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Der Marktplatz ist, wie der Name schon sagt, selbstverständlich ein "Markt der Möglichkeiten". Selbstredend müssen sich hier u.a. auch Friedensgruppen, Anti-Atom-Gruppen, und nicht zuletzt die traditionelle Bremer Montagsdemo präsentieren dürfen. Allerdings wollen wir Faschisten hier niemals sehen! Dies Herrn Weber zur Kenntnis.
Benno Schirmmeister schreibt über Christian Webers Politik einer restriktiven Nutzung des Marktplatzes (eig. „Am Markt“): „Das passt zu Leuten, die ihr Wohnzimmer eine gute Stube nennen – und Markt und Domsheide dafür halten. Aber der Marktplatz ist keine Stube. Sondern ein Marktplatz. Und das heißt: Er gehört allen, vom Punk über die Vollfrommen bis zum Matjes-Präsidenten. Hier ist die Stadt ganz Stadt, Ort des Austauschs und der Konfrontation.“
Na gut, das klingt ja ganz schön volksdemokratisch und antiautoritär. Ist es aber nicht. Meine Freiheit endet da … na, ihr wisst schon, Rosa L. Ich zum Beispiel fühle mich bei vielen Veranstaltungen und von manchen Besuchern des Marktplatzes schlicht vom Platz verdrängt, mag es nun die Lautstärke oder die aufdringlich vorgeführte Armut sein. Der Marktplatz hat aus meiner Sicht attraktiv zu sein. Er ist, wie alle anderen öffentlichen Plätze dieser Stadt und mehr noch als jeder sonst, unsere Visitenkarte, bitteschön geschmackvoll gestaltet. Der Marktplatz soll die Politik und die Kultur dieser Stadt widerspiegeln. Dazu gehört Wildwuchs genauso wie geordnete Verhältnisse. Früher durfte man keinen Rasen betreten; heute soll jeder das Recht darauf haben, öffentlich seine Geschmacklosigkeit vorzuführen. Nach deutscher Art von einem Extrem ins andere. Da bin ich gegen.
Martin Korol, Bremen
Marktplatz gehört nicht einem einzigen allein,.sondern ist ein öffentlicher Platz
Marktplätze sind Schauplätze,wo Umsatz auf vielfältiger Weise gemacht wird.Dies sollte auch den Präsidenten der Bremsichen Bürgerschaft bekannt sein.Offentsichtlich ist dies nicht der Fall,was das Verbot der EM in Domhof betrifft.
Auch in einer Hansestadt,die der Stadtstaat Bremen ist,sollten die Bewohner im Vordergrund stehen und nicht die eines einzelnen,in diesem Fall des Präsidenten der Bremeischen Bürgerschaft.
An sich ist die Prämie eine gute Idee. Doch das eigentliche Problem ist der geringe Lohnabstand – ein höherer Mindestlohn könnte kurzfristig helfen.
Kommentar Publick Viewing: Der Plüsch des Präsidenten
Der Marktplatz ist keine Stube. Sondern ein Marktplatz. Und das heißt: Er gehört allen, vom Punk über die Vollfrommen bis zum Matjes-Präsidenten.
Freimarkt muss sein. Dixieland? Spitze. Matjes? Lecker! Heringe sind ein echter Höhepunkt im Bürgerschaftspräsidentengeschäftsjahr. Christliche Bet-Events? Frommen. Punk? Pfui! Politik? Weg damit!
Was Christian Weber unter Qualität versteht, lässt sich leicht an seiner Marktplatz-Qualitätsoffensive ablesen: Qualität ist, was die Umsätze der Gastronomen steigert. Und nicht zu laut ist. Und nicht dreckig.
Das passt zu Leuten, die ihr Wohnzimmer eine gute Stube nennen – und Markt und Domsheide dafür halten. Aber der Marktplatz ist keine Stube. Sondern ein Marktplatz. Und das heißt: Er gehört allen, vom Punk über die Vollfrommen bis zum Matjes-Präsidenten. Hier ist die Stadt ganz Stadt, Ort des Austauschs und der Konfrontation.
Weber mag’s lieber plüschig: Seit zwölf Jahren engagiert er sich für eine restriktive Genehmigungspraxis. Er hat eine Art Bannmeile für Bremens Parlament eingerichtet. Und sogar Fotos aus der Fensterfront des Tempels der Demokratie hinab auf DemonstrantInnen werden untersagt – mit Verweis aufs Präsidium. Es ist daher gut, dass sein Vorstoß nun zum Aus fürs Massenereignis Public Viewing führt. Denn damit wird für die Masse spürbar, dass sich eine geschmäcklerische Genehmigungspraxis gegen alle richtet: Weil sie vom Ansatz her zutiefst undemokratisch ist.
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Kommentar von
Benno Schirrmeister
Reporter und Redakteur
Jahrgang 1972. Seit 2002 bei taz.nord in Bremen als Fachkraft für Agrar, Oper und Abseitiges tätig. Alexander-Rhomberg-Preis 2002.
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Benno Schirrmeister