Am BER kracht’s

FLUGHAFEN Heute tagt der Aufsichtsrat. Themen: die Suche nach einem Chef und Geld für Tegel

BER war gestern, heute steht Tegel auf dem Programm: Der Aufsichtsrat der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB) wird auf seiner Sitzung am heutigen Freitag über Investitionen in die bestehenden Flughafen Tegel und Schönefeld beraten. „Wir müssen die Altstandorte so pflegen, dass sie eine ordentliche Visitenkarte für die Region sind“, sagte am Donnerstag Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD), der auch Aufsichtsratschef der Flughafengesellschaft ist. Für die beiden Flughäfen stehen 20 Millionen Euro zur Verfügung, die aber laut Technikchef Horst Amann für die dringendsten Arbeiten etwa an der Gepäckanlage ausreichen.

Die Sitzung dürfte turbulent werden. Am Montag hatte Wilhelm Bender, der ehemalige Manager des Frankfurter Flughafens, einen Beraterposten bei der hiesigen Flughafengesellschaft abgelehnt. Platzeck, erst seit einigen Wochen Aufsichtsratschef, hatte sich vehement für Bender eingesetzt. Dieser hatte seine Absage unter anderem mit der Zerstrittenheit der drei Gesellschafter Bund, Berlin und Brandenburg begründet. Inzwischen hat sich Platzeck von der Idee verabschiedet, Technikchef Amann einen Berater zur Seite zu stellen. Jetzt solle zügig ein neuer Flughafenchef gefunden werden. Es seien auch schon Interessenten auf ihn zugekommen, so Platzeck. Auch nebenstehende Anzeige dürfte deren Zahl erhöhen.

Streit über Nachtruhe

Zudem schwelt der Streit über die Nachtflüge am künftigen Großflughafen weiter. Berlin hatte scharfe Kritik am plötzlichen Einsatz Platzecks für mehr Nachtruhe geäußert. Der Lufthansa-Konzernbevollmächtigte Thomas Kropp forderte ein Ende der Nachtflugdiskussion: „Jegliches Rütteln an diesem langjährig gefundenen Kompromiss ist schädlich für den Flughafenstandort.“ (taz, dpa)