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Die Causa Wulff"Es ist unser Amt"

Klinkerhauskredit, Bobbycar, Urlaubs-Upgrade. Bundespräsident ist derzeit ein Synonym für Affäre. Es ist viel vom beschädigten Amt die Rede. Aber was ist das: dieses Amt?

Auch in dieser Woche ging es wieder um diese beiden Herren, die wohl mal so was wie Freunde waren. Sind? Bild: dapd

Auch in dieser Woche ging es wieder um dieses Wann-hat-wer-was-gewusst, Wer-hat-wem-wie-was-zugeschustert, Wer-hat-wo-nicht-so-ganz-die-Wahrheit-gesagt – womöglich? Auch in dieser Woche ging es wieder um Christian Wulff, den Bundespräsidenten. Wie lang kannten er und sein Amt schon die Vorwürfen gegen seinen Ex-Sprecher Olaf Glaeseker? Auch in dieser Woche ist Christian Wulff nicht zurück getreten – wieder einmal.

Das Bundespräsidialamt in Berlin macht einen ziemlich heruntergekommenen Eindruck inzwischen. Wegen eines biederen Klinkerhauses in Großburgwedel ist es ins Gerede gekommen. Irgendwann ging es um ein Bobbycar. Längst haben viele den Überblick über all die mittelmäßigen Verfehlungen und undurchsichtigen Verflechtungen ihres Staatsoberhaupts verloren.

Das Schloss Bellevue steht. Hält seinen Chef aus. Ziemlich ramponiert. Es geht eine frappierende Durchschnittlichkeit vom höchsten Amt im Staat aus, Langeweile auch. Kein Sex mit Praktikanten, keine gewaschenen Drogengelder. Ein Hauskredit.

Die Würde scheint in den vergangenen Wochen zwischen neuen, alten Anschuldigungen und mittelmäßigen Ausflüchten versickert.

Wie ist es so weit gekommen?

Bild: taz

Die Ganze Geschichte "Der Amtsschaden" und viele andere spannende Texte lesen Sie in der sonntaz vom 4./5. Februar 2012. Darin auch: ein winterliches Porträt eines Handschuhmachers. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und für Fans und Freunde: facebook.com/sonntaz

Ein gerüttelt Maß an Erfahrung

"Die Autorität des Amtes muss vom Amtsinhaber gefüllt werden", sagt Müller-Gerbes. Er war von 1969 bis 1974 Sprecher von Bundespräsident Gustav Heinemann, bevor er zum Fernsehen ging und bei RTL "Wie bitte?" moderierte - als der onkelige Verbraucheranwalt mit dem struppigen weißen Schnurrbart. "Es ist eine Autorität im geistigen Sinn", sagt Müller-Gerbes.

Dann erklärt er, wie er das meint: "Bunte Bilder, wie wir sie vom gegenwärtigen Präsidenten gesehen haben, können kein Ersatz für Inhalte sein. Glamour reicht nicht aus. Dafür haben wir Dieter Bohlen. Mich hat erstaunt, dass Wulff das Amt überhaupt angenommen hat. Er hätte wissen müssen, dass er zu klein ist dafür. Das Amt braucht ein gerüttelt Maß an Erfahrung. Und Wulff verwechselt etwas: Es ist nicht sein Amt. Es ist unser Amt."

Man bekommt ein gutes Gefühl dafür, wie sich dieses Amt in den vergangenen Jahren gewandelt hat, wenn man die Menschen trifft, die es mitgeprägt haben. Die Sprecher und Protokollchefs und Beamten der Raus und Heinemanns und Carstens'.

"Was schon auffällt", sagt beispielsweise Heinrich Seemann, der unter Karl Carstens in der Auslandsabteilung des Präsidialamts gearbeitet hat: "Für uns damals war das Amt eine Verpflichtung. Man nahm das nicht als normalen Job wahr. Man identifizierte sich mit dem Staat. Der Bundespräsident war die Inkarnation des Staates. Dieses Verantwortungsbewusstsein scheint mir spätestens seit Köhler verloren gegangen zu sein."

Wie andere Präsidentenmitarbeiter das Amt und die Caus Wulff sehen, wie der Präsidentenmaler Matthias Koeppel Horst Köhler und seinen Abgang betrachtet und was Christian Wulff in den vergangenen Wochen so gemacht hat, lesen Sie in der Ganzen Geschichte "Amtsschaden" in der aktuellen sonntaz. Im Kiosk, eKiosk und im Wochenendabo. Für Fans und Freunde: facebook.com/sonntaz

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16 Kommentare

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  • TS
    Thomas Schu

    ich finde das beschähmend für wie blöde hält Herr Wulff uns eigendlich steht in der Hotellobby und bezahlt seinem Freund anstelle dem Hotelpersonal sein Zimeer? Das grenzt an Schwarzgeldaffären hat der Mann Keine Kreditkarte? So bezehlen mitlerweile Menschen mit erheblich niedrigerem Bildungsstand!Hat er nicht dem Volk zu dienen??? Und an dieser Stelle wünsche ich mir mal nen Chef(in) der ein Machtwort sagt !Ämter sind nicht zur privaten Machtbefriedigung gedacht sondern zum Wohle des Volkes!

    T.Schu Kraftfahrer

  • TS
    Thomas Schu

    ich finde das beschähmend für wie blöde hält Herr Wulff uns eigendlich steht in der Hotellobby und bezahlt seinem Freund anstelle dem Hotelpersonal sein Zimeer? Das grenzt an Schwarzgeldaffären hat der Mann Keine Kreditkarte? So bezehlen mitlerweile Menschen mit erheblich niedrigerem Bildungsstand!Hat er nicht dem Volk zu dienen??? Und an dieser Stelle wünsche ich mir mal nen Chef(in) der ein Machtwort sagt !Ämter sind nicht zur privaten Machtbefriedigung gedacht sondern zum Wohle des Volkes!

    T.Schu Kraftfahrer

  • R
    RLS

    Dieses Amt könnte mehr sein, mit einem Bundespräsidenten mit Charisma. Man stelle sich einmal vor, John F. Kennedy wäre Bundespräsident. Er war bestimmt kein moralischer Mensch (Eingeforderte Medienkacke), aber er hatte die Ausstrahlung, Menschen für seine Ideen zu begeistern.

     

    Er hätte kapiert dass der Ausstieg aus der Atomenergie nicht so einfach wird, dass er nur funktionieren kann, als ein grosses nationales Projekt. Dafür muss man die Menschen begeistern, und auch die Kritiker. Er hätte bestimmt mit einer großen Rede die Massen dafür begeistern können. Auch wäre ihm klar gewesen, Politiker aller Parteien müssen bei diesem Projekt zusammen arbeiten, und er verkündet diese Entscheidungen, damit keine Partei davon profitiert.

     

    Ihm wäre auch klar gewesen, immer wieder neue Impulse zu bringen, um den Ausstieg am Leben zu erhalten. Er hätte von allen, mehr Ehrgeiz eingefordert.

    Er hätte auch, als Bundespräsident nichts entscheiden könnten,

    aber er hätte durch seine Ausstrahlung die Menschen begeistern können.

    Man erinnere sich an seine Rede in Berlin.

     

    Aber eine Witzfigur wie Wulff, kann dass nicht. Diese Schlaftablette hat doch keine Visionen, er ist wie Schröder oder Fischer nur ein Angeber, ein Glamourmenschen für Gala oder Bild. Dass er keine Klasse hat, konnte man schon am ersten Tag sehen,

    als er ein Amt angenommen hat, für dass die Menschen in Deutschland lieber Herr Gauck gesehen hätten.

    Ein Mensch mit Klasse hätte zur Kanzlerin gesagt:

    Ich will dieses Amt nicht, denn dass Volk hat sich für einen anderen entschieden.

     

    Ein grosser Mensch, würde auch aus einem unbedeutendem Amt,

    etwas bedeutendes machen.

    Jemand wie Herr Wulff, macht aus einem bedeutendem Amt,

    etwas lächerliches daraus.

  • H
    herbert

    "Es ist unser Amt" Was sollen wir damit?

    Wulff´s größter Verdienst war es, das Amt überflüssig gemacht zu haben, dieses Relikt aus der Nachkriegszeit sollte zur Disposition gestellt werden, auf ein Königspaar für die Klatschpresse können wir gut verzichten. Derzeit wird von Wulff zwar versucht gegenüber Glaeseker eine Firewall zu errichten, doch die Theorie vom Einzeltäter wird sich nicht halten lassen.

  • CF
    Claus Fasbender

    Ist Herr Wulff vielleicht nur krank?

    siehe Quelle: Focus online

    Lügner ticken anders

  • N
    Nordwind

    Nö, dat is nich unser Amt.

     

    Wir haben ihn nicht zum Bundespräsidenten gemacht und fristlos kündigen können wir den auch nicht.

     

    Dieses Amt gehört einzig und allein der Politchikeria.

  • S
    Stefan

    Also Leute, scheiß auf Bobbycar. Er hat den Landtag belogen, also die Volksvertretung ... also uns.

    Das ist der Punkt. Er hat gelogen (moralisch, nicht juristisch), weil er die Wahrheit verschwieden hat. Das mag das Recht eines Angeklagten sein aber nicht das Recht eines Ministerpräsidenten oder eines Bundespräsidenten.

  • FB
    Franz B.

    wann ist denn dieses Fass voll .... ein Rücktritt ist längst überfallig

  • P
    polyphem.os

    "..Er hätte wissen müssen, dass er zu klein ist dafür.." Soso. Wie soll das gehn, wenn man keinen Maßstab hat?

  • CO
    Christian Otto

    Ich finde, wir aufrechten Demokraten haben Wulffs Beharren im Amt viel zu verdanken : Endlich disku-tieren die JournalistInnen mal die Würde der Ämter, anstatt immer nur am Staat rumzumäkeln. Und das über Wochen, Monate!

    Das Porträt unseres nächsten Präsidenten wird in 30 Millionen Auflage gedruckt werden, weil es in Deutschland zum guten Ton gehören wird, seinen Präsi-

    denten ins Wohnzimmer zu hängen (nicht wie in diesen

    afrikanischen Diktaturen nur in die Polizeiwachen).

  • R
    reblek

    "Wie lang kannten er und sein Amt schon die Vorwürfen gegen seinen Ex-Sprecher Olaf Glaeseker?" - "lang" ist eine Längenbezeichnung. Zeit dauert "lange". Und der Nominativ heißt "die Vorwürfe".

    Und der Herr, der so positiv über Carl Carstens spricht, möge bitte diesen Artikel lesen: http://www.taz.de/Blamable-Bundespraesidenten-/!87006/

  • HL
    Holger Lippert

    Ihren Kommentar hier eingeben '' Herr Wulff gibt unserm Amt den Rest - Frau Merkel steht in Treue fest - und beide hoffen starr und stumpf -

    '' Bei minus 10 gefriert der Sumpf''.

  • FE
    Frau Edith Müller

    Wulff ist genaugenommen wie alle Poltiker: kleingeistig und ausschließlich der eigenen "Karriere" und dem eigenen Kontostand verpflichtet. Mir sind diese Leute unangenehm und fremd. Mehr fällt mir zu diesen Emporkömmlingen nicht ein. Obwohl diese Menschen gesellschaftlich über mir stehen, schaue ich mit Verachtung auf sie herab.

     

    (Ich glaube, selbst Honnecker und Mielke hatten mehr poltische Ideen, Visionen und Tatendrang.)

  • Y
    yberg

    schon der durch die geschichtsschreibung,wohl mangels masse in der jungen bundesrepublik, verklärte THEODOR HEUß ,der als einer der wenigen seiner fraktion dem nationalsozialistischen ERMÄCHTUGUNGSGESETZ 1933 zugestimmt hatte,war ne glatte fehlbesetzung und ein schlag ins gesicht der nationalsozialistsichen opfer und zig millionen kriegstoten.

     

    das jahrzehntelange eiserne schweigen darüber,war ein skandal und nicht die 4 - 5 stelligen angeblichen finanziellen vorteilsannahmen eines EXMINISTERPRÄSIDENTEN,den keiner bei der ARWO,DIAKONIE oder der HEILSARMEE verortet hätte.

     

    die permanent herbeigelaberte WÜRDE DES AMTES, entspringt der sehnsucht der niederen stände nach einer unbebfleckten anbetungswürdigen monarchie, was zum zwecke der selbsterhöhung unsrer politischen kaste und unserer selbsternannten eliten von diesen gerne auf sich selbst umgemünzt wird.

     

    nochmal:wenn im BElLEVUE -heißt wohl schöne aussicht- eener hockt ,dann darf der auch nen schönen rückblick haben ,und dies auch bei schöner rücksicht.alles klar,is ja schließlich einer von uns.

     

    im tiergarten sitzt ein präsident,der die eliten unserer republik,die sich nur noch der wirtschaft und den finanzeliten verpflichte sieht,würdig und ehrenwert vertritt.

     

    die schreihälse,die schaum vor der stirn haben,sollten vor der eigenen tür kehren.

     

    wenn BMW parteien kostenlos pkws stellen darf,kann unser OBER auch ein bischen nippen.

     

    WOHL FAHRT for ever

  • VR
    Volker Rockel

    Das was den Anschein erweckt nur eine „Affäre Wulff“ zu sein, ist mehr;- es ist das Symptom einer Entwicklung die dazu angetan ist unsere Demokratie in eine Richtung zu verändern, die so nicht gewollt sein kann!

     

     

    Was ist eigentlich das was Menschen antreibt sich darum zu reißen auf in VIP-Logen präsent zu sein, auf Veranstaltungen, Events und Charity-Parties etc. eingeladen zu werden?- Was läßt Unternehmer, Manager Geldsummen (als „Sponsoren“) auf den Tisch legen – die dem Jahresgehalt eines Normalbürger gleichkommen – nur „um dabei sein zu können“?

     

    Was treibt andrerseits Politiker an, ebenfalls „zu denen gehören zu wollen“ die zu Veranstaltungen, Events, Charity-Parties eingeladen werden?

     

     

    Offensichtlich gibt es zwischen diesen Personen so etwas wie einen gemeinsamen Nenner;- „einen Schalter“ den die „Schmidt’s dieser Welt“ nur umzulegen brauchen, um diese Unternehmer, Manager und Politiker „im Gleichklang ticken“ zu lassen!?

     

     

    Und dieser gemeinsame Nenner scheint eine gemeinsame Stärke zu sein: Offensichtlich sind diese beiden Gruppen mit einem gewiesen Drang zur Macht konditioniert.- Und scheinbar scheinen diesen beiden Gruppen eine gemeinsame Schwäche zu besitzen: Offensichtlich handelt es sich um Mitbürger, die einen gewissen Hang zur Eitelkeit besitzen und für sich eine Bühne suchen, auf der sie sich in Macht und/oder Geld sonnen können!

     

     

    Für die „Geldelite“ in diesem unserem Land ist die Form der Selbstdarstellung eigentlich nicht besonders schwierig.- Geld gibt genug Raum um sich auf die eine oder andere Weise „selbst darzustellen“ (meine Villa, mein Auto, meine Freundin...) und öffnet im Regelfall auch die Türen, die einem Normalbürger üblicherweise ein Leben lang verschlossen bleiben.

     

    Oder anders ausgedrückt;- jemand der Geld hat, kann seine Eitelkeiten – so er das denn möchte – nahezu nach Belieben ausleben.

     

     

    Was schon ein bißchen schwieriger ist, ist sich als „Geldelite“ der „Politikelite“ zu nähern!- Denn ohne Frage ist die Nähe zur Politik – neben einer gewissen unabdingbaren Medienpräsenz - für unsere „Geldelite“ so etwas wie ein Kürprogramm das es zu durchlaufen gilt, um tatsächlich zur (vermeintlichen) Elite in diesem Land zu gehören.

     

    Denn nichts so wertvoll, wie sich im Glanz eines politischen Amtes (mit)sonnen zu können und den Anschein zu erwecken, dass die Strahlen der politischen Macht auch die eigenen geschäftlichen Aktivitäten zu erreichen vermögen.- Vorgeben zu können „Zugang zur Politik zu haben“ (und damit auch den Anschein zu erwecken Politik beeinflussen zu können!), ist so etwas wie der Ritterschlag für unsere „Geldelite“!

     

     

    Und da sich Politiker weniger in Geld denn in der eigenen politischen Macht sonnen können, scheint es offenbar zu sein, dass die Versuchung der Teilhabe am Leben derer, die sich um Geld weniger Sorgen machen müssen, für einen Teil unserer Politiker eine Versuchung zu sein, der man nicht widerstehen kann!?

     

    Und offensichtlich scheint es einen (kleinen?) Teil unserer Politiker geradezu zu drängen (oder sind es deren Frauen, Verlobten, Freundinnen?), sich auch außerhalb der politischen Spielwiese selbst darstellen zu wollen;- und diese buhlen dann gleichsam um gesellschaftliche Anerkennung und Nähe zu der für sie als Normalbürger unerreichbaren „Geldelite“ in diesem Land!

     

     

    Und offensichtlich scheinen sich an dieser Stelle die „Eitelkeiten“ des Einen mit den „Eitelkeiten“ des Anderen geradezu anzuziehen!- Das Problem des einen Eitlen wie auch des anderen Eitlen: Wie kommt man zusammen ohne sich als der zu demaskieren, der die Nähe des anderen sucht?

     

     

    Und dafür gibt’s die Schmidt’s dieser Welt!- Professionelle „Zusammenführer“ von Menschen mit gleichen Interessen;- oder anders ausgedrückt: Mitbürger die sich zum Ziel gemacht haben für „Politik und Wirtschaft Plattformen der Begegnung“ zu schaffen!- Wobei offensichtlich der eine wie auch der andere – jeder nach seinen Möglichkeiten, auf die eine oder andere Weise – sich nicht zu fein ist „dafür zu bezahlen“!

     

    Und das sich die Schmidt’s dieser Welt über Parteigrenzen hinweg tummeln und versuchen Politiker an sich zu ziehen, ist keine wirklich neue Erkenntnis:- Andrerseits auch keine „gute Nachricht“, weil sie deutlich macht wie die Schmidts dieser Welt die politische Landschaft bereits für sich (und im Interesse zahlender Kunden!) durchdrungen haben.

     

     

    Das grundsätzliche Problem aus Sicht unserer Demokratie: Die „Plattformen der Begegnung“ öffnen leider nur einer kleinen elitären gesellschaftlichen Gruppe exklusiv den Zugang zu der Politik (oder besser zu Politikern) – was zweifelsohne dem demokratischen Grundgedanken diametral widerspricht – und bergen nicht unbegründet die Gefahr, dass dieser Zugang zu der Politik auch mißbraucht wird!

     

    Denn alles das spielt sich eben nicht nur auf einer „zwischenmenschlichen Ebene“ ab, die völlig losgelöst von jeglichem Interessenausgleich zwischen der Politik und Wirtschaft steht, sondern dient (und das gilt für beide Seiten!) letztendlich indirekt immer einem Interessenausgleich.- Ziel ist offensichtlich für beide Seiten (Politik wie auch Wirtschaft), die Manipulation des jeweils Anderen, im Sinne eigener (persönlichen oder übergeordneten) Interessen!

     

    Und wie ließe sich besser manipulieren, wenn nicht auf einer zwischenmenschlichen Ebene!? (Das hier kleine (nennen wir es mal!) Gefälligkeiten auch Abhängigkeiten schaffen, dürfte dabei keinen wirklich überraschen!)

     

     

    Und jetzt kann man sich mit großer Beliebigkeit darüber streiten, zu wessen Lasten diese gegenseitige Manipulation und Abhängigkeit geht!

     

    Aus meiner Sicht immer zu „Lasten eines unbeteiligten Dritten“!- Und das ist im Zweifelsfall immer der unbeteiligte Bürger, der mit staunenden Augen auf die (selbsternannte) „Geld- und Politikerelite“ in diesem Land schaut.

     

    Zudem der Bürger mit Erstaunen feststellen muss, dass er als Souverän inzwischen zu einer unbedeutenden Randfigur dieser Demokratie geworden ist.- Mehr oder weniger degradiert zu einem Wahrnehmungsorgan einer „Geld- und Politikerelite“, die sich dieses Landes wie in einem „Selbstbedienungsladen“ bedient und auch solche obskur anmutenden Politiker hervorbringt und an die Spitze des Staates stellt, wie nun an der Person eines Wulff (und anderen!) deutlich wird!

  • WR
    Weiße Rose

    Ohne eine knackige narzisstische Persönlichkeitsstörung kommt wohl kaum jemand aus, der ein solches oder ähnliches Amt anstrebt.