Ganz abgesehen davon braucht man kein Ingenieursstudium, um zu erahnen, dass der Transport einer Lampe im Vergleich zu der Energie, die diese im Laufe ihrer Lebendauer verbraucht, ein Fliegenschiss sein dürfte.)

     

    Derartige Artikel wie auch manche Leserkommentare hier zeigen einmal wieder, wie irrational und affektiv die Debatte geführt wird, sobald man sich von "oben" bevormundet fühlt - E10 und EEG-Umlage sind ja ähnliche Beispiele, bei denen gerne die "Ökofaschismus"-Keule geschwungen wird. Selbst bei der Einführung des Einwegpfands gab es ähnlich wütende Kommentare.

     

    Dabei handelt es sich ein ganz normale Maßnahmen der Marktregulierung. Wer glaubt das solche per se eine "Entmündigung" des Kosumenten seien, der hat entweder einen sehr armseligen Freiheitsbegriff, oder er betätigt sich als neoliberaler Ideologe.

     

    Nur zu, die brauchen ja gerade jede Unterstützung.

  • U
    UZZi

    Es geht bei der TAZ-Diskussion über einen aufgrund von Lobbyistentätigkeit via Brüssel per Dekret dem mündigen Verbraucher protektionistisch aufoktroyierten Elektroartikel um dessen ökologisches Für und Wieder? Darüber werde ich in fünf Jahren noch lachen, dank meines Glühbirnenvorrats sogar unbeschwert und von ganzem Herzen.

  • C
    c_h_s

    Wollte die Redakteurin sich blamieren, oder wollte ihr da ein Kollege eins auswischen? Oder muss die TAZ schon so sparen, dass sie nichts kompetenteres mehr hat als ihre Redakteurin für Bildende Kunst um Märchen über Lampen zu erzählen?

  • BN
    Bernhard Neumann

    Liebe Frau Werneburg,

    alles gute Argumente, nur-

    was können wir TUN?

    Ich fürchte nichts, immer wenn eine neue Wattzahl

    "ausgephast" wird, kommen kritische Artikel und nichts, gar nichts ändert sich.

    WIE kann man für die Glühbirne kämpfen?

    Das wäre mal einen Artikel wert.

     

    Gruß

     

    Bernhard Neumann

  • U
    UZI

    Man kann wirklich über alles diskutieren, sogar über das Für und Wieder von Produkten, die über Lobbyarbeit, rigidem Brüsseler Protektionismus und maximaler Konsumentenentmündigung dem Verbraucher aufoktroyiert werden.

    Oder sich das Gequatsche schenken und einfach nen Glühbirnenvorrat angelegt haben.

    Bussi!

  • SM
    Sebastian Müller

    Normalerweise kümmert sich auch niemand um derlei technische Detailfragen. Mir scheint durch das (lächerliche) Verkaufsverbot wurde das Randthema "Leuchmittel" gradezu dogmatisch aufgeladen. Fast jeder meint nun sich dazu äußern zu müssen - ob fundiert oder nicht ist dann schnell zweitrangig.

    Auch ohne Verbot hätte die Glühlampe bald das gleiche Schicksal ereilt wie Kienspan, Petroleumlampe und Gaslicht.

  • J
    janti

    Die Glühlampe unter diesen Umständen per Gestzt zu verbieten finde ich völlig daneben. Bei mir hat keine einzige Energiesparlampe die versprochene Lebensdauer erreicht. Es gibt Räumlichkeiten, in welchen eine Glühlampe einfach Sinn macht, weil ich z.B. Keller, Vorratskammer, Garage (im Winter ungeheizt) nur kurz das Licht benötige und eine Energiesparlampe hier völlig ungeeignet ist wegen der langen Startzeit. Das Lichtspektrum ist auch schlecht - Farben werden verfälscht und wirken kalt. Die LED-Lampe ist sicher in Zukunft eine echte Alternative, aber bis dahin sehe ich das Gesetz eher als unnötige Bevormundung und Schikane an. Unabhängig davon glaube ich nicht, daß sich das Verbot wirksam umsetzen läßt - der Kauf wird nur sinnlos erschwert und verteuert.

  • F
    Ferris

    Ja, die gute alte Glühlampe und ihr gutes altes Licht. Wahrlich, am Wolfram-Draht hing unser Seelenheil, unsere geistige und körperliche Gesundheit und unsere einzige Hoffnung auf ein Leben nach dem Tode, seit wir damals aus der Kirche ausgetreten sind. Das letzte Bollwerk, das uns schützte vor Handy-Strahlung, Elektrosmog, Weichmachern im Plastik und freien Radikalen in der Halbfettmargarine. Und das alles haben uns die bösen Menschen jetzt einfach weggenommen. Schlimm, schlimm, schlimm.

     

    Äh, hallo? Wo bin ich hier eigentlich? "Muss die Glühbirne verschwinden, damit ihr simples Licht, das unsere Räume und unser Leben festlich erleuchtete, längst vergessen ist, im Zeitalter des manipulativen LED-Lichts?" Das ist Satire, oder? Meine Fresse, wenn das ernst gemeint sein soll, dann stimmts oben rum aber wirklich nicht mehr. Das Glühbirnen-Verbot, eine geheime Verschwörung dunkler (sic!) Kräfte, die, als EU-Parlamentarier getarnt, uns erst die D-Mark kaputt gemacht haben und und uns jetzt verarmt unter dem Lügenlicht leiden sehen wollen, auf dass man uns künftig trefflich manipulieren kann mit kalten Leuchtdiodenstrahlen?

     

    Das ist so ein Beitrag, für den ich nicht nur nichts bezahlen will, sondern für den ich noch Geld verlange von der Autorin - dafür, dass ich ihn aus Versehen gelesen und nun schweren Schaden genommen habe.

  • SD
    Schuhe des Fischers

    In Sachen "Energiesparlampen" dreht Ihr gerade völlig frei, fern der Realität und ungetrübt von Sachkenntnis. Man fühlt sich an den Kampf der "Klimaskeptiker" gegen ernstzunehmende Wissenschaftler erinnert.

     

    Man kann ja gerne Vor- und Nachteile von Energiesparlampen kritisch beleuchten. Einfach die Argumentation einer polemischen Streitschrift (denn bei diesem Buch handelt es sich keinesfalls um eine "Studie") unreflektiert zu übernehmen, ist hingegen weit unter dem Niveau, was ich von Euch erwarten würde.

     

    Eine weit ausgewogenere Kritik zu "Lügendes Licht" findet man beim Deutschlandradio:

  • S
    S.G.

    Viel Schaumschlägerei in diesem Artikel. Mich hätten Argumente für die Sparlampe und Gegenargumente der Studie interessiert. Schade, dass das im Artikel nicht wiedergegeben wurde.

  • M
    Multrus

    Liebe taz!

     

    Weit entfernt von sachlicher Berichterstattung wird einem Produkt nachgeweint,auf das ich mühelos

    verzichten kann.

    Da wird mir wieder bewußt,wie schwer es wird,unser Verhalten im Blick auf die Klimaveränderung

    zu ändern,wenn wir uns bei jeder Kleinigkeit so anstellen,dann gute Nacht.

    Meine ersten Energiesparlampen leuchten mir seit 15 Jahren,ich hatte trotz aller westlichen Annehmlichkeiten wie Waschmaschine,Laptop,Radio usw.Stromkosten von 16 € im Monat (Ökostrom),daher muss die Beleuchtung eine Rolle spielen.

    Natürlich ist das eigene Verhalten ausschlaggebend,was kann ein Leuchtmittel dafür,wenn sich die Nutzer dämlich verhalten?

    Das die Wohnung heute ein Statussymbol ersten Ranges geworden ist,in dem jede Ecke atmosphärisch ausgeleuchtet werden muß,ist Zeitgeist.

    So wie die größeren Autos,die größeren technischen Geräte wie Kühlschranke,die zwar energiesparend sind,was aber wettgemacht wird durch die Größe.

    So hat das eine mit dem anderen nichts zu tun:Das eine ist das Produkt,das andere das Verhalten.

    Dazu gehört auch eine sachgerechte Entsorgung!

    Also bitte nicht eine so rückwärtsgewandte und prätentiöse Berichterstattung,sondern eine wirklich kritische,was unser Verbraucherverhalten angeht.

    Selbst die Ökostromanbieter werben damit,das die beste Kilowattstunde die ist, die nicht produziert wird.Und Sie animieren zum Glühbirnenhorten und versprechen zukünftige Überschüsse aus regenerativer Energie.

  • HD
    Horst D. Poth

    ein kleiner Film von Andreas Rebers dazu:

     

    http://www.youtube.com/watch?v=HbAtjhTWGoU

     

    Gute Laune

    H.

  • F
    frederyk

    Und wieder einmal will jemand die heile Welt retten, kauft aber jedes Jahr ein neues blabli-Phone. Energiesparlampen brauchen zur „Imitation“ von Glühlampenlicht nicht mehr Elektronik, wer sowas sagt hat keine Ahnung. Dafür wird die Innenbeschichtung verändert. Und von einer „Farbverfälschung“ bei einer ESL zu sprechen und es einer Glühbirne abzusprechen... m(

    80% des „Lichts“ einer Glühbirne sehen wir leider nicht (Infrarot), wobei fast der gesamte Rest im roten Bereich ist. Blau und Violett sind fast gar nicht vorhanden.

     

    Von der Betriebssicherheit einer „Plastikanzünder“-Birne wollen wir lieber nicht reden...

     

    Der Glühfaden einer Glühbirne besteht auch auf Schwermetallen, welche so gut wie gar nicht zurückgewonnen werden. Bei ESL liegt die Recyclingrate z.Z. bei ca. 60% Tendenz steigend.

     

    Man sollte vorsichtig sein, wenn nicht-naturwissenschaftlich gebildete Menschen technische Einschätzungen treffen, genauso wie wenn Ingenieure philosophieren. ;)

  • J
    Jan

    Bei mir gehen die Dinger ständig kaputt, haben eine geringere Lebensdauer als die normale Glühbirne die bei mir in der Regel über Jahre ihren Dienst versahen. Sie kosten dafür weitaus mehr und sind echter umweltschädlicher Sondermüll.

     

    So ist das mit den EU Richtlinien. Den Rest spar ich mir.

  • C
    Christian

    Wow, was war das denn für ein Trip von einem Artikel?

  • WW
    W. Wacker

    Hier treibt der Ökologie-Faschismus Wahnsinnsblüte.

     

    Bei uns gibt es schon seit über 10 Jahren noch an genau 2 Stellen Glühbirnen: im Keller und auf dem Dachboden. Leuchtdauer dieser Lampen: 5 Minuten pro Woche, also maximal 5 Stunden im Jahr. Diese Glühbirnen durch Energiespar- oder LED-Leuchten zu ersetzen wäre der ökonomische und ökologischw Wahnsinn. Die geringen Stromkosten werden in Jahrzehnten die hohen Anschaffungskosten nicht einsparen (unökonomisch) und die Produktion verursacht Energie- und Ressourcenverbrauch, der nie wieder gut zu mache ist.

     

    Fazit: Politisch verordnete Verschwendung, verpackt in dem Mäntelchen der Öko-Ideologie und dem Ansatz: "Du dummer Verbraucher kannst und darfst nicht selbst entscheiden, welches Leuchtmittel wo am besten ist." Der Weg in die Knechtschaft mal anders.

     

    PS: Da habe ich oben doch glatt die Glühbirne im Kühlschrank unterschlagen. Ob man das der Politik mal sagen sollte? Besser vielleicht nicht.

  • S
    saalbert

    "Zugunsten der sogenannten Energiesparlampe, die gegenüber der Glühlampe angeblich 80 Prozent Strom einspart." - Strom zu "sparen", ist nicht möglich. Es fehlt dafür die Bank, will sagen: die Batterie. Der Stromverbrauch wird reduziert.

    "die dieAutoren" - Leerzeichen wäre nicht schlecht (gewesen).

    "Absehbarerweise" - wohl eher klein zu schreiben, oder?

  • D
    David

    Soll das Satire sein? Ansonsten wäre der Schreiberin doch wohl ein wenig bessre Recherche zuzutrauen. Die Ökobilanz der Energiesparbirne ist positiv, und das ist schon lange klar. Und das wir nicht mehr Stromsparen müssen, ist ja wohl hanebüchener Unsinn. Oh Mann.

     

    Vielleicht möchte sich Frau Werneburg ja diesem netten Herrn anschließen:

     

    http://gawker.com/5687775/the-republican-seeking-to-destroy-energy+saving-lightbulbs

  • G
    Gorres

    Ich möchte hierzu anmerken, dass es seit Jahren in der Schweiz (vielleicht auch anderswo) ganz normale Glühlampen der Energieeffizienzklasse D zu kaufen gibt. Ich habe nachgemessen. Im Vergleich zu einer hierzulande üblichen Lampe der Effizienzklasse E verbrauchen die D-Lampen tatsächlich 12% weniger (35W statt 40W bei identischer Helligkeit). Das Schöne: Diese Lampen halten laut Hersteller 2500 Stunden, sind aber für 245V konzipiert - in unseren 230V-Netzen dürften sie noch etwas länger halten. Es sind ansonsten ganz normale Glühlampen.

     

    Die Chance, diese Lampen bei uns zu etablieren, haben wir jahrzehntelang versäumt und zu viel Energie verbraucht. Der Abstand zu sog. Energiesparlampen in punkto Energieeffizienz und Haltbarkeit wird damit geringer, und die Nachteile der ESLs wiegen noch schwerer.

     

    Ich habe einen Vorrat dieser Lampen in allen Stärken, Formen, klar und matt, damit ich meine Unabhängigkeit von der EU-Planwirtschaft erhalten kann und Energiesparlampen nur da einsetzen muss, wo ich es will!

     

    Ach ja, wie man hört, werden Energiesparlampen jetzt teurer, um 25%. Ein Glück, dass das nicht mehr mein Problem ist.

  • S
    Socializer

    Herrje, lässt sich die TAZ nun auch noch in diese konspirative Debatte ziehen? Da bin ich doch glatt dem Irrtum aufgesessen, die Redaktion wär journalistisch weitsichtiger.

     

    Die Argumentation, wie sie von Seiten der Glühbirnen-Defensivfront geführt wird ist fadenscheinig. Sie ist gänzlich auszuhebeln oder mit gleicher Methode gegen die Glühbirne einsetzbar. Beispiel?

     

    "Dazu gehört, dass die Sparlampe alles andere ist, nur keine Lampe. Stattdessen handelt es sich um ein Elektrokleingerät, das jede Menge Elektronikteile enthält, die umso reichlicher vorhanden sind, je mehr die Energiesparlampe die unbestreitbaren Vorteile der Glühlampe zu imitieren versucht."

     

    Kann man perfekt und ohne die Logik zu verändern umdichten in:

     

    "Dazu gehört, dass die Glühbirne alles andere ist, nur keine Lampe. Stattdessen handelt es sich um ein elektrisches Heizgerät, das jede Menge, immerhin 90% Wärme als ökologisch unsinniges Nebenprodukt erzeugt, die umso reichlicher vorhanden ist, je mehr die Glühbirne sich beim Imitieren des Sonnenlichts versucht."

     

    Ansonsten verbreitet der Artikel typische Vorurteile und teilweise echte Unsinnigkeiten. Was ist denn nun wichtig? die Energieeffizienz, die Ökobilanz oder der Umstand, das Energiesparlampenlicht etwas ungewohnt ist und wie der Artikel suggeriert, Übelkeit verursacht.

     

    Können wir uns einmal darauf einigen, worum es eigentlich geht, ehe wir uns wirr die Argumentation passend zur Sachlage zurecht zu biegen, um dann eine antike Technologie zu verteidigen, deren Bedeutung längst verloren gegangen ist?

     

    Gruß, Daniel

    - Findet Dampflokomotiven toll, verzichtet trotzdem auf die Verwendung von ihnen im Alltag.

  • H
    Hupe

    Was war das denn?

     

    Der (nicht vorhandenen?) Argumentation gegen LEDs konnte ich nicht folgen. Die sind doch bereits zum vollkommen alltagstaugliche Leuchtmittel mit teilweise 10facher Lebensdauer und 10% des Energieverbrauchs einer herkömmlichen Glühbirne gereift.

    Und Halogen-Lampen werden gar nicht erwähnt.

     

    Der ganze Text mutet an als wäre er in zehn Minuten nach Lesen der Einleitung der Studie entstanden...

     

    Dass Energiesparlampen Käse sind stimmt natürlich trotzdem.

  • V
    Victor

    "Und das geschieht dann zu einem Zeitpunkt, an dem wir Absehbarerweise, ohne jede Atomenergie und absolut Klimaneutral, so viel erneuerbaren Strom produzieren werden, dass wir uns ums Stromsparen, anders als bei Öl und Gas, keine Gedanken mehr machen müssen. Höchste Zeit, für die Glühbirne zu streiten."

     

    Guter Witz. Im Detail die Nachteile der sog. Sparlampe beleuchten und dann den größten Nachteil der Glühbirne per "löst sich irgendwann von selbst" unter den Tisch kehren.

     

    Ich bin mir sicher: Bis wir das Energieproblem gelöst haben, benutzen wir längst keine Sparlampen mehr, sondern deutlich bessere Technologien. Mit LEDs zeichnet sich ja schon ein vielversprechender Nachfolger ab.

  • FB
    Freimut Bittner

    Noch nie habe ich einen taz-Artikel mit so vielen Rechtschreibfehlern gelesen. Und auch der Inhalt ist mit Vorsicht zu genießen. Eine differenzierte Betrachtung, wie man sie von der taz hätte erwarten dürfen, kann auf dradio.de nachgelesen und -gehört werden:

     

    http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/1506409/

  • P
    Phil

    Das ist kein Artikel zum "Streiten", das ist Propaganda. Mehr nicht.

     

    "die schlechte Kopie durchgesetzt, das gute Original verboten": Meinungsmache.

     

    Wo sind die Fakten? Wie sieht denn die Energiebilanz aus? Wie die des Glühlampentransports (spielt die Energie dafür im Vergleich zur eingesparten Energie überhaupt eine Rolle? Ist es daher legitim, sie zu vernachlässigen?)

     

    "es lügen auch ihre Propagandisten" Aha, Vernachlässigung von zu kleinen Anteilen sind also "Lügen"? Hat die TAZ auch Fakten oder soll nur das Buchverkauf der zitierten Autoren beworben werden?

     

    "dass wir uns ums Stromsparen [...] keine Gedanken mehr machen müssen" Achja? 20% regenerative Energie, der Rest aus Kohle+Gas sind jetzt ein Freibrief für Verschwendung? Wo lebt ihr eigentlich?

     

    "müde und krank vom kalten Licht der Energiesparlampe"

    Belege, daß Kunstlicht krank macht? Quellenangabe oder Propaganda?

     

    Pfui!

  • AW
    Au Weia

    »...Und das geschieht dann zu einem Zeitpunkt, an dem wir Absehbarerweise, ohne jede Atomenergie und absolut Klimaneutral, so viel erneuerbaren Strom produzieren werden, dass wir uns ums Stromsparen, anders als bei Öl und Gas, keine Gedanken mehr machen müssen...«

     

    Ich fass es nicht. Nichts, aber auch gar nichts kapiert, die Frau Werneburg.

  • R
    riri

    also ich sehe in dem artikel nur panikmache. die energiesparlampe ist nichts anderes als eine kleingefaltete neonröhre. diese wiederum hängt abertausendfach in büros, schulen, werkstätten und kantinen ohne das sich irgendjemand aufregt oder bauchweh bekommt. lg riri

  • J
    JUHO

    Ob man die Dinge nicht im rechten Licht sieht ist Einstellungssache. Ich selber, wie viele Leute aus eher südlichen Gegenden, finde "kaltes" Licht besser als das verfälschende "warme" Licht.

  • HB
    Hanno Böck

    Frau Wernerburg, Sie haben in Ihrem letzten Artikel zum Thema schon eine erfundene Studie zitiert - reicht das nicht an Peinlichkeiten?

    http://www.klima-luegendetektor.de/2010/04/23/taz-blackout-bei-energiesparlampen/

     

    Wenn Sie sowas schreiben

    "Und das geschieht dann zu einem Zeitpunkt, an dem wir Absehbarerweise, ohne jede Atomenergie und absolut Klimaneutral, so viel erneuerbaren Strom produzieren werden, dass wir uns ums Stromsparen, anders als bei Öl und Gas, keine Gedanken mehr machen müssen."

    beweisen Sie erneut Ihre Ahnungslosigkeit vom Thema. Kleiner Tipp: Auch Solaranlagen und Windkraftanlagen benötigen zu ihrer Produktion fossile Energien - der Zeitpunkt, an dem Energiesparen - auch beim Strom - nicht mehr sinnvoll ist, den wird es nie geben.

  • JH
    Jörg Haas

    Nur bizarr. Da schreibt der Artikel so schön ü hypothetischen Rebound-Effekt bei LED-Lampen: Die Menschen könnten in Versuchung kommen, mehr Lampen zu nutzen weil es ja so sparsam sei.

    Um dann am Ende einen realen Rebound-Effekt geradezu herbeizuschreiben: Man könne ja auf Energieffizienz verzichten, weil man ja sowieso in Kürze den Strom erneuerbar und im Überfluss habe.

    Wer so schreibt hat noch nie sich ernsthaft, d.h. quantitativ, mit der Herausforderung des Klimaschutzes befasst. Wer so schreibt disqualifiziert sich selbst.

    Erneuerbarer Strom ist eine kostbare, und auf noch recht lange Sicht knappe Ressource. Je höher der Stromverbrauch, desto später (wenn jemals) erreichen wir 100% Erneuerbare. Wer Energieeffizienz unterminiert, hintertreibt die Energiewende.

  • OK
    Oliver Kröger

    Vielen Dank für diesen Einwurf! Er fasst gut in Worte was mir seit Verabschiedung des EU-Gesetzes Magengrummeln verursacht. Lichtqualität, Herstellungskosten, Lebensdauer und Entsorgungskosten - wenn man dies alles berücksichtigt ist die Energiesparlampe gewiss teurer und schädlicher als jede überdimensionierte 100W-Glühlampe.

     

    Und bei dem ganzen pseudo-öko-zauber der erzwungenen Umstellung macht die "Deutsche Umwelthilfe" mit verkürzter Logik auch noch tatkräftig mit! (http://www.duh.de/2849+M5fe2fff7add.html)

     

    Das es sich von vorneherein um ein geschickt eingefädeltes Lobbying der Leuchtmittelindustrie gehandelt hat, wird jetzt überdeutlich, wo OSRAM eine Verteuerung von 25% bei Energiesparlampen ankündigt. (http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/0,1518,783535,00.html)

     

    Tod der Energiesparlampe! We want Heatballs!

  • C
    coward

    Word!

    Ich frage mich schon lange, wie sieht den die gesamte Klimabilanz der Energiesparlampe (incl. vor allem der Produktion selbiger) aus.

    Mag zwar sein, daß die Energiesparlampe, wenn sie im Sockel steckt weniger Energie bei gleicher Helligkeit verbraucht, aber wieviel Energie wird durch die Herstellung und Entsorgung verbraucht? Steht die E-Lampe dann immer noch besser da?

  • TN
    tut nichts zur sache

    Selten einen so schlechten Artikel gelesen.

     

    Zuerst einmal, die alte Glühlampe leuchtet nicht weiß sondern ihr Spektrum ist ins gelb rote verzerrt. Sie verfälscht also auch die Farben nur, dass wir uns daran einfach gewöhnt haben.

    Und was soll das Argument mit dem Transport, werden die alten Glühbirnen nicht transportiert oder soll die Behauptung aufgestellt werden der Transport werde genutzt um die Bilanz zu verzerren in dem er nur bei der Energiebiren herausgerechnet wurde??

    Und ganz grundsetzlich scheint es zunächst einmal um die Kompaktleuchtstofflampen zu gehen aber natürlich gibt es daneben noch einiges Mehr.

    Und ganz im Ernst lieber Autor haben sie einmal nachgeschlagen wie hoch die Lichtausbeute einer LED im Gegensatz zu einer Glühbirne bei gleichem Stromverbrauch ist. Pro Watt Elektrische Leistung ist die Lichtausbeute etwa 100 mal so hoch, wie hell soll ihre Wohnung oder Arbeitsplatz werden wenn sie den eingesparten Strom in zusätzliche Helligkeit investieren?

  • J
    Justin

    Was bei der ganzen Diskussion regelmäßig vergessen wird:

    Der Hauptanteil der Energie, die eine Glühlampe "verbraucht" ist Wärme und unsichtbare Infrarotenergie. Nachdem eine Glühbirne fast immer IN einem Haus hängt, verliert man zu allen Heizzeiten diese Energie ja nicht sondern spart Heizaufwand ein. Dasselbe gilt für nahezu jede "Energieeffizienz" im Wohnbereich.

    Im Winter gilt es also Wärmedämmung zu betreiben, im Sommer sollte man die Lampen gleich ganz auslassen. Denn jedes Watt das man durch Energiesparlampen weniger verbraucht muss man über die Heizung ohnehin wieder hereinholen.