DEN BALL GESPIELT

„Made in Morocco, Engineered in Germany“, hieß es zuletzt wenn es um den Ball zur Fußball-WM 2002 ging. Auch der Adidas WM-Ball 2006 (MB 06) bekommt im Steigerwald, im Dorf Scheinfeld seine runde Form. Die Naht stammt allerdings aus Fès. In Marokko. Früher ließ Adidas die Bälle in Pakistan herstellen: „Everytime a player kicks one of these balls, he is kicking a child“, hieß es. 40 Millionen Fußbälle pro Jahr. Mehr als 3.000 Kinder. 18 Stunden für weniger als zwei Euro am Tag. Laut Angaben des Konzerns gehört dies der Vergangenheit an. Am 9. Dezember wird er am Rande der WM-Gruppenauslosung der Öffentlichkeit vorgestellt – diesmal hoffentlich ohne weinende Kinder.

Seit drei Jahren ist der Weltfußballverband FIFA Schirmherr über den fairen Handel: fair trade. Das heißt: die Herstellung von Bällen, Trikots und anderem Zubehör soll sich nach den internationalen Standards des Fairen Handels, die Kinderarbeit ausschließen, aber gerechte Löhne, Arbeitssicherheit, feste Verträge und Gewerkschaftsfreiheit garantieren, richten. Bislang deckt fair trade nur eine kleinen Teil der Betriebe ab, welche die von der FIFA lizenzierten Produkte herstellen. HOP