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Grabsteine mit QR-CodeTotenkult wird zeitgemäß

Grabsteine mit Internetzugang: Timothy Vincent sieht darin eine Chance, die Auseinandersetzung mit der Endlichkeit und dem Tod zu verbessern.

Taugt nicht nur als Halskettenanhänger, sondern auch auf Grabsteinplatten. Bild: dpa
Interview von Erik Wenk

taz: Herr Vincent, sind es Angehörige oder Verstorbene, die sich einen Grabstein mit QR-Code wünschen?

Timothy Vincent: Das Interesse ist klar auf Seiten der Angehörigen, die über diese Möglichkeit einen Weg sehen, sich mit ihrem Verlust anders als herkömmlich auseinanderzusetzen. Die Gestaltung von Grabmalen mit QR-Code steckt in Deutschland bzw. in Europa aber noch in den Kinderschuhen. Die Nachfrage ist somit noch nicht hoch.

Dient so eine Webseite noch der Erinnerung an einen Toten, oder erhält man jemanden dadurch virtuell am Leben?

QR-Code

Der QR-Code (für Quick Response, schnelle Antwort) enthält digitale Informationen und lässt sich über Mobiltelefone und Scanner einlesen.

Es ist eine andere oder vielleicht sogar eine zeitgemäßere Form von Erinnerungskultur, und jemanden virtuell am Leben zu erhalten funktioniert nicht. Entweder jemand lebt, oder er ist tot. Erinnerungen abrufbar zu haben, über welche Möglichkeiten auch immer, sei es Foto, Film oder Internet, führt dazu, das der Schmerz des Verlustes zu Freude über das Gehabte werden kann.

Stört ein Internet-Link auf einem Grabstein nicht die Abgeschlossenheit des Erinnerungsortes Friedhof?

Hier stellt sich eher die Frage, warum muss ein Ort wie der Friedhof abgeschlossen sein? Vielleicht ist diese Isolierung, dieses vermeintlich Absonderliche gerade der Grund für die fehlende Auseinandersetzung mit Endlichkeit und Tod, die in unserer Gesellschaft vorherrscht.

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3 Kommentare

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  • K
    Klaus

    Ich trinke Wodka. Ohne Eis. Danke

     

    Wenn man sich ein Foto eines QR-Code "Besorgt" solle man schon nachschauen was da für Text drinsteht.

    >>Ich trinke Wodka. Ohne Eis. Danke

  • M
    MaKo

    ...was ist mit den Urheberrechten zu dem Bild?

  • RC
    robin c. sherwood

    Das Internet und das Digitale als Balsam auf die Wunden und Allheimittel für die Krankheiten dieser Welt.

    Ich schmeiß mich weg!

    Leute, kommt mal auf den Teppich! Ein QR-Code kann nunmal kein Loch buddeln - da braucht's schon 'ne Schaufel und zwei Arme!

    Mannmannmann....

     

    PS: Für alle, die's noch nicht gecheckt haben: Eine Serverfarm ist kein Land, auf dem Server wachsen - und essen kann man die schon gar nicht!