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Debatte EnergiewendeSolar gewinnt!

Bernward Janzing
Kommentar von Bernward Janzing

Alle Verhinderungsversuche sind grandios gescheitert: Die Solarbranche ist dynamisch und der Siegeszug des Solarstroms ist in Deutschland nicht mehr zu stoppen.

Die Gegner des Solarzeitalters sind grandios gescheitert. Photovoltaik lebt. Bild: dpa

U nd wieder ein neuer Rekordwert: Photovoltaikanlagen mit zusammen 4.370 Megawatt wurden im ersten Halbjahr 2012 in Deutschland ans Netz gebracht – mehr als je zuvor im Vergleichszeitraum. Und so könnte das Jahr 2012 auch in der Summe den bisherigen Spitzenwert von neuinstallierten 7.500 Megawatt (2011) übertreffen. Offenkundig konnten also selbst massive Kürzungen der Einspeisevergütungen den Markt nicht bremsen.

Man kann es nicht mehr anders sagen: Die Gegner des Solarzeitalters sind grandios gescheitert. Allen voran Wirtschaftsminister Rösler, der den Zubau an Solarstromanlagen auf 1.000 Megawatt pro Jahr begrenzen wollte. Oder andere Politiker, die einen jährlichen „Korridor zwischen 2.500 und 3.500 Megawatt“ anpeilen. Nachdem dieser Korridor auch 2012 wieder eindrucksvoll gesprengt wird, ist es an der Zeit anzuerkennen, dass die Photovoltaik sich nicht mehr kleinkriegen lässt. Sie wird vielmehr in Kürze auf eigenen Beinen stehen – da kann die Politik sich noch so sehr auf den Kopf stellen.

Jawohl, die Botschaft ist so schlicht, und doch wird sie oft verkannt: Photovoltaik operiert heute hart der Grenze der Wirtschaftlichkeit. Und je mehr die Politik versucht diese Technik zu bremsen, umso schneller und furioser wird sie am Ende die Schwelle der Rentabilität überschreiten. Geht die Politik zu rabiat vor, wird zwar am Ende die deutsche Solarbranche auf der Strecke bleiben, doch der Siegeszug des Solarstroms an sich ist in Deutschland nicht mehr zu stoppen.

taz

BERNWARD JANZING

ist freier Journalist in Freiburg. Sein jüngstes Buch „Solare Zeiten“ (Picea) erzählt in Wort und Bild von den Anfängen der Solarenergie bis zur Energiewende nach Fukushima.

Die Gegner der Solarkraft haben die deutliche Sprache der Ökonomie nie verstehen wollen. Mit bizarren Kalkulationen haben sie von jeher versucht, die Photovoltaik unwirtschaftlicher zu rechnen, als sie de facto ist. Gerne genommen: der Strompreis im Großhandel als Referenz. Der nämlich liegt bei nur rund 5 Cent je Kilowattstunde; daran bemessen ist Solarstrom auch heute mit Preisen von rund 16 Cent aus Neuanlagen tatsächlich noch teurer. Doch der Vergleich ist ein Phantom, völlig irrelevant.

Hochgradig wirtschaftlich

Der Hausbesitzer nämlich rechnet völlig anders: Nutzt er Strom vom Dach, spart er rund 24 Cent für jede nicht aus dem Netz bezogene Kilowattstunde. Somit ist der selbst genutzte Solarstrom längst hochgradig wirtschaftlich.

Nun kann ein Privathaushalt zwar nie den gesamten Strom vom Dach nutzen (außer mit Speichern, aber die kosten wieder Geld). Doch auch der überschüssige Strom ist noch mehr wert als die 5 Cent an der Börse. Zum Beispiel als Wärmequelle: Wer mit dem restlichen Solarstrom sein Brauchwasser erwärmt und so Heizöl spart, kann sich einen Wert von aktuell 9 Cent je Kilowattstunde gegenrechnen.

Alles Weitere ist pure Arithmetik. Verbraucht ein Haushalt ein Drittel seines Solarstroms anstelle von Netzstrom und verheizt die verbleibenden zwei Drittel anstelle von Öl, ergibt sich ein gemittelter Gegenwert des Solarstroms von etwa 14 Cent je Kilowattstunde. Gelingt es gar mit der Hälfte des Solarstroms Netzstrom zu ersetzen, bringt jede Kilowattstunde vom Dach 16 bis 17 Cent ein. Damit ist die Photovoltaik auch ohne Subvention und Einspeisevergütung eine wirtschaftliche Alternative. Und jede weitere Steigerung der Öl- und Gaspreise macht sie noch attraktiver.

Damit ist die Frage, über die Politik heute noch entscheiden kann, längst nicht mehr die, ob der Photovoltaikausbau rasant weitergeht – dieses Thema ist durch. Entscheiden kann die Politik nur noch, wie sinnvoll sich das Energiesystem als ganzes entwickeln wird. Denn die individuellen Investitionsentscheidungen sind nicht per se für das Gesamtsystem optimal. So kann das Verheizen von Solarstrom per Tauchsieder zwar aus wirtschaftlicher Sicht eine attraktive Alternative sein, aber kaum aus Sicht der Thermodynamik, wonach Strom grundsätzlich zu wertvoll ist, um ihn in schlichte Wärme umzusetzen.

Die Weiterentwicklung im Blick

Die relevante Frage, der sich die Politik stellen muss, ist daher allein diese: Wie entwickeln wir unsere Stromversorgung sinnvoll weiter?

Stattdessen wird die Debatte gelähmt durch Politiker und Lobbyisten der etablierten Energiewirtschaft, die Photovoltaik noch immer als unrentable Energiequelle diskutieren und diskreditieren – während Solarforschung und Solarhandwerk längst einen sich selbst tragenden Solarmarkt im Blick haben.

Wer mit Solarinstallateuren und Solarforschern spricht, spürt diese Dynamik. Man trifft auf Menschen, die nicht mehr länger um Einspeisevergütungen kämpfen wollen. Auf Menschen, die an Konzepten arbeiten, um den Eigenverbrauch möglichst hoch zu bringen. Auf Menschen, die plötzlich auch das Wort Energieautarkie im Munde führen.

Und deswegen blicken natürlich alle auf das Thema Stromspeicher, hoffend, dass die technische Entwicklung der Speicher voranschreitet und die Preise weiter sinken. Alle Solarfirmen arbeiten derzeit an solchen Systemen, weil damit der eleganteste Absprung in die Wirtschaftlichkeit möglich wäre.

Auch hier ist die Rechnung banal: Heute ist Strom vom Dach etwa 8 Cent billiger als Strom aus der Steckdose. Speicher sind also wirtschaftlich, wenn sie inklusive Batterieverschleiß die Kilowattstunde für 8 Cent zwischenspeichern können. Schon bald wird die Differenz bei 15 Cent liegen, denn Solarstrom wird immer billiger, Netzstrom aber teurer. Damit ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich auch Stromspeicher im Keller lohnen.

Und dann wird es spannend. Man wird erleben, wie sich erste Häuser von der allgemeinen Stromversorgung weitgehend abklemmen – und die Photovoltaik gewissermaßen wieder dort ankommt, wo sie einst begann. In den achtziger Jahren bauten Solarpioniere sogenannte Inselanlagen mit Batterie, weil die Stromversorger sich weigerten, den Strom abzunehmen. In Zukunft werden Bürger ihren Solarstrom speichern, weil sie ihn zu lausigen Einspeisekonditionen nicht mehr hergeben wollen. Und das Ganze wird wirtschaftlich sein, egal welchen Korridor die Konservativen sich dann wieder ausdenken.

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Bernward Janzing
Fachjournalist mit Schwerpunkt Energie und Umwelt seit 30 Jahren. Naturwissenschaftler - daher ein Freund sachlicher Analysen.
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30 Kommentare

 / 
  • MS
    Martin Schulz

    Vorab gesagt, stimme ich mit dem Artikel inhaltlich weit überein. Anmerken möchte ich, das Mensch sich eventuell Parteiprogramme mal vor der Wahl und auch -historisch- mal die generelle Ausrichtung von Parteien und deren Klientel zu Gemüte führen sollte -vor der Wahl, nicht ethisch und schon gar nicht religiös, wie meistens, hinterher. Zweifler am EEG bin ich immer gewesen, muss aber neidvoll zugeben, dass das besser funzte als von mir gedacht. Ich bin weder finanziell ausgestattet noch von meinem -mitlerweile- untrainiertem Halbwissen (jaja, früher, ich wusste worüber ich sprach) noch fachlich versiert, nur wer Kopf,Geld,Karriere,Gelalle,Gemache bis hin zur Verfolgung in dem Bereich verloren/geleistet hat und jetzt davon kaum profitiert... die Mille Reingewinn aus jedem AKW ist jedenfalls futsch, und das waren bestimt Tschernobyl und Fukushima, nicht Eigeninitiativen gegen Golliath oder gar Massenproteste, die da bei unserer KirchenPartei (oder wars Cukunft??) irgendwas bewegt haben. Meckern ist immer gut, mehr Unübersichtlichkeit noch besser, da sollten sich die Krähen nicht auch noch ... Kernthemen halt, auf ein besseres '13..

  • JK
    Jan Klein

    Am Anfang dachte ich, unsere Energiepolitik sei absurd. Diese Einschätzung war falsch: Sie ist hochgradig schwachsinnig.

    In den 90-er Jahren hat der Turnschuhminister gesagt, man müsse nur den Strom teuer genug machen und schon werden alle auf den "Öko"-Strom umsteigen, automatisch sozusagen. Wir sind schon jetzt auf dem besten Wege dorthin denn der "saubere" Strom beschert uns Preisumlagen, die so viel kosten wie die Stromerzeugung in z.B. Frankreich (Gott sei Dank ist Frankreich kein Konkurrent für unsere Exportindustrie, diese ist ehe in Ostasien zu erwarten).

    Dummerweise kosten die Umlagen jetzt schon eine Menge, ohne irgendetwas zur Energieversorgung des Landes beizutragen. Und wenn, dann zu Zeiten, in denen kein Strom gebraucht wird.

    Langer Rede kurzer Sinn: Der Strom muss nach Bedarf und nicht wie im Sozialismus nach Gutdünken (des Wetters) bezahlt werden. Im August um 13:00, wenn die Sonne scheint, müssten die Photovoltaik-Besitzer Strafe bezahlen dafür, dass sie die Netze überlasten. Dafür sollten sie fürstlich entlohnt werden, wenn sie den Strom im Januar um 3:17 einspeisen. Kurz und bündig: Ohne Speicher kann man die Sache knicken. Und dann wird es noch teurer als der Turnschuhminister damals gefordert hat.

    Und noch ein letzter Satz: Wo ist der Beweis, dass diese unsere Energiegewinnung umweltfreundlich ist?

    Hat schon jemand da draußen beim Anblick der Maisfelder in Deutschland gekotzt ?

  • P
    PV-Anlage

    Hi, viele Argumente, viel Kritik an diesem Artikel, doch der Autor hat meiner Ansicht nach recht und dies da ich selbst eine PV-Anlage auf dem eigenen Hausdach betreibe und rechnen kann.

     

    Hier wurde geschrieben:

     

    „Schmarotzer die das öffentliche Netz für ihre PV-Anlage kostenlos nutzen“. Also dafür nicht bezahlen wollen.

     

    Tja, wer hat den unser öffentliches Stromnetz privatisiert und für „Lau“ verkauft? Unsere Bahn, unsere Post und was es noch so alles in unserer Gesellschaft gab. Es musste ja alles privatisiert werden!

     

    Das nenne ich politische Investition in den Kapitalismus, rauf mit den Preisen, lasst uns Geld machen! Auf zur Börse, lasst und die Party beginnen...

     

    Nebenbei: Den Stromkunden wurden im vergangenen Geschäftsjahr 2 Milliarden Euro mehr aus der Tasche gezogen. Das Kartellamt prüft angebliche Preisabsprachen an der Börse. Dass nenne ICH „kapitalistische Schmarotzer“ mit Erfolgskonzept!

     

    Diese „Hand voll“ PV-Anlagen mit knapp 29.4 GWatt Nennleistung im Tagesverlauf (Stand 06/2012) , denn bekanntlich scheint die Sonne in der Regel Nachts nicht, fallen doch in unserer durchschnittlichen 60 GWatt Spaßgesellschaft überhaupt noch nicht auf.

     

    Und die nächste Strompreiserhöhung in Höhe von ca. 20% dürften die Kritiker dieses Artikels entsprechend ihrer Argumentation gegen PV sicherlich gerne bezahlen wollen.

     

    Respekt!

     

    Liebe Grüße,

    ein gewollt ironischer Artikel von einem PV-Anlagen-Betreiber.

  • TL
    Tengri Lethos

    Tja,

     

    also ich kann das nur bestätigen und ich spreche aus Erfahrung, da ich ein PV-System mit Eigenverbrauch bereits seit über 3 JAhren betreibe und auswerte.

     

    Ich rede also von der Realität. Wir als Familie beziehen anstatt 2700 kwh nur noch 1600 kwh im Jahr, was das Netz deutlich entlastet. Meine Überschüsse "versickern in den 48 anderen EFHs ( ohne Solaranlage) bis zum Trafo. EON-Hanse musste also weniger liefern. Vor allem zur Höchstpreiszeit zu Mittag :)

     

    Das Thema PV-Ausbau ist nicht mehr zu stoppen. Jeder denkt "Die schaffen das bald ab, also muß ich jetzt noch schnell eine Anlage bauen". Und beim Nachfragen was das kostet für ein EFH stellen die dann fest: "Was, sooo wenig kostet das heute nur noch ?" und schlagen zu.

     

    Alleine das Solarworld ein kompl System (6,5kwhp MIT Batterie Speicher und Installation) für 16.500€ anbietet, was dem Gegenwert eines VW UP-white entspricht, zeigt das selbst Speichersysteme für EFHs in Regionen ankommen wo JEDER investieren kann.

     

    Ohne Speicher reden wir von knapp 10.000€ und da kostet mache Badsanierung oder Küche mehr. Auch ohne Förderung sind das Beträge wo große Massen einfach kaufen weil sie einen persönlichen Vorteil sehen.

     

    Und sobald große Überschüsse im Sommer in Gas umgewandelt werden können ist es gendgültig geschafft ( Audi macht das bereits mit Windkraft). Dann heizt man eben im Winter mit Windgas oder per Wärmepumpe mit Windstrom aus Germany.

     

    Die Vorteile der vollständigen Unabhägigkeit von Importen und die planbare Preisentwicklung ist der größte volkswirtschaftliche Vorteil der erneuerbaren.

     

    Plant doch mal den Ölpreis SICHER über die nächsten 20 Jahre :)

     

    Übrigens: Windrad dazu und es wird NOCH besser (gibts bei Conrad Elektronik schon für unter 2000€).

     

    Gruß

     

    Kai

  • T
    Turing

    Was für ein peinlicher Artikel, fernab der Realität.

     

    @Biks

    Durchlauferhitzer sind gar nicht mal so falsch und können auch als wirtschaftlich angesehen werden, schließlich ist der Warmwasserbedarf unabhängig vom Heizwärmebedarf. Eine Zentralheizung zu betreiben, um dann im Sommer warm duschen zu können, ist mit enormen Verlusten verbunden. Beim Durchlauferhitzer wird das Wasser erst wenige Meter vor der Duschbrause erhitzt, d.h. das Wasser legt einen sehr kurzen Weg als warmes Wasser zurück, d.h. weniger Verluste.

  • V
    vic

    Gegenfrage jan,

    wie effektiv ist ein AKW ohne Uran, ein Kohlekraftwerk ohne Kohle, ein Kraftfahrzeug ohne ölbasiertem Kraftstoff?

  • V
    vic

    Gegen Sonne und Wind kommen sie halt nicht an, die Konzernmarionetten.

  • S
    ÖSEEG

    Ich wünschte Bernward Janzing hätte recht mit seiner Prognose, dass der Durchbruch auf dem Pfad weg von atomar-fossilen Energien hin zu Erneuerbaren Energien f a s t geschafft ist. Es steht aber leider zu befürchten, dass die letzte „Schlacht“ noch lange nicht geschlagen ist.

     

    Die Erneuerbaren werden, wenn nicht schon jetzt (bei Einrechnung aller Kosten) so doch in Zukunft, eine sichere, importunabhängige und preiswerte Energieversorgung gewährleisten. Für regionale Arbeitsplätze und Wertschöpfung sowie Klimaschutz sorgen sie auf jeden Fall schon heute.

  • WT
    Werner Thoma

    Es ist jedem klugen Unternehmer in der Solarbranche klar,

    dass das bisherige EEG Fördermodell ein Auslaufmodell ist!

    Die wahren Gründe der vielen Pleiten, findet man aber vor allem. im eruptiv, brutal durchgepeitschten Kürzungschaos, man wollte panische Schlussverkäufe verhindern,doch genau das Gegenteil wurde bewirkt!

    Ein neues, intelligentes Fördersystem, das z.B. dem Prinzip des „Toprunners" folgt, könnte hier die Lösung sein!

    Die besten Produkte, Innovationen fördern, Eigenverbrauch ankurbeln, deutsche Qualitätsprodukte "Supporten", heimischen Montagebetrieben Rahmenbedingungen verbessern.

    Unserem Minister-Novizen Rösler fällt dazu wenig ein, außer

    Ablenkung von seinen nichtgemachten Hausaufgaben:

    Naturschutz blockiert Netzausbau...?

    Aha, wir haben es ja schon immer geahnt!

     

    Egal, (wie Sie richtig hier geschrieben haben), selbst mit einem pausenlosen PR Trommelfeuer haben die Gegner des Sonnenstroms nicht ihr Ziel erreicht, genau das Gegenteil ist eingetreten, es werden Solaranlagen ohne Ende gebaut und es ist auch klar warum:

    Solarstrom ist mittlerweile unschlagbar billig, technisch einfach, demokratisch und dezentral,

    da kann nicht einmal der hochgelobte Windstrom mithalten!

  • A
    Anita

    "desweiteren fallen hoch giftige Schadstoffe bei der Entsorgung an. Mal davon abgesehen dass die Anlagen sehr Wartungs-/Pflegeintensiv sind"

     

    Ja, deshalb bin ich ein groszer Fan von Atomenergie.

    Da fallen keine hochgiftigen Schadstoffe an.

    Und wenn so ein Atomkraftwerk mal gebaut ist, laeuft es von ganz alleine und braucht keinerlei Wartung und Instandhaltung mehr.

  • SH
    Stefan Hagedorn

    @von Tommy:

     

    Sie haben keine Ahnung uns sollten demnach solche Artikel nicht kommentieren: Der Eigenverbrauch wird schon länger nicht mehr vergütet!

     

    Ein toller Artikel, der mir aus dem Herzen spricht!

  • T
    tyrex

    "Photovoltaik operiert heute hart der Grenze der Wirtschaftlichkeit" ? Natürlich nicht, dass ist die Argumentation von Trittbrettfahrern, die die gesamte Infrastruktur des Netzes kostenlos nutzen solange sie es brauchen, aber dafür nicht bezahlen und sich anschliesend ausklinken wollen. Im Haushaltspreis für Strom von 24 ct. ist der "Stromanteil" nur 5ct! Mit den anderen Kosten will der PV-Nutzer BJ nichts zu tun haben?

    Die o.a. Politiker sind keine PV-Energie-Gegner, aber bei einer EEG-Subvention für PV von über 150 Mrd. in 20 Jahren (garantierte Förderungsdauer) ist ein Nachdenken über Effizienz notwendig (andere Probleme wie Herstellungsenergie und Schadstoffe wurden schon genannt) - diese Summen z.B. in Gebäudesanierung investiert, hätte fast 100-fache CO2-Reduktion zur Folge!

    Batteriesysteme als Speicher sind nach heutigen Maßstäben nicht sinnvoll, entsprechend aus energiepolitischer Sicht auch keine Autobatterien. Die Kleinwagen haben eine Batterie von 17KWH (das entspricht der Energie von 2 Litern Benzin), große von 33 KWH und im Testauto von Audi 45KWH. Die wiegt eine halbe Tonne. Pro KWH mit Wechselrichter kann man getrost 1000€ ansetzten, nach 500 Lade/Entladezyklen ist eine neue fällig.

    Warmwasser zu produzieren ist mit Wärmetauschern auf dem Dach ohne Umweg über Strom erheblich sinnvoller, in den Mittelmeerländern hat seit vielen Jahren fast jedes Haus so eine Anlage - ohne Subvention!

    Also, die meisten Leser hier sind für alternative Ernergien, aber nicht blöd - bitte keine Marketingberichte.

  • S
    Sigibert

    Vorwärts immer - Rückwärts nimmer!

     

    Der beste Propagandaartikel seit 1989!

  • PS
    Peter S.

    Sehr geehrter Herr Rainer Scheerer und die anderen blauäugigen hier, dieser Sondermüll hat eine Auslastung von 10%. Damit kann ich so richtig toll rund um die Uhr die Tiefkühltruhen im Supermarkt betreiben oder auch in der Nacht mit der Straßenbahn fahren:-).

  • KK
    Klaus Kaiser, Lübeck

    Wenn mensch die Sachen noch weiterspinnt, dann kommt in die Halterung der nicht mehr genutzten Hausantenne ein kleines Windrad. An sich nicht sehr effizient, aber es lädt den Speicher im Keller ständig auf, bzw. versorgt den Kühlschrank, Laptop, Radio, Fernsehen und die Standby-Geräte.

    Dann gilt es rechtlich zu klären, ob Häuser, die vom Netz abgekoppelt sind, sich zusammenschliessen dürfen. Wenn nicht, dann sollten die Stadtwerke das übernehmen.

  • T
    Tommy

    Wenn das so ist......

     

    hier mein Vorschlag. Wir kappen mit sofortiger Wirkung alle Subventionen und jeder Häuslebesitzer finanziert seine PV Anlage über die Einsparung die er durch den selbst verbrauchten Strom erziehlt.

     

    Um es nicht ganz so drastisch umzusetzen, könnte man ja mal damit anfangen, nicht 100% der eingespeisten Menge zu vergürten, sondern den tatsächlich selbstverbrauchten Strom von der zu vergütenden Menge in Abzug zu bringen.

     

    Ich weiss allerdings nicht, ob unsere Kreditinstitute Finanzierungen über das Selbstverbrauchsverhalten von Lieschen Müller anbieten werden.

     

     

    Garnicht berücksichtigt ist dann wohl der soziale Ausgleich zwischen den Häuslebesitzern, die sich authark versorgen und ggf. noch die Netze zum Abtransport ihrer Überschussenergie nutzen und den Mietern, die dann mit dem genutzten Netzstrom der bösen Energieversorger, den Ausbau und die Instandhaltung der Netze finanzieren.

  • C
    Cuve

    schöner Artikel. Wirklich dezidiert die Zusammenhänge beschrieben. Nur eines: Strom kann selbstverständlich zur Wärmeerzeugung genutzt werden, solange er nicht aus fossilen Energieträgern stammt. Wärme ist im Gegenteil ein günstigeres Speichermedium im Haus als es Batterien derzeit sind, solange die Wärme zeitnah abgenommen wird.

     

    Strom aus Wind und Photovoltaik wird nämlich nicht über den Verbrennungsprozess im Kraftwerk gewonnen, sondern ist im eigentlichen Sinn Primärenergieträger.

  • RS
    Rainer Scheerer

    Ja, die Verwendung am Ort der Erzeugung ist anzustreben. Und es gibt nicht nür "Häusle". Schauen wir uns mal einen Supermarkt auf der "grünen Wiese" an: er hat eine große Fläche, braucht daher auch tagsüber Beleuchtung. Und die Kühltruhen wollen auch mit Strom gefüttert werden. Gerade wenn die Sonne scheint. Und er hat auch Air Condition, und die frisst um so mehr Strom, je stärker die Sonne scheint.

     

    So what? Solarzellen aufs Dach!

  • UP
    Ulf Plawer

    Bravo, voll aus der Seele gesprochen bzw. geschrieben!

    Die (noch) regierenden konservativen Berliner EVU-Lobbyisten haben noch nicht begriffen, was für einen Schaden sie anrichten - nicht an der erneuerbaren Energiequelle Photovoltaik, sondern am konventionellen Strommarkt - und damit haben sie ein grandioses Eigentor geschossen!

    Mitleid könnte man haben bei soviel Dummheit bei den Regierenden, aber Mitleid wird wohl niemand haben!

  • K
    karlgute

    da merkt jemand die eigene propaganda nicht mehr. klingt ja wie in der ddr. es muss solar zwangsweise abgenommen und bevorzugt werden, fast die gesamte medienpropanda ist gleichgeschaltet. sie wird direkt und indirekt finanziert auf kosten aller und dann gibts jubelmeldungen? widerwaertig, diese oeko-sozialistische planwirtschaft.

  • RB
    Rick Bosman

    Gute Nachrichten. Ich wuerde Konservativen durch Fossilen ersetzen.

  • K
    Knorke

    Haben Sie ihren Artikel aus eine Prospekt für Photovoltaik abgeschrieben? Denn er zeigt wenige Anzeichen gründlicher Recherche. Die Energie die allein für die Produktion (nicht die Rohstoffbeschaffung und Entsorgung) benötigt wird, ist erst nach durchschnittlich 5 Jahren wieder durch die Photovoltaik reproduziert, desweiteren fallen hoch giftige Schadstoffe bei der Entsorgung an. Mal davon abgesehen dass die Anlagen sehr Wartungs-/Pflegeintensiv sind. Zudem ist eine Speicherung für den Privathaushalt unabdingbar, es sei denn der Arbeitgeber gibt einem frei damit ich tagsüber während der Sonnenstunden den Strom nutzen kann.

    Und zur Photovoltaik-Industrie in Deutschland. Die ist dramatisch im Niedergang. Allein innerhalb der letzten 6 Monate haben zwei der größten Hersteller im Land bankrott angemeldet. Diese BRanche ist zumindest nur in Deutschland durch die Fördergelder wachstums- und wettbewerbsfähig gewiesen. Warum die Bundesregierung die Förderung einstellen will? Weil die eine Subvention wie beim Bergbau war und nichts gebracht hat. Wir werden in den nächsten 5 Jahren sehen, wie die komplette Photovoltaik-Industrie in Deutschland den BAch runtergeht.

    Die taz sollte sich schämen so offensichtlich Lobby-Arbeit zu betreiben. Da hätte ich mehr erwartet.

  • B
    BürgerLars

    Bravo. Diesem Beitrag ist nichts mehr hinzuzufügen. Hoffen wir nur, dass diesen die Herren Rösler und Brüderle vorgelegt bekommen.

     

    Die Herren Vorstände in EnBw, RWE, EOn und Vattenfall kennen das ja schon alles, haben aber alles daran geetzt, dass diese Informationen nicht bekannt werden.

     

    Die Lawine rollt und läßt sich nicht mehr aufhalten.

     

    Wann wird es die ersten freien Stormhändler geben? Mobilcom und debitel in der Mobilfunkbranche haben es dort vorgemacht.

     

    Herr Rösler wie wärs mit Markt und Liberalisierung? Ja die zeit ist reif.

  • DS
    Dipl.-Ing. S.Tiedemann

    ... und nicht zu vergessen, den heute schon zu annehmbaren Preisen käuflichen mobilen Energiespeicher in Form des Elektroautos (z.B. Renault Fluence Z.E. usw.).

    Bei einem Benzinpreis von 1,60 € ist die KWh 16 Cent Wert ...

  • K
    Kaboom

    Selbstverständlich wird die Photovoltaik auch in D eine bedeutende Rolle bei der Energieversorgung spielen.

    Was allerdings keine Rolle spielen wird, sind deutsche Firmen. Nachdem die aktuelle Regierung die Photovoltaik-Branche in diesem Land seit Jahren geradezu sabotiert, werden die Arbeitsplätze halt anderswo, z.B. in China entstehen.

    Aber so ist das halt bei Konservativen und Taliberalen. Bei der Windkraft war dies über Jahrzehnte nicht anders, und hat dieses Land ebenfalls tausende von Arbeitsplätzen gekostet.

  • J
    Jan

    Ich stelle mal eine einfache Frage in den Raum:

     

    wie effizient sind Solarstromanlagen eigentlich im Winter?

  • E
    EE_Supporter

    Es ging bei der Solardebatte der letzten Woche ja aber vor allem um die Subventionssätze im Rahmen der EEG-Umlage die jeder Endverbraucher zahlt

    - insofern ist hat Rösler Recht und dieser Artikel unterstützt ihn dabei - je wirtschaftlicher die Solartechnik wird, um so weniger sollte Sie von uns allen subventioniert werden - denn es ist nicht erklärbar, warum der Hartz-IV-Empfänger den Häuslebauer die Solaranlage mitfinanzieren soll!

    Das ist genauso unfair, wie die Ausnahmen für immer größere Kreise der stromintensiven Industrie.

     

    Mehr Gerechtigkeit, vorausschauendes Handeln und Sachverstand bei der Energiewende würde uns allen gut tun!

  • B
    Biks

    Was mich immer wieder ärgert ist, dass in vielen Mietwohnungen immer noch elektrische Durchlauferhitzer hängen, um Warmwasser zu erzeugen, obwohl ansonsten eine Zentralheizung vorhanden ist. Klar ist eine zentrale Warmwasserversorgung aufwändiger, u.a. bei der Wasserabrechnung. Diese Kosten muss der Vermieter tragen, wogegen die Stromkosten im billigen Durchlauferhitzer auf den Mieter gehen. Bei mir im Haus werden daher bei Renovierungen sogar Gasthermen durch elektrische ersetzt.

     

    So etwas sollte politisch verhindert werden, denn als einzelner Mieter kann man kaum etwas erreichen.

  • H
    Horst

    Was für ein peinlicher Artikel - und ein weiterer Beweis für eine erfreuliche, von niemandem mehr bestrittene Tatsache: Die Energiewende ist endlich Geschichte.

    Danke, Bernward, für diesen erheiternden Beitrag! Ich wette, Dein neues Buch wird ein Riesenerfolg! Leider, leider wird es wohl nicht subventioniert werden - aber ich wette, Du schaffst eine zweistellige Auflage!

  • C
    commonman

    stimmt und das ist dann pv 3.0

     

    > http://commonman.de/wp/?page_id=3813