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In einem einzigen Onlineportal fanden sich heute Abend mit den Suchkriterien
- Wohnung mieten
- Berlin
- mehr als 5 Zimmer
- Kaltmiete
Ein sehr guter, sehr wichtiger Kommentar! Der Autorin vielen Dank dafür!
Was machen eigentlich die Oppositionsparteien im Berliner Abgeordnetenhaus gegen diese Armen - feindliche Vertreibungspolitik des Senats???
"In Berlin eine Wohnung für sechs Personen für 755 Euro warm zu finden ist ebenso illusorisch wie der Versuch der Politik, das Problem mit geringfügig höheren Sätzen zu lösen.
Denn Familie K. ist kein Einzelfall: 100.000 Hartz-IV-Empfänger in Berlin stocken das Geld für ihre Miete auf. Einem Großteil von ihnen droht angesichts rasant steigender Mieten die Verdrängung."
Die vom Autor befürchtete Homogenisierung sehe ich nicht. Das wird schon durch den Angebots-Nachfrage Mechanismus geregelt. Die Mieten steigen ja nur deshalb extrem, weil zentrumsnah eine hohe Nachfrage auf ein niedriges Angebot trifft. Das Angebot ist ja gerade deswegen niedrig, weil auch viele Niedrigverdiener und Arbeitslose mit günstigen Altmietvertägen in der Innenstadt wohnen. Würden plötzlich alle HarzIV-Empfänger die Innenstadt verlassen, hätten wir ein riesiges Angebot an freien Wohnungen dort. So viele reiche Berliner gäbe es nicht, um zu überteuerten Mieten in diese freien Wohnungen zu ziehen. Das heißt, die Preise in der Innenstadt würden sinken, um Leerstand und Renditeverlust zu vermeiden. Für eine totale Homogenität gibt es außerdem in den Innenbezirken viel zu viel hässliche Platte aus den 70ern und 80ern. Die Yuppies stehen sicher nicht Schlange, um dort drin zu wohnen.
Eine Diskussion über ein Paritätsgesetz im Bundestag ist jetzt genau richtig. Denn zukünftig könnte der Bundestag noch männerdominierter sein.
Verdrängung aus der Innenstadt: Diese Wohnung gibt es nicht
Eine sechsköpfige Familie, die von Hartz IV lebt, kann die Miete nicht bezahlen. Dabei sind die Vorgaben des Jobcenters absurd.
Familie K. muss umziehen: Nach über 15 Jahren in ihrer Schöneberger Wohnung droht der sechsköpfigen Familie der Stadtrand – rechtmäßig, hat am Montag das Berlin Sozialgericht entschieden.
Ein skandalöses Urteil – nicht nur, weil Herr K. chronisch krank ist und die Kinder die Schule wechseln müssen, der Fall also eigentlich unter die Härteregelung fällt. Sondern weil es die Wohnung, in die die Familie ziehen soll, in Berlin gar nicht gibt.
Familie K. sucht seit Jahren. Ihre Vorschläge lehnte das Jobcenter als zu teuer oder zu klein ab. Das zeigt, wie absurd die Vorgaben sind: In Berlin eine Wohnung für sechs Personen für 755 Euro warm zu finden ist ebenso illusorisch wie der Versuch der Politik, das Problem mit geringfügig höheren Sätzen zu lösen.
Denn Familie K. ist kein Einzelfall: 100.000 Hartz-IV-Empfänger in Berlin stocken das Geld für ihre Miete auf. Einem Großteil von ihnen droht angesichts rasant steigender Mieten die Verdrängung.
Auf die Politik brauchen sie nicht zu hoffen. Der Bund hat mit Hartz IV die Grundlagen für die gezielte Vertreibung der Armen aus der Innenstadt gelegt, Berlin arbeitet munter daran mit: indem der Senat es ablehnt, Umzugsforderungen auf Bezirke oder kleinräumige Einheiten zu beschränken; realitätsferne Zahlen verwendet; mit einer fatalen Politik der Privatisierung und des Nichtstuns die Mietsteigerungen weiter anheizt.
Alle sind gegen Verdrängung – aber eigentlich fühlen sich die Reichen ganz wohl allein in der Innenstadt. Zeit, dass die Bewegung gegen steigende Mieten sich mit denen zusammenschließt, die wie Familie K. ihre Opfer sind. Ohne Protest und Druck von unten ist die Innenstadt bald furchtbar homogen.
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Kommentar von
Juliane Schumacher
Autorin
Freie Journalistin. Schreibt zu Lateinamerika und der arabischen Welt, Ökologie und globaler Wirtschaft.
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