Dem Papst eine Freude

Hamburg unterzeichnet je einen Vertrag mit evangelischer und katholischer Kirche

Mit einer Stunde Abstand hat Bürgermeister Ole von Beust (CDU) gestern Kirchenstaatsverträge mit der Nordelbischen Kirche (NEK) und dem Heiligen Stuhl unterzeichnet. Er stelle „mit Freude“ fest, dass „den Erwartungen des Heiligen Stuhles“ entsprochen werde, sagte der päpstliche Nuntius, Erzbischof Erwin Josef Ender.

Die Verträge ähneln sich. So haben beide Kirchen etwa erwirkt, dass sie bei der Kita-Finanzierung ab 2008 vom kirchlichen Eigenanteil in Höhe von 4,5 Millionen Euro erlöst werden. Während der NEK die Erteilung von „Religionsunterricht“ ermöglicht wird, wird den Katholiken explizit „katholischer Religionsunterricht“ versprochen.

Dem Leiter des hiesigen katholischen Büros, Diakon Peter Laschinski, zufolge wird seine Kirche „zur Kenntnis nehmen“, dass es in Hamburg „in gutem Einvernehmen“ den Religionsunterrichts für alle gibt. Wo Eltern dies wollten, müssten Kinder aber auch katholischen erhalten. Dieser solle „schrittweise“ eingeführt werden, im „realistischen Rahmen, was Ausbildung und Kosten betrifft“. In Kirchenkreisen wird der Bedarf niedrig eingeschätzt, denn es gibt in der Stadt bereits 20 katholische Privatschulen. Nur zehn Prozent der Hamburger sind katholisch, 38 Prozent evangelisch, sechs Prozent muslimisch und 40 Prozent konfessionslos.

GAL-Fraktionschefin Christa Goetsch plädierte für den Erhalt „interreligiösen Unterrichts“: Er fördere „Wissen und Verständnis“ füreinander. kaj