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Piraten und das GrundeinkommenUnterm Strich weniger als Hartz IV

440 Euro* soll der Staat allen Bürgern als Bedingungsloses Grundeinkommen zahlen. Das fordert eine Arbeitsgruppe der Piraten.

Schon lange ein Verfechter des Bedingungslosen Grundeinkommens: dm-Gründer Götz Werner. Bild: dapd

BERLIN taz | 440 Euro* monatlich, ohne Prüfung, ohne Kontrolle – mit diesem Vorschlag für ein Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) wollen die „Sozialpiraten“, eine Arbeitsgruppe der Piratenpartei, in den Bundestagswahlkampf 2013 einsteigen. Das BGE soll auch bekommen, wer arbeitet – ohne Abschläge. Bedürftigen wollen die Sozialpiraten einen Mietzuschuss auszahlen lassen. Das Modell soll die als Hartz IV bekannte existierende Grundsicherung ablösen.

Bislang fordert die Piratenpartei zwar ein BGE, hat sich aber noch nicht für ein konkretes Modell entschieden. Das wollen die Sozialpiraten mit ihrem Vorstoß ändern. Dabei bewegen sie sich deutlich unter dem Niveau anderer BGE-Modelle. Dieter Althaus etwa, Ex-CDU-Ministerpräsident von Thüringen, schlägt 600 Euro* monatlich vor, die „Bürgerinitiative Grundeinkommen Berlin“ hält 1.000 Euro für angemessen.

„Wir wollen kein Grundeinkommen auf Pump“, sagt Simon Stützer, ein Mitglied der Arbeitsgruppe. Stattdessen sollen Steuern das Geld bringen. Die Sozialpiraten denken an einen einheitlichen Einkommensteuersatz von 45 Prozent, die Mehrwertsteuer soll auf 20 Prozent steigen – einheitlich für alle Güter. Der Freibetrag wird durch das Grundeinkommen ersetzt, besteuert werden soll nur das zusätzlich zum BGE verdiente Einkommen. Da das BGE bei niedrigen Einkommen stärker ins Gewicht fällt, würden Menschen mit geringem Einkommen nach diesem Modell prozentual weniger Steuern zahlen als Reiche.

Mittlere Einkommen würden faktisch teils höher besteuert. Ganz zufrieden sind die Sozialpiraten mit ihrem Modell selbst noch nicht. Man suche noch nach „weiteren Finanzierungsquellen“, um ein höheres Grundeinkommen zahlen zu können, sagt Stützer.

Ronald Blaschke, der sich beim Netzwerk Grundeinkommen schon länger mit dem Thema beschäftigt, hält von dem Piraten-Vorschlag gleichwohl nichts: „440 Euro Transferleistungen – das unterschreitet teils sogar das jetzige Hartz-IV-Niveau“, sagt er. Da es dazu nur noch einen „Zuschuss“ für die Wohnkosten gäbe, nicht aber die tatsächliche Miete Bedürftiger vom Staat bezahlt würde, sei der Vorschlag „nicht existenz- und teilhabesichernd“. Damit verstoße er sogar gegen die Beschlusslage der Piratenpartei selbst. Blaschke verweist darauf, dass die Armutsgrenze in Deutschland je nach Definition zwischen 940 und 1.000 Euro liegt – also weit über dem, was die Sozialpiraten als Grundsicherung zahlen wollen. Ein BGE auf diesem Niveau würde zu einer „staatlichen Subvention des Niedriglohnsektors führen“, glaubt Blaschke. „Das würde die soziale Situation in Deutschland verschlechtern.“

Der Bundesverband der Deutschen Arbeitgeberverbände hält ein Grundeinkommen für per se „nicht finanzierbar“. Sozialpirat Simon Stützer glaubt, dass es einen anderen Grund für die Skepsis gibt: Mit einem Grundeinkommen bekämen Arbeitnehmer eine stärkere Verhandlungsposition und müssten nicht jede prekäre Beschäftigung annehmen.

*Anmerkung der Redaktion: Zu den im Text genannten mit Sternchen markierten Tatsachen gibt es von Johannes Ponader, Mitglied der Piratenpartei, eine Klarstellung, nachzulesen in den unter dem Artikel stehenden Kommentaren und auf dem Blog der Sozialpiraten.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels wurde Ronald Blaschke als "Sprecher des Netzwerks Grundeinkommen" zitiert. Er hat sich jedoch gegenüber der taz nicht in dieser Funktion geäußert, sondern seine individuelle Meinung kundgetan.

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59 Kommentare

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  • LN
    Lieselotte Niespulver

    Na toll! Ihr wollt den Druck des Kapitalismus nicht spüren müssen, daher wollt Ihr das bedingungslose Grundeinkommen. Aber den Kapitalismus abschaffen, das wollt ihr nicht. Schneidet Euch da bloss nicht in den Finger: Mit sozialer Gerechtigkeit hat es nichts zu tun, wenn man den Sozialstaat vollends abschafft. Die Nutzniesser werden die Besserverdiener, die Kapitalisten sein. Die reiben sich doch schön jetzt die Hände, daß sie bald keine Sozialabgaben mehr leisten müssen. Das BGE betoniert die Prekarisierung der Löhne, dann darf man endlich wieder alles selbst blechen. Leider wird den meisten dazu aber die Kohle fehlen. Und: Wer darf das BGE finanzieren und uns unseren unkaputtbaren Konsumismus weiter garantieren? Fragt mal die kleinen, minderjährigen Näherinnen in China, die Eure Markenjeans zusammennähen oder die afrikanischen Bauern, was die so zum bedingungslosen Grundeinkommen sagen. Die Debatte um das BGE ist eine Jenseits-Debatte, die an westlicher Arroganz kaum zu überbieten ist. Ideen zu ernsthaften sozialen Reformen sind von der Wohlfühl-Partei, die sich Piraten nennt, wohl nicht zu erwarten.

  • JI
    Johannes Israel

    Das Problem dieses Vorschlages ist, weil er entgegen Parteibeschluss für das Wahlprogramm 2013 mit dem Wohngeld gegen Bedarfsprüfung für Erwerbstätige eine Bedingung eingebaut ist.

    Aber nicht nur für die Erwerbstätigen, sondern auch für jene ohne Einkommen und völlig offen, willkürlich ein Wohngeld gegen Antrag bewilligt werden soll/kann.

    Auch ist der Versuch einer Kostenermittlung von ca.30 Mrd.€ für ca. 10 Millionen Berechtigten aus meiner Sicht gescheitert.

    Das ist mir alles doch sehr suspekt, ich bin entsetzt.

    Solch einen Vorschlag könnte ich nicht unterstützen.

    Trost für mich ist, es gibt noch weitere Konzepte.

    Traurig ist, dass hier von der taz.de veröffentlicht der Eindruck geweckt worden ist, als sei dieser Vorschlag von der Piratenpartei abgesegnet.

    Gruß Johannes

  • S
    Simon

    Es sollten sich bitte alle BGE-Anhänger bewusst sein, dass sie hier ein gefährliches Spiel treiben.

    Ein Sozialsystem für das zumindest die Bereitschaft voraussezt, es auch mitzufinanzieren wird auch von vielen konservativen aber nicht marktradikalen Wählern als sinnvoll angesehen.

    Ein System das aber arbeistfähigen Menschen das Nichtstun finanziert, selbst wenn Arbeit für sie vorhanden ist, werden viele dieser Wähler nicht mittragen wollen.

    Ich schätze, dass ein BGE-Sozialssystem von mindestens 20% weniger Wähler unterstützt wird als das bisherige.

    Und was weniger Unterstützung bei den Wählern hat, kann man viel leicht demontieren.

  • MS
    Mario Schmurr

    Hallo

    In unseren Land redet man von sozial, meint aber Transferleistung. Da stellt sich die Frage, was ist sozial. Im Grundgesetz § 1 schreibt man von der Würde des Einzelnen. Wenn jemand Hilfe bzw. Leistungen erhält, ohne etwas zurück geben zu dürfen oder zu müssen, ist es unsozial (unwürdig]. Man grenzt Menschen als nutzlos aus. In unserem Land ist so vieles Faul, wir geben Geld aus um Menschen zu entwürdigen und andersherum bleibt Arbeit liegen oder wir können sie nicht bezahlen. Es gibt so viele Möglichkeiten in der Marktwirtschaft, dass Menschen in Würde und Glück leben können.

    Wir alle haben ein Ich und brauchen ein wir. Jemand vor langer Zeit soll Gesagt haben, liebe deinen Nächsten wie dich selbst.

  • H
    Humbug

    Erst mal trocken hinter den Ohren werden-, und dann vernünftige Vorschläge machen! Würde es nur Mietzuschuss zur Grundsicherung geben, dann käme dabei weniger raus als bei Hartz IV. Und warum ein Bürgergeld für die, die schon genug verdienen? Und außerdem würde der Arbeitgeber dieses Geld bei der Lohnzahlung mit einkalkulieren. Blödsinniger Vorschlag!- Das fängt ja schon sehr gut an, mit diesen Kameraden!

  • B
    bürokratieerfahren

    Ich bin sehr enttäuscht von der wie auch immer informellen "Sozialpiraten"-Gruppe!

     

    Für mich wären die Piraten eine wirkliche Wahlalternative, wenn sie wirklich das

    BEDINGUNGSLOSE GRUNDEINKOMMEN auf ausreichend hohem Niveau vorantreiben würden.

     

    Wenn nicht, wähle ich doch lieber weiter die Grünen. Die können sich mit einem bedingungslosen Grundeinkommen vor lauter Angst vor Machtverlust auch nicht anfreunden. Selbst ein paar CDU'ler oder FDP'ler sind da schon weiter als "die" Piraten oder Grünen.

     

    Schade!

  • A
    assanta-clara

    440,-- € monatlich und ggfls. Wohnkostenzuschuss: also knapp die Ebene von Arbeitslosengeld II.

    Eine wesentliche Möglichkeit der finanzierung eines Grundeinkommens wäre ja, dass durch Wegfall der Bedürftigkeitsprüfung kostspieliger Aufwand eingespart wird.

    Hier wird es aber großenteils bei Bedürftigkeitsprüfungen bleiben - für Wohnkosten und für notwendige Sondermittel, wenn 440,-- € in Notfällen eben nicht ausreichen, notwendige Anschaffungen zu finanzieren.

     

    Also: es bleibt eine Hartz-IV-Partei, die der Sache einen anderen Namen geben will.

     

    43% Einkommenssteuer für Durchschnittsverdiener/innen? - Mit welchen Durchschnittsmenschen haben die denn gesprochen??

  • W
    WirSindDemokratie

    Hier: http://www.physicstodot.com/Beratung_für_Entwicklung/open_Resource/open_Resource_files/Vorschlag%20Grundeinkommen%20O.pdf

    ein Vorschlag parteilos zum BGE “unserer Demokratie“ nach Vorgaben des BVerfG (z.B. http://www.servat.unibe.ch/dfr/bv087153.html).

    Die Finanzierung steht bereits, weil lediglich die bestehende Art und Weise der Verteilung der Leistungen geändert ist.

    Fand im Bundestag (CDU/CSU, FDP) bisweilen keine Zustimmung (https://idisk.mac.com/hneulen//Public/Petition/STN Deutscher Bundestag Grundeinkommen.pdf).

    Komischer – doch glücklicher – Weise sollen jetzt die Renten auf 850 ,- (vor Einkommensteuer!) angehoben werden.

    Es gilt also ein Thema in der Diskussion präsent zu halten. Wer die Nöte der Menschen erkennt und genügend Stimmung macht bringt die Mehrheit in Zugzwang. Nur schade, dass die Mehrheit der Abgeordneten die Nöte der Menschen offensichtlich nicht selbst erkennen und oft von anderen darauf aufmerksam gemacht werden müssen. Klar ist, die 850 Euro sollen Wählerstimmen der Rentner sichern. Klar ist auch, das viele Rentner deren Enkel (Piraten-, Familienpartei) Engagement für Verbesserung zu schätzen wissen!

  • J
    JiJi

    Verstehe ich das richtig? Wer z.B. 3000€/monat brutto hat der verliert dann durch den massiv erhöhten Steuersatz (von effektiv 21.11 heute auf 45%) ca. 200-300€ pro Monat?

     

    Denn die Freibeträge die sonst gelten und Progession fallen laut http://sozialpiraten.piratenpartei.de/2011/12/08/als-vorschlag-zur-diskussion-das-ebner-ponader-modell/ ja komplett weg.

     

    Und wer richtig richtig viel verdient und den Spitzensteuersatz plus Reichensteuer von 45% schon heute bezahlt - der kriegt 440€ geschenkt?

     

    whisky tango foxtrott is alles was mir dazu einfällt! Immer druff auf die kleinen Leute, ne?

  • N
    Nik0

    zitat RENEE: "JEDESMAL, wenn etwas von den Piraten öffentlich und so auch diskutiert/kritisiert wird, kommen die immer gleichen Ausreden: es sei ja noch nichts entschieden, das sind nur Einzelmeinungen, blablabla. Das könnt Ihr langsam vergessen; wenn Politiker anderer Parteien öffentlich etwas aussagen, wird dies ebenfalls sofort bewertet, also. Entweder Ihr steht dazu, oder Ihr liefert sachliche Berichtigungen und/oder nehmt Kritik einfach mal an."

     

     

     

     

    Bei den Piraten ist alles, was diskutiert wird - anders als in anderen parteien - öffentlich.

     

    Weil alles öffentlich diskutiert wird, und jede meinungsäußerung jedes mitglieds in einer dikussion protokolliert und aller welt zugänglich gemacht wird, ist es leicht, ideen zu finden, die man kritisieren kann.

     

    Wenn man dann wichtige fakten weglässt, zb. dass es noch ähnliche initiativen gibt, die andere modelle haben, ist es leicht ein falsches bild der piraten erzäugen.

     

    Die meinung der piraten ist, was am ende der diskussion, bei einer abstimmung der parteibasis herauskommt!

  • TD
    Tyler Doerden

    Will die TAZ jetzt unter die Revolverblätter gehen? Wie kann man derart ungeprüft Ronald Blaschkes (Mitglied der Linkspartei) notorisch wahrheitswidriger Kritik folgen. Außerdem scheint sich bei der TAZ noch nicht herumgesprochen zu haben, dass bei den Piraten die Basis beschließt. Was sich die "Sozialpiraten" genannte Gruppe ausdenkt, hat noch lange nicht Beschlusscharakter. Im Gegenteil, es ist sogar so, dass der Grundeinkommensbeschluss gegen diese Gruppe bzw. an ihr vorbei durchgesetzt wurde, mit über 2/3 Mehrheit bei der Basis. Wie kann man da den Diskussionsstand der Gruppe tendenziell als repräsentativ für die Partei behandeln, wie schon im Übertitel und Titel: "Piraten und Grundeinkommen - Unterm Strich weniger als Hartz IV."

  • D
    davidweb1

    So wird ein #gate geboren.

    All die vielen Leute die, weil sie nicht im Thema sind, diesen Artikel als Vorlage nehmen. Ich verstehe gut, wie man ihn missverstehen kann, dennoch trifft den Autor kaum Schuld.

    Die Frage ist auch: Wann trifft es mich und wann fange ich an mit einem #rant gegen Leute die eigentlich auf meiner Seite stehen?

  • A
    Anne

    Der Vorschlag kommt halt von den Piraten. Da ist der Name halt Programm. Die Differenz ziwschen 440 Euro und dem Existenzminimum wird durch Piraterie aufgetrieben. Ich gehe dann schon mal Entern üben. ;)

  • R
    Renee

    So etwas: "Zuerst einmal: Die „Sozialpiraten“ sind eine informelle Plattform innerhalb der Piratenpartei. Die dort geäußerten Meinungen stellen einen Diskussionsstand innerhalb der Plattform dar und sind keine offiziellen Positionen der Piratenpartei"

     

    JEDESMAL, wenn etwas von den Piraten öffentlich und so auch diskutiert/kritisiert wird, kommen die immer gleichen Ausreden: es sei ja noch nichts entschieden, das sind nur Einzelmeinungen, blablabla. Das könnt Ihr langsam vergessen; wenn Politiker anderer Parteien öffentlich etwas aussagen, wird dies ebenfalls sofort bewertet, also. Entweder Ihr steht dazu, oder Ihr liefert sachliche Berichtigungen und/oder nehmt Kritik einfach mal an.

     

    Ansonsten, macht weiter so und wir werden sehen, ob Ihr irgendetwas erreicht, wenn der Hype erstmal vorbei ist und Ihr in Parlamenten vll sogar im Bundestag vertreten seid.

    Hört auf, Menschen für dumm zu halten.

  • R
    Rizo

    Ich war bis vor kurzem ein volles Jahr ALG-II-Bezieher. War echt nicht viel Kohle, aber es hat voll und ganz ausgereicht - sogar für gelegentlichen klitzekleinen Luxus.

     

    @ Egon:

    Ihre Forderung nach 1.500 € Grundeinkommen auf Kosten der Berufstätigen (Motto: "Die ham genug Knete und können ruhig was abgeben!") ist für jemanden wie mich, der für 1.800 € eine 45-Stunden-Woche leistet eine bodenlose Frechheit - in etwa so, wie wenn ich fordern würde, dass mir Arbeitslose die Hemden bügeln, den Müll raustragen und die Schuhe putzen sollen (Motto: "Die ham ja sonst nix zu tun!").

  • H
    Hellie7u7

    Leute hört mit dem Gejammer auf, die Piraten sein die neue FDP. Wenn das stimmen würde, gäbe es keinen Beschluss zum Grundeinkommen. Wahrscheinlich hat die Piratenpartei sogar überdurchschnittlich viele Hartz4-Empfänger in ihren Reihen, die nur darauf warten, den Scheiß loszuwerden.

    Nicht umsonst haben im Saarland die meisten Piratenwähler wegen dem Versprechen von Sozialer Gerechtigkeit ihr Kreuzchen drt gemacht - und nicht wegen der Netzpolitik.

     

    Sicher ist jedenfalls. dass sich kein Modell bei den Piraten durchsetzen würde, das eine Verschlechterung bringt.

     

    Das Modell Sozialsstaat 3.0. haben zwei Leute ausgearbeitet, die bei den Sozialpiraten mitarbeitet. Trotzdem ist es nicht die Position DER Sozialpiraten.

    Flat Tax ist auch bei vielen Sozialpiraten umstritten. Es ist ein (vermeidlich) einfaches Rechenmodell. Auch Mehrwertsteuererhöhung ist umstritten, da sie niedrige Einkommen überproportional trifft.

     

    Dagegen denken auch Piraten über Modelle nach, die Unternehmen und Vermögen stärker zur Kasse bitten.

  • DP
    Die Piraten-Partei

    Piraten wollen Hartz IV unterbieten? Eine Klarstellung.

     

    Heute erschien in der Printausgabe der taz ein Artikel von Ben Seel, der suggeriert, die Piraten wollten Sozialabbau betreiben und ein Grundeinkommensmodell vorschlagen, das das heutige Hartz IV-System noch unterbietet. Als einer der Autoren des Modells möchte ich ein paar Dinge

    klarstellen.

     

    Zuerst einmal: Die „Sozialpiraten“ sind eine informelle Plattform innerhalb der Piratenpartei. Die dort geäußerten Meinungen stellen einen Diskussionsstand innerhalb der Plattform dar und sind keine offiziellen Positionen der Piratenpartei. Auch innerhalb der Sozialpiraten gibt es keinen Beschluss für oder gegen ein bestimmtes Modell.

     

    Das vorgestellte Konzept findet dort durchaus größeren Anklang und wird diskutiert. Was

    aber einmal herauskommt, falls die Piraten sich entscheiden mit einem konkreten Modell in die Bundestagswahl zu gehen, muss sich zeigen.

     

    Zum anderen muss festgestellt werden, dass in dem vorgeschlagenen Modell selbstverständlich kein Sozialabbau betrieben wird. Die Piratenpartei

    hat auf ihrem letzen Parteitag ein Positionspapier zum SGB II verabschiedet, das klarstellt, dass die heutigen Regelsätze in ihrer Höhe zu niedrig sind.

     

    Daran fühlen sich auch die Sozialpiraten gebunden.

    Die Aussage, das Modell bewege sich deutlich unter dem Niveau anderer Modelle oder liege sogar unter dem Niveau des heutigen Hartz-IV-Systems, ist schlichtweg falsch.

     

    Die zum Vergleich herangezogenen Zahlen müssen genau angesehen werden: Da im vorgestellten Konzept eine Auszahlung in 12,5 Monatsbeträgen vorgesehen ist, liegt die Summe für eine monatliche Auszahlung bei 457

    Euro - verglichen mit 374 Euro bei Hartz IV. Zudem kommen im Hartz-IV-System bei Menschen, die über kein eigenes Einkommen verfügen, die tatsächlichen Kosten für Unterkunft und Heizung bis zu einer von den

    Kommunen festgelegten Angemessenheitsgrenze hinzu.

     

    Im innerhalb der Sozialpiraten vorgestellten Konzept wird Menschen ohne eigenes Einkommen dieser Maximalbetrag komplett ausbezahlt - auch wenn die tatsächlichen Kosten niedriger liegen.

     

    Neben der größeren Entscheidungsfreiheit für

    den Einzelnen entfallen damit auch aufwendige bürokratische Prüfungen und staatliche Schnüffelei in den Wohnungen der Leistungsbezieher.

     

    Der Betrag ist also durchwegs um mindestens 73 Euro höher als der heutige Hartz-IV-Satz, bei niedrigen Wohnkosten sogar noch höher. Die Aussage von Ronald Blaschke, der im Übrigen für die Fraktion der

    Linkspartei im Bundestag arbeitet, ist vor diesem Hintergrund nicht nachvollziehbar und klingt nach Wahlkampfparolen.

     

    Der Vergleich mit der Zahl von 600 Euro aus dem sogenannten „Althaus-Modell“ der CDU ist ebenfalls nicht korrekt: Das bei den Sozialpiraten diskutierte Modell fordert 457 Euro plus Kosten der Unterkunft. Im seinem ersten Modell forderte Althaus tatsächlich 600 Euro Grundeinkommen, allerdings waren darin die Wohnkosten bereits enthalten.

     

    Im neuen Modell will er die tatsächlichen Wohnkosten zwar obendrauf legen, allerdings müssen nun die Kosten für die Krankenversicherung in Höhe von 200 Euro selbst getragen werden - effektiv also wieder nur 400 Euro zum Leben.

     

    Mit dem Finanzierungskonzept von Götz Werner schließlich hat das Piratenmodell ebenfalls nichts zu tun, auch wenn er beim Artikel abgebildet ist. Die Auswahl dieses Fotos oblag alleine der Redaktion.

  • H
    hartzie58

    Offensichtlich wird die Piratenpartei die Nachfolgepartei der FDP. Nur noch härter und menschenverachtender!

    Relativ bedingungslos war bereits die alte Arbeitslosenhilfe, man konnte sogar damit Kredit bekommen.(War bis Schröder Ex-Kanzler so sicher wie ein Beamtengehalt).

    Und war gerechter: Wer mehr verdient hat vorher, bekam auch mehr. Das ist gut.

     

    Aber so ein mickriges Grundeinkommen reicht ja hinten und vorne nicht, schlimmer als Hartz.

     

    wenn man bedenkt, dass sich mit einem Grundeinkommen dann der Staat aus jeglicher weiteren Verantwortung stiehlt, ist das grauenhaft und wir werden uns wieder dem 19. Jahrhundert annähern, nur mit schöneren Begriffen!

     

    Und andere aus fernen Gegenden werden unsere Arbeitsplätze einnehmen und dann eines Tages sagen, dies ist unser Land, wir arbeiten und bebauen es hier und nicht die verzottelten Restdeutschen(ähnlich wie Kosovo: Serben-Albaner)

  • E
    Elflow

    Die Piraten sind das perfekte Medium eine grundlegende soziale Reform zukünftig zu verhindern. Toll, wir haben dann freies Internet aber verteilt wird der Reichtum nach wie vor im Sinne der Konzerne und Mächtigen. Diese Partei ist Augenwischerei und dient allein Wählerstimmen von den wirklich an einer gerechteren Verteilung interessierten Parteien abzuziehen.

  • S
    Schwarzmaler

    Tschja, damit, daß mal jemand nachrechnet, wieviel Geld eigentlich verteilt werden könnte, damit hat wohl kein BGE-Anhänger gerechnet. All die schönen Illusionen kaputt.

  • J
    Jörg

    Ich habe da mal eine große Verständnisfrage: Wenn jeder vom Staat ein BGE in einer Höhe bekommt, mit dem man bequem seinen Lebensunterhalt bestreiten kann, wie unten ziemlich oft gefordert, wer geht denn dann noch arbeiten und erwirtschaftet das Ganze? Mal Hand aufs Herz, würdet Ihr? Ich nicht!

  • E
    Egon

    Ein bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) sollte durch eine Vermögenssteuer, eine Erbschaftssteuer und einen höheren Spitzensteuersatz finanziert werden, so dass es zu einer ansatzweisen Umverteilung von den Reichen zu den Armen kommt.

     

    Ich bin dagegen, das BGE durch eine höhere Mehrwertsteuer zu bezahlen, denn diese würden auch wieder die Armen mitbezahlen müssen.

     

    Ich verstehe auch nicht, wieso Reiche auch das BGE kriegen sollten. Die haben doch genug Geld. - Das ist genauso absurd wie dass heute Reiche und Spitzenverdiener Kindergeld vom Staat kriegen, während Hartz-Iv-betroffenen das als Einkommen vom Satz abgezogen wird.

     

    Die Reichen u. Gutverdiener brauchen kein Kindergeld.

     

    Ich bin für ein BGE von 1500 Euro für alle, die kein Einkommen haben bzw. nur einen Minijob u.ä. (das Geld würde dann abgezogen).

     

    Wenn die Reichen u. Gutverdiener kein Kindergeld und keine anderen Vergünstigungen mehr kriegen, die sie sowieso nicht brauchen, weil sie genug Geld haben und wenn man den ganzen teuren Schikane-Hartz IV-Apparat abschaffen würde, dann wäre auch genug Geld da für 1500 Euro Grundeinkommen für Arme. Mit den Einnahmen durch die Vermögenssteuer etc. für Reiche.

     

    Man muss bei dem Vorschlag von Götz Werner (Milliadär, Drogeriekettenbesitzer) aufpassen, dass er nicht nur den Reichen nutzt, weil die bei einem BGE dann den Leuten weniger Lohn zahlen müssen.

     

    Gleichzeitig hätten die BGE-BezieherInnen wenig von einem BGE weil durch die extrem hohe Mehrwertsteuer mit der Götz werner das BGE finanzieren will, alles Lebensnotwendige enorm viel teurer wird.

  • H
    Hase

    Au weia. Das ist ja nicht zu glauben!

     

    Lächerliche 440 Euro monatlich Grundeinkommen und dann muss man noch um einen Mietzuschuss betteln?!

     

    Die nenen sich "Sozialpiraten" und wollen den Leuten noch weniger Geld geben, als sie mit Hartz IV bekommen???

     

    Hartz IV sichert bekanntermaßen schon nicht das Existenzminimum, weshalb die Leute in Armenküchen (beschönigend "Tafeln" genannt) gehen müssen, um nicht zu hungern.

     

    Absurd auch diese Äußerung von Piraten:

     

    "Mit einem Grundeinkommen bekämen Arbeitnehmer eine stärkere Verhandlungsposition und müssten nicht jede prekäre Beschäftigung annehmen."

     

    Bei sowenig Grundeinkommen hätten die ArbeitnehmerInnen keine stärkere Verhandlungsposition!

  • N
    noWeapons

    Das soll ja auch nicht auf einem Parteitag beschlossen werden. Sollte nie, soll nicht und wird nie.

    Wer sowas möchte und noch dazu allein vom Vorstand vorgeschlagen, muss bei CDUCSUFDPSPDGRÜNE sein glück probieren. Auch wenn es offensichtlich problematisch ist mit dem richtigen lesen und zuhören... Die Formulierung lautete klar und wurde auch nur so kommuniziert:

    Im Bundestag eine Enquetekomission dazu und danach Volksabstimmung.

     

    Im Wortlaut: http://wiki.piratenpartei.de/Bundesparteitag_2011.2/Antragsportal/PA083

     

    Was ist denn daran so schwer zu verstehen?

  • B
    Ben

    Das mit dem Mietzuschuss ist unsinnig. Eine Sachleistung oder bedarfsorientierte Leistung steht völlig im Widerspruch zur Grundidee des BGE. Es sollte nur einen pauschalen Geldbetrag bedingungslos geben. Und wer dann noch einen zusätzlichen Bedarf hat, sollte die Differenz unter den gleichen Bedingungen wie heute bei Hartz IV bekommen, so dass keiner schlechter gestellt wäre.

  • CB
    Cpt. Blackb.

    Aus allen Rohren feuert das Zentralorgan der Grünen/SED auf die Piratengaleone. Nützt aber nichts. taz-Leser bleiben schon bei ihrem Marx, Mao, Stalin und St. Dutschke. Die PIRATEN werden sie so wenig verstehen wie ein konservativer Kriegsheimkehrer 1955 die Rock´n Roller. Was in der taz steht liest man eh nur bestenfalls zum Spaß. Ernsthaft neue Gedanken sind dort eh verboten. Und jetzt: Heult doch!

  • EP
    Ein Pirat

    Wer die Piraten kennt, weiß, dass ein Antrag, der ein BGE auf so niedrigem Niveau zur Folge hat, keine Chance hat. Damit kriegt man keine 2/3-Mehrheit.

  • S
    Simon

    Hallo,

     

    ich muss ein paar relativierende Anmerkungen zu diesem Artikel machen:

     

    1) Die #Sozialpiraten sind ein Zusammenschluss von Piraten, die auf dem Gebiet der Sozialpolitik arbeiten. Die Grundlage unserer Arbeit ist Beschluss #GP050 »Recht auf sichere Existenz und gesellschaftliche Teilhabe«

     

    2) Das BGE beträgt nicht 440€ - es sind 440€ auf 12.5 Monate zuzüglich Wohngeld. Für einen Single z.B. Student sind das ~800€

    Für Alleinerziehende Mutter + Kind z.B. 1450€ hier ist der Rechner zum Modell:

    http://computerdemokratie.de/michael/calc/Project1.html

    (440€ liegen zudem deutlich über dem Hart IV Regelsatz)

     

    3) Das gegenwärtige Modell ist ein ARBEITSSTAND der im sinne unserer Transparenzvorderung natürlich schon jetzt öffentlich ist. Wir gehen dabei problem- und lösungsorientiert vor wobei eine Gegenfinanzierung sichergestellt sein muss. D.h. wir erarbeiten das Modell von unten beginnend. Es ist zu erwarten, dass das BGE weiter steigt. Gegenwärtig sind staatliche Wirtschaftssubventionen auf dem Prüfstand, sodass diese ggf. für unsinnig erklärt werden und mit den Einsparungen dann ein BGE erhört werden könnte.

     

    4) Hier der Blog: http://sozialpiraten.piratenpartei.de/

     

    Wir laden euch gerne zur Mitarbeit ein. Meldet euch doch einfach bei mir simon.stuetzer@piraten-thueringen.de

  • B
    BillyGunn

    moin,

    Ein solch niedrieger Betrag würde meiner Meinung nach auf keinem Parteitag der Piraten eine Zustimmung erhalten.

    Dennoch ist es wichtig, dass jetzt auch mal konkrete Zahlen zur Diskussion auf den Tisch kommen.

  • H
    Hellie7u7

    BGE kleinrechnen?

     

    Wenn jetzt erste Zahlen und Modelle zum BGE aus der Piratenpartei heraus kursieren, stellen sie eine Diskussionsgrundlage von einzelnen Gruppen dar, die weder beschlossen noch als Empfehlung DER Sozialpiraten zu verstehen sind. Zumal sich jetzt einzelne vormalige BGE-Gegner an der potenziellen Kleinrechnung des Grundeinkommens um der Finanzierbarkeit willen beteiligen.

     

    Der Beschluss der Piratenpartei zum BGE umfasst weder eine Höhe noch ein Finanzierungsmodell, sondern besagt lediglich, dass man in eine breite Diskussion mit dem Ziel der Einführung eines BGEs eintreten möchte.

    Beschlossen ist aber, dass es sich um ein bedingungsloses Grundeinkommen mit dem Ziel des “Rechts auf sichere Existenz und gesellschaftlicher Teilhabe“ handeln soll. Das wird bei den Sozialpiraten als deutlich ÜBER dem Hartz4-Satz angesiedelt. Das BGE soll genau den Zwang, jeden Niedriglohn anzunehmen, aufheben. Das ist aber nur möglich, wenn es nicht nur einen Sockelbetrag darstellt, sondern existenzsichernd ist. Frei nach dem Motto "Mindestlohn ist eine Brückentechnologie!"

    Wer auch immer anderes vorrechnet, kann das nicht im Namen der Piratenpartei und auch nicht im Namen der Sozialpiraten tun.

     

    Liebe Presse: Nicht alles, was im Netz nachlesbar ist, ist offizielle Meinung.

  • LF
    LINKS FEHLEN!!!

    Wo ist bitte das Original-Dokument zu finden, welches die Grundlage dieses Artikels bildet? ich empfonde es als eine freche Entmündigung, dass TAZ-Redakteure bei solchen Berichten nicht auf die Quellen Ihrer Recherchen verweisen - klar, ich kann googlen, aber was genau ist so schwer daran zu begreifen, dass man für authentischen Online-Journalismus im Jahre 2012 gefälligst die Quellen anzugeben hat in seinen Texten?

     

    Geht mir echt langsam auf den Keks hier, wie im Kindergarten.

  • B
    broxx

    Ich bin nicht bereit auch nur 1% mehr an Steuern zu zahlen für Leute die rumlungern! Und dann noch ohne Kontrolle, gehts noch realitätsfremder???

  • WR
    Weiße Rose

    Am Bedingungslosen Grundeinkommen führt kein Weg vorbei! Das bisherige Hartz IV bedeutet heute für Millionen Bezieher und Aufstocker ein entrechtetes und würdeloses Leben, was auf Gedeih und Verderb auf die Willkür und Tageslaune von Sachbearbeitern angewiesen ist. Die einstige Partei der "kleinen Leute" - namentlich die Schröder'sche und Sarrazin'sche SPD" - hat spätestens mit Hartz IV maßgeblich ihr eigenes Klientel verraten und verkauft.

     

    Sollten bisherige Finanzierungsmodelle fürs BGE nicht ausreichen, ist der Zugriff auf das gierigst und komplett ungeniert zusammengeraffte Vermögen der "oberen" 10.000 naheliegend.

     

    Dafür allein sind den Piraten viele, viele Stimmen sicher...

  • F
    fool

    Hmm, bin mit der Recherche für diesen Artikel nicht so ganz zufrieden. Die 440 Euro sind zuzüglich Mietzuschuss, wie bei H4 auch (einziger Unterschied: Bei H4 wird die Miete für eine Wohnung bis zu einer bestimmten Fläche auf jeden Fall bezahlt, der Piraten-Vorschlag geht hierauf nicht näher ein). H4-Höchstsatz ist 374 Euro, wie 440 Euro darunter liegen soll, ist mit nicht ganz klar. Bei Familien mit Kindern ist der Unterschied noch größer, da im Sozialpiraten-Modell die Kinder auch den vollen Betrag erhalten. Die 600 Euro von Herrn Althaus sind dagege *inklusive* Miete, so dass der Vorschlag auch nicht drüber liegt. Letztlich ist auch die Armutsgrenze so zu werten, dass vom verfügbaren Geld u.a. die Miete bestritten werden muss. Bei Singles könnte das mit 440 Euro knapp werden, aber nicht schlimmer als bei H4, oder z.B. bei einem Ausbildungsvertrag (~630 Euro inklusive Miete). Bei einer Familie mit zwei jungen Kindern würde der Sozialpiraten-Vorschlag dagegen über der Armutsgrenze (ca. 2000 Euro) liegen wenn man einen Mietzuschuss berücksichtigt.

     

    Ich bin ja auch nicht ganz von dem Vorschlag der Piraten überzeugt, aber so schlecht wie er dargestellt wird, ist er wirklich nicht.

  • M
    MichaelHA

    Götz W. Werner und Adrienne Goehler halten 1000 € für erforderlich, um ein existenz- und teilhabesicherndes Grundeinkommen auch real umsetzen zu können. Katja Kipping von der Linkspartei fordert sogar 1500 € je Person.

    In diesem Bereich - also zwischen 1000 € und 1500 € - müsste ein Grundeinkommen tatsächlich liegen, wenn es keine Verschlechterung zu den jetzt unter Hartz IV bestehenden Regelsätzen geben sollte.

    Götz W. Werner präferiert zur Finanzierung dieser Summe einen starken Anstieg der Mehrwertsteuersätze - der Vorteil ist: die Mehrwertsteuer zahlen alle, sowohl Arme wie Reiche und es ist im Normalfall unmöglich sich der Mehrwertsteuerpflicht zu entziehen.

    Das jetzt von den Piraten ins Spiel gebrachte Modell ist reine Augenwischerei, denn gerade der Mietanteil verschlingt gegenwärtig den Großteil aller Hartz IV-Kosten. Ein Grundeinkommen, welches die Miete nicht pauschal absichern hilft, ist der Rede nicht wert und daher bloße Parteipropaganda.

  • R
    Renee

    Hier nochmal der richtige Link:

     

    http://www.katjakullmann.de/texte/die-piratenpartei-eine-entzauberung/

     

    Pardon;)

  • R
    Renee

    Überrascht mich überhaupt nicht.

    Während die Piraten immernoch, zumindest in der Presse, mit den Grünen verglichen werden, ist doch seit der Wahl in Berlin vor einigen Monaten klar, dass sie die neue FDP sind: sie haben im Gegensatz zur FDP nur eins verstanden: Werbung. Sie sind sprachlich besser, präsenter in allen Kanälen und jünger.

     

    Empfehlung am Rande: Katja Kullmann hat es bereits im November sehr gut erfasst und diese neue Partei treffend beschrieben.

     

    http://www.perlentaucher.de/artikel/7249.html

     

    Von den Piraten ist ganz besonders im sozialen Bereich nichts zu erwarten (bestenfalls) oder eben gar eine Verschlimmerung (Grundeinkommen) für alle diejenigen, die nicht in das piratige Menschenbild "Bürger" passen. Tja.

  • M
    matze

    Hallo Ben? Wo bitte hast du diese Information (440 EUR) her? Bitte um einen Link, o.Ä. Ich sehe nicht, dass die Höhe des BGE in irgendeiner Weise schon irgendwo von den Piraten beschlossen wurde. Einzelmeinung einiger Mitglieder als Konsens darzustellen ist ziemlich irreführend, finde ich. Sei so nett und gib bitte die Quelle an.

    Gruß Matze

  • E
    EKSOM

    Mit einem BGE von 440 € pro Person und Monat haben die Piraten gezeigt, dass auch sie nicht richtig rechnen können! Die meisten Piraten sind reiche, verwöhnte Kinder der Grünen/SPD/CDU, die aus Langeweile irgendetwas in die Welt setzen, ohne die Detail zu kennen. Also sind die Piraten damit nicht wählbar!

     

    Lieber Piraten:

    Wisst ihr überhaupt, wie hoch die Pfändungsfreigrenze bei einer Person mtl. liegt? Existenzminimum nach BGH!!!

    Oder welchen €-Wert die Sozialverbände als absolute Armutsgrenze definiert haben?

    Also erst die Hausaufgaben richtig machen und dann Zahlen in die Welt setzen!

  • T
    TheK

    Ich verstehe das als "bei 440€ sind wir jetzt bei der Finanzierung" und nicht als einen anzustrebenden Betrag. Ich sehe auch noch nicht, das man von einer Mietkosten-Beihilfe irgendeiner Art weg kommen kann. Aber bis zu einer Umsetzung vergeht ja ohnehin noch viel Zeit, also kann man auch noch weiter feilen.

  • D
    Dexter

    Da ist die FDP abgewürgt, da macht sich eine neue liberale Partei auf Sozialleistungen zu kürzen.

  • TM
    Thomas Maier

    Daran ist zu erkennen, dass man nicht nur über Kompromisse Politik machen kann. Hartz4 gibt es bereits. Armut mit oder ohne Bürokratie kann nicht das Ende sein. Nur 1000 oder 1500 Euro erzeugt einen Wandel. Das klingt für den Nicht-Eingeweihten vielleicht wahnwitzig, jemandem einfach so viel Geld zu geben. Aber genau darin liegt der Reiz über ein Modell nachzudenken in dem das funktionieren kann, und in dem Dieter Bohlen ebenso dieses Geld bekommen würde wie der, der jetzt in Hartz4 festsitzt.

  • N
    Nadi

    Die Mehrwertsteuer sollte sinken, denn das steigert den Konsum und die Inlandsnachfrage. Genau daran happert es doch in Deutschland, es wird nicht genug und dann auch noch falsch ausgegeben. Und die Mehrwertsteuer ist eine prima Konsumbremse und steigert die Exportfähigkeit, schmällert aber den Aufbau von Arbeitsplätzen und das sollte das zentrale Thema sein, denn einen demographischen Kick auf dem Arbeitsmarkt kann es geben, es kann aber auch anders kommen. Für mich klingen die Thesen noch nicht zu Ende gedacht. Aber so steht's ja auch hier im Artikel.

  • R
    Ralph

    Schön dass sich mal jemand erbarmt hat die perversen Positionen der Piraten zu sozialen Themen herauszustellen. Schade dass es NACH der Wahl passiert ist. Das ist übrigens kein Einzelfall oder eine durchgeknallte Arbeitsgruppe. Ich kann jedem Piraten-Sympathisanten nur empfehlen die Mailinglisten der Piraten zu abonnieren. Dort herrschen Vorstellungen und Argumentationsketten wie man sie sonst nur von der FDP kennt. Die "Flat-Tax" scheint dort Arbeitsgruppenübergreifend ausgemachte Sache zu sein, eine stärkere Besteuerung der Reichen kommt nicht in Frage um die "Leistungsträger" nicht zu verschrecken und so weiter und so fort. Das sind keine sachlich erarbeiteten Positionen, keine neue, unverbrauchte Denk- und Sichtweise, das ist neoliberaler Mainstream. Dass ausgerechnet jetzt eine solche Partei Erfolge feiert könnte einem die Tränen in die Augen treiben, wäre man solches Elend nicht schon gewohnt.

  • I
    ion

    "Bislang fordert die Piratenpartei zwar ein BGE, hat sich aber noch nicht für ein konkretes Modell entschieden.";

    Und dabei wird 's wohl auch bleiben: z.B. ist zu konzidieren, dass der Landesverband Bayern just dieses Wochenende themenkontextuell entschied:

    „Am zweiten Tag des Landesparteitages der bayerischen Piraten in Straubing stimmten die Mitglieder mehrheitlich gegen ein bedingungsloses Grundeinkommen.“;

    Insofern dürfte es wohl unangebracht sein, von DEN Piraten zu schreiben oder eine im Hyper-Off wurschtelnde "Arbeitsgruppe" als 'programmatisch' relevant darzustellen.

  • P
    Piratissimo

    Erst schreiben sie von der Linken ab und dann machen sie auch noch Fehler beim abschreiben.

    Die Piraten mögen für Transparenz und Internetfreiheit stehen, von Sozial- und Wirtschaftspolitik haben sie keine Ahnung. (Die Ideologielosigkeit führt doch nur zur Ideenlosigkeit).

  • ME
    Michael Ebner

    In Ihrem Artikel sind leider ein paar sachliche Fehler und irreführende Vergleiche enthalten:

     

    1.) Im Althaus-Modell (in der Variante, die vollständig gegenfinanziert ist) gehen von 600,- Euro noch mal 200,- Euro für die Krankenversicherung weg, so dass netto 400,- zur Verfügung stehen. In unserem Modell haben wir ein steuerfinanziertes Gesundheitssystem, so dass keine Krankenkassenbeiträge erforderlich sind.

     

    2.) Ein einheitlicher Mehrwertsteuersatz von 20% wird nicht explizit gefordert, das vorgeschlagene Grundeinkommen geht von der Beibehaltung des ermäßigten Steuersatzes aus, lediglich der normale Steuersatz soll von 19% auf 20% angehoben werden. Eine Vereinheitlichung der Steuersätze wäre denkbar, dann würden aber die Mehreinnahmen über ein erhöhtes Grundeinkommen ausgeschüttet.

     

    3.) Wie hoch das Grundeinkommen und das Wohngeld sein sollen, lässt sich mit http://computerdemokratie.de/michael/calc/Project1.html kalkulieren. (Die Zahlen beziehen sich auf 2009 und ein durchschnittliches Mietpreisniveau - in Städten mit einem hohen Mietniveau würde mehr gezahlt werden.)

     

    Dass wir damit unter ALG2 liegen, mag in Einzelfällen mit extremen Heizkosten und ähnlichen Konstellationen vielleicht mal vorkommen, im Regelfall haben wir aber eine Anhebung

     

    Ansonsten: Dass Organisationen wie das Netzwerk Grundeinkommen das Wünschenswerte fordern, gehört zu ihren Aufgaben. Als Partei müssen wir jedoch auch das Mögliche beachten.

     

    Michael Ebner, Mitautor des Konzeptes "Sozialstaat 3.0" und Sozialpirat

  • D
    Dagegen

    Ich seh schon die vielen wegen der Kohle gezeugten Kinder der Unterschicht...man, man, man

  • W
    WaterkantUhu

    Damit würden sich die Piraten als unwählbar erweisen. Ich habe mir schon so etwas gedacht.

     

    Schade!

  • B
    Björn

    Das größte Problem an diesem Vorschlag, ist die Erhöhung der Mehrwertstuer auf 20%, dabei vorallem der Wegfall der 7% Besteuerung für Lebensmittel etc. Damit würden die Leistungen gleich wieder von denen bezahlt, die sie benötigen. Wir müssen endlich erkennen, dass die Mehrwertsteuer entweder komplett abgeschafft oder weiter gestaffelt werden muss!

    Brot und Windeln dürfen nicht zum Luxus werden (wobei für Windeln eh der normale Steuersatz gilt) ...

  • D
    Detlev

    Der ganze Ansatz ist nicht gut, weil die Piraten den volkswirtschaftlichen Rahmen nicht beachten. Ein bedingungsloses Grundeinkommen ist nur ein anderer Name für Sozialhilfe. Arbeitslosengeld hingegen bezeichnet eine Gruppe von Menschen, die arbeiten können und daher auch Hilfen und Förderungen zur Aufnahme einer Arbeit erhalten können, z.B. Qualifikationen. Ein Piraten-BGE ist hingegen ohne Anreiz und eine Aufforderung zum Dazuverdienen, ob nun legal oder illegal. Die Grenzen werden ihnen auch hier um die Ohren fliegen.

     

    Der beste Ansatz ist einfach: Für Wachstum, Beschäftigung und armutsfeste Löhne sorgen. Bei der Gesetzeslage in Deutschland würde Wachstum hier nicht mehr mit drastischer Luftverschmutzung und Ausbeutung daher kommen, jedenfalls nicht im Ideal. Wenn es gutbezahlte Arbeit gibt, will niemand zuhause mit Minigeld herumsetzen und selbst wenn's nicht mehr Mini ist, würden die Menschen anfangen zu arbeiten. Und das müssen sie leider auch, denn es gibt bald viele Rentner und zu wenige Arbeitskräfte.

  • JP
    Johannes Ponader

    Die Zahlenvergleiche hinken hinten und vorne: In den 600 Euro von Althaus sind 200 Euro für Krankenversicherung enthalten - die kommt bei dem zitierten Modell der Sozialpiraten obendrauf. Außerdem rechnen die Piraten derzeit mit 12,5 Auszahlungsmonaten, was zu einem Grundeinkommen von 457 Euro führt, wenn man es monatlich rechnet.

     

    Dass die Wohnkosten bei Bedürftigen in dem Modell nur zum Teil übernommen werden sollen, ist ebenfalls falsch. Wer kein eigenes Einkommen hat, erhält die angemessenen Wohnkosten voll erstattet. Nur wer verdient, muss einen Teil der Wohnkosten selbst tragen.

     

    Ich bitte darum, diese sachlichen Fehler umgehend zu berichtigen.

  • C
    commentatore

    taz: Ein BGE auf diesem Niveau würde zu einer „staatlichen Subvention des Niedriglohnsektors führen“, glaubt Blaschke. „Das würde die soziale Situation in Deutschland verschlechtern.“

     

    - Ach ja, und was haben wir denn jetzt, dank Agenda-Schröder-Ich-AG-rotgrün?! Das ist doch exakt eine Beschreibung der derzeitigen Situation seit rotgrün, Leiharbeit, Minijobs, "hauptsache Arbeit", und andererseits überquellende Privatvermögen für die happy few.

     

    taz: Sozialpirat Simon Stützer glaubt, dass es einen anderen Grund für die Skepsis gibt: Mit einem Grundeinkommen bekämen Arbeitnehmer eine stärkere Verhandlungsposition und müssten nicht jede prekäre Beschäftigung annehmen.

     

    - Das glaubt nicht nur Sozialpirat Simon Stützer, das ist wohl genau so. Da sind die Sozialpiraten engagierter für Arbeitnehmer als die SPD und Gewerkschaften, die nicht mal mehr einen Inflationsausgleich "erkämpfen". Ich erinnere mich noch gut an diesen Grünen-Parteitag, als auch über das BGE entschieden werden sollte, aber die "Parteitagsregie" (sic) die Diskussion dann um irgendwelcher Koalitionsoptionen willen abwürgte. Grüne dachten ja sogar schon in den 80ern darüber nach. Schön, dass es nun doch eine Grundeinkommens-Partei gibt. Die Kritik ist vorhersehbar: Ist es zuviel, heisst es "unrealistisch" und "wer soll das bezahlen". Ist es weniger, ist es aber auch nicht recht, und "zuwenig". Aber jedenfalls entfällt die menschenunwürdige Gängelei, und die Piraten vertreten das Konzept als visionäre langfristige Alternative, während die Grünen nur noch immer bis zur nächsten SPD- oder CDU-Koalition denken. Auch das ein Argument für die Piraten. Leid tut es mir um die nicht-neoliberalen, anständigen und guten Grünen, die schon länger bessere Ideen vertraten, aber von grünen Realpolitikern und protestantischen ArbeitsethikerInnen untergebuttert wurden. Notfalls vielleicht Partei wechseln...?

  • RK
    Rüdiger Kalupner

    Es wird nur jene Grundeinkommens-Variante realsiert werden, die evolutionslogisch die aktuelle Systemkrise der Industriestaaten beendet, d.h. Teil der geschichtlich-logischen Systemlösung ist. Das evolutions-logisch BGE-Variante, als KREATIV-Lohn benannt und so zu googeln, ist selbstdurchsetzend, weil sie die Innovation ist, die den Absturz des Weltindustriesystems verhindern wird.

     

    Die Diskussionen und die Konzeptarbeit zum BGE, die nicht nach dieser evolutionslogischen BGE-Variante suchen, ignorieren die einfachsten Bedingungen für eine fruchtbare und machtpolitisch relevante Innovation der Fundamente der sich selbst zerstörenden Industriegesellschaft.

     

    Wer sich an diesem evolutionstheorie-losen BGE-Wunschkonzert beteiligt, zeigt, dass er von der Lage des Industriesystems nichts zur Kenntnis nimmt und das er von der Steuerung und Sanierung hochkomplexer Systemen keine Ahnung hat.

  • J
    joho

    jetzt habe ich es endlich begriffen: die piraten stehen für ungestörten ausbeutungsbetrieb. die fdp mit laptop. guts nächtle

  • B
    blibla

    Meine Idee fürs GE:

     

    Jeder erhält 600 Euro monatlich, wenn er nachweisen kann in den vergangenen 12 Monaten monatlich im Schnitt mindestens 500 Euro verdient zu haben. Est gibts stufenweise, beginnt ab dem ersten Euro bei 15% (0-12000 Euro), dann 30% (12001-48000) und für hohe Einkommen 45% (>48000).

     

    Dadurch hätte jemand am unteren Ende netto ca 950 Euro, mit 3500 brutto blieben noch ca. 2000 Euro und jemand mit 10000 Euro hätte am Ende noch ca. 4500 Euro.

     

    sonst. Bedingungen:

    - GKV&Pflege zahlen alle -> ~15%

    - A-losengeld gibts nicht mehr

    - Rentenpunkte werden eingefroren und dann als GE ohne Bedingung gezahlt -> ~10%

    - Mindestlohn beträgt 7,50 Euro (sonst gibts krassen Lohndumping)

     

    Das tolle daran:

    - Es wäre günstiger als das momentane System (habs mal genauer berechnet)

    - jedem bleibt am Ende mehr (außer Rentnern, die müssen für eine überdurchschnittl. Rente eine Privatrente abschliessen)

    - Die Anpassungen des Steuersystems etc wären minimal.

    - Niedriglöhner müssten 60h pro Monat arbeiten um auf ein Einkommen im "ok" Bereich zu kommen

    - sehr viele Halbtagsstellen im unteren Lohnsektor würden entstehen, das schafft viele Arbeitsplätze auch für Langzeitarbeitslose und viele Einstiegsstellen für Leute die eben ihren Job verloren haben

    - Es würden nur noch sehr wenige aus dem System herausfallen, um die sich private Sozialträger kümmern müssen mit dem klaren Zielbezug die Leute 500-Euro-arbeitsfähig zu machen

     

    Joa, aber wird ja eh nix...

  • O
    Oliver

    Da die taz natürlich wieder einmal nicht in der Lage war, die erwähnte Arbeitsgruppe zu verlinken, hier der Link: http://sozialpiraten.piratenpartei.de/2011/12/08/als-vorschlag-zur-diskussion-das-ebner-ponader-modell/

     

    Übrigens vom Dezember 2011. Aktuelleres gibt die Seite der Sozialpiraten nicht her. Vermutlich lag der taz-Artikel einfach nur auf Halde, um zeitlich passend bashen zu können. Sind ja gerade Wahlen. Da muss man ja was gegen die Piraten schreiben können.

     

    Ansonsten zitiere ich hier mal https://wiki.piratenpartei.de/Bundesparteitag_2011.2/Antragsportal/PA284

     

    ---

    […]wollen wir eine Enquete-Kommission im Deutschen Bundestag gründen, deren Ziel die konkrete Ausarbeitung und Berechnung neuer sowie die Bewertung bestehender Grundeinkommens-Modelle sein soll. Für jedes Konzept sollen die voraussichtlichen Konsequenzen sowie Vor- und Nachteile aufgezeigt und der Öffentlichkeit transparent gemacht werden.

     

    Zeitgleich werden wir uns im Bundestag dafür einsetzen, dass noch vor Ende der Legislaturperiode die gesetzlichen Grundlagen für Volksabstimmungen auf Bundesebene geschaffen werden. Sie sollen den Bürgern ermöglichen, sowohl die in der Enquete-Kommission vorgestellten als auch andere Grundeinkommens-Modelle als Gesetzentwurf direkt zur Abstimmung zu stellen. Um dabei über eine Vielfalt an Konzepten gleichzeitig entscheiden zu können, sollen Volksabstimmungen auch mit Präferenzwahlverfahren durchgeführt werden können.

     

    Bis zur Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens setzen sich die PIRATEN für einen bundesweiten gesetzlichen Mindestlohn ein.

    ---

  • S
    Schneider

    "Der Bundesverband der Deutschen Arbeitgeberverbände hält ein Grundeinkommen für per se „nicht finanzierbar“."

     

    Abgeordnete im Bundestag, Landestagen, Bezirken und Parteien bekommen auch Steuergelder...

    Vielleicht dort kürzen.

  • S
    Simon

    Ich mache an dieser Stelle noch ein paar Ergänzungen. Hier gibt es z.B. einen BGE-Rechner zu unserem Modell:

    http://computerdemokratie.de/michael/calc/Project1.html

     

    Zudem sei angemerkt, dass unser Modell nicht "abgeschlossen" ist, sondern ein Arbeitsstand, der gegenwärtig komplett gegenfinanziert ist.

     

    Eine Erläuterung zum Modell gibt es hier:

    http://sozialpiraten.piratenpartei.de/2011/12/08/als-vorschlag-zur-diskussion-das-ebner-ponader-modell/

     

    Die 440€ BGE liegen über dem Hartz IV Regelsatz. Das Wohngeld kommt oben drauf, für Geringverdiener, Arbeitslose, Studenten, Kinder usw.

     

    Momentan sind wir z.B. dabei Subventionen (die ja indirekt in Form von hören Löhnen über den Umweg Wirtschaftswachstum und "Arbeitsplätze schaffen" bei den Menschen ankommen sollen) zu prüfen, ggf. für überflüssig zu befinden und das Geld lieber direkt in ein Grundeinkommen einfließen zu lassen.

     

    Ich lade euch ein, bei den #Sozialpiraten mitzugestalten, meldet euch bei mir: simon.stuetzer@piraten-thueringen.de

     

    Beste Grüße

    Simon