„Wir können es wuppen“

Das Zeise-Kino feiert 20-jähriges Bestehen

■ 32, Filmtheaterkaufmann, macht seit 2002 Sonderveranstaltungsprogramm und Pressearbeit im Zeise. Foto: Benni Dernhoff

taz: Herr Lange, vor genau 20 Jahren eröffnete das Zeise Kino, Ottensen bekam mit den Zeisehallen ein erstes Glanzlicht. Nicht nur der damals noch arme Stadtteil hat sich verändert. Was ist noch übrig vom damaligen Aufbruch?

Jan-Oliver Lange: Die Zeisehallen waren anfangs als Medienzentrum konzipiert. Davon haben sich bis heute die Kurzfilmagentur, die das Kurzfilmfestival macht, und die Filmförderung gehalten.

Zeigt sich die Veränderung auch an den Kinobesuchern?

Das Publikum hat sich eigentlich nicht so sehr verändert. In die Multiplex-Kinos gehen heute eher jüngere Zuschauer. Aber bei uns ist es altersmäßig noch ziemlich gemischt, weil sich unser Programm an anspruchsvollere Gäste richtet.

Kinos haben es nicht leicht, sich gegen all die Konkurrenz zu behaupten. Wie geht es dem Zeise?

Es ist natürlich nicht einfach, gerade weil seit 2012 die komplette Kinobranche auf die digitale Technik umgestellt wird. Dafür gab es auch öffentliche Förderungen. Die Zeise Kinos haben davon aber nicht so viel Geld bekommen wie kleinere Kinos. Weil die sonst nicht überleben könnten. Bei uns sind die Besucherzahlen so, dass wir es gerade so wuppen können.

Aber Sie stoßen heute auf die nächsten 20 Jahre an.

Den Optimismus sollte man nie verlieren. Allerdings können auch wir uns nicht so sicher sein, dass es immer so weitergeht. INTERVIEW: LKA

Jubiläumsgala mit Filmen zur Zeise-Geschichte: 20 Uhr, Zeise Kino