Die alten Bilder wollen eben noch immer keine Ruhe geben!

Jüdisches Museum, Lindenstraße 9. Montag, 20 Uhr. 7/5 €

Hier sieht man Geschichte. Nazipropaganda. Zwei Plakate aus der alten Zeit, die auch glatt am Thema vorbeiführen können. Einerseits. Denn heute Abend bei der Buchvorstellung im Jüdischen Museum soll es um die Jetztzeit gehen, und andererseits ist der Buchtitel eben auch eine polemische Replik auf diese von den Nazis bösartig zugespitzte alte Legende vom ewigen Juden, Ahasverus, der da ruhelos durch die Welt wandern soll, ohne je sterben zu können. „Der ewige Antisemit“ nannte also Henryk M. Broder sein Buch, in dem er sich nicht weiter mit dem klassischen Antisemitismus der Rechten aufhielt. Da musste auch in den Achtzigern, als Broders Buch erstmals erschien, nicht mehr groß was aufgedeckt werden. Stattdessen beschrieb Broder den Antizionismus im linken Lager, der als Spielart altbekannter Ressentiments weiter in der Gesellschaft wuchert. In der nun erschienenen Neuauflage von „Der ewige Antisemit“ hat Broder das Buch um ein Kapitel und viele Beispiele ergänzt. Heute stellt er es im Jüdischen Museum vor. TM