… wird das AKW Grohnde umzingelt

In vielen Kirchen läuten um punkt 12 die Glocken, auf Wochenmärkten wird Strahlenalarm ausgelöst. Vor dem Rathaus in Nörten-Hardenberg sammelt sich ein Flüchtlingstreck mit Pferden. Ein paar Kilometer weiter südlich, in Bovenden, wollen Helfer in weißen Schutzanzügen Jodtabletten verteilen. Und in Göttingen soll vor dem Dienstsitz der Polizei eine Kaffeetafel für diejenigen aufgebaut werden, die es geschafft haben – raus aus der Gefahrenzone.

Zum zweiten Mal jährt sich an diesem Samstag der Atomunfall im japanischen Fukushima. Daher wollen Atomkraftgegner in Niedersachsen eine rund 380 Kilometer lange Aktions- und Menschenkette um das AKW Grohnde an der Weser ziehen. Und auf diese Weise symbolisch demonstrieren, was im Fall eines Reaktorunfalls passieren kann.

Der durchschnittliche Abstand zwischen Aktionen und AKW, 40 bis 60 Kilometer, markiert in etwa die Grenze des Gebiets, das nach Ansicht von Experten bei einem Grohnder GAU – dem größten anzunehmenden Unfall – radioaktiv kontaminiert und für Jahrzehnte unbewohnbar werden könnte.  RP