taz Genossenschaft unterstützt freie Presse : Unabhängiger Journalismus
„Kulturni noviny“, „Frida Tidningen“, „BirGün“, „La diaria“: Zu ihrem 20. Geburtstag sammelt die taz Genossenschaft Geld für alternative Zeitungen.
Vier Länder, vier Zeitungsprojekte, vier Problemlagen - mit einem gemeinsamen Ziel: die Stärkung einer unabhängigen Presse. Zeitungen wie die schwedische Fria Tidningen, die türkische BirGün, Kulturni noviny aus Tschechien und La diaria aus Uruguay schlagen heute einen ähnlichen Weg ein wie die taz vor 20 Jahren. Als genossenschaftlich organisierte Medienbetriebe setzen sie Akzente auf Zeitungsmärkten, die wenige Großverlage oder regierungsnahe Blätter dominieren.
„In den letzten 20 Jahren haben wir dank der Solidarität und der finanziellen Unterstützung engagierter LeserInnen die taz Genossenschaft ausbauen können. Aus dieser positiven Erfahrung heraus haben wir uns entschieden, im Jubiläumsjahr, das auch das Internationale Jahr der Genossenschaften ist, mal nicht für die taz Geld zu sammeln, sondern diese vier kleinen Mediengenossenschaften zu unterstützen“, sagt Konny Gellenbeck, Leiterin der taz Genossenschaft.
Geld, das zum Beispiel Kulturni noviny gut gebrauchen kann. Die genossenschaftlich organisierte Meinungszeitung aus Prag wurde 2009 von 19 Mitgliedern mit einem Kapital von 20.000 Euro gegründet und behauptet sich seither auf einem Markt, der von wenigen, konservativen und konsumorientierten Mainstreamblättern bestimmt wird. Chefredakteur und Miteigentümer Jiri Plocek sagt: „Unser Augenmerk liegt auf kulturellen, sozialen und ökologischen Themen.“
Auch die Redaktion von Fria Tidningen findet ihre Schwerpunkte dort, wo die Konkurrenz sie ignoriert. Sie organisiert Debatten über Umweltthemen, Rechte von Migrantinnen oder soziale Gerechtigkeit. Die Istanbuler Zeitung BirGün muss sich mit staatlichen Repressionen und Zensur auseinandersetzen, in Montevideo ist La diaria zwar die zweitgrößte, aber keine finanzkräftige Zeitung. In Griechenland hat die Eurokrise auch die Tageszeitung Eleftherotypia längst erwischt. Doch nach der Pleite erschien im Januar die Zeitung erstmals unter der Eigenregie der Mitarbeiter, seither ist sie gefragter denn je.
Eleftherotypia ist zwar nicht Teil der taz-Unterstützungskampage, wird jedoch auch beim tazlab repräsentiert sein. VertreterInnen aller Zeitungen werden ihre Projekte vorstellen und ihre Vision diskutieren: eine unabhängige Presse, die allein ihren LeserInnen verpflichtet ist.
Die Diskussion „Für unabhängigen Journalismus“ findet um 11 Uhr statt. Alle Spenden, die bis zum 15. 9. unter dem Stichwort „genointernational“ bei der taz (Konto 8020477400; BLZ 43060967) eingehen, werden an die ausländischen Zeitungen weitergegeben.
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