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Flughafen-DebakelAufsichtsräte mit Erinnerungslücken

Im Verkehrsausschuss tragen Wowereit und Flughafenchef Schwarz nicht zur Fehlersuche bei. Dafür steht fest, dass der Schallschutz auch bis März 2013 nicht fertiggestellt wird

Böses Omen: Der Countdown zur Flughafen-Eröffnung am Flughafen Schönefeld ist schon Mitte April stehen geblieben. Bild: dapd

Das Ausmaß des Flughafendebakels wird mit jedem Tag größer. Am Freitag sprachen der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und Flughafenchef Rainer Schwarz im Verkehrsausschuss des Abgeordnetenhauses. Ihr Auftritt legte nahe, dass beim Bau des neuen Flughafens seit Monaten chaotische Zustände geherrscht haben müssen: Das Controlling hat vollkommen versagt und die Flughafengesellschaft versuchte mit abenteuerlichen Mitteln, den Eröffnungstermin am 3. Juni zu halten.

So hatte sich seit langem abgezeichnet, dass nicht genug Check-in-Schalter zur Verfügung standen – die Flughafengesellschaft wollte stattdessen übergangsweise „Zelte“ vor dem Terminal aufstellen. Seit Dezember 2011 war laut Flughafengesellschaft klar, dass es nicht möglich sein würde, die automatische Türöffnung rechtzeitig zum Laufen zu bringen. Ersatzweise sollten die Türen manuell von 600 Hilfskräften geöffnet werden. Als im Februar der TÜV schriftlich klarstellte, dass die Brandschutz-Anlage unmöglich bis Juni abgenommen werden könne, sollten weitere 100 Mitarbeiter die Brandsicherung übernehmen und bei Bedarf manuell Alarm auslösen.

Wowereit sagte, auch um den neuen Termin einzuhalten „bedürfe es nun einer hohen Konzentration“. Flughafenchef Schwarz gab unterdessen bekannt, dass der Schallschutz für die Anwohner auch bis März 2013 nicht fertiggestellt sein wird.

Unbeantwortete Fragen

Angesichts dessen wirken die Beschwichtigungen und Ausweichmanöver der Verantwortlichen immer realitätsferner. Wowereit waren die Pläne, mangelnde Technik durch 700 Hilfskräfte zu ersetzen: Als Aufsichtsratsvorsitzender hatte er diese Maßnahme am 20. April mitbeschlossen. Von einer möglichen Verschiebung habe er jedoch nichts gewusst. Auch Schwarz wiederholte: Er habe erst am 4. Mai erfahren, dass der Termin nicht zu halten sei und Wowereit am 6. Mai darüber informiert.

Daran, dass er noch am selben Tag den 3. Juni als Termin öffentlich bestätigte, könne er sich nicht erinnern, sagte Schwarz am Freitag. Wowereit, blass und fahrig, konnte sich nicht mehr erinnern, was seine Position gewesen sei, als der Aufsichtsrat beschloss, die Generalplanung und das Controlling derselben Firma zu übertragen. Welche Fehler von wem gemacht worden seien, sei nicht beantwortet, sagte Harald Wolf (Linke) nach der Sitzung.

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2 Kommentare

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  • FW
    Fam. Wegner Mahlow

    Jeden Monat reichlich unser Geld kassieren, Fehlentscheidungen treffen und sie dann nicht verantworten und nicht bezahlen. Diese Luschen sind unsere Politiker.

  • J
    Jeanette

    Hinterher, wenn die großen Dinger schief gelaufen ist, können sich die hohen Herren dann immer "nicht erinnern".

     

    Wer im Aufsichtsrat sitzt, muss die Aufsicht führen. Wenn er nicht mitkriegt, was läuft, ist er unfähig.

     

    Wowereit ist seinem Job offenbar nicht gewachsen. Er muss zurücktreten. Er verschwendet die Steuergelder der BerlinerInnen für nichts und wieder nichts - und das auch noch in Milliardenhöhe!

     

    Dabei könnte das viele Geld sinnvoller u.a. in die Schaffung vieler dringend benötigter neuer Arbeitsplätze für Arbeitslose im sozialen Bereich und für die Förderung von Existenzgründungen investiert werden. - Anstatt in scheiternde, extrem teure Großprojekte, die von großen Teilen der Bevölkerung auch noch grundsätzlich abgelehnt werden (in diesem Fall wegen gesundheitsschädigendem Fluglärm und der jahrelangen Lügnerei über die Flugrouten von SPD -PolitikerInnen und anderen).

     

    Auch das liest sich wie eine Satire. - Als handle es sich um einen Flughafen in Afrika, geplant von einem geltungssüchtigen Dikatator (ZIAT ARTIKEL):

     

    "So hatte sich seit langem abgezeichnet, dass nicht genug Check-in-Schalter zur Verfügung standen – die Flughafengesellschaft wollte stattdessen übergangsweise „Zelte“ vor dem Terminal aufstellen. Seit Dezember 2011 war laut Flughafengesellschaft klar, dass es nicht möglich sein würde, die automatische Türöffnung rechtzeitig zum Laufen zu bringen. Ersatzweise sollten die Türen manuell von 600 Hilfskräften geöffnet werden. Als im Februar der TÜV schriftlich klarstellte, dass die Brandschutz-Anlage unmöglich bis Juni abgenommen werden könne, sollten weitere 100 Mitarbeiter die Brandsicherung übernehmen und bei Bedarf manuell Alarm auslösen."