Kenia: Demo für Neuwahlen

NAIROBI rtr ■ In Kenia hat die Opposition nach dem gescheiterten Verfassungsreferendum auf einer Massenkundgebung ihrer Forderung nach Neuwahlen Nachdruck verliehen. Präsident Mwai Kibaki hatte jüngst das gesamte Kabinett entlassen, nachdem das Volk die von ihm angestrebte Verfassungsreform abgelehnt hatte. Das Nein war von Kritikern als Misstrauensvotum der Bevölkerung gegen Kibaki gewertet worden. „Wir wollen Wahlen, und zwar morgen!“, skandierten zehntausende Demonstranten am Samstag auf der Oppositionskundgebung in Nairobi. Fast 60 Prozent der Wähler – und damit mehr als erwartet – hatten in dem ostafrikanischen Land am vergangenen Montag gegen den Entwurf für eine neue Verfassung gestimmt. Dem vorwiegend von der Opposition geführten Neinlager hatten sich auch sieben Minister angeschlossen. In dem Referendum drückt sich auch Enttäuschung über die Arbeit des 74-jährigen Kibaki aus, der seit knapp drei Jahren im Amt ist. Er war ursprünglich mit dem Versprechen angetreten, die grassierende Korruption im Land zu bekämpfen und die Volksgruppen miteinander zu versöhnen.