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Es ist doch zunächst lobenswert, dass die Senatorin ein wenig die besch....e Situation der MusiklehrerInnen verbessern möchte, doch kann man sich nicht des Eindrucks erwehren, dass hier versucht wird, mit einer spärlichen Rüschenbordüre das Bikini-Topteil als Minirock anzubieten.
Und neben den dürftigen HoHnoraren für die MusiklehrerInnen, befinden sich die bundesweit ca. 17.000 BAMF-DozentInen mit ihren Hohohnoraren in der schon demütigenden Bettellohnzone: ganze 2,54 € pro Unterrichtsstunde und TeilnehmerIn zahlt diese Bundesbehörde an die "freien" Träger, die Integrationskurse anbieten. So wenig Geld für diese harte Arbeit ist eine SAUEREI und der Ausdruck der Verachtung für diesen Tätigkeitsbereich.
Mal eine Frage: Wie viele Angehörige von unteren Einkommensschichten nehmen das Angebot der Musikschulen wahr? Ist es nicht eher so, dass die kulturelle Ausbildung der oberen Mittelschicht durch die Musikschulen subventioniert wird?
Museen, Theater, Oper usw. sind der Bereich, in dem der Staat tatsächlich Geld von unten nach oben verteilt. Ob das sinnvoll ist?
Jürgen Klopp sollte auf seinen Job beim Getränkekonzern Red Bull verzichten. Stark koffeinhaltige Energydrinks gefährden viele Kinder und Jugendliche.
Kommentar zu Musikschulen: Bildung kostet. Basta!
Wer wie Berlin Bildung für alle will, muss auch die Musikschulen ausreichend finanzieren.
Wieso schaffen es knapp 2.000 MusikschullehrerInnen, denen die Honorare erhöht werden, mit ihren Protesten dagegen trotzdem in die Zeitungen? Weil Berlins bezirkliche Musikschulen Einrichtungen sind, von denen viele Menschen profitieren. Sie bieten – bislang – auch denen musikalische Bildung, für die das Klavier im Haus keine Selbstverständlichkeit ist.
Und das sind viele in Berlin, denn die Einkommen hier sind niedrig und steigen nicht mit den Lebenshaltungskosten. Wenn den für den öffentlichen Dienst freiberuflich tätigen MusikschullehrerInnen also die Honorare erhöht werden, ist das vollkommen richtig und gut und begrüßenswert. Sie müssen für ihren in der Regel sehr engagierten Einsatz ordentlich bezahlt werden.
Doch muss eine solche Tariferhöhung unbedingt mit einer Erhöhung des Etats für die Musikschulen einhergehen. Sonst führt sie dazu, dass die Schulen ihr Unterrichtsangebot reduzieren müssen, um die Ausgaben für die höheren Stundenlöhne durch eine geringere Anzahl von Lehrstunden auszugleichen. Die Plätze an bezirklichen Musikschulen, die teils jetzt schon außerordentlich lange Wartelisten haben, würden dann noch knapper.
Und auch die andere Alternative, nämlich die höheren Stundenlöhne über Entgelterhöhungen für die SchülerInnen einzuholen (sprich: die Preise zu erhöhen), machte den Musikschulunterricht künftig zum Luxus für Wenige. Nein: Wer wie Berlin ausdrücklich Bildung für Angehörige aller Einkommensschichten will, muss das auch finanzieren. Basta.
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Alke Wierth
Kolumnistin taz.stadtland
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