Wehrhafte Belegschaft

Sorge wegen Auslagerungsplänen: Betriebsrat von Unilever kündigt europaweite Proteste an

Der Betriebsrat des Konsumgüterkonzerns Unilever hat für morgen europaweite Proteste gegen Stellenstreichungen angekündigt. „Unilevers Geschäftspolitik hat eine neue Dimension erreicht, die es erforderlich macht, dass die Mitarbeiter sich öffentlich wehren“, sagte Konzernbetriebsratschef Günter Baltes gestern. Am 1. Dezember solle die Belegschaft an allen europäischen Standorten über die aktuelle Situation informiert werden. Europaweit seien rund 2.500 Stellen gefährdet, in der Hamburger Zentrale rund 300 Arbeitsplätze.

Unilever hatte im Oktober angekündigt, die Auslagerung seiner Finanz-, IT- und Personalabteilungen zu prüfen. Die designierten Vertragspartner sind derzeit vor Ort und studieren einzelne Prozesse. Für die Mitarbeiter bedeutet das – so vermutet die Gewerkschaft – wohl den Verlust ihrer Arbeitsplätze. Unternehmenssprecher Rüdiger Ziegler bestätigte gestern, dass sich Unilever in einem Umstrukturierungsprozess befinde. „Es ist aber noch nichts entschieden, wir befinden uns in der Planungsphase.“

Insgesamt beschäftigt Unilever in Europa rund 52.000 Mitarbeiter. Geprüft werden Gewerkschaftsangaben zufolge auch Optionen für die Tiefkühlkostsparte Iglo. Neben einem Verkauf an Dritte wird demnach der Weiterbetrieb mit einem noch zu findenden Partner sowie die Auslagerung in eine eigenständige Gesellschaft erwogen. dpa