Protest gegen Flughafenstartbahn: Mit bestem Dank zurück, Herr Söder!

Der bayerische Finanzminister plädiert für den Bau einer dritten Flughafenstartbahn. Biobauer Josef Braun gibt deshalb seine Umweltmedaille zurück.

Ex-Umweltminister Markus Söder (links) will hoch hinaus (hier mit Münchens Oberbürgermeister Christian Ude). Bild: dapd

FREISING taz | Biobauer Josef Braun ist sauer. Auf den bayerischen Finanzminister Markus Söder (CSU). Dieser ist Kraft seines Amtes auch Aufsichtsratschef der Flughafen München GmbH. Und als solcher befürwortet er ausdrücklich den Bau der dritten Startbahn im Erdinger Moos.

Dass Söder zuvor bayerischer Umweltminister war, ficht ihn nicht an. Die Flächen, auf denen die umstrittene zusätzliche Start- und Landebahn gebaut werden soll, seien nicht von entsprechender ökologischer Wertigkeit, so Söder. Biobauer Braun ist da anderer Meinung.

"Wenn man wirklich nachhaltige Politik für die Bürger in Bayern machen will, dann ist die dritte Startbahn völliger Blödsinn", sagt der Freisinger. Er sieht die Fortsetzung seiner ökologischen Landwirtschaft in unmittelbarer Flughafennähe bedroht.

Braun will es nicht bei seinem Ärger bewenden lassen. Und hat sich - gemeinsam mit Hartmut Binner, Sprecher des Bündnisses gegen die dritte Startbahn "AufgeMuckt" - einen "symbolischen Akt" einfallen lassen: Er will die Bayerische Staatsmedaille, die er 2009 von Söder für seine Umweltverdienste bekommen hatte, zurückgeben. "Ich werde die Urkunde zusammen mit der silbernen Medaille ans Finanzministerium schicken", kündigte Braun an. Derzeit kämpfen die Startbahngegner an mehreren Fronten: Die Münchner Stadtratsfraktion der Grünen sammelt Unterschriften für ein Bürgerbegehren, um das Projekt zu stoppen.

Bislang haben jedoch erst rund 9.000 MünchnerInnen unterschrieben. Die unmittelbar betroffenen Startbahngegner aus Erding und Freising, die bei einem Bürgerentscheid in München nicht mit abstimmen dürften, streben parallel eine bayernweite Massenpetition im Landtag an. Mit der Rücksendung der Umweltmedaille wollen die Startbahngegner dafür sorgen, dass der Widerstand nicht einschläft.

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