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Ich habe den Kommentar so verstanden, dass die mangelnde Qualität des an Ganztagsschulen obligatorischen Mittagessens angeprangert wird.
Die „Pampe“ ist auch an anderen Schulen in anderen Bundesländern Alltag. Das Essen wird in der Regel morgens in Warmhalte-Behältern angeliefert. Von Seiten der Schule kann die Lieferung nur aufgrund zu geringer Temperatur abgewiesen werden. Ein solcher „Mangel“ tritt aber eher nicht ein.
Die Lieferanten sind nicht selten die Küchen der städtischen Krankenhäuser, das macht das Essen billig – aber eher nicht kindgerecht.
Rindsrouladen an Pellkartoffeln und brauner Sauce? Kassler mit Sauerkraut und Kartoffelpürree? Von der Konsistenz her auch für Zahnlose (un)genießbar.
Mal ganz abgesehen von den zahlreichen Konservierungs-, Farb- und weiteren Zusatzstoffen.
An manch einer Schule wäre es durch das Vorhandensein einer Schulküche durchaus möglich, Essen für alle anzubieten, würden dem nicht rechtliche Bedenken entgegenstehen.
Ist der Kommentar ein Plädoyer dafür, dass Essen - so wie es die Überschrift suggeriert - generell an Schulen gehört?
Ich halte die Beschulung unter Zwang schon für schlimm genug, da muss es nicht noch auf einen Ganztagszwang und einen Schulspeisungszwang ausgedehnt werden. Als freiwilliges Angebot wären Schule, Mensa, AGs usw. eine wunderbare Sache, die von den meisten gern angenommen würden und die eine Ausrichtung an echten Bedürfnissen automatisch nach sich ziehen müsste und würde.
Aber insbesondere aus einer emanzipatorischen, linken Position heraus sollten wir uns von zu großer Staats- und Strukturgläubigkeit nicht (mehr) blenden lassen und die individuelle Freiheit auch den uns anvertrauten jüngeren Menschen zugestehen.
Seit ihren Erfolgen bei den Landtagswahlen im Osten werden wieder Forderungen nach einem Parteiverbot der AfD laut. Wäre das eine gute Idee?
Kommentar Schulessen: Essen gehört an die Schulen!
Ernährung ist allen wichtig. Doch so richtig Konsequenzen daraus ziehen will keiner.
Ja, Berliner Schulen haben eine Menge Probleme. Und so platt es auch klingt: Viele davon wären mit mehr Geld lösbar. Denn an guten Ideen für bessere Bildung mangelt es der Stadt ebenso wenig wie an guten Lehrkräften und guten SchülerInnen. Doch in der praktischen Umsetzung verhungern die SchülerInnen mangels ausreichender finanzieller Unterfütterung gerne mal am ausgetreckten Arm.
Haha, Wortwitz: Denn das mit dem Verhungern passt leider genau zum Dauerproblem „Essen an Schulen“. Alle, die Ganztagsschulen wollen, wissen sehr genau, dass Mittagessen unbedingt dazugehört. Und dass, damit es Kindern und Jugendlichen schmeckt, sowohl appetitliche Darreichung als auch ein freundliches Ambiente nötig wären. Stattdessen bekommen viele Kinder eine bereits stundenlang warmgehaltene Pampe – teils in zu Mensen umfunktionierten Klassenzimmern. Die müssen sie dann in Schichten von 25 Minuten verschlingen.
Konsequenzen zieht keiner
Erwachsene mäkeln gerne über Modelcastingshows, die Jugendliche in Magersucht und Bulimie treiben. Sie meckern über die wachsende Zahl von Kindern, die mit Chips und Fastfood schon als GrundschülerInnen übergewichtsbedingte Krankheiten haben und keinerlei Sport treiben. Klar, da versagen auch Eltern. Aber wo, wenn nicht in der Schule könnte man andere Vorbilder und Anregungen ins Spiel bringen?
Ernährung ist uns wichtig. Doch so richtig Konsequenzen daraus ziehen will keiner. Denn das kostet – und Geld haben wir hier in Berlin ja nicht. Jedenfalls nicht für Schulen.
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Kommentar von
Alke Wierth
Kolumnistin taz.stadtland
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