UNTERM STRICH

Die Alte Synagoge in Erfurt, eines der ältesten erhaltenen jüdischen Gotteshäuser Europas, mausert sich zu einem Touristenmagneten. Mehr als 16.500 Gäste aus dem In- und Ausland haben seit der Eröffnung am 26. Oktober das neue Museum in der Thüringer Landeshauptstadt besucht, sagte Leiterin Ines Beese auf Anfrage. „Das ist enorm.“ Über die Feiertage kamen im Schnitt täglich 350 Interessenten. Besonders der in den 1990er-Jahren entdeckte mittelalterliche Gold- und Silberschatz eines jüdischen Kaufmanns ziehe die Besucher an. Er hatte die Stücke vor dem Pogrom 1349 vergraben, bei dem rund 900 Erfurter Juden den Tod fanden.

„Noch bis zum 17. Januar können Besucher die empfindlichen Originale der Erfurter hebräischen Handschriften sehen“, sagte Beese. Danach gehen vier der fünf Leihgaben zurück an die Staatsbibliothek Berlin. Die gewaltige Bibel Erfurt I werde noch bis Ende Februar gezeigt. Faksimile würden dann einen Eindruck von den Kostbarkeiten geben, die Zeugnis von dem einstigen jüdischen Leben in Erfurt ablegten. Allerdings würden für kurze Zeit immer wieder Originale wie der Erfurter „Judeneid“ ausgestellt.

Das um 1100 gebaute Haus nahe der Krämerbrücke war in den vergangenen Jahren für rund zwei Millionen Euro von EU, Bund, Land und Stadt vor dem Verfall gerettet und saniert worden. Es überstand spätere Judenverfolgungen nur, weil es durch Umbauten und Umnutzungen, etwa als Lager, Tanzsaal oder Gaststätte, in Vergessenheit geraten war.

Schon wieder ein Brand in der Berliner Philharmonie: Aus bisher unbekannter Ursache ist am Sonntag an einer Trafostation im Keller des Hauses ein kleiner Schwelbrand ausgebrochen, teilte ein Feuerwehrsprecher mit. Das Feuer konnte schnell gelöscht werden. Verletzt wurde niemand. Ob der Spielbetrieb beeinträchtigt ist, war zunächst unbekannt. Im Mai 2008 hatte ein Großbrand das Dach der Philharmonie schwer beschädigt. Vorausgegangen waren Bauarbeiten. Damals musste der Spielbetrieb in dem weltberühmten Gebäude, einem Wahrzeichen der Hauptstadt, unterbrochen werden.