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Der Wunschzettel für BerlinBring was mit, Weihnachtsmann

Einen Tag vor der Bescherung ist es höchste Zeit für einen umfassenden Wunschzettel. Hier sind die 40 Wünsche der taz-Redaktion

Was bringt er uns wohl mit? Bild: dpa
Von

1. Im nächsten Jahr sollen die Grünen endlich einen guten Therapeuten finden. Mit viel Einfühlsamkeit soll er dem wahren Kern des Konflikts zwischen den Pankower und den Kreuzberger Grünen auf den Grund gehen. Welche Verletzungen gab es in der grünen Kindheit? Welche Verletzungen haben die Gründerväter den Streithähnen zugefügt? Wenn der Therapeut Erfolg hat, winkt vielleicht sogar ein neuer Job: Chef der Abgeordnetenhausfraktion.

2. Mehr Hundetüten-Spender und mehr Hundebesitzer, die sie benutzen.

3. Kostenlose Ohropax und Nasenklammern für das Unterqueren der Yorck-Brücken - die stinkigste und lauteste Wegstrecke Berlins.

4. Nach gefühlten hundert Jahren ist Hertha im Viertelfinale des DFB-Pokals. Nun muss auch der Cup her, das ist doch das Mindeste. Schließlich verließ mit Trainer Markus Babbel auch die personifizierte Bescheidenheit den Verein. Sein Nachfolger Skibbe dagegen ist schon jetzt kein Minibarberliner, sondern ganz und gar Hauptstädter: Er will Hertha "im ersten Drittel" der Bundesliga etablieren. Na denn!

5. Eine Polizeipräsidentin, aber erst nach dem 1. Mai.

6. Bessere Radwege - auch im tiefsten Neukölln. Diese mit Schmetterlingspflastersteinen ausgelegten Schlaglochstreifen sind eine Frechheit!

7. Mehr Sammelclubs für Touristen, damit sie die schönen Orte wie CdV oder wilde Renate nicht mehr einrennen.

8. Ein Justizsenator, der nicht im Sumpf watet.

9. Eine reelle Umsetzung der vorgegebenen Schwulenfreundlichkeit, nicht nur durch Wowi, sondern den ganzen Senat: Endlich gleichgeschlechtliche Regenbogenfamilien in den jährlichen Familienbericht aufnehmen und Unterrichtsmaterialien zu vielfältigen Lebensformen zulassen.

10. Einen Lieferservice von Mustafas Gemüse Kebap am Mehringdamm. Wer will schon bei Regen und Kälte eine halbe Stunde auf einen Döner warten?

11. Offene Brachen mitten in der Stadt - damit man Hase und Igel auch weiter zusehen kann, wie sie um die Wette laufen.

12. Gratis Spikes für die Schuhe, falls das Streusalz in Berlin wieder mal ausgeht - alternativ dürfen es auch gerne Schlittschuhe sein.

13. Glühweingeruchsverbot auf öffentlichen Plätzen.

14. Bessere Arbeitsbedingungen bei Kassendamen und Bademeistern in den landeseigenen Schwimmbädern. Die haben einfach oft keinen Bock auf ihren Job - und wir SchwimmbadbesucherInnen kriegens dann ab!

15. Schnee für Berlin, damit die Loipenindustrie endlich in Schwung kommt.

16. Eine S-Bahn, die nicht nur, aber auch bei Schnee fährt.

17. Warum nicht noch mehr Pferdekutschen in Mitte! Rot-Schwarz würde es guttun. Ex-Justizsenator Michael Braun rutschte als Notar aus. Warum sollte der nächste CDU-Senator nicht über einen Pferdefladen straucheln. Wenn die Nachbesetzung dann so lange dauert wie immer, gibts bestimmt bald eine SPD-Alleinregierung.

18. Noch mehr Schnee, damit sich das Schneemannbauen lohnt.

19. Bitte keinen Schnee. Bei der ersten Flocke würde sich die Hälfte der S-Bahn-Fahrer krankmelden. Oder aber: Wir werden alle zu Lokführern ausgebildet. Ein Kindertraum würde in Erfüllung gehen. Und Berlin wäre endlich Lummerland.

20. Ephraim Gothe soll wieder Baustadtrat in Mitte werden. Weil es bei seinen Pressekonferenzen immer so leckere Lebkuchen aus Nürnberg zu essen gab.

21. Her mit dem Zugangscode für die Bundesdruckerei. Oder einem geldscheinfähigen Farbkopierer. Ersatzweise Lohnerhöhung. Oder endlich mal Weihnachtsgeld. Auch bei der taz.

22. Fahrverbot für Hollandräder in Prenzlauer Berg.

23. Schnellstens einen Ersatz für die wunderbare Einschlafhilfe namens Flughafenlärm in Tegel.

24. Dass die Kunst des Laugenbrezenbackens nach vielen erfolglosen Versuchen in Berlin einzieht. Damit man nicht mehr kilometerweit bis nach Prenzlauer Berg durch die Stadt fahren muss, um ein anständiges Stück dieses leckeren Gebäcks zu kriegen.

25. Autofreie statt verkaufsoffene Sonntage. Damit mal Ruhe einkehrt in diese Stadt.

26. Nervverbot für Touristen.

27. Haargel für Klaus Wowereit. Damit die Frisur nie wieder so verrückt verrutscht wie am Wahlabend.

28. Finanzsenator Nußbaum soll seinen Fischhandel nach Berlin verlagern. Wenn die Fische dann auch noch in Zeitungen eingewickelt werden, steigt die Auflage der taz.

29. Eine neue Eurokrise vor dem Schlossbau.

30. Einen großen Sack für alle Occupy-Aktivisten. Ob jemand draufhauen will oder Brötchen reinwerfen, kann dann jeder selbst entscheiden.

31. Einfallsreichere Hauptstadtmedien.

32. Windschutz in allen breiten Straßen, am besten gleich eine große Glaskuppel über der ganzen Stadt.

33. Lebensmittelkontrolleure, die in Tagesmütterküchen beide Augen zudrücken und auch mal an die Kinder denken - und das berlinübergreifend.

34. Wieder mehr Rücksichtnahme auf den Geist der (Kleist-) Stücke in den Inszenierungen am Deutschen Theater.

35. Hertha muss absteigen und Union aufsteigen - damit endlich die ehrlichere Mannschaft im Olympiastadion spielen kann.

36. Zensur ist natürlich das größte Übel. Aber Bücher über Prenzlauer-Berg-Muttis und Latte machiatto trinkende Menschen (egal in welchem Bezirk) müssen verboten werden. Ein für alle Mal.

37. Der Wedding wird endgültig zum Trendbezirk erklärt - das wird ja nun seit 20 Jahren versucht.

38. Berlin setzt auf erneuerbare Energien und baut den Fernsehturm am Alexanderplatz in Deutschlands größtes Windrad um. Die gewonnene Energie setzt auch die Jungs im Roten Rathaus endlich unter Strom.

39. Die Piraten finden noch ein paar Frauen.

40. Bitte, Jopi, noch ein Jahr: Berlin braucht deine Stimme.

BIS, JUK, KAG, PEZ, WERA

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6 Kommentare

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  • F
    Fhainer

    Keine faden Witze mehr. Die KPD/RZ ist tot oder weder ihr noch Sonneborn machen sie wieder lebendig.

  • H
    Hase

    Ergänzung des taz-Wunschzettels:

     

    Zu 1.

    Die Grünen sollen ihre Parolen endlich mal mit transparenter ökologisch - sozialer Politik unterfüttern. Die inhaltliche Diskussion über die Richtung der Partei ist nämlich u.a. bei dem Kampf um die Fraktionsvorsitzendenposten nach der Berliner Wahl offenbar mal wieder zu kurz gekommen.

     

    Wenn sie das nicht tun, sollten sie sich auflösen und das viele viele Partei(funktionärInnen, Diäten-)geld den 800.000 Armen in Berlin spenden.

     

    http://www.freitag.de/community/blogs/lila-lueftchen/nanu-die-gruenen-sind-noch-im-wahlkampf

  • H
    hundefreund

    beutel für hundekot gibts billig in jeder drogerie und jedem supermarkt - wer unbedingt mitten in einer stadt hunde halten (i.e.: quälen) muss und fürs tägliche fresserchen geld ausgeben kann, wird die paar cent für die tägliche kacketüte wohl auch noch selbst bezahlen können. das ist sogar ihre/seine pflicht! eigenverantwortung ist gefragt, nicht verantwortung delegieren.

     

    auch ansonsten finde ich die liste nur peinlich.

  • TT
    tap.der tagesprophet

    Die taz vergleicht sich doch immer wieder gerne mit Schülerzeitungen.

     

    Wenn ich das hier so lese... Das Ziel ist zu ambitioniert! Da ist das Scheitern doch gleich vorprogrammiert!

     

    Bis die taz auch nur ansatzweise an die Qualität handelsüblicher ostalbschwäbischer Dorfschülerzeitungen* herankommt, muss noch einiges passieren. Und mir scheint, es liegt noch sehr weiter und steiniger Weg vor ihr. Oh je.

     

    * letzter Platz beim aktuellen bundesweiten Schülerzeitungsranking

  • R
    ronja

    so was bescheuertes hab ich selten gelesen. da trieft's nur so von bürgerlichkeit.

  • PK
    paul klein

    boah seid ihr links!!! ist das ekelhaft, unterlasst das mal, und werdet erwachsen! die SPD ist nicht alles in BERLIN! als wenn Wowi sooviel für Berlin gemacht hätte, bei der Massenarbeitslsigkeit, der Armut und der Kriminalität und der geringen Bildung einer ein ARMUTSZEUGNIS! ihr Freaks!