Nordpol: Machtbesessen

Bayern ist Papst. Dafür haben sich etliche profilierte Norddeutsche nun ihren Anteil an der weltlichen Macht in Berlin gesichert. taz nord nimmt sie unter die Lupe.

Die Hamburger hören es gar nicht gern. Aber dass Angela Merkel eine Tochter ihrer Stadt ist, ist beurkundet. Und überhaupt liegt der Kanzlerin Norddeutschland am Herzen, besonders ihr Wahlkreis an der Ostseeküste und die dortigen Sprechstunden. Jetzt ist aber erst mal große Politik angesagt, Irak-Geiseln-Befrei’n und die Türkei-Chose. Wobei Merkels Alles-bloß-das nicht-Haltung zum EU-Beitritt am Bosporus Unmut erzeugt hat. Allerdings: Der türkische Ministerpräsident Erdogan hat nach dem EU-Gipfel in Spanien versichert, sein Treffen mit Merkel sei positiv verlaufen, atmosphärisch. Was Kenner erwartet hatten. Denn eigentlich ist Merkel total turkophil. Das hat sie einst in einem Interview klargestellt. Schließlich habe sie 1989 gar ihr Begrüßungsgeld in Döner investiert. Weil sie „ein großer Döner-Freund“ sei. Der Döner und die Kanzlerin – die Geschichte einer großen privilegierten Partnerschaft.