Stromausfall ist kein Schicksal

Blackouts durch Wintereinbrüche ließen sich durch Erdkabel vermeiden, sagt der Bundesverband Windenergie

Angesichts der Stromausfälle im Münsterland hat der Bundesverband WindEnergie (BWE) gefordert, Stromleitungen unter die Erde zu verlegen. „Einen Black-out durch vereiste Freileitungen wie im Münsterland kann man so in Zukunft vermeiden“, so der Vorsitzende des BWE Hermann Albers.

„Alle Stromnetze unter die Erde zu legen, ist so, als würde man aufgrund von möglichen Schneeverwehungen alle Autobahnen überdachen“, konterte Eonsprecherin Anja Châles de Beaulieu die Forderung. Das deutsche Netz sei weltweit eines der sichersten. Außerdem würde sich eine Erdverkabelung betriebswirtschaftlich nicht rechnen. „Ich kann es zwar menschlich verstehen, wenn Bürger keine Freilandleitung direkt vor ihrer Nase haben wollen“, so Châles de Beaulieu. Die Frage pro oder contra Erdverkabelung müsse aber politisch entschieden werden. Bisher sei es den Netzbetreibern durch die Regulierungsbehörde verboten, entstehende Mehrkosten auf die Verbraucher umzuwälzen.

In Niedersachsen und Schleswig-Holstein wehren sich Bürgerinitiaven wie die „BI Hochspannung“ seit Jahren gegen freistehende Stromleitungen – vor allem wegen Elektrosmogs und Betriebsunfällen. Lege man die gesamtgesellschaftlichen Kosten zugrunde, sei eine Erdverkabelung auf jeden Fall kostengünstiger. morten helbing