Böller & Barrikaden

SILVESTER-BILANZ Demos und Feuerwerkskörper-Unfälle halten Polizei und Feuerwehr auf Trab

Brennende Barrikaden an der Hafenstraße, drei schwerverletzte Feuerwerker, zahlreiche alkoholbedingte Notaufnahmen und 892 Feuerwehr-Einsätze zwischen 18 und 6 Uhr – 276 weniger als im Vorjahr – so lautet die Neujahrsbilanz von Polizei und Feuerwehr. „Wir hatten alle Hände voll zu tun, aber es war eher ein ruhiges Silvester“, resümierte ein Feuerwehrsprecher.

Durch nicht sachgemäßen Umgang mit Feuerwerkskörpern wurden zwei Männer schwer im Gesicht und am Oberkörper verletzt. In Altona explodierte ein in eine Flasche gesteckter Böller vor dem Gesicht eines 40- Jährigen. Der Mann wurde lebensgefährlich am Kopf verletzt. Ebenfalls in Altona erlitt ein 21-Jähriger durch eine Verpuffung Verbrennungen zweiten und dritten Grades am Oberkörper. In Rahlstedt trug eine 25-jährige Frau schwere Verletzungen an den Beinen nach der Explosion eines Feuerwerks-Körpers davon. Lebensgefährliche Verletzungen erlitt ein 20-Jähriger Jenfelder, der sich bei einem Sturz die ausgeklappte Klinge eines Butterfly-Messers ins Auge rammte. In die Notaufnahmen der Kliniken wurden nach Polizeiangaben auffällig viele junge Leute mit Alkoholvergiftungen eingeliefert – der jüngste ein 14-jähriger Rissener.

Während beim Feuerwerk an den Hamburger Landungsbrücken und rund um die Alster 35.000 Besucher das neue Jahr begrüßten, errichteten etwa 150 Personen aus dem linksautonomen Spektrum in der Hafenstraße Straßenbarrikaden. Sie schoben Müllcontainer und Bauzäune auf die Straße und zündeten sie an. Die Polizei war mit zwei Hundertschaften im Einsatz und nahm zwei Personen vorübergehend fest. „Für uns ist das nichts Überraschendes. An Silvester brennen immer Barrikaden in Hamburg“, betonten ein Polizeisprecher am Neujahrstag.

Auch vor dem Untersuchungsgefängnis Holstenglacis versammelten sich wie jedes Jahr etwa 200 Demonstranten. Einige von ihnen bewarfen die Polizei nach deren Angaben mit Böllern, woraufhin die Versammlung aufgelöst wurde. Im Stadtteil Ohlsdorf brannten aus ungeklärter Ursache fünf Autos. mac