Sternmarsch gegen neue Tagebaue

POTSDAM epd/taz | Gegen eine Ausweitung des Braunkohle-Tagebaus in ihrer Region wollen Einwohner von drei betroffenen Lausitz-Dörfern am Sonntag mit einem Sternmarsch demonstrieren. Treffpunkte für den dritten Sternmarsch sind die bei Guben gelegenen Dörfer Atterwasch (13.15 Uhr), Grabko (13 Uhr) und Kerkwitz (13.30 Uhr), teilte die Initiative „Agenda 21“ am Montag in Schenkendöbern bei Guben mit. Die Initiative kämpft den Angaben zufolge seit gut zwei Jahren um den Erhalt ihrer Heimat. Von den Plänen des Energiekonzerns Vattenfall in Jänschwalde Nord sind insgesamt rund 900 Einwohner bedroht, die ihre Heimat verlieren würden. Am Sternmarsch wollen sich auch Teilnehmer aus Polen beteiligen, wo ebenfalls ein neuer Tagbau geplant ist.

Die Menschen in der Region fühlten sich von der Politik „im Stich gelassen“. Sie habe zwar versprochen, zu den betroffenen Menschen zu stehen. Diese erlebten aber, dass Milliardengewinne in der Stromindustrie „beeindruckender als die Sorgen und Nöte der Beraubten“ seien, hieß es. Obwohl die Linkspartei im vergangenen Jahr noch ein Volksbegehren gegen die neuen Tagebaue unterstützt hatte, stimmte sie im Koalitionsvertrag im November der weiteren Braunkohlenutzung und damit den neuen Tagebauen zu.