piwik no script img

"Occupy Wall Street"-Bewegung in den USAFirst we take Manhattan

Aktivisten haben den Zuccotti Park in Manhattan besetzt und ihm seinen alten Namen zurückgegeben: Liberty Plaza. Besuch bei einer kapitalismuskritischen Bewegung.

Die Amerikaner sind eigentlich keine demonstrations-freudiges Volk. Beim Thema Banken machen sie eine Ausnahme. Bild: reuters

NEW YORK taz | "Ladies and Gentlemen", spricht der Polizist im weißen Hemd in das Megafon: "Geben Sie die Fahrbahn frei. Andernfalls nehmen wir Sie fest." Die Ansage ist selbst auf dem Video, das die New Yorker Polizei später veröffentlicht, nur mit Mühe zu verstehen. Erst recht gehen die Worte inmitten der Sprechchöre unter, die am Samstagnachmittag über das obere Stockwerk der gusseisernen Brooklyn Bridge hallen. "Wem gehört die Straße?", skandieren mehr als 700 Demonstranten. Und antworten selbst: "Uns!" Ein paar Stunden später werden die meisten von ihnen in den Polizeiwachen von New York sitzen.

"Wir hatten bereits den ersten Teil der Brücke überquert", sagt Kyle Kneitinger, "ich war mit vielen anderen auf dem Trottoir. Einige von uns waren über das Gitter auf die Fahrbahn gesprungen. Wir dachten, die Polizisten würden uns eskortieren. Aber plötzlich rollten sie einen orangefarbenen Plastikzaun vor uns aus. Quer über die Brücke. Von hinten haben uns Leute zugerufen, dass die Polizei dort ebenfalls einen Zaun ausrollte." Für mehrere Stunden kesselt die Polizei Demonstranten und auch Reporter hoch über dem East River ein, dann führt man sie ab.

Am Morgen danach ist Kyle noch ein wenig zerzaust. Aber er ist zurück im Zuccotti Park im Finanzdistrikt von Manhattan, wo er seit dem 17. September auf Steinplatten im Schatten von Wolkenkratzern schläft. Er trägt nun zwei gefaltete Gerichtsvorladungen in der Tasche seiner verwaschenen Jeans: eine wegen der "Verkehrsbehinderung" vom Samstag. Und eine wegen "Behinderung einer Regierungsbehörde" von der vorausgegangenen Woche. Es sind die ersten Kontakte mit der Polizei im Leben des 22-Jährigen. Aber er lässt sich davon nicht beeindrucken: "Ich glaube, wir tun hier das Richtige", sagt er.

Armes Amerika

Armut: Die Armut ist in den USA in den vergangenen drei Jahren stetig gestiegen. Über 15 Prozent aller Familien gelten der amtlichen Definition zufolge, wonach eine vierköpfige Familie dann arm ist, wenn sie weniger als 22.350 Dollar im Jahr zur Verfügung hat, als arm. Einer aktuellen Statistik des Pew-Centers zufolge wächst eines von fünf Kindern in den USA in Armut auf, darunter 39 Prozent der afroamerikanischen Kinder. Einen historischen Höchststand hat auch die Arbeitslosigkeit mit offiziell mehr als 9,1 Prozent der Beschäftigten. Im Frühsommer hatte einer von fünf Haushalten Verspätungen bei der Ratenzahlung und 5,5 Millionen Haushalten drohte die Zwangsräumung.

Reichtum: Gleichzeitig haben die 500 größten US-Unternehmen die Rezession weit hinter sich gelassen. In diesem Jahr rechnen sie mit durchschnittlichen Profiten von 15 Prozent. An der Spitze dieser Liste steht der Einzelhandelskonzern Walmart. Ihm folgen die Ölkonzerne sowie die großen Banken, die die Krise von 2008 dank eines staatlich finanzierten Rettungspakets überstanden haben. (dora)

"Occupy Wall Street" lautet der Schlachtruf jener, mit denen die Aktion begonnen hat. Die Demonstranten sind auf einen der wenigen freien Plätze im Süden im dicht bebauten Manhattan gezogen. Er reicht vom Broadway bis fast zu der Großbaustelle an Ground Zero, wo bis vor zehn Jahren die Türme des World Trade Center standen. Auf den Marmorbänken, wo sonst Wall-Street-Angestellte Pausen machen, versammeln sich jetzt Besetzer zweimal täglich zu Vollversammlungen, bei denen sie über Spekulanten und Arbeitslosigkeit diskutieren. Über Staatsverschuldung, Kriege und Folter. Und darüber, wie sie die finanziell Verantwortlichen und Nutznießer dieser Miseren vor Gericht bringen können.

Bargeldlose Gesellschaft

Die Besetzer kommen dabei ohne Technik aus. Auf der Liberty Plaza gibt es eine Lautsprecheranlage. Wer sprechen will, hält beide Hände wie einen Trichter um den Mund und ruft als Erstes "Mikrofoncheck" in die Runde. Umstehende echoen: "Mikrofoncheck!" Und während diese einleitenden Worte akustisch von einer Gruppe zur nächsten weitergehen, bereitet der Redende den nächsten Satz vor. Eine Vollversammlung auf der Liberty Plaza ist ein gesprochener Kanon, in dem jeder Satz von fast jedem wiederholt wird.

Zwischen Blumenbeeten und Marmorbänken haben die Besetzer Luftmatratzen, Schlafsäcke und Plastikplanen ausgebreitet. Und haben Inseln organisiert, an denen die Fäden ihrer bargeldlosen Gesellschaft zusammenlaufen: Eine Küche, wo es Essen für alle gibt. Einen Tisch, an dem permanent Zigaretten gedreht und kostenlos abgegeben werden. Eine Bibliothek. Eine Sanitätsstation, bei der Ärzte und Krankenschwestern aus New Yorker Krankenhäusern täglich mehr Sachspenden abliefern. Und ein Medienzentrum, in dem die Videos und Texte für Facebook und Twitter entstehen.

Der Platz gehört einem Immobilienkonzern und ist seit 2006 nach einem lebenden Spekulanten und Lokalpolitiker benannt, der als Retter der New Yorker Finanzen gilt: John Zuccotti. Die Besetzer haben dem Platz seinen alten Namen zurückgegeben: "Liberty Plaza" . Einer ihrer Slogans lautet: "Wir sind 99 Prozent." Dass die anderen 1 Prozent die Macht haben, wollen sie ändern.

Normalerweise ist Kyle Elektronikstudent in Buffalo im Norden von New York. Und arbeitet für sieben Dollar fünfzig die Stunde als Verkäufer. Krankenversichert ist er bloß, weil sein Vater in einer Versicherung arbeitet. Und wenn er das Studium im nächsten Jahr abschließt, muss er einer Bank 30.000 Dollar zurückzahlen. Andere Studenten hätten noch viel mehr Schulden, sagt Kyle. Für ihn gehe es gerade so, aber Kinder könne er sich unter diesen Umständen nicht leisten.

35.000 Dollar an Spenden

Existenzängste, Arbeitslosigkeit und Armut sind einige der vielen Gründe, die die jungen Leute auf den Platz im Zentrum der Finanzwelt getrieben haben. "Ich führe eine persönliche Fehde gegen die Bank, die mich aus meinem Haus vertrieben hat", sagt Jay. Der junge Landarbeiter aus dem Norden der USA ist einer der wenigen auf dem Platz, dem die Wut anzusehen ist. Ein paar Meter entfernt steht der 25-jährige Eric aus New Jersey lächelnd am Rande des Platzes und verteilt Flugblätter. Er fordert Passanten auf, sich der Bewegung anzuschließen. Eric ist seit Langem arbeitslos. "Wenn es so weitergeht", sagt er, "bleibt mir nur das Engagement bei der Air Force. Denn ich will eines Tages ein Haus haben und eine Familie gründen."

In der Platzmitte sortiert die Kunststudentin Victoria Sobel Papiere in eine regenfeste Plastikkiste. Victoria ist seit einer Woche auf dem Platz und denkt viel an ihre aus Peru und Russland in die USA eingewanderten Eltern. "Sie haben hart gearbeitet und wissen nicht einmal, wovon sie als Rentner leben sollen", sagt sie. Die 21-jährige Tochter sitzt im "Finanzausschuss" der Bewegung. In den vergangenen zwei Wochen sind 35.000 Dollar an Spenden gekommen. Manche Spender entschuldigen sich, dass sie nicht selbst nach Manhattan kommen können. "Das Geld kommt aus aller Welt", sagt Victoria stolz. "Wir befinden uns in einem globalen Dialog."

Es ist der Tag 16 der Besetzung. Die Aktivisten bekommen täglich mehr Zulauf - und haben Nachahmer an mehr als 50 Orten in den USA und in verschiedenen europäischen Städten gefunden. Die Idee zu der Aktion sei "im Internet entstanden", sagen viele auf dem Platz. Sozialwissenschaftler, die abends auf der Liberty Plaza Reden halten, die im Sprechchor durch die Menge fluten, wollen wissen, dass es in den USA seit Langem "brodelt". Manche Medien hingegen verweisen vor allem auf die kanadische PR-Agentur "Adbusters", die das Ganze vorbereitet hat.

Mehr als eine Woche lang hat sich außer wenigen linken Medien kaum jemand für die Besetzer interessiert. Für ihren Durchbruch sorgt die New Yorker Polizei. Am letzten Samstag im August nimmt sie an einem Tag 80 Demonstranten fest und besprüht mehrere junge Frauen aus unmittelbarer Nähe mit Pfefferspray. Die Bilder davon gehen um die Welt. "Das Finanzsystem hat eine Logik von Konkurrenz und Geldgier geschaffen, in der jeder gegen jeden kämpft. Und in der die Medien die Interessen der großen Konzerne vertreten", sagt die 21-jährige Politik-Studentin Bre.

Enttäuschung über Obama

Rafal Gomez gehört mit seinen 32 Jahren zu den älteren Besetzern. Der Afro-Amerikaner aus Albany kommt jedes Wochenende an die Wall Street. Dieses Mal hat er, nach seiner Festnahme auf der Brücke, einen großen Teil seiner Zeit bei der Polizei verbracht. Er sorgt sich um die Zukunft seiner beiden Kinder, "wenn es keine öffentliche Bildung mehr gibt und wenn wir die Verschuldung durch Bankenrettung an die nächste Generation weitergeben".

Und er trägt die Enttäuschung über den Präsidenten, den er 2008 gewählt hat, quer über seiner Brust in Form eines durchgestrichenen Barack-Obama-Porträts. "Er hatte die Mehrheit im Kongress", sagt Rafal bitter, "er hätte die Kriege beenden, er hätte Guantánamo schließen und er hätte Folter und Morde stoppen können. Stattdessen hat er Leute von der Wall Street als Wirtschaftsberater engagiert."

Rafal weiß nicht, wie lange Occupy Wall Street durchgehalten kann. Aber er glaubt, dass die Bewegung wachsen wird. Und er ist sicher, dass er nächstes Jahr nicht wieder Obama wählen wird.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

16 Kommentare

 / 
  • N
    name

    liebe taz!

     

    ich bin sehr dankbar für eure berichterstattung über die "occupy"-bewegung. es erfüllte mich mit entsetzen und Wut, wie wenig (um nicht zu sagen nichts) in den meisten Medien zu diesen wichtigen Ereignissen zu finden ist. ich befinde mich gerade in den u.s.a. und hier wird in den gängigen Medien NICHTS aber auch gar nichts berichtet (da muss man doch mal sagen: zum Glück gibt es facebook). ich hatte, nachdem sich eure lieben journalistenkollegen dem amerikanischen schweigen angeschlossen hatten, schon befürchtet, dass ihr es ihnen gleich tun könntet und mit extremer Erleichterung festgestellt, dass dem nicht so ist. bitte, bitte weiter so, mehr und in den Schlagzeilen! dies ist eine Bewegung, die endlich!!! auch in Amerika das übel und seine wurzeln aufzeigt und anklagt, ein Aufschrei der Bevölkerung wie es zum letzten mal zu Zeiten des vietmankriegs der fall war - und die meisten Medien veruschen alles totzuschweigen und zeigen damit peinlicherweise auf, wie gleichgeschaltet und widerwärtig sie tatsächlich sind.

    in diesem sinne: keep on writing!

  • ZW
    Zeit wärs

    ... then we take Berlin!?

  • RF
    Rosemarie Finke-Thiele

    Vielen Dank für diesen ausführlichen Bericht. Hintergründe und Motive der Aktivisten werden sehr anschaulich geschildert, ebenso die Atmosphäre vor Ort.

    Die Enttäuschung über Barack Obama teile ich auch: Was hätte dieser Präsident alles erreichen können...

    Ich hoffe, dass die TAZ weiter vom Liberty Plaza schreibt.

  • OF
    occupy Frankfurt

    Wärt Ihr so nett und folgt uns bitte?

    http://www.facebook.com/pages/Occupy-Frankfurt-Besetzt-Frankfurt/156126371147800?sk=wall

    Das ist ja erst der Anfang.

  • J
    Jean

    Muss es nicht heißen: "Keine Lautsprecheranlage"?

  • FW
    First we take Manhattan...

    ...then we take Berlin!!

  • N
    Nicolai

    Hallo ihr!

     

    Ich vermisse hier die Erwähnung von Anonymous, die das Ganze gemeinsam mit Adbusters gestartet haben. Überhaupt schade dass man erst jetzt davon liest hier, ADBUSTERS sollte Pflichtlektüre auch für TAZler sein.Rühre schon seit zwei Monaten die Werbetrommel für die Aktion. :-)

  • AM
    Andreas Müller

    Ohne dem blöden (geschichtsphilosophen - HistoMat-) Optimismus zu verfallen, scheinen sich nun endlich auch in der westlichen Welt oppostionelle Kerne herauszukristallisieren, die sich mit den skandalösen Verhältnissen der auf das Prinzip der Kapitalrentabilität gegründeten Gesellschaft nicht abfinden, nicht mitmachen wollen wie die gebildeten Stände und ihre politischen Filiationen. Diese Proteste scheinen von dem Aufstand vorwiegend Jugendlicher in der arabischen Welt inspiriert worden zu sein, was ein Licht wirft auf die bedeutsame Rolle der neuen Medien für eine neue Form der Vergesellschaftung der auf eine radikale Veränderung drängenden Kräfte. Die von bürgerlichen Eliten getragenen 'alternativen' Parteien wie hierzulande die Grünen haben von diesen Entwicklungen nicht viel begriffen, sondern reagieren fuchsteufelswild auf die sich herausbildenden neuen netzwerkartigen Organisationsformen. Sie sind bereits derart mit dem herrschenden Regime verfilzt, zu staatstragenden, konservativen, auf den Erhalt der herrschenden Gesellschaftsordnung gerichteten Organisationen verkommen, dass mit ihnen nur als Gegner zu rechnen ist. Gleiches gilt für die Organisation, die sich m.W. zuallererst als Netzwerk begriff: Attac hat sich erfolgreich mit den herrschenden Eliten gleichgeschaltet, ein Prozess, der generationsübergreifend von Sven Gingold, einem Karrieristen von erschütternder Ahnungslosigkeit was die Tradition der kritischen Gesellschaftstheorie angeht, und Heiner Geißler, einem maßlos eitlen 'Querdenker' rechter Gesinnung, personifiziert wird.

     

    Was hierzulande weniger bekannt ist, dass die sozialen Kämpfe in den USA seit den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts von den besitzenden Klassen äußerst gewaltsam geführt wurden. Die waren und sind nicht bereit, die zum Himmel schreiende Kluft mittels sozialstaatlicher Interventionen auch nur abzumildern. Ganz im Gegenteil läuft die amerikanische Politik, insbesondere seit der Reagan-Ära, auf eine gigantische Akkumulation des durch enorme Produktiviätsfortschritte geschaffenen Reichtums auf seiten der Besizenden hinaus, deren Investitionen nicht soziale Reformen, sondern die Absicherung ihrer Klassenherrschaft mittels der Aufrüstung eines gigantischen Gewaltapparates zum Zweck haben. Alles, was Obama dem entgegenzusetzen hat(te), ist rhetorischer Art; der Sache nach ist seine Politik vollkommen gescheitert, sofern sie überhaupt jemals auf grundlegende Reform der bestehenden Verhältnisse aus war. Das Kernstück, der Versicherungsschutz im Krankheitsfalle für jedermann, ist derart verwässert, dass hier von Erfolg zu reden nicht anderes heißt, als Propaganda zu betreiben; und genau das ist sein Regierungsgeschäft.

     

    Hierzulande träumte man, wünschte sich eine 'charismatische Führerpersönlichkeit' wie Obama, da die Krise nur mehr durch kraftvolle, energische politische Führung zu bewältigen sei. Als wenn in Deutschland das Elend jemals aus einem Mangel an Führern resultiert hätte. Dieser Irrtum war der Preis dafür, dass politische Sentimentalität jede ernsthafte Analyse schlug. In Berlin hielt Obama seinerzeit eine rhetorisch und inhaltlich betrachtet miserable Rede, in der er immerhin der Welt freimütig erklärte, dass er selbstverständlich keinerlei Rücksichten auf die Vereinten Nationen oder die Nato-Partner nehmen werde, wenn es um die Durchsetzung US-amerikanischer Interessen gehe. Statt einer kritischen Beurteilung dieses Klartextes zu liefern feierte seinerzeit nahezu die gesamte deutsche Presse von taz über 'Zeit' bis 'Blöd' den großen Kommunikator und seine Show. Einzig die konservative FAZ machte auf jenen Widerspruch aufmerksam, dass gerade die vermeintlich ärgsten Kritiker der Politik der Bush-Regierung deren Fortsetzung mit anderen Mitteln enthusiastisch begrüßten.

     

    Zu hoffen ist, dass sich die Proteste in den USA ausweiten, zu einer neuen Sprache und Organisationsformen und einem strikten Internationalismus führen. Best nation is no nation!

    First we take Manhattan-, and than Berlin. Das wär' doch was.

     

    PS.: Um die taz-lincense for censorship zu unterlaufen an Autorin versandt und gegebenenfalls auf meine Facebook-Seite gestellt

  • V
    vic

    Wirklich schön zu hören.

    Menschen demonstrieren gegen elitäre Machtkonzentration und Ungleichbehandlung in Ländern, in denen man es nicht für möglich gehalten hätte.

    Neben Nordafrika; in Japan, Israel, USA.

    Das lässt hoffen.

  • TG
    Thomas Gärtner

    Die Jugend der Welt steht auf, egal ob in Nordafrika oder in der USA. Höchste Zeit das auch wir Älteren uns anschließen und unsere Kinder unterstützen im Kampf für eine bessere Zukunft.

  • BG
    Bernd Goldammer

    Ich glaube ,jetzt wird sich zeigen wie wertlos das ganze Demokratiegeschwätz der Amerikaner in Wirklichkeit ist. Die haben doch schon in den Siebzigern auf ihre eigenen Leute schießen lassen. Danach buchen die Schützen vielleicht gleich noch einen Flug nach Peking, um dort für Menschenrechte zu demonstrieren. Was Obama da immer wieder herausmüllt ist im Vergleich zum Handeln nur billiger Dreck.

  • A
    Autor

    Ich bin enttäuscht. Enttäuscht von den deutschen Medien. Von der "spanischen Revolution" wurde wenig bis gar nicht berichtet. Das wichtigste Ereignis bis jetzt in der westlichen Bürgerbewegung wurde totgeschwiegen. Anfangs von den spanischen Medien, nachdem es unmöglich war wurde zwei Wochen (!) nach der Besetzung der Puerta del Sol, der Hauptplatz Madrids, wurde International berichtet. Ich hab mitgezählt : zweimal in der Tagesschau.

    In den USA läuft OWS schon seit zwei Wochen. Die einzige Berichte, die von Durchschnittsbürgern gelesen werden, war eine spanische Zeitung, nach der Sensibiliesrung durch die 15.-Mai Bewegung in Spanien. In Deutschland ist es kein Thema. USA, das (ehemalige) Vorbild der westlichen Demokratien, ein Land, in dem Demonstrartionen nur von einer Minderheit besucht werden, wird von einer brodelnden Masse von Menschen besetzt.

    Es kann sich eigentlich niemand wirklich vorstellen, was da abgeht. Und anfangs hat es niemand geglaubt, besser: keiner hat berichtet.

     

    Die Medien sind heute der einzige Einfluss auf den Menschen. Alles hängt vom Fernsehen, Internet und Radio ab.

    Nutzer der Welt, (in)formiert euch!

    Information ist die Waffe des 21. Jahrhunderts.

    Wenige Medien entziehen sich der Manipulation.

    Wenn ihr euch nicht informiert, werdet ihr zu Marionetten der Medien, von ihnen erschlagen -

     

    Lest viel. Lest gemeinsam. LEST ALLES.

     

     

     

    http://www.livestream.com/globalrevolution

  • G
    Gäähn

    Nochmal: "Wem gehört die Straße?", skandieren mehr als 700 Demonstranten. Und antworten selbst: "Uns!

     

    Das muß die neue Demokratie sein die diese "kapitalismuskritischen" Leute gerne hätten. Nicht mehrheiten entscheiden sondern Lautstärke und Aktionismus. Da erntet man dann ein zustimmendes Nicken von Leuten die schon immer fanden wenn man so total Recht hat irgendwie, dannhat das Volk zu spuren. Bis es natürlich ins Paradies geführt wird. Von einer Partei, einer Bewegung etc. In den USA wird das aber anders als bei uns auf Widerstand stoßen. Mit Gewalt kommt man da dann auch nicht weit und einschüchtern lässt man sich da auch nicht. Es gibt auch anders als bei uns verschiedene Meinungen in den Medien und die meinungsfreiheit sowie Redefreiheit ist ein unumstrittenes Gut. Lobbypolitik für Abzocker ist durch mehr Demokratie zu stoppen. Nicht durch 700 Schreihälse in einer 8Millionen-Stadt. Auch nicht wenn diese prominente Schreihälse als Unterstützer bekommen. Solche leute verhindern in ihrer Dummheit und links-populistischer Art eine Entwicklung zur Verbesserung von lebensverhältnissen.

  • J
    John

    Frau Hahn,

    Herzlichen dank fuer diesen Bericht!

    Ich hoffe endlich dass auch andere Medien darueber berichten.

    Ein Komentar in der Washington Post brachte zum ausdruck wie schlecht diese Demonstration sei, da sie nur unmengen an Steuergeld koste fuer die Polizeipresenz...

    Wer weiss wohin das fuehrt aber wenigstens werden die Menschen nun aktiv.

  • LC
    L. Cohen

    Na, da dürfen sich die Berliner aber schon mal schön warm anziehen. Die wären ja laut Songtext als nächstes dran...

  • T
    tomora

    Wieso Kapitalismuskritik? Das Problem ist doch wohl eher, dass wir ein korporatistisches System haben, in dem der aufgeblähte Staat das Geld der kleinen Leute in Form von Subventionen an die großen Corporations verteilt, welche dadurch immer mächtiger werden und die kleinen Leute und ärmeren Staaten immer weiter nach unten drückt. Agrarsubventionen landen größtenteils bei der verarbeitenden Industrie und nicht beim kleinen Bauern, Exportsubventionen ebenfalls. Hierdurch werden beispielsweise auch die Märkte in Afrika kaputtgemacht, weil der kleine afrikanische Bauer keine Chance gegen die aufsubventionierten Corporations hat und so weiter.

    In einer freien Marktwirtschaft würde es keine Banken-Bailouts geben. Diejenigen die auf Kosten der Allgemeinheit Ihre Risikogeschäfte durchziehen müssten selber die Zeche zahlen und würden Pleite gehen.

    In den USA wird die Kritik übrigens nicht nur von den tollen Linken getragen. Deren derzeitiger Präsident Obama übrigens noch schlimmer ist als Bush. Obama macht noch mehr Schulden als Bush, er hat das Engagement in Afghanistan erhöht, greift mehr Leute in Pakistan an, hat noch einen zusätzlichen Krieg in Lybien angefangen und ist auch im Jemen aktiv. Zudem lässt er offiziell mit dem Segen des Juistizministeriums Leute liquidieren, was zwar im Verborgenen sicher schon länger gemacht wurde, aber er führt es offiziell legitimiert durch, was eine Sauerei ist.

    Es geht also nicht um links oder rechts sondern um richtig oder falsch.

    Es gibt jenseits dieser Politik in den USA durchaus Kritik sowohl von rechts als auch von links, zum Beispiel von Ron Paul (liberaler Republikaner aus Texas der seit jeher Antikriegs- und Antischulden-Positionen vertritt), sowie von Denis Kucinich (liberaler Demokrat aus Ohio) und natürlich dem guten alten Ralph Nader.

    Die eindimensionale Denke, dass die linken immer recht haben und die Konservativen immer das falsche machen ist einfach nicht angebracht. Vielmehr sollten diejenigen die die gegenwärtige Politik ablehnen sich zusammen tun und ihre Kritik in die richtige Richtung richten und nicht nach rechts oder links.

    http://www.youtube.com/watch?v=6xrSR552IXA