Stella übt seine Unterschrift

STADTSCHLOSS Der Vertrag mit Architekt Franco Stella ist modifiziert worden

Der Konflikt um den Architektenvertrag für den Wiederaufbau des Stadtschlosses ist laut Berliner Zeitung beigelegt. Das Bundesamt für Bauwesen habe den im Juni geschlossenen Vertrag mit Franco Stella, der aus formalen Gründen für nichtig erklärt worden war, modifiziert noch einmal abgeschlossen, berichtete das Blatt und beruft sich auf das Bundesbauministerium. „Jetzt können wir loslegen mit der Realisierung des Projekts“, wird Bauminister Peter Ramsauer (CSU) zitiert. Eine offizielle Bestätigung gab es bis Freitag nicht.

Mit der erneuten Unterzeichnung des Vertrags habe der Bund die Mängel beim Abschluss des Kontraktes vom 18. Juni beseitigt, die das Oberlandesgericht Düsseldorf am 2. Dezember beanstandet hatte. Das Gericht hatte gerügt, dass der Bund die übrigen Preisträger des Architektenwettbewerbs von 2008 nicht vorab über die beabsichtigte Auftragsvergabe an Stella unterrichtet habe. Der Architekt hatte den Wettbewerb im November 2008 gewonnen. Vier Architekten belegten damals den dritten Platz. Sie wurden jetzt vor dem erneuten Abschluss des Vertrags mit Stella informiert.

Nachdem bis zum 29. Dezember keine Beanstandungen der übrigen Wettbewerbsteilnehmer eingegangen seien, konnte der Vertrag mit Stella „erneut zivilrechtlich wirksam abgeschlossen werden“, heißt es in einer internen Kurzinformation des Bauministeriums laut der Zeitung.

Nach derzeitigem Stand will der Bund Ende 2010 mit dem Bau des Schlosses beginnen. Es soll den Namen Humboldt-Forum tragen und als Museum, Bibliothek und kultureller Veranstaltungsort genutzt werden. Der Wiederaufbau soll 550 Millionen Euro kosten. Das Gebäude mit barocken Fassaden soll 2016 fertig werden, etwa zwei Jahre später als bisher geplant. (dpa)