KURZKRITIK: JAN ZIER ÜBER „HAFENSTÄDTE“
: Von Hamburg nach Bremen

Alles beginnt in Hamburg. Und endet in Bremen. Zumindest in diesem Buch. Ersteres ist kaum verwunderlich, schließlich wohnt hier auch Eberhard Petzold, der Fotograf des opulenten Bildbandes „Hafenstädte“. 27 von ihnen hat er bereist, San Francisco und New York sind dabei, Shanghai und Hong Kong, Barcelona und Neapel, Kapstadt und Mumbai – also viele der nahe liegenden Verdächtigen. Und, ganz am Ende der Reise, des Buches: Bremen. Aber gut: Petzold, 65, von Haus aus promovierter Jurist, ist hier aufgewachsen.

An den spektakulären Motiven wird es jedenfalls nicht gelegen haben, denn aus Bremen hat Petzold überwiegend die Postkarten-Motive mitgebracht, mit Schlachte, Schnoor & Weltkulturerbe. Dazu die Mühle in den Wallanlagen als Ausklang. Auch der Überblicksartikel zur Stadt ist wohlwollend, aber solide und durchaus informativ ausgefallen, ebenso wie die übrigen 26 kurzen Stadtporträts.

Der Blick auf Hamburg ist da schon stimmungsvoller, individueller ausgefallen. Die Menschen jener Hafenstädte rücken dabei leider seltener ins Bild, ebenso wie die Kehrseiten. Es überwiegt die Liebe zur klassischen Architektur- und Containerschifffahrtsfotografie. Die allerdings wird durchweg sehr gekonnt in Szene gesetzt.

Max Johns, Eberhard Petzold: Hafenstädte, Hamburg: Koehler 2009, 39,90 Euro