piwik no script img

BRAINSTORM

Über Roma weiß der neue Bremer Bürgerschaftsabgeordnete Martin Korol (SPD) zu berichten, dass sie Klebstoff schnüffeln und ihre Frauen schlagen – antiziganistische Äußerungen, die von erschreckend vielen in Schutz genommen werden. Der aktuelle Fall zeigt: Ressentiments gegen Sinti und Roma sind in Deutschland verbreitet. Freilich: In Ungarn finden Pogrome und Morde statt, antiziganistische wie antisemitische Ressentiments haben durch die faschistsche „Jobbik“ eine Lobby im Parlament. Der Autor Andreas Koob erklärt Hintergründe der autoritären Entwicklung in Ungarn in seinem Buch „Mit Pfeil, Kreuz und Krone“, dass er am heutigen Donnerstag ab 18 Uhr im Kulturzentrum Paradox in der Bernhardstraße 10 vorstellen wird.

Neben dem gesellschaftlichen Klima gibt es immer auch noch: das ökologische Klima. Das verändere sich nicht wegen der vielen Autos, schreibt der ADAC in (gefühlt) jeder zweiten Ausgabe seines Anzeigenblattes „ADAC-Motorwelt“. Die Weltmeere, so heißt es da, würden erheblich mehr Treibhausgase produzieren. Der Bremer Geowissenschaftler Jan-Hendrik Körber geht dieser natürlichen Treibhausquelle „auf den Grund“, also: den Meeresgrund. Dort lagern in marinen Sedimenten Gas und Öl, die auf natürliche Weise austreten. In seinem Vortrag „Natürliche Öl- und Gasquellen in der Tiefsee“ klärt er „deren mögliche Auswirkung auf unser Klima“ am Samstag ab 11 Uhr im Haus der Wissenschaft.

Wie Rosa Luxemburg sich den Staat erklärte und über ihr Verständnis von Möglichkeiten und Grenzen bürgerlicher Gesellschaft, darüber diskutiert am Mittwoch Holger Politt in der Villa Ichon. Ab 19.30 Uhr hält er den Vortrag „Die unbekannte Rosa Luxemburg: ‚Nationalitätenfrage und Autonomie‘“. Politt leitete 2003 bis 2009 das Warschauer Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung und ist mit Luxemburgs Werk bestens vertraut. jpb

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen