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Das Britische Museum in London gibt afrikanische Kunstschätze an Kenia zurück. Nach jahrzehntelangem Streit um die Plünderei von Kunstobjekten während der britischen Kolonialzeit hat das Museum rund 150 Ausstellungsstücke aus seiner Ostafrikasammlung an das Nationalmuseum in Nairobi geleitet. Holzskulpturen, Silber- und Perlenschmuck sowie eine Auswahl von Masken werden vom kommenden Frühjahr an an dem Ort zu sehen sein, an dem sie ursprünglich angefertigt wurden. Kiprop Lagat, Kurator des Nationalmuseums in Nairobi, sagte: „Es sind Objekte dabei, die ich nie zuvor gesehen habe, obwohl sie aus Kenia stammen.“ Insgesamt besitzt das Britische Museum 12.000 Kunstwerke in seiner Ostafrikasammlung.

Der Literaturnobelpreisträger Günter Grass plant regelmäßige Treffen mit jüngeren Schriftstellern und will damit an das Vorbild der Gruppe 47 anknüpfen. Das erste Treffen soll nächste Woche in seinem Büro in Lübeck stattfinden. Grass will damit erwirken, dass die Schriftsteller aus der „Verstreuung“ über das ganze Land herauskommen – und er will den „Stafettenstab“ des engagierten Schriftstellers an eine jüngere Generation übergeben. Ob die den nun haben will oder nicht.

Der Regisseur Tom Tykwer hat am Dienstagabend in Essen den mit 20.000 Euro dotierten Strate-Preis erhalten. Gleichzeitig würdigte die Filmstiftung Nordrhein-Westfalen herausragende Kinoprogramme mit Prämien in Höhe von knapp 450.000 Euro. Insgesamt erhielten 51 Kinos aus 28 Städten Auszeichnungen für ihre Jahresprogramme 2004. Der Hauptpreis von 20.000 Euro ging an das Kino Endstation in Bochum.

Wer dieses Buch lesen möchte, braucht einen langen Atem und sehr viel Zeit – noch mehr als für Marcel Proust großartige „Recherche“. Wissenschaftler der Universität Neuenburg haben im Internet den längsten Roman der französischen Literatur veröffentlicht: „Artamène ou le Grand Cyrus“, geschrieben von dem Geschwisterpaar Madeleine und Georges de Scudery. Parallel dazu wurden Auszüge des zwischen 1649 und 1653 entstandenen Werkes in einem Taschenbuch veröffentlicht. 13.000 Seiten hat „Artamène ou le Grand Cyrus“ in der Originalfassung. Über 400 Personen kommen in dem Roman vor, der für Vorlesungen gedacht war und in der französischsprachigen Literaturkritik als schlecht lesbar galt. Das Institut für moderne französische Literatur der Universität Neuenburg hat nun mit Unterstützung des Schweizerischen Nationalfonds das Werk neu gegliedert, um es so einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.