Noch 50.000 im Dunkeln

MÜNSTER afp/taz ■ Im Münsterland hat sich die Lage nach dem Schneechaos vom Wochenende entspannt. Noch immer aber sind zehntausende Menschen ohne Strom. In dem Krisengebiet blieben nach Angaben des Stromversorgers RWE gestern zunächst 50.000 Haushalte im Dunkeln. Bis zum Abend hofften die Helfer, die Zahl auf 25.000 halbieren zu können. Besonders betroffen war der Bereich Ochtrup im Kreis Steinfurt. Dort seien 80 Prozent der Menschen ohne Strom, sagte ein Sprecher des Krisenstabs in Münster. Auf den Autobahnen und im Schienenverkehr lief der Verkehr weitgehend problemlos.

Die Situation sei insgesamt stabil, sagte der Krisenstabs-Sprecher. Punktuell sei es im Stromnetz allerdings gestern wieder zu Zusammenbrüchen der Versorgung gekommen. Abgelegene Bauernhöfe erhielten zudem weiterhin ein oder zwei Mal am Tag über Notstrom-Aggregate Strom, um so beispielsweise ihre Kühe melken zu können. Knapp 400 öffentliche Schulen blieben nach Angaben des Krisenstabs gestern in den Kreisen Borken, Coesfeld und Steinfurt geschlossen – unter anderem, weil keine Schulbusse fahren konnten. Heute soll in allen Schulen wieder Unterricht stattfinden. Es liege aber im Ermessen der Schulleiter, ob sie noch einen weiteren Tag den Unterricht ausfallen ließen, sagte der Sprecher. Auch Eltern könnten entscheiden, ob ihre Kinder noch zu Hause bleiben sollten. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ließ sich nach Angaben eines Regierungssprecher am Wochenende kontinuierlich über die Vorgänge im Münsterland informieren.

inland, NRW-SEITE 3