Schuleklat: Schwieriges Verfahren
Mutmaßlich rassistischer Lehrer bleibt im Dienst, fürchtet die Bildungsgewerkschaft GEW.
Die Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW, Sigrid Baumgardt, bezweifelt, dass der Berliner Lehrer, gegen den wegen rassistischer Äußerungen ermittelt wird, noch vor seiner Pensionierung aus dem Dienst entlassen wird. „Der Mann ist clever, der weiß genau, wie weit er gehen kann. Auf dieser Grenze turnt er seit Jahren herum“, sagte Baumgardt der taz. Die Hürden, einen verbeamteten Lehrer zu entlassen, seien hoch, zudem würden die Verfehlungen der Länge der Dienstzeit gegenübergestellt.
Am letzten Montag soll Karl-Heinz S. eine 16-jährige Schülerin an der 7. Sekundarschule in Steglitz als „Nigger“ beschimpft haben. Die Schülerin zeigte S. an, der Staatsschutz ermittelt. Gleichzeitig hat die Bildungsverwaltung ein Disziplinarverfahren eingeleitet und die Schulaufsicht sowie den psychologischen Schuldienst informiert. Laut einer Sprecherin der Senatsverwaltung ist S. vom Unterricht freigestellt, bis das Verfahren beendet ist. Der 63-Jährige beschäftigt die Schulbehörden seit 20 Jahren, immer wieder wurden ihm rechtsextreme Positionen vorgeworfen.
In dem Disziplinarverfahren müssten S. seine Verfehlungen lückenlos nachgewiesen werden, sagte Baumgardt, deshalb hoffe sie, dass Schüler den Wortlaut protokolliert hätten. „Wir lehnen die Positionen des Lehrers als völlig intolerabel ab“, so Baumgardt weiter. Am Rechtsweg führe dennoch kein Weg vorbei. Von der GEW wird S. nicht vertreten.
Nach Medienberichten streitet S. den Vorfall nicht ab, schildert das Geschehen jedoch anders. Die Schüleraussagen ergeben demnach ein widersprüchliches Bild.
Leser*innenkommentare
Detlef Wulff
Gast
Unabhängig davon, ob die Wahrheit in der Mitte liegt oder nicht, ist doch eines klar:
Der Verwaltungsapparat der Schulen ist für derartige Vergehen von Beamten zu schwerfällig. In Sofern kann man der GEW Vorsitzenden Sigrid Baumgardt nur voll zustimmen.
Auch deshalb sollte man Lehrer grundsätzlich nicht verbeamten.
Detlef Wulff
Gast
Unabhängig davon, ob die Wahrheit in der Mitte liegt oder nicht, ist doch eines klar:
Der Verwaltungsapparat der Schulen ist für derartige Vergehen von Beamten zu schwerfällig. In Sofern kann man der GEW Vorsitzenden Sigrid Baumgardt nur voll zustimmen.
Auch deshalb sollte man Lehrer grundsätzlich nicht verbeamten.
Ronnie
Gast
Sollte der Pädagoge tasächlich noch weiter an der 7. Sekundarschule in Steglitz unterrichten dürfen, dann bleibt zu hoffen, dass er nach Dienstschluss nicht von der Antifa oder einer Streetgang zur Rede gestellt wird. Das Verhalten des Pädagogen muß vor Gericht verhandelt werden.
dirk
Gast
Mobbing des Lehrers von der Frauenliga oder
SchülerInnenliga, oder wirklich Rassismus
des Lehrers?
Warum muss die taz jede unbewiesene Behauptung
gegen deutschstämmige, weiße Männer ungeprüft
unterstreichen?
Sind nicht weiße Männer Euer Feindbild?
Lieber einmal mehr als zu wenig in den deutschen
Spießbürger reingetreten?
Tolle Zeitung. TAZ kaufe ich nicht,
weil ich für Sexismus und Rassismus mit
umgekehrten Vorzeichen genauso wenig abgewinnen kann,
wie andersherum!
Atze
Gast
Bitte auch mal hinter die Gardinen in Sonderschulen gucken, in welchem Maße dort Behindertenlehrkräfte hasserfüllt gegen behinderte SchülerInnen sind. Eine Grauzone, da behinderte SchülerInnen gelegentlich gesagt bekommen, seien sie nicht 'lieb' und 'nett', werde ihnen nicht nicht geholfen.
Tja, blind wegzurennen, wohin und wie?
Klaus
Gast
Bisher ist gar nichts bewiesen. Im Gegenteil die letzte Kampagne gegen den gleichen Lehrer stellte sich als haltlos heraus