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Walter Sittler über Kicks und Lügenpack„Gesocks, weg mit dem!“

Der Schauspieler Walter Sittler über die gemischten Erfahrungen mit seinem bürgerschaftlichen Engagement im Widerstand gegen Stuttgart 21. Und über Klientelbefriedigung.

Hach, ein schöner Mann (einhellige Meinung der Online-Redakteurinnen)! Bild: Wolfgang Borrs
Peter Unfried
Interview von Peter Unfried

taz: Herr Sittler, jahrelang dachte man bei Ihrem Namen an Fernsehunterhaltung mit Mariele Millowitsch – dann wurden Sie Gesicht einer Bürgerbewegung. Was hat Sie entzündet?

Walter Sittler: Das war kein bestimmter Vorfall und keine Entscheidung. Es ging im Herbst 2009 los, als der Umweltverband BUND mich fragte, ob ich nicht bei einer Aktion gegen Stuttgart 21 mitmachen wolle. Ich sagte: Ja, klar. Und dann wurde es immer mehr.

Warum kam Ihr Schritt vom eher privaten Menschen zum Zoon politicon durch ein Bahnhofsprojekt? Es gab und gibt größere Probleme.

Tja. S 21 war so eindeutig falsch. Und es ging so eindeutig nur darum, dass einige Leute Geld verdienen und es für fast alle anderen ein Verlust ist. Vielleicht war es das.

Das ist doch business as usual. Das hat die alte Macht in Baden-Württemberg so verblüfft: Wir machen das doch immer so, warum regen sich die Leute jetzt plötzlich auf?

Es wurde einfach zu viel. Man hatte schon länger den Eindruck: Sie probieren, wie weit sie gehen können. Beim Bahnhof war einfach eine Grenze erreicht.

Sie redeten dann bald vor zehntausenden Demonstranten. Muss berauschend sein?

Nein, es ist nicht mal so, dass es mir wichtig ist, ich tue das, weil sich das ergeben hat.

WALTER SITTLER

geboren 1952 in Chicago, gehört zu den gefragtesten deutschen Fernseh- und Theaterschauspielern („Der Kommissar und das Meer“, „girlfriends“).

Er lebt mit seiner Frau in Stuttgart. Beide wurden ab 2010 zu Protagonisten der Bürgerbewegung gegen das Verkehrs- und Immobilienprojekt Stuttgart 21. Davor hatte er sich nie groß eingemischt, abgesehen von einem Protestbrief gegen Atomkraft und einer Demo gegen Pershing-Raketen in den 80ern.

Sittler ist taz-Genosse seit 2003.

Es braucht auch einen persönlichen Kick, um sich für eine Sache zu engagieren. Was war das bei Ihnen?

Der Kick war, dass ich glaubte, dass wir eine falsche Entscheidung revidieren können. Das war ein Irrtum, wie wir heute wissen.

Und nun halten manche Leute Sie für einen Wichtigtuer.

Wenn man sich öffentlich engagiert, gibt es immer auch Leute, die sagen: Was ist das für ein Idiot! Und andere, die sagen: Der gefällt mir. Das wusste ich vorher schon. Ich hatte allerdings nicht mit der Heftigkeit der Reaktion unserer gewählten Vertreter gerechnet. Da fehlte teilweise der Stil.

Ein Politiker der CDU hat Sie als „drittklassigen Schauspieler“ abgewertet, der „endlich die Schnauze halten“ solle.

Was wir und auch ich nicht bedacht haben: Es nutzt nichts, als einfacher Bürger die nachweisbar richtigen Argumente zu haben, wenn du einer Koalition aus politischer und wirtschaftlicher Macht gegenüberstehst, die etwas durchsetzen will. Da verlierst du. Die Regeln sind irrational, aber man muss sie kennen, sonst geht man unter. Aber wir sind kein Land, das einen Aufstand braucht, überhaupt nicht. Wir haben keine Diktatur der Politik oder der Wirtschaft, wir haben eine Übermacht der Politik und Wirtschaft, aber wir sind nicht handlungsunfähig.

Was muss passieren?

Wir brauchen, das sagt sich so leicht, Respekt für den Andersdenkenden. Das ist in jedem Lebensbereich verloren gegangen. Schon wenn einer falsch um die Ecke geht, kriegt er hasserfüllte Blicke. Wir haben einfach keine Lässigkeit.

Wahrlich nicht.

Diese Lässigkeit brauchen wir aber, um in Ruhe reden zu können und zu einem Ergebnis zu kommen. Das ist dann vielleicht nicht das Allerbeste, aber auch niemals das Schlechteste. Hier in Stuttgart haben wir jetzt die allerschlechteste Lösung. Wir müssen dahin kommen, dass die Verantwortlichen nicht glauben, dass wir doof sind – und wir nicht glauben, dass wir uns in jedem Fall durchsetzen können, nur weil wir die richtigen Argumente haben.

Was werfen Sie sich vor?

Ich will nicht sagen, dass wir schuld sind, aber wir haben zum Teil die Rechthaberei der Bahn übernommen. Und selbst wenn alle Fakten für die eigenen Argumente sprechen, darf man nicht ständig Lügenpack-Chöre auf die Gegner anstimmen. Und die anderen dürfen nicht sagen, man sei ein dahergelaufener, arbeitsloser Berufsdemonstrant. So kann man nicht miteinander umgehen. Sie lügen ja auch nicht dauernd bei der Bahn. Das Problem ist, dass sie das wirklich glauben. Aber wir haben mit dazu beigetragen, dass die Politik mehr auf die Bürger zuzugehen, hier in Stuttgart ist es noch schwierig, aber um Stuttgart herum, im ganzen Land. Das ist gut.

In der FAZ hieß es: Hilfe, jetzt retten Schauspieler die Welt. Gemeint waren der Klimaschützer Hannes Jaenicke und Sie.

Die FAZ ist ja eine konservative Zeitung und so etwas passt nicht in ihr Weltbild. In ihrer Welt haben die gewählten Politiker die Weisheit, uns richtig zu regieren. Sie können es nicht ertragen, wenn man diese klare Hierarchie und Ordnung zugunsten einer durchlässigeren Ordnung auflösen will.

Die Mediengesellschaft ist besessen von Schauspielern, will alles Private von ihnen wissen.

Ja.

Doch in dem Moment, in dem Sie sich gesellschaftlich einbringen, sollen Sie gefälligst den Mund halten?

Wir sind in einer Zeit des Spezialistentums. Wenn jemand seinen schmalen Bereich gut macht, ist alles in Ordnung. Wenn man sich aber breiter aufstellt, dann löst das offenbar Verwirrung aus: Wer ist das, was macht der da, wieso macht der das? In Amerika passiert das ständig: kein Problem. Wir aber kriegen sofort Ordnungsverlustängste. Die Zeitungen auch; klar, die sind ein Spiegel der Gesellschaft. Und die Politiker auch. Tenor: Das war doch so schön eingekastelt, so soll es auch bleiben.

Da ist etwas in Unordnung geraten – einige finden das gut, und viele verunsichert das. Und da gehört der sich engagierende Schauspieler dazu.

Wenn man immer der nette Schwiegersohn war und schon immer eine Meinung hatte, aber die nicht veröffentlichte und das nun macht, dann fallen manche aus allen Wolken und sagen: Der soll seinen Text lernen und ansonsten die Schnauze halten. Ich bin da für ein bisschen kreative Anarchie.

Ihr Kollege, der Kölner Tatort-Kommissar Dietmar Bär, sagt, als Schauspieler sei er ein „Medium“. Er lade sich mit fremden Inhalten auf und kommuniziere sie.

Das ist die öffentliche Person, die wahrgenommen wird. Die eigene, echte ist dahinter gar nicht sichtbar. Als Schauspieler verkörpere ich etwas. Und die Leute denken, sie kennen mich.

Und nun haben Sie sich wirklich kennen gelernt?

Das ist die Überzeugung, die ich habe. Natürlich ist das auch eine Rolle. Aber das Entscheidende ist, dass ich sie mir selber schreibe. Aber bin ich deswegen ein Faschist, Alt-Stalinist oder arbeitsloser Berufsdemonstrant?

Warum arbeitsloser Berufsdemonstrant?

Wer keine Arbeit hat im calvinistisch geprägten Südwesten, den hat Gott fallen lassen, ganz salopp gesagt.

Warum Alt-Stalinist?

Hab ich auch nicht verstanden. Ich war auch die 5. Kolonne der DDR. Aber darum ging es gar nicht. Es ging darum, eine private Person, die sich öffentlich zu einem unsauberen Projekt äußert, zu desavouieren.

Der CDU-Generalsekretär Thomas Strobl hat Sie als Propagandisten geschmäht, der in den Fußstapfen eines Nazi-Propagandisten wandele, in denen Ihres Vaters: Wie haben Sie das weggesteckt?

Schlecht. Zu der Zeit war ich eh angeschlagen, weil wir schon so wahnsinnig viel verloren hatten. Das hat einen Tag gedauert, bis mir klar war, dass das nur etwas darüber aussagt, wie Herr Strobl mit politischen Gegnern umgeht, und nichts über mich. Oder meinen Vater.

Sie nahmen dennoch die Entschuldigung von Thomas Strobl an. Warum?

Ich kämpfe nicht gegen Leute, ich kämpfe gegen falsche Entscheidungen. Da unterscheiden wir Bürger uns von manchen Politikern, die eine Person vernichten, um das zu bekommen, was sie wollen.

War das denn Strobl nicht in einem spontanen Moment rausgerutscht?

Nein, das war geplant, stand auch noch lang hinterher auf seiner Internetseite und das hatte Wirkung. Bis heute. Aber die Zustimmung ist sehr viel größer, das merke ich immer wieder. Vor allem von Leuten, die Engagement von anderen respektieren, die in ihren Augen etwas zu verlieren haben.

Andere S-21-Protagonisten hatten mit Unmengen von Hass-Mails klarzukommen. Sie auch?

Ja.

Das kann man doch psychisch nicht einfach wegklicken, das macht doch etwas mit einem?

Ja, man wird erwachsen. Man weiß, dass es Schläge gibt, dass es weh tut, aber man lernt auch, dass es wieder weggeht und dass man in den Knien weich bleiben muss, damit man nicht umfällt. Man lernt, wie es ist, wenn man nicht geliebt wird. Und das ist für Schauspieler schwer, denn wir wollen gemocht werden. Es war eine gute Lektion.

Bekommt man kein negatives Menschenbild, wenn man Menschen auf so eine Art kennen lernt?

Nein, aber es erweitert das Menschenbild, es wird klarer. Durch meinen Beruf habe ich mir angewöhnt – und das brauche ich dafür auch –, rauszukriegen, warum Leute etwas machen. Ich verachte sie nicht, ich will sie verstehen. Vielleicht muss ich eines Tages Peter Hauk …

den baden-württembergischen CDU-Fraktionschef …

… im Film spielen. Dazu muss ich ihn verstehen. Man sieht auch, was für arme Schweine manche menschlich sind, dass sie so handeln müssen. Dass sie das brauchen, um Stärke zu signalisieren, die keine Stärke ist. Da ist ein Mitleid angebracht; allerdings kein warmes, sondern ein kühles Mitleid. Es ist jedenfalls eine interessante Entwicklung, dass man einerseits von gewählten Volksvertreten als niederstes Gesocks beschimpft und andererseits vom regierenden Ministerpräsidenten eingeladen wird.

Gab es einen Punkt, wo Sie zurückhauen oder aufgeben wollten?

Wer zurückhaut, ist in der Reaktion. Das bringt nichts. Ich will in der Aktion sein. Aber 2010 im Herbst wäre ich fast ausgestiegen.

Weil es zu viel wurde?

Ja, als der Nordflügel des Bahnhofs fiel und dann Widerwärtigkeiten kamen wie die Strobl-Geschichte. Da dachte ich ans Aufgeben. Aber dann wurde mir klar: Ich mach es ja nicht für ein Amt oder weil ich einen persönlichen Vorteil davon habe.

Sondern?

Weil ich überzeugt bin, dass wir hier sind, um es uns gegenseitig leicht zu machen, uns gegenseitig zu unterstützen.

Das ist der Lebenssinn?

Ja. Deswegen machte ich weiter. Deshalb mag ich im Grunde auch den philosophischen Ansatz von Ministerpräsident Kretschmann. Er hat eine Sicht auf die Dinge jenseits der Fragen der Bezahlbarkeit und Klientelbefriedigung. Nur fehlt mir bei Kretschmann manchmal die Umsetzung. Da gibt es in meinen Augen noch Verbesserungsmöglichkeiten.

Sehen Sie das früher gern verhöhnte Stuttgart inzwischen anders?

Auf jeden Fall. Ich habe ein Stuttgart kennen gelernt, von dem ich hoffte, dass es das vielleicht gibt, und dann gemerkt habe, dass es wirklich da ist. In dieser Bewegung haben sich Leute kennen gelernt, die sich sonst nie getroffen hätten. Das erweitert den Blick doch erheblich.

Sind Sie neu vernetzt?

Oh, ja. Ich habe jede Menge Leute kennen gelernt, die jenseits dessen, dass sie für ihr eigenes Auskommen sorgen müssen, auch noch einen Blick nach draußen haben. Architekten, Rechtsanwälte, Lehrer, die Schriftsteller Schorlau und Steinfest und viele mehr: ein Haufen toller Leute aus allen möglichen Schichten. Wähler aller Parteien übrigens.

Aber generell ist es schon besorgniserregend, wie wenig entspannt das linke und das rechte Bürgertum miteinander umgehen.

Da haben Sie Recht, das spiegelt auch den Zustand der Gesellschaft wider. Da müssen wir schauen, wir wir das auflösen und in dieser aktiven Bürgerbeteiligung, die wir wollen, entspannter werden. Ministerpräsident Kretschmann ist in dieser Beziehung relativ entspannt. Aber noch nicht wirklich wirkungsvoll.

Sie haben den von Grün-Rot eingebrachten Volksentscheid dann doch deutlich verloren gegen den Teil der Bürger, der S 21 unterstützt.

Wir hatten keine Chance. Wenn man einen Volksentscheid macht, müssen beide Seiten die gleichen Mittel haben, ihre Argumente zur Verfügung zu stellen. Wenn die eine Seite viel Geld hat und die andere Seite keins, dann ist es nicht fair. Das muss künftig aus Steuergeldern finanziert werden, sonst geht das nicht. Die Sache war dermaßen unfair, dass man verzweifeln könnte. Tu ich aber nicht.

Hat sich beruflich für Sie etwas verändert?

Ich denke nicht. Ich mache das, was ich vorher auch machte. Ich bin mit meinen Theaterabenden viel unterwegs. Einige kommen wegen Stuttgart 21 nicht mehr in die Vorstellungen. Aber dafür sind andere hinzugekommen. Es gibt bestimmt Firmen, die sagen: Für unsere Filme nehmen wir den nicht mehr. Aber das nehme ich in Kauf. Die Welt ist auch anderswo.

Gesellschaftliches Engagement gehört in Deutschland nicht zum Tugendkatalog, sondern wird lieber unter Verdacht gestellt.

Es gilt seltsamerweise stets als unlauter. Aber danach kann ich mein Verhalten nicht ausrichten. Ich will in diesem Punkt niemandem gefallen, ich will in aller Ruhe etwas verfolgen, was ich für richtig halte. Schlimm wäre es, wenn man deswegen Berufsverbot bekäme. Das haben wir aber nicht. Wenn jemand mich engagiert und dann doch nicht mehr haben will, dann zahlt er Konventionalstrafe und dann treten wir woanders auf.

Ist Ihnen das passiert?

Ja, das ist passiert. Eine große Firma hat unser Engagement abgesagt, weil ein äußerst potenter Kunde drohte, seine Aufträge zu stornieren, wenn ich da spiele, also offenbar jemand, der glaubt Wohlverhalten kaufen zu können – wie aus dem letzten Jahrhundert. Die Leitung des Unternehmens hat sich dann Karten für eine normale Vorstellung gekauft. Aber das war ein einmaliger Fall. Und ich verstehe auch, dass eine Firma nicht ihren Bestand riskieren kann. Das sollte man wahrnehmen, aber nicht überbewerten.

Dies ist ein Text aus der Sonderausgabe „Genossen-taz“, die am 14. April erscheint. Die komplette Ausgabe bekommen Sie am Samstag an Ihrem Kiosk oder am eKiosk auf taz.de.

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32 Kommentare

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  • HK
    Hans König

    Weder wurde der VE durch Geld entschieden, die Umfragewerte vor und nach der "Werbeschlacht" hatten sich gar nicht verändert, noch hilft es, immer wieder daher zu beten, man habe die besseren Argumente.

    Die Masse der Anhänger kennt diese "Argumente" übrigens nicht einmal, sondern nur diese Behauptung.

    Die "Vereidigung" der Gegner durch Sittler

    http://www.youtube.com/watch?v=Tg-N_sEwf1s

    ist ja nun der Gipfel der Peinlichkeit, das könnte er sich aber schon bei Papa abgeschaut haben.

  • I
    Illoinen

    Ich wäre froh, wenn es noch mehr Menschen geben würde in Deutschland, wie Herr Sittler, die noch bereit sind, für eine Sache einzustehen. Entscheidend ist doch, dass ein Planfeststellungsverfahren von über 15 Jahren, alle Prognosen schon überholt hat, bevor es überhaupt losgeht. Statt sich aber sachlich mit diesen Problemen auseinander zu setzen, werden die Menschen unsachlich und persönlich. Aber das ist meistens so, wenn viel Geld dahinter steht. Egal was es kostet, es wird mit aller Macht durch gedrückt, es kostet ja nicht mein Geld. Ich persönlich Glaube, hier hat nicht die Vernunft gewonnen, sondern die falschen Argumente.

  • K
    Karola

    Je mehr sich gegen Ungerechtigkeiten, Lug und Betrug wehren, desto besser.

     

    Wenn dann noch in der Öffentlichkeit bekannte Menschen dabei sind, die auch gehört werden,noch besser.

     

    Sittler zeigt Reife und Erwachsenheit. Nicht Auge um Auge, sondern den Gegner verstehen, das hilft ihm und auch anderen, gesund zu bleiben.

     

    Dass in der Sache S 21 schon viel zu viel und zu lange Sachverhalte erlogen oder gefälscht waren, machte den Erfolg des Widerstandes auf der einen Seite schwerer, auf der anderen Seite sind diese Kungeleien und Betrügereien auf diese Art und Weise aber in die Öffeltichkeit gekommen.

    S 21 war insofern auch ein Anfang für mehr Mitbestimmung bei teuren Großprojekten.

  • K
    Karl

    Alle, die behaupten, Geld entschiede über das ERgebnis von Volksentscheiden, sollen sich die drei Berliner Volksentscheide (Tempelhof, Pro Reli und Wasser) reinziehen, reinziehen und nochmals reinziehen, bis sie ihnen zu sämtlichen Körperöffnungen als Eiter wieder rauskommen.

     

    Und taz, so oft wie man dieses "Argument" in Eurer Zeitung lesen kann, erwarte ich in naher Zukunft eine Doppelseite, auf der die drei Berliner Volksentscheide nur unter diesem Aspekt auseinandergenommen werden "hat diejenige Seite gewonnen, die mehr Kohle hatte?"

     

    Den Vorschlag, sowas aus Steuergeldern zu finanzieren, will ich damit nicht schlecht reden. Gute Idee.

     

    Aber trotzdem:

    Für wie MÜNDIG halten Leute, die sowas behaupten, den berühmten Souverän eigentlich?

    Die halten das Volk doch für total bekloppt!

  • WD
    Walther Döring

    Dieser Sittler hat nur diese ganzen Transferkassierer angeführt. In der Hauptsache waren das uralte starrsinnige Pensionäre der Generation Granufink, überversorgt und gelangweilt und mit der Aussicht, nicht allzuferen Tages das Rollatorgeschwader zu verstärken.

     

    Denen reichte es einfach nicht in ihren schübschen und teuren Häusern in den Hügeln rund um Stuttgart die Nachbarn zu terrorisieren (nicht grillen, schön den scheiß Müll trennen, keinen lauten Sex, nicht mit den Kumpels im Garten saufen, keinen dicken Spritschlucker treten).

     

    Diese Witzbolde dachten, die könnten sich mit den Machern anlegen. Wenigstens waren mal ein paar junge H4-ler anwesend, die den Bullen mal eins in die Schnauze gehauen haben. Da war Leben in der Bude. Aber ein paar kleine Schilder hochhalten ist nicht lustig.

  • T
    taz.de

    @Smash_Sexism:

    Die an diesem Tag anwesenden Online-Redakteure dürfen eine Meinung haben, haben sich in der Frage enthalten. So einfach ist das. Man muss nicht hinter jedem Baum Sexismus vermuten.

  • B
    Bea

    Hier ist aber Herr Sittler einfach nicht richtig informiert. Die Grünen haben für ca. 3Mio Euro, eine Gesetzesbegründung gegen S21 an das Wahlvolk verschickt. Finanziert durch Steuermittel. Solche Aktionen gab es bei den Befürwortern nicht einmal. Aber Herr Sittler ist Schauspieler. Polemik gehört somit zum Beruf.

  • S
    Smash_Sexism

    Ach, und die Online-Redakteure (masculinum) dürfen über die Schönheit eines Mannes natürlich keine Meinung haben.

     

    Ist ja bezeichnend, wie die ach so pseudo-progressive taz mal wieder tatkräftig die üblichen Sexismen bedient und die konstruierte Geschlechterordnung reproduziert.

  • A
    Auswanderer

    Danke fürs Engagement, Herr Sittler.

    Ich kann diese Form der Resignation und des Entsetzens über die Methoden der gezielten Desavouierung nachempfinden.

    S 21 ist kein Einzelfall, das lief kommunal in BW immer so, jedenfalls dort, wo die "Industrie" das Sagen hat.

    S 21 und der Bürgerbewegung ist es zu verdanken, dass der ganze Filz mal ans Licht gekommen ist.

    Es funktioniert immer nach demselben Schema.

     

    Sie diffamieren und verhöhnen die Gegner bis allerunterste Schublade, manchmal verlieren die auch ihre Jobs - so gründlich ist das vernetzt. Argumente? Wenn die das wollen, ziehen die das durch. Ich kenn noch ein anderes, älteres Beispiel wie S 21 und die ganzen Tricks, mit denen das durchgezogen wird. Und wie der ahnungslose Bürger mit Scheinargumenten verschaukelt wird.

    Aber zahlen darf er. Nicht nur den Bau des Projekts sondern auch jahrelange Nachfinanzierungen und Folgedefizite.

     

    Die Politiker werden vom Volk bezahlt und sollten dieses gegen die Wirtschaft vertreten. Was aber passiert ist, dass sie sich gegen das Volk mit der Wirtschaft verbünden.

  • KN
    K. Neumann

    @ "13.04.2012 23:56 Uhr

    von olaf:

     

    Da gehen also die GEZ Milliarden hin, Schande."

     

    Nein. Eher dahin, schaun Sie einmal hier

    http://www.handelsblatt.com/unternehmen/it-medien/intendanten-gehaelter-was-die-chefs-von-ard-und-zdf-verdienen/4652560.html?slp=false&p=7&a=false#image

     

    Und Frau Lierhaus bekommt für ein paar Minuten Ansage für die Fernsehlotterie unwidersprochen im Jahr 450.000. Zwar nicht aus den GEZ-Gebühren sondern Geldern der Fersehlotterie aber ohne GEZ-Zwangsgebühr auch keine Fernsehlotterie.

  • KN
    K. Neumann

    @ gustav

     

    Warum oder wozu ein Programm wenn dieses Programm der Charakter des Mannes selbst ist? Hier aus dem Interview:

     

    "...Sittler: ….Weil ich überzeugt bin, dass wir hier sind, um es uns gegenseitig leicht zu machen, uns gegenseitig zu unterstützen.

     

    Das ist der Lebenssinn?

     

    Sittler: Ja. Deswegen machte ich weiter. Deshalb mag ich im Grunde auch den philosophischen Ansatz von Ministerpräsident Kretschmann. Er hat eine Sicht auf die Dinge jenseits der Fragen der Bezahlbarkeit und Klientelbefriedigung. Nur fehlt mir bei Kretschmann manchmal die Umsetzung. Da gibt es in meinen Augen noch Verbesserungsmöglichkeiten.

     

    und!

     

    Sittler: Ich kämpfe nicht gegen Leute, ich kämpfe gegen falsche Entscheidungen. Da unterscheiden wir Bürger uns von manchen Politikern, die eine Person vernichten, um das zu bekommen, was sie wollen. ...."

     

    Mit diesem Mann kann man doch leben. Jeder kann mit ihm leben. Da wird nicht selektiert nach gut und böse sondern nach dem für alle besten. Wozu noch ein Programm, das sich nie am Leben orientieren kann, wenn ein solcher Charakter das Programm selber ist?

     

    Wenn Herr Sittler als OB -Kandidat von der Widerstandsbewegung nominiert wird, dann sollte er annehmen. Die Gemeindeordnung überfliegen und einen Bürgermeistercrashkurs machen, gibt es im Ländle immer wieder. Ansonsten stehen ihm eine Menge zuverlässiger Leute aus dem Widerstand mit grosser kommunal- und landespolitischer Erfahrung bei seinen Entscheidungen bei. Da werden sich Spitzenbeamte hüten, ihn irgendwo auflaufen zu lassen.

     

    Bürgermeister sein ist nicht schwer, wenn man es sich so kriminell leicht macht wie der jetzige OB. 1. Und 2. wird man das einfacher, als man denkt, weil Herr Sittler in allen Wählerschichten gut ankommen würde. Kurz: der Mann könnte bei CDUSPDFDPGRÜNE, wir haben in Stuttgart richtige keine Opposition mehr, gleichermassen gewaltig Wählerstimmen abräumen. Vor allem bei den weiblichen Wählern. Denn Herr Sittler ist der Schwiegersohn, Papa oder Ehemann, den sie sich heimlich wünscht. RAN! kann ich da Herrn Sittler nur empfehlen. BITTE!

  • H
    Hans

    Zitat: "Aber wir sind kein Land, das einen Aufstand braucht, überhaupt nicht."

     

    Die ganze Welt steht am 40 000 000 000 000 Schuldenabgrund!

    (das i-Tüpfelchen S21 u. Neubaustrecke packt allein in Deutschland nochmal 10-15Mrd. auf die 2Billionen Schulden obendrauf / (Zinslast 80Millionen täglich)).

     

    Die Bedrohung unserer Existenzgrundlage(Stichwort Klima)

     

    und da sagt der gute Mann - wir brauchen keinen Aufstand

     

     

    Zitat: "Es nutzt nichts, als einfacher Bürger die nachweisbar richtigen Argumente zu haben, wenn du einer Koalition aus politischer und wirtschaftlicher Macht gegenüberstehst, die etwas durchsetzen will. Da verlierst du."

     

    und dann: "... um in Ruhe reden zu können und zu einem Ergebnis zu kommen."

     

     

    Kann man sich noch mehr Widersprechen?

  • B
    Bayernfan

    Dieser Herr Sittler ist gar kein Stuttgarter,der will sich nur provilieren und wichtig machen, im TV geht momentan nix für Ihn also will er sich im Gesichtsfeld des Fernsehzuschauers aufhalten ,auf Bayerisch ganz einfach ein G`schaftlhuber.

    An alle Stuttgart 21 Verweigerer ! denkt doch auch mal an die Befürworter dieses Bahnhofes ,das was ihr da abliefert hatt mit Demokratie nichts mehr zu Tun, Ihr wollt Euch nur wichtig machen !!!

  • SM
    Steffen Müller

    @cephalin

     

    spielen wir nicht alle ein wenig zur Schau? Ich verstehe Herrn Sittler in diesem Zusammenhang so, dass er hier nicht eine auferlegte sondern eine selbst gewählte Haltung (sog. Rolle) vertritt. Also authentisch ist. Spannend, dass es Ihnen schwer fällt, diesem zu glauben.

  • MD
    Ma Dalton

    applaus und respekt für interviewenden und interviewten!

  • BT
    Bernhard T.

    Wie immer, TAZ-Berichte sind einseitig, parteiisch und vorhersehbar. Sittler als den einzig Wahrhabenden, Richtigmensch und Besserschwaben darzustellen ist einfach nur falsch. Sittler ist ein Berufslobbyist der genau die Mittel der öffentlichen Darstellung kennt, dafür ist er jahrzehntelang Schauspieler, ihn jetzt als unbedachten, kleinen Normalmensch zu zeichnen, ist typische Propaganda einer gekränkten Grass-Generation, die sich im Journalismus bei der TAZ abmüht.

  • FG
    Frieder Gerstenschaum

    Immerhin hat er es geschafft, dass einige CDUler selbst die hässlichste Schattierung ihrer Fratze frei gegeben haben. Das ist schon was.

  • P
    Peterchen

    Hm, naja, einerseits sagt er die Politiker sollten nicht glauben dass die Leute doof sind.

    Andererseits meint er der Volksentscheid sei nur deshalb für den Bahnhof ausgefallen weil die Gegner nicht genügend Geld hatten um zu überzeugen.

     

    Also hält Sittler die Leute auch schon für doof.

  • M
    Mike

    Der Kämpfer der Entrechteten und Enterbten. Mir kommen die Tränen. Und die pöhse CDU ist natürlich an allem schuld. Ein sehr einfaches Weltbild hat der Mann - und die taz sekundiert mit genauso bewundernswerter altlinker Naivität. Zu schön um wahr zu sein.

  • K
    Kay

    Walter Sittler ist mir schon im Zusammenhang Bildungspolitik mit m.E. klugen & knappen Anmerkungen aufgefallen, Lob.

  • BD
    Benjamin Dufner

    Es ist bemerkenswert, wie Herr Sittler das Ergebnis eines demokratischen Entscheidungsprozesses schlichtweg ignoriert. Wäre es nun nicht an der Zeit anzuerkennen, das die Demonstranten eben nicht für die Mehrheit gesprochen haben (wie sie oft genug behaupteten)?

  • M
    Martin

    Genau der Volksebtscheid war unfair, weil eine Seite Geld hat und die andere nicht. So ein Schwachsinn habe ich selten gehört. Das Thema war so bekannt, dass es auf Geld nicht ankam. Ein Teil der Landesregierung war gegen S21. Plakate waren ziemlich gleichmäßig von Befürwortern und Gegenern über Stuttgart und das Land verteilt.

     

    Mit GELD hatte das nichts zu tun. Aber sowas liest sich gut! Und v.a. es entwertet schön die Entscheidung der Bürger, dass S21 gebaut werden soll. Man sieht mal wieder das Demokratie für manche Leute nur dann gut ist, wenn am Ende ihre Ansicht bestätigt wird. Wenn dies nicht der Fall ist, muss irgendwas "unfair" gewesen sein. Das man auch etwas anders sehen kann, ist nicht nachvollziehbar. Und so jemand fordert, dass man versucht den anderen zu verstehen.

  • I
    IJoe

    "als einfacher Bürger die nachweisbar richtigen Argumente zu haben""nur weil wir die richtigen Argumente haben.""Und selbst wenn alle Fakten für die eigenen Argumente sprechen"

    Sittler hat also recht, alle andern unrecht. Muß man erstmal feststellen.

    "Sie lügen ja auch nicht dauernd bei der Bahn. Das Problem ist, dass sie das wirklich glauben."

    Die Gegner sind also geistig nicht ganz zurechnungsfähig.

     

    So sieht also das Demokratieverständnis des Herrn Sittler aus: Er hat recht, die anderen haben unrecht, sind geistig nicht ganz auf der Höhe.

    Wettstreit der Meinungen? Fehlanzeige.

    Wer schützt uns vor solchen "Demokraten"?

     

    "Man sieht auch, was für arme Schweine manche menschlich sind, dass sie so handeln müssen."

    Den Gegner herunterpsychologisieren: so sieht der Meinungswettstreit bei Herrn Sittler also aus.

     

    "Architekten, Rechtsanwälte, Lehrer, die Schriftsteller " Wahrlich ein repräsentativer Querschnitt der Bevölkerung...

     

    Zum Abschluß:

    "Wir hatten keine Chance. Wenn man einen Volksentscheid macht, müssen beide Seiten die gleichen Mittel haben, ihre Argumente zur Verfügung zu stellen. Wenn die eine Seite viel Geld hat und die andere Seite keins, dann ist es nicht fair."

     

    Die anderen sind schuld. Punkt. Die Möglichkeit, dass die eigenen Argumente schlechter waren? Nicht mal ansatzweise.

    Respekt vor einer demokratischen Entscheidung? Nirgends zu sehen.

     

    Danke, Walter, für diese erhellenden Worte.

  • J
    Juchtenkaefer

    ".....nachweisbar richtigen Argumente......"

    Das ist wie mit Wahrheit und Lüge, die oft sehr nahe beieinander liegen und vom Standpunkt des betreffenden abhängen.

    Er glaubt, dass seine Argumente nachweisbar richtig wären, was aber nur eine subjektive Einschätzung ist und leider sehr verbreitet zum politischen Alltag gehört.

    Objektive Tatsachen spielten in seiner Argumentation oder sollte man sagen Scheinargumentation keine große Rolle, dafür waren Emotionen viel wichtiger.

    Und schlußendlich hat eine Volksabstimmung zu einem anderen "falschen" Ergebnis seiner Meinung nach geführt, was scheinbar doch ziemlich schmerzlich für den Potagonisten ist. So ist jedoch direkte Demokratie, auch wenn man sie sich anders vom Ausgang gewünscht hat.

    Manche Menschen bleiben trotzdem ziemlich abgehoben....

  • G
    gustav

    Weiterhin viel Glück und viel Erfolg.

    Würden Sie vielleicht eine neue Partei

    gründen und vorher genau die Prinzipien

    ihrer Partei, ihre konkreten, unabänderlichen

    Ziele und ihre verhandelbaren Ziele

    auflisten und dazu auch noch nach der Wahl

    stehen, wäre das interessant.

     

    Dabei würde mich besonders ihre Meinung

    zu dem EU-Fiskalpakt und den EU-Rettungsschirmen

    interessieren.

    Ich glaube Sie wären eine gute, streitbare,

    kultivierte Führungsfigur und Sie haben

    sich Glaubwürdigkeit erarbeitet.

    Es wäre schade diese ungenutzt zu lassen.

     

    Etwaige schlimme Vorgeschichten ihrerseits

    müßten aber vorher von ihnen selbst aus

    bekannt gemacht werden.

  • O
    olaf

    Da gehen also die GEZ Milliarden hin, Schande.

  • CB
    Cephalin Blum

    "Natürlich ist das auch eine Rolle. Aber das Entscheidende ist, dass ich sie mir selber schreibe."

     

    Dieser Satz ist es, der mich stört. Ist es doch nicht der Herr Sittler, der sich so stark engagierte? Sondern neben der 1. Ableitung "Der Kommissar und das Meer" nun die 2. Ableitung "Sittler der Wutbürger"? Ist erst die 3. Ableitung der Bürger Sittler; der aber sitzt gemütlich zu Hause und liest die Nachrichten aus der fernen Türkei (frei nach Goethe)?

  • FS
    Felix Stutengarten

    Walter Sittler macht den selben Denkfehler, wie viele S21-Gegner: Er sieht nur Argumente, die gegen S21 sprechen und unterschlägt alle Argumente für S21.

    Dann behauptet er einfach leichtfertig, dass S21 eindeutig falsch wäre. Großer Denkfehler - die Faktenlage ist viel komplexer und vieles spricht für S21. Man muss es nur auch sehen wollen.

     

    Die Wähler in Stuttgart und Baden-Württemberg konnten sich vor der Volksabstimmung auf vielfältige Art über die Argumente von beiden Seiten informieren. Sehr ausführlich wurden in allen Medien, auf vielen öffentlichen Veranstaltungen, in der Schlichtung usw. die Behauptungen der S21 Gegner und Befürworter dargestellt und analysiert. Dann haben die Wählerinnen und Wähler verglichen, abgewogen und eine demokratische Entscheidung gefällt.

    Wenn Walter Sittler diese Entscheidung nun schlecht redet, dann zeigt er damit seine undemokratische Haltung und dass er die Wähler für unfähig hält, also seine Respektlosigkeit den Wählern gegenüber.

     

    Walter Sittler ist leider ausgesprochen scheinheilig. Er selbst und viele andere (z.B. der Theaterdramaturg Volker Lösch) haben eine Sachdiskussion nach Kräften mit Emotionen aufgeladen. Sie haben Wut und Zorn gepredigt. Man erinnere sich z.B. an die öffentlichen Gelöbnisse, geleitet u.a. von Walter Sittler: "Wir geloben den Bahnhof zu schützen ...".

    Leute wie er haben die Stimmung aufgeheizt, haben jeden Politiker, Wirtschaftslenker, Polizisten und einfach jeden der es wagte für S21 zu sprechen, als Lügenpack, Mafia und schlimmeres diffamiert und mit Trillerpfeifen, Trommeln und Vuvuzelas und Gebrüll niedergelärmt.

    Walter Sittler ist persönlich mitverantwortlich für das vergiftete Klima, in dem Bahnmitarbeiter Polizeischutz brauchen, Baufirmen per Telefonterror angegangen werden, ein Bauprojektleiter wie Hany Azer aus Sorge seine Aufgabe abgibt und die Stadt verlässt.

    Auf beiden Seiten gibt es ein hohes Aggresionspotential und Walter Sittler hat seinen Teil dazu beigetragen. Aber hier im Interview stellt er sich als armes unschuldiges Opfer dar, welches gar nicht weiss wie ihm geschieht, und das großherzig und mitleidig versucht, die Täterseite zu verstehen. Dabei ist er nur ein scheinheiliger Heuchler!

     

    Zum Glück gibt es eine Mehrheit von Menschen in unserem Land, die fähig sind, Argumente Pro & Contra zu verstehen, zu gewichten und unaufgeregt gegeneinander abzuwägen. Und nur eine Minderheit, die Demagogen wie Sittler oder Lösch auf den Leim geht.

  • UH
    Ulrich Hartmann

    Herr Sittler ist selbst von Vorurteilen nicht frei, etwa wenn er vom "calvinistisch geprägten Südwesten" spricht. Die einzige calvinistisch geprägte Region in Baden-Württemberg ist die Kurpfalz (bis vor 200 Jahren), der Rest war katholisch oder lutherisch.

  • D
    Dirk

    Das politische Klima in diesem Land ist verkommen. Die ewigen Beschimpfungen von jedermann als Nazi/Faschist, die von manch linker Seite begonnen wurden und von manch rechter Seite nunmehr auch aufgegriffen werden, ekeln mich nur noch an. Dass sie einen mir persönlich nicht unsympathischen Menschen wie Sittler auch trafen, tut mir Leid. Etwas verbale Abrüstung täte auf jeder Seite gut.

  • HS
    Hari Seldon

    Zitat aus dem Artikel: "Wir hatten keine Chance. Wenn man einen Volksentscheid macht, müssen beide Seiten die gleichen Mittel haben, ihre Argumente zur Verfügung zu stellen. Wenn die eine Seite viel Geld hat und die andere Seite keins, dann ist es nicht fair. Das muss künftig aus Steuergeldern finanziert werden, sonst geht das nicht. Die Sache war dermaßen unfair, dass man verzweifeln könnte."

     

    Der Herr Sittler lügt wie gedruckt. JEDER HAUSHALT in BaWü (aus STEUERMITTELN) hat ein Häftchen mit 2 (ZWEI) Argumentationen erhalten. Eine Argumentation war von den S21-Gegner (von den Grünen und Konsorten), und die andere Argumentation gemäßigt für S21 (die Position der SPD). Der Herr Sittler hat einfach keine Ahnung von Demokratie. Ein typischer Fall: Ein, im eigenen Beruf tief unter dem Durchschnitt fähiger Mensch will mit Dilettantismus und Exhibitionismus die eigenen beruflichen und menschlichen Misserfolge kompensieren. Und dafür sind alle Mittel---mindestens für den Herrn Sittler und Konsorten---heilig. Punkt.

     

    Der Herr Sittler hat immer gesagt: "Wir sind das Volk". Dann hat die Volksentscheidung deutlich gesagt, dass das Volk mit Lügnern wie der Herr Sittler die Nase voll hat. Habe die Bewegung "Wir sind das Volk" in der DDR mitgemacht. Das Volk brauchte überhaupt keinen Steuermittel und Werbemaßnahmen...

  • M
    Marvin

    Herr Sittler, war es Ihrer Meinung nach richtig, sich auf eine Schlichtung einzulassen?

     

    Oder kommt ein solches Angebot nicht immer zu spät, immer erst in dem Moment, in dem die Bewegung so groß geworden ist, dass es töricht wäre, sich darauf einzulassen?