Einblick (322)

Torsten Reiter, Galerist

Name Torsten Reiter Geboren 10. 3. 1970 in Leipzig Mit welchen KünstlerInnen arbeiten Sie zusammen? H. Aichinger, I. Halso, S. Junghans, A. Kalaizis, T. Köbsch, C. Rößger,T. Sommer, E. Spierling, weitere unregelmäßig Aktuelle Einzelausstellung Esperanza Spierling (Berlin), Tobias Köbsch (Leipzig) Letzte Gruppenausstellung „Everything Right Is Wrong Again“ (Berlin), „All My Friends Are Dead“ (Leipzig) Preise der Werke Künstler der Galerie: bis 50.000 €

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?Torsten Reiter: Zu Beginn des Jahres 2009 lief in der Charlottenburger Villa Oppenheim die meines Wissens erste institutionelle Schau von Tacita Dean in Berlin. Diese ist mir unter anderem wegen des guten Arrangements im Gedächtnis geblieben. Spannungen und Fragen, die sich innerhalb Deans Werk auftun, haben sich in den eigens für Teile des Projekts aufgebrochenen und befremdlich einbezogenen Hintergelassen der regulären Schauräume erinnerlich gemacht. Das war auch sehr angebracht, da ein „brillant-einleuchtender“ Schachzug bezirklicher Kulturpolitik das Ausstellungshaus für Gegenwartskunst nunmehr in eine Art Heimatmuseum umfunktionieren möchte. Dabei hat es sich seit 2005 ohne nennenswerte öffentliche Finanzierung mit einem beachtlichen Ausstellungsprogramm reputiert. Offenbar sieht die Charlottenburger Bezirksverwaltung im Griff zu den Mottenkugeln das letzte Mittel gegen die grassierende Überpräsenz zeitgenössischer Kunst in hauptstädtischen Institutionen. Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin können Sie/kannst du empfehlen?Leider verpasst: Am 1. November waren die Legendary Pink Dots vermutlich mit einem Spezialauftritt ihres nicht alternden Edward Ka-Spel im Festsaal Kreuzberg. Waren Sie zufällig dort? Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/dich zurzeit durch den Alltag? Wenngleich dicke Bücher in mir immer ein wenig den Verdacht der Geschwätzigkeit wecken, ist es momentan dennoch Thomas Pynchons „Gegen den Tag“. Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen/dir am meisten Freude? Espressomaschine. Die sonderbar aufrüttelnden Fragen der Kinder beim Frühstück.