piwik no script img

Kolumne Das TuchLasst mich die Stereotype bedienen!

Kübra Gümüsay
Kolumne
von Kübra Gümüsay

Arabische Männer hassen uns Frauen? Schmutziges Gewäsch. Der muslimisch-feministische Widerstand ist da schon weiter.

M al unter uns. Wenn ich schon Rassismus und Islamophobie in der Gesellschaft anprangere, dann muss ich bitte schön auch über die vielen Probleme innerhalb der muslimischen Gemeinden sprechen, nicht wahr? Ein bisschen auf die Köppe der Muslime hauen. Na klar, her mit der schmutzigen Wäsche!

Eine sehr beliebte schmutzige Wäsche ist ja der Sexismus, das Patriarchat und die unterdrückten Frauen der Muslime. Darum ging es kürzlich auch im Artikel der ägyptisch-amerikanischen Journalistin und Aktivistin Mona El Tahawy in ihrem Artikel „Warum hassen sie uns?“

Eine nackte Frau, die Haut schwarz bemalt, der Augenbereich Niqab-ähnlich ausgespart, schaut verschüchtert in die Kamera und ziert das Titelbild des amerikanischen Magazins Foreign Policy. El Tahaways These: Arabische Männer hassen uns Frauen. Um ihre These zu untermauern folgen Beispiele, wie das saudische Fahrverbot für Frauen, Genitalverstümmelung und Jungfrauentests in Ägypten – einmal querbeet durch die arabische Welt.

Bild: privat

ist Bloggerin, Journalistin und taz-Kolumnistin.

Als mit Erscheinen des Artikels im Internet heiße Diskussionen über den Artikel tobten, schrieb ein weißer Leser belustigt, der Ärger der arabischen und muslimischen Leser rühre nur daher, dass man ihre schmutzige Wäsche offen der westlichen Gesellschaft vorgeführt habe. Wie lustig.

Doch die meisten Kritikerinnen sind arabische, muslimische und asiatische Feministinnen und Aktivistinnen. Frauen, die genau die gleichen Themen anprangern wie Mona El Tahawy, darüber schreiben und an der Basis gegen den Sexismus ankämpfen.

Ihre Kritik war unter anderem, El Tahawy würde die arabisch-muslimische Frau als ein hilfloses Wesen, den Mann als aggressiven Patriarchen darstellen und damit westliche Stereotypen über die Muslime und Araber füttern. Sie würde sich als vermeintlich einzige Sprecherin muslimischen Frauen positionieren und sich als mutige Journalistin profilieren.

„Ach komm doch, Kübra. Kritisier die Muslime, der Glaubwürdigkeit wegen“, empfahl mir kürzlich jemand, der es gut mir meinte. So geht es doch viel einfacher, erfolgreich zu werden. Bücher mit den Titeln „Die Unterdrückung der muslimischen Frau“ oder „Sex, Schleier und Sehnsucht“ würden sich doch verkaufen wie warme Semmeln. Lasst mich Stereotypen bedienen, die voyeuristischen Fantasien befriedigen und mich selbst als heroisch-mutige Journalistin profilieren, die sich vom Rest der rückständigen Muslime absetzt. Ich werde die gute Muslimin sein. Die, die in das Bild passt.

Heißt das, man soll Muslime nicht kritisieren? Heißt das, ich werde nie über den Sexismus in muslimischen Gemeinschaften schreiben? Die Frage ist nicht, ob man kritisieren darf, die Frage ist: wo und wie.

Als Feministin spreche ich in muslimischen Gemeinden über Sexismus, ich motiviere Frauen, sich von Rollenbildern zu befreien. Ich spreche über Homophobie oder Antisemitismus. Das werde ich noch öfter auf meinem Blog oder in muslimischen Medien tun. Das muss aber nicht in einer Kolumne geschehen, die mehrheitlich von weißen Nichtmuslimen gelesen wird. Und nicht selten kommt es vor, dass ich Muslime in dieser Kolumne kritisiere und Missstände benenne. Jedoch in dem Bemühen, nach Ursachen zu suchen. Denn jede banale Vereinfachung macht die Realität kaputt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Kübra Gümüsay
Jahrgang 1988. Autorin des Bestsellers "Sprache und Sein" (Hanser Berlin, 2020). Bis 2013 Kolumnistin der Taz. Schreibt über Sprache, Diskurskultur, Feminismus und Antirassismus.
Mehr zum Thema

52 Kommentare

 / 
  • DP
    Daniel Preissler

    @Stefanie

    "psychisch unreif und qualitativ schlecht."

     

    Wenn Sie mit solchen Attributen um sich schmeißen, sollten Sie Ihre ironischen Bemerkungen weniger betonen oder vielleicht sogar ab und an ganz weg lassen. Mich persönlich erinnert das sehr unangenehm an die Entdeckung der Ironie einiger Mitschüler in der 6. Klasse. Das wirkt vielleicht nur so, weil Sie glauben es schriftlich besonders deutlich hervortreten lassen zu müssen. Auf mich wirkt es aber eben so und das beißt sich verdammt mit Ihrer oben zitierten Aussage zu Stil und Person der Autorin - oder es passt genau, je nach Blickwinkel.

  • A
    André

    @Achmet der Doische:

     

    Respect, respect...goile Schreibe :D

     

    @von Wertkonservativliberaler:

     

    "von Wertkonservativliberaler:

    @ "Ahmet der Doische":

    Glauben Sie wirklich, mit ihren geifernden, beleidigenden Tiraden irgendein einigermaßen vernunftbegabtes Wesen überzeugen zu können?"

     

    Ich für meinen Teil finde, dass er sehr vernünftig schreibt (vielleicht verstehen Sie einfach nicht sein wirklich gutes und sprachlich gewandtes Deutsch). Steht im Gegensatz zum manch herrenmenschlichen Geschreibsel

     

    Ja, ja, der uralte Hordentrieb funktioniert teiweise heute immer noch (meine Horde, Deine Horde). Meine Horde ist besser als Deine...bla bla bla.

     

    Und zum Beleidigtsein: Wenn jemand was Negatives über die Bundesrepublik sagt, gibt es schon einige Zeitgenossen, die darauf gaaaar nicht freundlich reagieren. Früher sagte man "Geh doch rüber in den Osten (Anm: DDR), wenn es Dir hier nicht passt". Zu den Migranten oder Deutschen mit ausl. Wurzeln sagt man halt "Geh doch nach Hause". Wobei das witzig ist, denn hier ist ja ihr eigentliches Zuhause.

     

    Wann merken es die Leute endlich: DIESE BLÖDEN VERALLGEMEINERUNGEN. Weder sind alle Deutschen NAZIS, noch sind alle Türken / Araber ISLAMISTEN oder "SOZIALSCHMAROTZER". Kann man keine Diskussion gegen Terroristen und Solidaritätsausnutzer führen ? Muss es direkt eine Diskussion GEGEN GANZE GRUPPEN sein, die sehr unterschiedlich sind ?

     

    Grüsse aus der Schweiz

     

    P.S.:

    @Lena...

    respektiert mag sein, aber einige Prachtexemplare deutscher Herkunft sind ziemlich (und zu recht) unbeliebt. Unfreundlich und herablassend ist noch eine milde Ausdrucksweise hierfür.

  • A
    A.Bundy

    "Weißer Nichtmuslim", ist ja echt mal 'n geiler Spruch für T-Shirts. Danke Kübra. >:D

     

    @Ahmet der Dödel

     

    Wenn du echte "Arier" sehen willst, dann flieg in den Iran!

  • S
    Stefanie

    Überaus putzig übrigens (um es freundlch auszudrücken), wenn eine Türkin von Weißen schwadroniert, als einer Gruppe, zu der sie selber und Araber nicht gehören würden.

     

    Schon mal in den Spiegel geguckt?

     

    Ist das die tiefe Sehnsucht, auch mal wegen der Hautfarbe diskriminiert zu werden? Dann kanns mit der sonstigen Diskriminierung ja nicht allzu übel sein.

     

    Araber und Türken wären natürlich auch niiiemals rassistisch gegenübr Schwarzen , nahahahahaaaaaain!

  • S
    Stefanie

    Nun, zielgruppenorientiertes Schreiben ist als solches ja erstmall nicht Schlechtes, im Gegenteil, es ist eine qualitative Mindestanforderung an Texte.

    Für medizinische Laien stellt man medizinische Inhalte anders dar als für Ärzte usw. usf., man könnte tausende Beispiele anführen, wo es so ist.

     

    Aber ganz erhlich, um diesen qualitativen Mindeststandard geht es IHnen doch nicht im Geringsten.

    Sie folgen einfach nur dem Verhaltensmuster:

    "Ich lasse über meine eigene Gruppe nichts schlechtes nach außen dringen. Was bei uns scheiße läuft, geht nur uns was an. Und alles andere darf man vollkommen zu recht als "Klischees bedienen" verunglimpfen".

     

    Das ist übrigens ein Verhalten, das speziell Muslimen gerne nachgesagt wird. Tja, nicht jede gruppenbezogene Allgemeinaussage ist eben gleich ein Vorurteil.

     

    Aber vor allem ist das nicht nur nicht gut. Es ist einfach ein psychisch unreifes Stadium.

    Sicher sind Sie weder unter Muslimen noch anderswo die Einzige, die sich auf diesem unerwachsenen Stadium befindet, bei weitem nicht.

    Übrigens auch in keiner Altersguppe, obwohl es mit Reife zu tun hat. Viele, vielleicht die Mehrheit, lernen das nie. Und Sie wollen sich in diese Mehrheit offenbar freiwillig einreihen.

     

    Aber dass die meisten da nicht weiter sind, macht es nicht besser. Es ist trotzdem unreif:

     

    psychisch unreif und qualitativ schlecht.

  • M
    Maria

    "Heißt das, man soll Muslime nicht kritisieren?"

     

    Nein, das heißt es nicht.

     

    "Heißt das, ich werde nie über den Sexismus in muslimischen Gemeinschaften schreiben?"

     

    Ja, genau das heißt es.

     

    Ich kenne Sie zugegebenermaßen nur aus Ihrer Kolumne, aber aus dieser kann man nur den Eindruck gewinnen, dass Sie dazu, aus welchem Grund auch immer, vollkommen außerstande sind. Es scheint Ihnen einfach komplett unmöglich zu sein.

     

    Und wenn Sie von LeserInnen Ihrer Kolumne etwas Anderes erwarten, dann verlinken Sie hier mal auf Ihren Blog oder sowas.

    Ich suche jedenfalls nicht aktiv nach Ihren guten Texten, nur weil ich nur Ihre schlechten kenne.

  • AD
    Ahmet der Doische

    @Timmi

     

    Kann mir mal einer erklären, warum Beldeidigtsein und Beleidigendsein zum Naturell der deutschen Arier gehört, wenn man sie "Nazi" oder "Türkenhasser" nennt?

     

    Das fällt irgendwie bei allen auf, die man so erlebt. Ich komm mit dieser Opfermentalität und diesem Gezeter echt nicht klar.

  • T
    Timmi

    Kann mir mal einer erklären, warum beldeidigtsein und beleidigend sein zum Naturell der Muslime gehört?

    Das fällt irgendwie bei allen auf, die man so erlebt. Ich komm mit dieser Opfermentalität und diesem Gezeter echt nicht klar.

  • W
    Wertkonservativliberaler

    @ "Ahmet der Doische":

     

    Glauben Sie wirklich, mit ihren geifernden, beleidigenden Tiraden irgendein einigermaßen vernunftbegabtes Wesen überzeugen zu können?

  • M
    Merle

    Ich bleibe nur manchmal hängen auf solchen Artikeln. Was mir immer auffällt, ist, dass es sehr typisch für

    diese Gruppe ist.

     

    Ich habe auf der Faz ein Interview mit Atiq Rahimi gelesen, der über sein Heimatland Afghanistan schreibt. Ich denke, dass sich seine Aussagen sehr gut auf die gesamte islamische Community erweitern lassen.

     

    "(...) FAZ: Was ist mit dem persönlichen Rechtsempfinden?

     

    Rahimi: Vergessen Sie’s, es existiert nicht mehr, auch der Sinn für Verantwortung und Schuld ist verlorengegangen. Vor allem der für Schuld! Wenn der Einzelne sein Handeln in Frage stellt und sich eingesteht, Schuld auf sich genommen zu haben, dann ist das etwas sehr Individuelles. Doch was ist, wenn man sich seiner Individualität gar nicht mehr bewusst ist? Man macht ein Kollektiv für alles verantwortlich. Die Kriegsherren sagen, der ganze Schlamassel sei die Schuld der Amerikaner, Pakistaner, Saudis oder von Al Qaida. Hinzu kommt die Religion: Ein Muslim ist per se nicht schuldig, außer er wendet sich gegen seine Religion.

    (...)"

     

    Ich denke, dass die islamische Kultur, und das fällt mir hier auch bei Frau Gemüsay auf, vor allem am Kollektiv krankt. In islamischen Ländern funktioniert das halbwegs. Aber in westlichen Ländern ist dies kaum mit der westlichen Kultur und dem Wert des Individuums vereinbar.

     

    Deshalb verstehen Menschen wie einige muslimische Kommentatoren oder auch die Autorin selbst vermutlich nicht, warum sie hier Probleme haben und kaum Akzeptanz für diese, für sie fremde Kultur haben können. Wir sprechen hier von zwei vollkommen unterschiedlichen Kulturen, so ehrlich sollte man schon sein.

  • L
    Lena

    Ja, ja, die dauereleidigten Muslime. Gehört wohl irgendwie zu ihrer Kultur. Schuld sind immer die anderen, dass sie weder Demokratie noch Wissen hin bekommen, sind immer andere schuld.

     

    Beim Rest der Welt sind wir übrigens ziemlich respektiert und bewundert:

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/laut-us-studie-wird-deutschland-in-europa-geschaetzt-a-835830.html

     

    Aber na ja, mit uns hat der Hass dieser Menschen nicht viel zu tun. Ich kenne keinen Moslem, der nicht antiwestlich, antisemitisch oder nicht sexistisch wäre. Ist halt ihre Kultur. Empört, unsachlich, dauerbeleidigt.

  • AD
    Ahmet der Doische

    @Elisabetten

     

    Yes, my dear - wir kamen freiwillig. Aber was wünschst Du arische Miss Gunst uns bösen Törken mitzuteilen?

     

    Dass wir uns freiwillig in ein Vasallenverhältnis eingelassen und gefälligst das Türkenmaul zu halten hätten, wenn es Euch blondblütigen Ariern nicht passt? Haben wir etwa beim Anwerbeabkommen die winzige Passage "Türke, hiermit verzichtest Du auf alle Menschenrechte und verpflichtest Dich, Dich für wenig Geld für das deutsche Volk kapputtzuschuften und auf ewig das Maul zu halten. Gleiches gilt für Deine Nachkommen." übersehen? Sie gar willentlich akzeptiert, um nicht in die ausgestreckte gastfreundschaftliche deutsche Hand zu spucken?

     

    Dein wunderbarer Satz:

    "und trotzdem verachtet ihr unsere Kultur. Wer beißt schon die Hand, die ihn füttert?"

    verrät mehr, als tausend Türken peinlich wegfremdschämen könnten.

     

    Du musst jetzt ganz stark sein, ElisaPItta - ich erklär Dir jetzt mal was als türkdoischer Erklärbär:

    1. fütttere ich mich selbst und nicht irgendwelche gönnerhaften Arier.

    2. verachte ich nicht unsere doische Kültür, sondern lediglich den arischen Bodensatz an "PI"-Prekariat in unserer Gesellschaft, das sich selbst immer beim germanischen Taschenbillard als Mehrheitsgesellschaft ergeifert, ohne es in der realen Welt zu sein (und bei Wahlen trotz großer Klappe immer mit unter 1% in den Gulli abfließt).

    3. erfordert eine derartige dümmliche Verallgemeinerung wie die Deinige schon einen überaus bemerkenswert geringen IQ - womit die These des Dr. gen. Sarrazin über die überlegene germanische Rasse eindeutig widerlegt wäre. Bei schätzungsweise 2.5 Millionen türkischstämmigen Deutschen und Türken sowie insgesamt fast 20% (16 Millionen) Deutschen mit Migrationshintergrund ist so ein "ihr" nicht nur eine unverschämte Reduzierung von Menschen zu kollektivistischen Borg, sie ist auch einfach so platt, dass selbst das olle Triefauge Thilo glucksen müsste.

     

    Meine Empfehlung: Hör auf, "PI(sser)-News" zu lesen, weil es das Hirn nachweislich irreparabel schrumpfen lässt. Wechsel wenigstens zu Springerpamphleten, da bleibt die Hirngröße weiter (unterentwickelt) gleich.

     

    Amin. (Doisch: Amen.)

     

    PS: Selbst als atheistischer Muslim kann ich mir jetzt ein Allah'u'Akbar! nicht verkneifen.

    LOL.

  • E
    Elisabetta

    @Ahmet der Türke:

     

    Warum greifst du gerade mich an? Weil ich erzählt habe, dass mein Vater Afrikaner und meine Mutter halb Russin ist? Sowas rassistisches erlebe ich von euch ständig!

     

    Ach weißt du, eure Argumente sind doch immer die gleiche. Dazu kann ich nur sagen:

    1. Ihr kamt freiwillig. Die BRD wollte ursprünglich keine türkischen Einwanderer, die Türkei machte aber Druck. Die USA waren damals auf Freundschaftskurs mit der Türkei, deswegen wurden wir dazu angehalten, eure Arbeitslosen zu nehmen.

    Es kamen immer mehr, auch nachdem man euch in den 1970er Jahren den Zuzug stoppte und euch sogar Geld bot, damit ihr nach Hause geht.

    2. Ihr könnt hier kostenlos die Schule besuchen, kostenlos eine Ausbildung machen oder sogar kostenlos (inklusive staatlicher Unterstützung) studieren. Dan könntet ihr in der Türkei nicht, denn da ist Bildung richtig teuer. Da würdet ihr als Nachfahren von Hirten vermutlich auch Ziegen hüten. SO böse ist Deutschland!

    3. Obwohl viele von euch hier keinen Beitrag leisten, keine deutschen Pass haben etc., finanzieren wir euch. Kanada und alle anderen Einwanderungsländer hätten euch schon längst nach Hause geschickt.

    4. Ihr führt in den Kriminalitätsstatistiken

    5. Ihr heiratet mehrheitlich unter euch (inklusive Verwandtenehen, allein in der Türkei machen die um die 25% aus)

     

    ...

     

    und trotzdem verachtet ihr unsere Kultur. Wer beißt schon die Hand, die ihn füttert?

     

    Dazu kann ich nur Oliver Harris empfehlen, der bringt es auf den Punkt! So fühlen sich die meisten meiner Generation mit euch! Guck mal bei youtube!

  • F
    Fiona

    ich geh zwar noch zur schule aber ich kenne diese leute, immer wenn die ne schlechte note kriegen war es der lehrer. nur weil ich moslem hab ich so oft gehört das ich nur lachen kann.

    mit uns deutsche mädchen wollen se rum... und geheiratet wird dann sowas wie die kopfwindel hier!

  • AD
    Ahmet der Doische

    Die Kölümne von Kübra zeigt mir immer wieder aufs Neue, dass nicht etwa die Mehrheit der Deutschen immer wieder den alten depperten NPD-Spruch "Geh doch endlich zurück nach Muselmanien!" aussülzt, sondern nur die kleinen HaSStruppen von "PI(sser)-News", die das Internet bandenmäßig organisiert nach Raum für ihren krankhaft faschistoiden Eiter durchsuchen.

     

    Als säkularisierter Doischer bin ich zwar gegen Dein olles Kopftuch, Kübra - aber solange Punks und Nonnen bei uns auch ihren eigenen Kleidungsstil behalten dürfen, kannst Du meinetwegen auch deinen Glauben öffentlich glauben.

     

    Muslimische Männer sind m.E. tendenziell keineswegs so sehr verschieden von christlichen o.a. Männern. Es wäre schön, wenn Du endlich auch mal aufhören würdest, uns wie die ach so überlegenen sarrazinisierten Deutschchristen als halbe Aliens zu beschreiben.

     

    Es gibt kein "muslimische Männer sind allesamt so". Ich weiß, wer und wie ich bin - ich brauche niemanden, der über mich referiert, ohne mich zu kennen.

    Danke.

  • F
    Filia

    Was man sich bei Mädels wie der Schreiberin immer so fragt ist, ob sie wirklich annehmen, dass ihre Männer jungfräulich in die Ehe gehen.

    Was glaubt sie, mit wem ihr Mann vor ihr Erfahrungen gesammelt hat? Was hält sie davon, dass Nichtmuslimas als Objekt betrachtet werden, während Mädels wie sie dann geheiratet werden. Findet sie das nicht rassistisch? Redet sie darüber mit muslimischen Männern? Was steckt da für ein Menschenbild hinter?

  • L
    Lisken

    Also was ich bei gläubigen Muslimen wie Frau Gemüsay immer interessant finde ist, dass sie ausschließlich in nichtislamischen, westlichen Ländern leben. In islamischen Ländern sind sie höchstens zu Besuch.

     

    Hier wäre eine tolle Heimstätt für Gemüsay: Mali. Im Norden ist kürzlich die Scharia als geltendes Recht ausgerufen worden, ein sich im Aufbau befindender, islamischer, traditioneller Staat also. Da könnte Frau Gemüsay mit ihren Ideen und ihrer Überzeugung, dass Muslime per se gute Menschen sind, sicher am Aufbau helfen. Auch könnte sie Diskussionen noch und nöcher mit nicht-weißen Muslimeen führen und ihnen zeigen, wie feministisch der Islam doch ist.

     

    Zeigt uns doch, dass ein islamischer Staat für euch lebenswerter ist, als ein böser nichtislamischer Staat. Ansonsten: ...

  • AD
    Ahmet der Doische

    @Elisabetten

     

    *gääääääääääääääääähn*

    Ja, wir Muslime sind halt unverschämt, gell?

    Immer fordern wir sowas unfassbares wie gleiche Rechte und Pflichten, oder erdreisten uns, unsere Meinung kund zu tun.

    Naja, vielleicht hast du ja Glück und erlebst es noch, dass man uns wieder in die Schranken weist.

  • E
    Elisabetta

    Ich finde es sehr interessant, dass immer wenn Kritik kommt, die sofort als Diskriminierung und Ignoranz bezeichnet wird.

    Ich habe selbst einige Zeit im Ausland gelebt und wäre nie auf die Idee gekommen, die Einheimischen so anzugehen und derartige Forderungen zu stellen. Die Feindseeligkeit, mit der viele Muslime Nichtmuslimen begegnen, ist beängstigend. Ich finde es schade, dass Frau Gemüsay alle Kritik von sich weist, in Schubladen denkt (wir sind die Guten, ihr seid die Bösen) und trotzdem hier leben will. Außerdem verstehe ich nicht, warum man nicht dazu in der Lage ist, die eigene Community zu kritisieren in der Öffentlichkeit. Würde der Islam wirklich zu Deutschland gehören, würde sie sich als Teil dieser Kultur und Gruppe fühlen und nicht unter sich heiraten und Probleme nur mal eben so unter sich ankratzen.

     

    Und nein, der inflationäre gebrauchte Nazivorwurf (habe selbst eine Schule mit einigen Muslimen besucht und kenne die Taktik, mit der mundtot gemacht wird) zieht bei mir nicht. Mein Vater ist ein christlicher Nigerianer, meine Mutter halb Russin und halb Deutsche und dazu Atheistin mit christlichen Wurzeln. Weil man mich nicht zu einem Nazi stilisieren kann, haben die muslimischen/arabischen Jungs mich auch schon mal als N....schl.... bezeichnet. Aber laut Frau Gemüsay kann das ja garnicht sein, vielleicht habe ich sie nur provoziert, z.b. mit meinen offenen Haaren. Aber auch das wird sie wohl nur in einer Moschee besprechen wollen.

  • C
    Christine

    Liebe Frau Gümüsay,

     

    Vielen Dank für diesen scharfen und präzisen Beitrag.

     

    An den überwiegend empörten, fast feindseligen Beiträgen entlarvt sich leider die Ignoranz und auch Abwehr der autochthonen Mehrheitsbevölkerung nicht immer nur die "eigene weiße Stimme" zu Wort kommen zu lassen. Etwas Selbstreflexion könnte nicht schaden...

    Hinter der vehementen "Kopftuch" und "Islamische Unterdrückungs" - Kritik steckt meiner Meinung nach ein großes Stück Abwehr, von den vielen anderen Problemen in Deutschland abzulenken und sich praktischerweise selbst direkt als ach so emanzipiert, aufgeklärt und demokratisch zu stilisieren. Frau Gümüsay hat in sofern absolut Recht, dass die Meinungen der selbsternannten "Expertinnen" Necla Kelek und anderen hierzu applaudierend angenommen werden. Interesse daran, an dem Problem tatsächlich etwas zu ändern ist das nicht - sonst würde man Frau Gümüsays Engagement in der muslimischen Gemeinde begrüßen und sich nicht wieder ausschließlich um das eigene Selbstbild bemühen und sich regelrecht beleidigt darüber zeigen, hier keine Expertenposition für sich beanspruchen zu können.

  • M
    Maria

    Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Kübra deswegen nicht mehr "vor weißen Nicht-Muslimen" über Probleme innerhalb des Islam schreiben will, weil nach ihrer Kolumne über islamische Frauen, die das Kopftuch ablegen, auf ihrem Blog feindselige Postings von MUSLIMEN erschienen sind. Offensichtlich will sie einfach nur ein braves, gutes Mädchen sein und es sich mit der islamischen community nicht verscherzen.

    Menschenrechte sind universell oder falsch. Die Tatsache, dass eine muslimische Frau vor Gericht ziehen muss, wenn sie sich scheiden lassen will, während der Mann nur dreimal "Ich verstoße Dich" sagen muss, ist z.B. falsch. Entweder man vertritt diese Ansicht gar nicht oder vor jedem; alles andere ist Heuchelei.

    Ach ja: Bitte stell Dich nie wieder mit Ayaan Hirsi Ali auf eine Stufe. Du kannst es weder an schriftstellerischem Talent noch an Mut mit ihr aufnehmen. Oder ist vielleicht schon mal ein Freund von Dir mit einem Zettel auf dem Hals ermordet worden, dass eigentlich Du gemeint warst?

  • I
    Irene

    Nur für weiße deutsche Nichtmuslime ist nur die halbe Wahrheit, denn die Kolumne wird auch im Migazin und in Kübras Blog Fremdwörterbuch veröffentlicht. Dort übrigens in einer erweiterten Version. Zitat:

    "Necla Kelek, Seyran Ates oder Ayaan Hirsi Ali. Alles Frauen, "die's wissen müssen." Frauen, die ihren Hintergrund und (schlechte) persönliche Erfahrungen nutzen, um sich durch populistisch-pauschalisierende Vereinfachungen auf dem Rücken der Menschen über die sie schreiben, zu profilieren, sich von ihnen als die "Besseren" abzuheben und um sich von der Mehrheitsgesellschaft applaudieren zu lassen. Sie machen Geld in einem schmutzigen Geschäft."

  • L
    Lena

    Hm, also ich habe den Artikel gelesen und war mir nicht ganz klar darüber, ob ich hier noch auf der taz bin? Ich verstehe nicht, warum man sowas drucken muss.

  • F
    Freddi

    Irgendwie versteh ich die Logik nicht. Warum thematisiert man nur in der eigenen Gruppe Probleme? Dann dürften wir als Deutsche uns über politische Belange nur mit Muslimen verständigen, wenn es sie betrifft. Darf man als Moslem dann nicht an Diskussionen teilnehmen, die sie in ihrer Religion nicht betreffen? Wär das dann nicht Diskriminierung?

    Außerdem ist die Kultur der Muslime für Muslime ja nicht problematisch, eher den Nichtmuslimen sollte man sich erklären. Zumal eine Minderheit die sich erst noch bewähren muss ja auch unter Rechtfertigungsdruck steht.

     

    Weiß nicht, irgendwie scheint man auch da nur unter sich sein zu wollen. Warum man dann nicht in einem Land lebt, in dem mehrheitlich Leute der eigenen Gruppe wohnen, ist unklar.

  • F
    frederike

    Ich würd jetzt mal tippen, dass die "arabischen" Männer zu Mädels wie Frau Gemüsay sogar sehr nett sind. Nur halt nicht zu Mädels, die diesem Frauenideal nicht entsprechen.

  • P
    pfleger

    Warum gebt Ihr diesem dummen Gör ein Forum?

    Will sofort meine eigene Kolumne in der taz...

  • DG
    Dirk Gober

    Dieses selbstgerechte, intolerante Erdogan-Groupie sollte Ihre ach so feministische, kritische und freiheitliche Arbeit doch mal vor Ort tun, d. h. in einem muslimischen Land, anstatt aus dem warmen, bequemen Berlin. Aus der Ferne läßt sich alles verharmlosen und als Stück Folklore darstellen. Dieser "Dame" wünsche ich persönliche und unmittelbare Erfahrungen in ihrem hochgelobten Kulturkreis.

    Leider, wie schon einer der Leserbriefverfasser schrieb, sind es wirklich oft die muslimischen Frauen selbst, die den "starken" muslimischen Mann einfordern. Vielleicht auch nur ein Stück Bequemlichkeit, um nicht Verantwortung übernehmen zu müssen.

    Jedenfalls sind Gümüsays Beiträge einfach nur unterste menschliche Schublade und Kopftritte gegen diejenigen muslimischen Frauen, die frei und selbstbestimmt leben wollen; sie macht sich zur Komplizin diverser "Ehren"mörder und Unterdrücker.

  • J
    JohnReed

    Ich denke, die Bezeichnung "muslimische Feministin" ist ein Widerspruch in sich, ähnlich wie "katholische Feministin", da in solchen stark kultisch definierten Religionssystemen die Devianztoleranz strukturell zu gering ist, um Rollenzuschreibungen nachhaltig, d.h. über empirische Einzelbetrachtungen hinaus, innersystemisch zu reformieren.

  • WG
    was geht?

    "Lasst mich die Stereotype bedienen!"

     

    Das tun Sie bereits bestens, Frau Gümüsay !

     

    Verglichen mit Ihnen, ist der konservativste Teestubenhocker ein schriller Anarcho.

  • BB
    Bunter Buddhist

    Frau Gümüsay ist eine eiskalte Agitatorin, die hier mal etwas herausgelassen hat, warum sie überhaupt für eine mehrheitlich weiße nichtmuslimische LeserInnenschaft schreibt.

     

    Sie schreibt einfach aus dem gleichen Grund, aus dem sie auch ihre Themen zensiert.

  • O
    Orkan

    Und wenn Frau Gümüsay wieder nüchtern ist, geht sie eine Burka kaufen, damit sie nicht erkannt wird. Fremdschämen für Muslime ist mir neu. Wie lustig.

     

    PS.: Beinahe das Wort Bombe vergessen.

  • I
    IchbineinNerd

    Hm, die arabischen Männer sind so beliebt in Deutschland, dass immer mehr Eltern ihre Kinder z.B. auf konfessionelle Schulen schicken. Schauen Sie sich mal die Anmeldequoten bei katholischen Realschulen, Gesamtschulen und Gymnasien an, da kommen locker 500-600 Bewerber auf vielleicht 80-90 Plätze. Und an der Religiösität kanns nicht liegen.

     

    So leid es mir auch tut, aber wenn der Max nicht mit dem Ali spielen soll (überspitzt), dann liegt das nicht immer nur am Rassismus. Wer sich wie der Elefant im Porzellanladen benimmt, die Mehrheitsgesellschaft beschimpft, auch als Minderheit Sonderrechte einfordert und sich weitgehen von der Kultur des Aufnahmelandes entfernt (wenn die Tochter nicht mal einen nichtmuslimischen Mann heiraten darf), dann wählen die Menschen eben auf ihre Weise. Bei uns läuft das halt nicht übers Wählen, sondern über das Nichtwählen, die Wahl des Wohnortes und die Wahl der Schule der Kinder.

    Ich will keine rechte Partei wählen, die finde ich doof. Ich wähle aber auch keine andere Partei, da die meine Interessen als junger, weißer, studierter, Steuer zahlender Mann nicht vertritt. Also gehe ich nicht wählen, wie mehr als die Hälfte meiner Generation auch.Das hat seine Gründe, auch wenn es schade ist.

     

    Ich habe als Schüler erlebt, wie muslimische Jungen mit Klassenkameradinnen und Lehrerinnen umgegangen sind und wie sie auf unsere Kultur geschimpft haben. Wenn besonders viele Türken/Araber vor einem Etablissement stehen, geht man eben woanders hin, Stress machen die fast immer. Und respektvoll gehen sie mit den Frauen auch nicht um, ganz im Gegenteil.

    Ich wurde liberal erzogen, und das versuche ich mir zu erhalten, indem ich diesen Menschen weitgehend aus dem Weg gehe.

    Die gleichen Muster wie bei ehemaligen "Mitschülern" erkenne ich leider auch in der Kolumne von Frau Gemüsay. Ihr fällt das vielleicht nicht auf, es bedient aber alle Klischees. Schuld sind immer die anderen, Muslime sind per se gute Menschen, der Westen ist böse, nur eine keusche Frau ist eine gute Frau, nichtgläubige Muslime sind verachtenswert etc. Es hängt mir zu den Ohren raus und ich frage mich, warum ich, als regelmäßiger taz-Leser, diesen Quatsch hier lesen muss.

  • L
    Lisken

    @Samar: Ist ja schön, dass sie ihren Unmut auf arabischen Sendern formuliert. Das bringt uns hier aber nichts, denn hier betreibt sie lediglich ein Bashing gegen Deutsche/Polen/Amerikaner/Israelis...auch wenn sie es vielleicht nicht so versteht. Sie lebt halt nur in ihrer Community, da empfindet sie ihr Weltbild als normal.

     

    Die Wanderungsquote aus der Türkei ist negativ? Ja, seitdem wir Sprachtests für Importbräute haben.

    Die, die wieder zurück gen Türkei pilgern, tun das aus beruflichen Gründen. In der Türkei wurde erst vor wenigen Jahren die Mindestschulzeit von 4 auf 8 Jahre angehoben, Ausbildungen gibt es nicht, das Studium kann sich nur die reiche Oberschicht leisten. Bei uns ist alles kostenlos, inklusive Alimentierung a la Bafög und Co.

    In der Türkei fehlen halbwegs gut ausgebildete Kräfte, jeder mittelmäßig Ausgebildete kann da Managerposten übernehmen. Eine türkische Bekannte von mir hat Soziologie studiert und hat mit ihrem mittelmäßigen Soziologiestudium hier natürlich keinen Job bekommen, dafür ist die Konkurrenz zu groß. In der Türkei leitet sie derzeit ein mittelständisches Unternehmen.

     

    Zudem idealisieren viele hier lebende Türken ihr Land sehr und werden sehr nationalistisch erzogen. Auch das sorgt hier oft für Konflikte.

     

    Und auch diese Türken geben ihren deutschen Pass ungern her, denn in der Türkei gibt es Sozialhilfe und Co nicht. Übrigens würden rund 30 % der Türken Deutschland verlassen, wenn es keine Sozialgelder gäbe. Die Verachtung für unsere Kultur ist bei dieser Gruppe leider sehr groß, da fragt man sich schon, warum sie nur aus finanziellen Gründen hier bleiben.

    Da wundert es kaum einen, wenn diese Gruppen nicht besonders beliebt ist.

  • D
    Dhimitry

    @ Mary

     

    Ich kann Sie beruhigen. Die offiziellen Wanderungsquoten zwischen z.B. Deutschland und der Türkei sind negaativ. D.h. es wandern mehr Menschen in die Türkei aus, als aus der Türkei einwandern.

     

    MfG,

    Dhimitry

  • L
    Leserin

    Mary und Ihr lieben anderen KommentatorInnen,

     

    bevor sich an dem Wort "weiß" aufgehangen wird, kann es hilfreich sein, verschiedene, leicht einsehbare Quellen zur Definition von "weiß" und "Schwarz/Person of Color" zu checken... (http://de.wikipedia.org/wiki/Person_of_color); das dürfte die Anzahl der Unsinn-Kommentare schonmal um mindestens 50% reduzieren.

    Danach, wenn noch Puste vorhanden ist, liebe Mary, kannst Du Dir ja mal überlegen, wo die ganzen muslimischen deutschen Staatsbürger denn hingehen sollen "wenn hier alles so schrecklich ist"...nach Bayern etwa? Das nenne ich Deutschenfeindlichkeit par excellence...das was sonst so unter diesem Begriff gehandelt wird ist nämlich nur abwehrender Quatsch...

  • WN
    willy(weißer Nichtmuslim)

    Sie bedienen eh alle Stereotypen, was also wollen Sie mehr?

  • W
    Wertkonservativliberaler

    "Das muss aber nicht in einer Kolumne geschehen, die mehrheitlich von weißen Nichtmuslimen gelesen wird."

     

    Dieser Satz ist so naiv-selbstentlarvend wie erschütternd. Man müsste Frau Gümüsay tatsächlich dankbar sein, für so einen ehrlichen Einblick in die muslimische Community. Wenn man in einer taz-Kolumne für "weiße Nichtmuslime" schreibt, schreibt man eben anders und thematisiert anderes, als wenn man sich an die eigene muslimische Community wendet. Man schaut dann eben auch nicht die "tagesschau", sondern lieber den "Heimatsender" über Satellitenschüssel, auch wenn man in Deutschland geboren ist.

     

    Ich möchte eigentlich, dass alle Bürger in einem Staat/ einer Gesellschaft untereinander Kritik üben können; und zwar unverstellt, ohne Mimikry, in von allen gleichermaßen genutzten Medien wie Presse, Funk und Fernsehen. Moslems dürfen also Katholiken kritisieren, genauso wie Atheisten oder Hindus Moslems. Ich mag dieses Gegenüberstellen von Bevölkerungsgruppen nicht. Ich mag auch kein "Sich-Verstellen", Frau Gümüsay.

     

    Frau Gümüsay, nur weiter so; sie bestätigen tatsächlich alle meine Vorurteile und erklären mir anschaulich, warum sich von allen Migranten-Communities die islamische Community am allerwenigsten in Deutschland integriert und einbringen will.

     

    Ihr (im Umkehrschluss also die "nicht-weißen Muslime"???) wollt eben Euer eigenes Ding machen, und zwar in Deutschland, den Laden (= die aufgeklärte Werteordnung des Grundgesetzes) einfach aufmischen. Das ist mir schon lange klar, spätestens seit den "Islam-Konferenzen" (es gibt ja keine "Hindu"- oder "Bhuddismus-Konferenzen beim Bundesinnenminister, das hat ja wohl einen Grund).

     

    Nur: ein bequemer Selbstläufer ohne Kritik wird das für Euch "nicht-weiße Muslime" (????) nicht; das müsst Ihr schon aushalten!

  • S
    Samar

    Ich tue mich irgendwie schwer - als Frau mit muslimischen Hintergrund - mit den Begriff des "weißen-nicht-Muslimen", gerade heute in der komplexen und globalen Welt zu glauben einen "Prototyp Muslim" definieren zu können.

     

    Zu Mona Tahawy, ich habe von Ihr mehrere interessante Aktionen gesehen und Interviews auf den arab. Sendern verfolgt, Sie macht sicher nicht den Eindruck einer "Muslimischen-Männerhasserin", aber aus Ihr sprach immer wieder starke Enttäuschung und Unmut über die Situation in Ägypten (postrevolutionär), gerade im Bezug auf den Frauen und wie niederschmetternd die letzten Ereignisse, z.B. eben die Angriffe auf die Demonstrantinnen, die teilweise "entkleidet worden sind", waren. Sie war selbst Opfer dieser Gewalt...Die Gewaltaktionen sind an sich nicht das befremdliche, trotz ihrer Brutalität, sondern die Reaktionen von etablierten Parteien, Organisationen etc. Leider haben gerade einige sogenannte Moralhüter und islamische Führer eine paradoxe Haltung gehabt. Angeklagt wurden bei den Angriffe indirekt die Frauen, mit Kopftuch, Schleier oder auch ohne etc., als suspekte Persönlichkeiten. Islamische Gelehrte, die dieses kritisiert haben, kamen kaum zur Wort....Es geht also weniger um Personen - also nicht um Ali oder Erkan - es geht um Strukturen, die nicht allein religiös zu erklären sind, denn sie sind ebenso stark traditionell in Vorstellungen von "Ehre, Sippe, Männlichkeit etc." etabliert.

    Ein Blick in die Geschichte zeigt uns doch, dass es muslimische-arabische Männer waren, die die Grundsteine eines arabischen Feminismus gelegt haben, siehe Qasim Amin oder Taher Hadad, ebenso könnte ich eine Fülle von „Männern“ aus der Region auflisten, die sich stark für die Frauen einsetzen.

    Machen wir es uns also nicht "so" einfach und verschließen die Augen vor den Problemen in den islamischen Gesellschaften und Kreisen, ebenso (geht an den meisten Kommentatoren) sollten wir uns hüten den Stereotypen "männlich, Araber/Muslim und Frauenhasser" zu kreieren...

  • P
    petronius

    es ist schön, wenn die muslima gümüsay kritisierenswertes an islam und muslimen innerhalb der muslimischen gemeinschaft kritisiert

     

    das ergänzt sich gut mit der kritik von uns nichtmuslimen in nichtmuslimischen medien an eben diesem kritisierenswerten und müßte daher von ihr doch begrüßt werden. was ich daher nicht ganz verstehe, ist diese gewisse gereiztheit, die fr. gümüsay da dann doch immer wieder durchklingen läßt, wenn eben auch nichtmuslime muslime dort kritisieren, wo es angebracht ist

     

    wir leben in einer offenen pluralistischen gesellschaft, und mißstände, wo auch immer (in welcher gesellschaftlichen gruppe auch immer) sie auftreten, dürfen und müssen offen thematisiert werden - ein "das geht dich aber nichts an, weil du nicht zu uns gehörst" kann es da nicht geben

  • M
    Mary

    Die Argumentation hinkt. Wenn man nur mit seiner eigenen Gruppe über Probleme spricht und die MEhrheitsgesellschaft in diese Diskussion nicht einbezieht, dann läuft schon etwas falsch.

     

    Immerhin lebt ihr hier als Minderheit und müsst euch gegenüber der Mehrheit verantworten, da diese eine andere Kultur hat und mit eurer Kultur ziemlich überfordert und oft auch abgeschreckt ist. Da bringt es also nichts, im stillen Kämmerlein mal kurz "Ähm, Homophobie ist kacke" zu sagen.

     

    Viel sinnvoller wäre es, wenn das eben publik macht und damit Reformwillen zeigt. Das geht aber nicht, wenn man das still und heimlich macht.

     

    Statt dessen kommt diese "Kolumne" hier eben immer sher deutschenfeindlich und den Islam überhöhend rüber. Manchmal fragt man sich schon, warum so viele von euch hier leben, wenn hier alles so schrecklich ist. Denn gehen tun nur die, die ausgewiesen werden. Und das sich lächerlich wenig. Alle anderen bleiben. Das ist in meinen Augen Doppelmoral!

  • L
    Lilli

    Puh, ich bin ja wirklich für ein Forum für Muslime in der taz, wirklich keine Frage.

    Aber muss ich mir als Links wählender Mensch anhören, was eine orthodoxe Muslima unter Gleichberechtigung versteht und sich zusammenreimt, wie islamfeindlich jeder kritische Mensch ist?

    Ich fände eine Kolumne von einer schreibbegabten (tut mir Leid, aber die Dame schreibt wirklich sehr kitschig und ihre Sätze sind sehr einfach gehalten, keine große Kunst) Alevitin, Säkularen oder sogar gläubigen, aber auch selbstkritischen und nicht ihre eigene Kultur überhöhenden, Dame bedeutend angenehmer. Oder vielleicht wirklich eine Kolumne eines homosexuellen islamischen Mannes, damit könnte man sicher eher Vorurteile bekämpfen als sie stetig zu bedienen. Nichts für ungut, aber die Gute bedient wirklich jedes Vorurteil.

  • K
    klausgg

    Zum Teufel auch. Was oder wer sind Muslime/ma?

    Alle Menschen aus dem arabischen, afrikanischen oder

    sonstwie Raum?

     

    Falls nur Religionsgesellschaft dann bitte das genauer

    zeichnen.

     

    Sollte jemand auf die Idee kommen, mich als Christ oder

    sonstwie Religiösem zu bezeichnen, werd' ich zickig.

     

    Davon ausgehend, daß sich im arabischen/türkischen/pakistanischen etc. Raum eine Menge "Ungläubiger" befinden, ist das schon traurig, daß alles in einen Topf mit der Bezeichnung "Muslim" oder "Muslima" geworfen wird.

    klausgg

  • D
    Duygu

    Man sollte wissen, "wie und wo" man sich äußert??? Entschuldige bitte, aber entweder du hast eine eigene Meinung und repräsentierst diese zu jeder Zeit und an jedem Ort, oder du lässt es mit dem Journalsimus. Außer du möchtest als Propaganda-Journalist durchgehen.

  • GN
    Grav Nitz

    "Das muss aber nicht in einer Kolumne geschehen, die mehrheitlich von weißen Nichtmuslimen gelesen wird."

     

    Man stelle sich vor, ein männlicher weisser (?) Christ, gerne noch aus einer Adelsfamilie, schriebe hier in diesem Stil.

  • T
    tommy

    "Das muss aber nicht in einer Kolumne geschehen, die mehrheitlich von weißen Nichtmuslimen gelesen wird."

     

    Ist "weiß" für Frau Gümusay eigentlich eine negative Bezeichnung? Und was ist sie selber eigentlich? Auf ihrem Foto jedenfalls sieht sie für mich nicht gerade schwarz aus...irgendwie finde ich die Tendenz von Leuten wie Frau Gumüsay (in ihrem Fall Türken), sich selbst als "nicht-weiß" zu bezeichnen irritierend; erweckt bei mir den Eindruck, dass die Zielsetzung hierbei ist, sich eine nicht-weiße Opferrolle zuzulegen, grade so als ob Frau Gümusays Vorfahren als Sklaven auf einer karibischen Zuckerrohrplantage ausgepeitscht, vergewaltigt und zu Tode gearbeitet worden wären; der weiße Europäer ist in einem solchen Szenario natürlich der ewige Unterdrücker. Gerade bei Frau Gümusays Herkunftsgruppe, die eine auch nicht unproblematische Geschichte hat (jahrhundertelanger Imperialismus, Massenmord im frühen 20. Jahrhundert, Drangsalierung von Minderheiten) finde ich eine solche Sicht, nun ja, sagen wir mal etwas bizarr.

  • HT
    Hermes Thongbunchoo

    "Als mit Erscheinen des Artikels im Internet heiße Diskussionen über den Artikel tobten, schrieb ein weißer Leser belustigt, der Ärger der arabischen und muslimischen Leser rühre nur daher, dass man ihre schmutzige Wäsche offen der westlichen Gesellschaft vorgeführt habe. Wie lustig. "

     

    Ja, das ist nicht wirklich lustig, sondern wahr. Und was soll man daraus folgern?

     

    Mehr Respekt vor den Befindlichkeiten verklemmter Gesellschaftsstrukturen? Nö. So ändert sich nie was. Dinge müssen beim Namen genannt werden.

     

    Vielleicht rührt daher auch dieses nervtötende chronische Beleidigtsein der muslimischen Welt gegenüber den "weißen Nichtmuslimen".

  • S
    Sukram

    "Unter uns" gibt's nichts, Gümüsay; schon gar nicht was zu besprechen- also lassen Sie diese vertraulichkeitsheischenden Floskeln.

     

    Aber eines tät' mich jetzt doch interessieren, da Sie "uns" zweimal als "Weiße" ansprechen:

     

    Gerieren Sie sich jetzt neuerdings als arme unterdrückte Farbige und nicht mehr als die "Juden" von heute?

  • S
    suswe

    Es befremdet an der muslimischen Community nicht so sehr der Sexismus, den hätten bei weißen Nichtmuslimen auch einige gern wieder etabliert.

    Es befremdet nicht so sehr der Antisemitismus, den vertreten hier auch einige weiße Nichtmuslime hinter vorgehaltener Hand.

    Was befremdet, ist die Alltagskultur der Einschüchterung und Rücksichtslosigkeit, welche von einigen Muslimen bzw. Personen aus dem muslimisischen Kulturkreis verbreitet wird.

  • CW
    Christian W.

    Zitat K. Gümüsay:

     

    "Ich spreche über Homophobie oder Antisemitismus. Das werde ich noch öfter auf meinem Blog oder in muslimischen Medien tun"

     

     

    Ich kenne keinen einzigen Artikel, in dem sich Frau Gümüsay gegen Homophobie und Antisemitismus wendet.

    Dafür aber welche in denen sie homophobe Organisationen wie Milli Görus verherrlicht und in denen sie jüdische Marokkaner mit ihrem Israelhass belästigt.

    Also stimmt schon, sie SPRICHT über Homophobie und Antisemitismus.

    Sprachliche Ungenauigkeit kann man ihr nicht vorwerfen.

  • GM
    Gerhard Müller (Rastatt)

    Sinnvoller und nützlicher Kommentar, der die Kompliziertheit der Materie beachtet und sich vor (allzu) leichten Aussagen hütet - und dabei keine einfachen Antworten vorspiegelt.

  • P
    Paulus

    Zitat: "Das muss aber nicht in einer Kolumne geschehen, die mehrheitlich von weißen Nichtmuslimen gelesen wird."

     

    Genau, da bleibt man dann lieber unter sich. Da will man keine "weißen Nichtmuslime" dabei haben.

     

    Weiße Nichtmuslime...

     

    Sag mal, liebe taz, passt diese Kolumne echt zu dir?

  • L
    Lisa

    Inwiefern is jemand Feministin, wenn er in einer arrangierten Ehe lebt?

     

    Außerdem hassen arabische Männern nicht islamische Frauen, sondern nicht-islamische Frauen.

     

    Geh mal raus und frag nicht-muslimische Mädchen und Frauen, wie Ali und Erkan mit ihnen ungehen!

     

    Ihr werdet da nicht die Opfer, denn ihr seid ja die guten, verschleierten Frauen!

     

    Einfach mal über den Tellerrand gucken!