Rüstung in den USA: Weniger Atomwaffen für den Frieden
Einst hatten die USA 12.000, heute noch 1.790 Atomsprengköpfe. Und geht es nach Obama, sind es bald nur noch 300. Kritik dürfte folgen.
BERLIN taz | Die US-Regierung von Präsident Barack Obama plant nach Informationen der Nachrichtenagentur AP eine weitere drastische Reduzierung ihres Atomwaffenarsenals. Demnach seien derzeit Optionen in der Diskussion, nach denen das Arsenal von derzeit etwa 1.790 atomaren Sprengköpfen auf bis zu 300 verringert werden könnte.
Eine Bestätigung dieser Pläne aus dem Pentagon oder dem Weißen Haus gibt es bislang nicht. Der Pressesprecher des Pentagon sagte lediglich, Obama habe das Verteidigungsministerium beauftragt, verschiedene Optionen zur Aufrechterhaltung des atomaren Abschreckungspotenzials zu erarbeiten. Allerdings war bei der Vorstellung der neuen Militärstrategie im Dezember und der Einsparungen im Verteidigungshaushalt im Januar auffällig, dass das atomare Arsenal unerwähnt geblieben war.
In einer vielbeachteten Rede in Prag im April 2009 hatte Obama zur Schaffung einer "Welt ohne Atomwaffen" aufgerufen. Das atomare Arsenal der USA war Ende der 1980er Jahre nach einem langen Rüstungswettlauf mit der Sowjetunion auf über 12.000 Sprengköpfe angewachsen.
Dann schrumpfte es und fiel erstmals 2003 auf unter 5.000. Mit dem sogenannten Newstart-Abkommen mit Russland, das im vergangenen Jahr als Nachfolger des Start-Abrüstungsabkommens in Kraft trat, verpflichteten sich beide Mächte, die Anzahl ihrer strategischen Atomsprengköpfe auf 1.550 zu senken.
Atomwaffen einsatzbereit zu halten, kostet Geld, und in der seit dem Ende des Kalten Krieges veränderten Weltlage erachten Militärexperten ein wesentlich kleineres Arsenal als ausreichend zur Abschreckung. Der Dreiklang aus landgestützten und U-Boot-gestützten Raketen sowie mit Atombomben besetzten Langstreckenbombern soll erhalten bleiben.
Angesichts des eskalierenden Konflikts um Irans Atomprogramm - und aufgrund des Wahljahrs - dürften schon kleinere Kürzungen zu heftiger Kritik der oppositionellen Republikaner führen.
Leser*innenkommentare
GWalter
Gast
„USA the best, fuck the rest!“
sagte George W. Bush bei der Rede zu seiner Amtseinführung 2001
Das amerikanische Volk verfügt über das unerschütterliche Bewusstsein, dass es von Gott persönlich als Krone der Schöpfung geschaffen wurde und von ihm den
American Way of Life
geschenkt bekam, zusammen mit dem Auftrag, diesen Segen im ungläubigen Rest der Welt zu verbreiten und somit letztlich alle Menschen zu Amerikanern zu machen.
Es wird nun Zeit, dass dieser übersteigerte, ja menschenverachtende
US-Patriotismus zu einem schnellen Ende kommt
Da muss man sich wirklich Frage warum der englische Lord Weidenfeld und der ehemalige Aussenminister der USA Henry Kissinger
den Deutschen
"keinen gesunden Nationalstolz zugetraut"
hat,
denn Menschenverachtender als der amerikanische oder englische Nationalstolz kann doch wohl keiner sein angesichts aller ihrer Kriege (über 40 nach 1945).
haleyberry
Gast
Solange Staaten, wie China, Russland, Pakistan, Indien, Südkorea, zukünftig sehr viele arabische
Länder Atomwaffen haben, dürfen wir im Westen
nicht schutzlos sein.
Obama ist ein Möchte-Gern-Kennedy-Nachfolger-Idiot,
wenn er wirklich auf Atomwaffen verzichten wollte.
Israel soll auf Atomwaffen verzichten und
der gesamte Nahe Osten! China, Indien, Pakistan
und Russland werden von weltkriegerischen
Aktionen gegen den Westen vor allem durch
wirtschaftlichen Erfolg und militärische
Abschreckung abgehalten und das muss auch so bleiben,
denn wir stellen mit unserer früher erfolgreicheren
Lebensweise ihre Herrschaftsform in Zweifel.
Der Westen muß seine Bildungssysteme freiheitlicher
für Beschäftigte und Lernende gestalten
und akademischen und praktisch erfahrenen
Quereinsteigern Nebenberufsperspektiven bieten.
Der Liberalismus muss zwingend revidiert werden.
Die schändliche Verquickung von Menschenrechten
und Liberalismus als gleichberechtigte, ebenbürtige
Leitprinzipien moderner Demokratien gehört korrigiert, denn die nicht liberalen Wirtschaftssysteme sind die heutigen ökonomischen
Gewinner!!!!!!!!!!
Amerika sollte niemals vergessen das ihre
konventionelle militärische Stärke am Beispiel
Lybiens, Afghanistans und Irak groß aber nicht
ausreichend ist.
Um die Megamächte der Autokratien nicht bei
uns einmarschieren zu lassen, brauchen wir letzlich
die atomare Abschreckung, sollten aber unbedingt
uns an Völkerrecht halten.
Weitere Multimorbitätsrisiken wie die
Killervirusproduktion, pestizidproduzierende
Gentech-pflanzen, Verklappung von Giftmüll
und die Expansion hochriskanter Technologie
(z.B.Atomkraft) müssen auf Null heruntergefahren
werden.
Mit den Moslems muss eine neue Ära der Diplomatie
eingeläutet werden, indem man auf erwiesene
schädliche kulturelle Expansion in den Orient
verzichtet und neue Energiealternativen
gemeinsam entwickelt werden. Im Gegenzug verpflichtet
sich Gesamt-Nordafrika und Vorderasien zum Verzicht
auf Sondermüllproduktion, Atomkraft, ABC-Waffen.
Vielmehr werden Geburtenkontrollen zwei Kinder-Familien propagiert.
Es ist nicht in Ordnung, dass der Westen die Kinder
der Araber mit durchfüttern muss und seine
erarbeitete Wirtschaftsleistung an Sie abgeben muss,
damit die über die Runden kommen.
Die Moslems dürfen den Westen nicht mehr als ölgierige Invasionsmacht begreifen.
Das Öl reicht so oder so nicht aus.
Ein völkerrechtlich verbindlicher Friedensvertrag
muss ausgehandelt werden, bei der der Iran ohne
Hegemonialanspruch auf den Nahen Osten aber in
absoluter Sicherheit vor westlicher, russischer
und chinesischer Invasion seine Massenvernichtungswaffen freiwillig abgeben kann.
Israel und Iran müssen endlich aktive Aussöhnung
betreiben, um den Nahe Osten zu einen
eigenständigen Wirtschaftsraum zu entwickeln, der nicht durch europäische und amerikanische
und zunehmend asiatische Subventionen gestützt wird.
Deshalb müssen die arabischen Staaten gemeinsam
mit Israel einen minimalen Grundrechtekonsens
aushandeln. Israel sollte bei Demokratisierung
Ägyptens, Tunesiens nicht so feige sein.
Es hätte vor der russischen und chinesischen
Unterstützung schon in Syrien das Volk beschützen sollen. Israels Stillhalten muss als Schwäche
gewertet werden, die tendenziell die latent vorhandenen antiisraelischen Hassgefühle der dortigen
Bevölkerung ungehemmt weiterentwickeln lassen.
Diese Stille macht Iran erst richtig mutig!!!!!!!!!!!!!
Die Zahlen über die Atomwaffen sind sicherlich falsch und dienen
der kollektiven Bewußtseinsmanipulation.
Das ist übel taz, schämt Euch!
honey
Gast
Woher hat der Autor diese irrwitzig falschen Zahlen? Das US-Verteidigungsministerium gab am 3.10.2010 bekannt:
Am 30.9.2009 hatten wir 5.113 Atomwaffen, die nicht inaktiv waren, am 30.9.2003 waren es 10.027 und am 30.9.1989 22.217 Stück. So steht es auf der Homepage des Pentagons. Auch derzeit ist die Zahl noch größer als 1.790. Sie liegt bei knapp unter 5.000 (aktiv) und bei etwas unter 2.000 (einsatzbereit). Dazu kommen Tausende Waffen, die auf ihre Demontage warten. Offizielle Zahlen für 2010 und 2011 gibt es (noch) nicht.
Sorry, aber etwas Recherche muss sein. Man kann doch nicht jede Agenturmeldung ungeprüft übernehmen.
Spongebob
Gast
Die Menschheit sollte GAR KEINE Atomwaffen haben -
sowas brauchen wir hier nicht. Ich bin weiterhin für eine GLOBALE Abrüstung sämtlicher Atomwaffen - das ist Selbstvernichtung pur und hat mit FRIEDEN gar nichts zu tun! Die Menschheit muss sich immer öfter vor sich selbst schützen - ist DAS noch normal??
Oppositioneller
Gast
Ich hoffe das die Opposition entschlossen gegen die Obama-Politk agieren wird. Glücklicherweise gibt es ja in den USA momentan eine starke Opposition die nicht alles durchwinkt was die Regierung beschließt!
Celsus
Gast
Das wäre das Ende eines überflüssigen Größenwahns, der am Ende nur der überfütterten Rsütungsindustrie in den USA half. Die USA können es sich nicht mehr leisten, diese überlfüssigen Ausgaben zu machen. Die sind nach Abspeckung dieses Haushaltsposten doch immer ncoh diejniegen mit den höchsten Rüstungsausgaben in der Welt.