:
FATMA AYDEMIR
William Holland ist ein unermüdlicher Plattendigger. Unter dem Namen Quantic begann der Brite unglaubliche Sounds aus der ganzen Welt auszugraben, sie auf Mixtapes zu veröffentlichen, für eigene Produktionen zu samplen und schließlich dann auch nur noch als Inspiration für eigene Kompositionen mit dem selbstgegründeten Quantic Soul Orchestra oder der Latin-Funk-Formation Quantic and his Combo Bárbaro zu verwenden. Dem mittlerweile in Cali, Kolumbien, lebenden Musiker ist es ebenso zu verdanken, dass die grandiose Soulsängerin Alice Russell mittlerweile auf den großen Bühnen der Welt mitmischen darf. Seine genrespezifischen Spezialitäten beschreibt der Musiker selbst wie folgt: „Soul & Jazz to Electronic thru to Latin, Reggae & Cumbia“. Also, so ziemlich alles, was heiß ist und in die Hüfte geht. Der Modernisierer des 60er Souls und Latin-Funks ist am Freitag mit einem DJ-Set im Gretchen zu Gast. Pflichttermin für Tanzwütige! (Obentrautstraße 19–21, 23.30 Uhr,12 €)
Ein Konzert der besonderen Art gibt es ebenfalls am 8. März, der ja seit 1921 zu Ehren der Rolle von Frauen in der Revolution als Internationaler Frauentag gefeiert wird. Die Gleichstellungsbeauftragten der Berliner Rap-Szene, K.I.Z. (steht mal für Kannibalen in Zivil, mal für Kriegsverbrecher im Zuchthaus, dann wieder für Kapitalismus ist Zauberhaft), geben an diesem Feiertag bereits zum dritten Mal in Folge ein Nur-Für-Frauen-Konzert, zu dem Männer keinen Zutritt haben. Als kollektive Entschuldigung bei allen Frauen dieser Welt „für jeden nicht runtergebrachten Mülleimer und für jede irrtümliche Hexenverbrennung“ gibt es von den heimlichen Post-Antisexisten Tarek, Maxim und Nico gewohnt harten Satire-Rap vom Feinsten, dessen Subtext nicht einer jeden Hörerin einleuchten mag. Gleichwohl fiebern wohl genügend Ladies der „ultimativen Hahn-im-Korb-Action“ entgegen, denn mal wieder gibt es für das Konzert im Lido schon seit Wochen keine Karten mehr. (Cuvrystraße 7, 20 Uhr, ausverkauft)
■ Mehr Musik:
Hauschka SEITE 12
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen