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Männerkongress in DüsseldorfTabubrecher unter sich

Der zweite Männerkongress der Uni Düsseldorf trägt den Titel „Scheiden tut weh“. Mitveranstalter ist der antifeministische Verein Agens.

In privaten Beziehungen seien Frauen ebenso gewalttätig wie Männer, behauptet der umstrittene Geschlechterforscher Gerhard Amendt. Bild: Bastografie / photocase.com

Männer sind anfälliger für Schlaganfall und Herzinfarkt, sind häufiger übergewichtig und alkoholkrank, stellen drei Viertel der Verkehrstoten und der Selbstmörder. Dass ihre Lebenserwartung über fünf Jahre niedriger liegt als die von Frauen, ist kein biologisches Naturgesetz, sondern auf krank machende Bedingungen und Geschlechternormen zurückzuführen. Männer vernachlässigen ihre Gesundheit, ernähren sich falsch, missachten selbst massive Warnsignale. Sie riskieren zu viel und nutzen seltener Vorsorgeangebote.

Weibliche Initiativen haben einst dafür gesorgt, dass der geschlechtsspezifische Blick auf die Medizin geschärft wurde. Die Frauengesundheitsbewegung skandalisierte zum Beispiel, dass Testreihen zu neuen Medikamenten nur mit männlichen Probanden durchgeführt wurden. Sie verwies darauf, dass die Symptome eines Infarkts bei Frauen radikal andere sind. Um spezielle Faktoren, die Männer krank machen, kümmerte sich die Forschung lange wenig.

Erst in jüngster Zeit hat sich eine „Männergesundheitsbewegung“ etabliert. Wenn am Freitag also Mediziner und Therapeuten zum „Männerkongress“ an die Universität Düsseldorf laden, befriedigt das einen gewissen Nachholbedarf. Im Detail aber stimmen politische Deutungen und die Wahl der Kooperationspartner nachdenklich.

Schon bei der Vorgängertagung „Neue Männer – muss das sein?“ im Februar 2010 war die Auswahl der Referenten umstritten. Seriöse Experten wie der Leipziger Medizinsoziologe Elmar Brähler oder der Stuttgarter Historiker Martin Dinges dozierten neben Gerhard Amendt. Der früher in Bremen lehrende Geschlechterforscher, der jetzt in Wien lebt, vertritt provozierende Ansichten. So fordert er die Abschaffung der Frauenhäuser, hält den dort Tätigen „antipatriarchale Kampfrhetorik“ und eine „Ideologie des Radikalfeminismus“ vor. In privaten Beziehungen seien Frauen ebenso gewalttätig wie Männer, behauptet Amendt. In seinen Studien unterscheidet er „Handgreiflichkeiten“ nicht von schweren körperlichen Verletzungen, deren meist weibliche Opfer die Frauenhäuser füllen.

„Das darf man hier doch wohl noch sagen“

Durch seine im wissenschaftlichen Duktus vorgetragenen, aber polarisierenden Thesen hat sich Amendt zur Reizfigur entwickelt. Seinen letzten Auftritt in Düsseldorf versuchten Aktivistinnen mit Interventionen beim Rektor und bei der Gleichstellungsbeauftragten zu verhindern. Die Hochschule reagierte mit erhöhtem Sicherheitsaufwand und dem Einsatz eines Leibwächters. Im Vortrag vermied Amendt nervös polemische Übertreibungen. Er wollte dem stimmigen Feindbild nicht entsprechen, aber auf den Gestus des Tabubrechers wider die politische Korrektheit auch nicht völlig verzichten. Sein Satz „Das darf man hier doch wohl noch sagen“ erinnerte an Guido Westerwelles Attacke auf die angebliche „spätrömische Dekadenz“ von Hartz-IV-Empfängern.

Amendt gehört dem Verein Agens an, den Autoren des antifeministischen Sammelbands „Befreiungsbewegung für Männer“ 2009 gründeten. Die „Arbeitsgemeinschaft zur Verwirklichung der Geschlechter-Demokratie“ vertritt ein traditionelles Rollen- und Familienbild, gibt sich aber dialogbereit und sucht den Kontakt zu anerkannten Fachleuten. Beim Männerkongress tritt Agens diesmal als „Praxispartner“ auf, lädt abends zwecks „Vernetzung“ zum „Get-Together“.

Die Gruppe will akademische Debatten beeinflussen – etwa 2011 im Wissenschaftszentrum Berlin. WZB-Chefin Jutta Allmendinger entschied sich zur Teilnahme, obwohl das Podium vorwiegend mit Vereinsvertretern oder Unterstützern besetzt war. Im Nachhinein monierte die Agens-Website eine angebliche „Diskursverweigerung“, weil die maskulinistischen Thesen der Redner beim Publikum nicht gut angekommen waren.

Resonanzboden für radikalere Strömungen

Offen für männerrechtliche Anliegen zeigen sich zwei politische Stiftungen. Eine geplante Veranstaltung von Agens mit der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung in Hannover scheiterte lediglich am fehlenden Publikumsinteresse. Die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung führte bereits 2009 die Tagung „Ein Männeraufbruch ist überfällig“ in Mainz durch. Karl-Heinz van Lier, Leiter der Stiftung in Rheinland-Pfalz, ist Mitglied bei Agens.

Unter den Rednern waren der rechtskonservative Deutschlandfunk-Journalist und Junge- Freiheit-Autor Jürgen Liminski, der antifeministische Blogger Arne Hoffmann sowie Hartmut Steeb von der „Deutschen Evangelischen Allianz“ – einer Dachorganisation evangelikaler Christen, die als „Kreationisten“ die biblische Schöpfungslehre wörtlich nehmen und Homosexualität für eine (heilbare) Krankheit halten. Einen Vortrag hielt auch der Psychosomatiker Matthias Franz, später Organisator der Düsseldorfer Männerkongresse.

Wenn sich die Uni-Mediziner nun um die „Elterliche Trennung aus Sicht der Väter und Kinder“ kümmern, greifen sie ein vernachlässigtes Forschungsgebiet auf. Diskussionsverbote sind sicher der falsche Weg, der angekündigte Protest von Studierenden und linken Gruppen („Männerkongress unmöglich machen! Maskulinisten demaskieren!“) erstaunt dennoch nicht. Mehr Sensibilität bei der Tagungsgestaltung wäre dem heiklen Thema angemessen. Denn Referenten wie Amendt und Vereine wie Agens sind der Resonanzboden für radikalere Strömungen, die sich im Internet austoben.

Dort verarbeiten Trennungsväter und „Quotengeschädigte“ persönliche Opfererfahrungen teilweise zu absurden Verschwörungstheorien. Den Akteuren gehe es „um die Stärkung oder zumindest den Erhalt männlicher Vorrechte“, glaubt der Sozialwissenschaftler Hinrich Rosenbrock, der die männerrechtlichen Netzwerke für die Heinrich-Böll-Stiftung untersucht hat: Deren Denkweise gipfele „in Vernichtungsphantasien gegen den Feminismus und gegen einzelne Personen“.

Männerkongress "Scheiden tut weh - Elterliche Trennung aus Sicht der Väter und Kinder", 21./22. September 2012, Universität Düsseldorf, Hörsaal 13 A

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46 Kommentare

 / 
  • RS
    Rosa Schniedel

    Ja schaut denn hier niemand genau hin? Wie offensichtlich ist denn die Selbstentlarvung dieses atavistischen männertümelnden Monogeschlechterbundes, wenn sie am Abend nach dem Vortrag zu einer GET TO GET-HER Party laden???

    So reißen sie sich nur selbst die Maske des Suspensuriums vom belanglosen Geschlecht!

  • B
    Bert

    @ Also ehrlich: Dann können Sie ja eines für Männer gründen.

  • AE
    Also ehrlich.

    Falls es stimmen sollte, dass Frauen in privaten Beziehungen genau so gewalttätig sind wie Männer, ist die logische Konsequenz daraus doch nicht, Frauenhäuser abzuschaffen sondern Männerhäuser einzuführen.

  • EM
    El Moro

    Diese Feministen sind zum totlachen: durch ihre übertriebene Ideologie machen sie den deutschen Mann zu einem Fussabtreter, den keine (deutsche) Frau mehr will...die macht dann lieber im Urlaub mit echten Männern rum. :)

  • MR
    Michael Robionek

    Thomas Gesterkamp füllt nur seine Rolle aus, die die knapp 600.000€-Förderung seitens des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) beauftragt. Vergl. Schwarzbuch Steuerzahler: http://schwarzbuch.steuerzahler.de/Schwarzbuch/4213b1605/index.html?katalogkey={%22search_katitemauswid%22:{%226%22:[324]}}

     

    Die Erkenntnisse aus dem Männerkongress bleiben so im allgemeinen Kontext verborgen. Hier der Vortrag von Dr.Matthias Franz, der die Traumatisierungen von Kindern von alleinerziehenden Müttern thematisiert:

    http://www.youtube.com/watch?v=idZXvob5uos

  • H
    Hedwig

    Nur ein Wort: Samenbanken!

  • T
    Towanda

    Gerhard Amendt war ein homophober, äußerst konservativer und reaktionärer Geist, der durch offenes Schwulenbashing auffiel, und nur die konservative, traditionelle Lebensform der 50er gelten ließ. An seiner Meinung haben übrigens auch viele Männer Kritik geübt, zu Recht!

  • MD
    M. Deeg

    Asozial und ehrabschneidend ist es, wie offenbar jedwedes Geltendmachen struktureller Missstände mit stets den gleichen Totschlagstrategien bekämpft und bewusst zu verunglimpfen versucht wird. "Rechte" Ecke, Querulantensammelbecken und so nebulös wie stereotyp der Vorwurf von "Gewalt"-Bereitschaft, letzteres gerade hier, da ja die "häusliche-Gewalt"-Propaganda ein wesentlicher Stützpfeiler der Vaterentsorgung ist!

     

    Verdrängt wird die so schlichte wie offensichtliche Tatsache, dass diese lange überfällige Bewegung von Vätern und auch Müttern, von Söhnen und Töchtern, von Justizgeschädigten aus dem ganzen Bundesgebiet EINZIG deshalb entstand, weil die Bindungszerstörungen, der Umgangsboykott, die Kriminalisierung der geschädigten als Männer und die sich mittlerweile generationenuebergreifenden existentiellen Schäden und die immensen Kosten für die Allgemeinheit sich endlich trotz aller Dominanz und Verschleierung des feministischen Lobbyismus nicht mehr unter dem Deckel halten ließ.

     

    Der Feminismus in den letzten Zügen, alle Hemmungen fallen lassend - wie sonst ist eine derart skrupellose und lebensfremde "Demonstration" gegen jemanden wie Gerhard Amendt zu erklären, bewusst täuschend und auslassend!

     

    Und wer bezeichnet sich eigentlich selbst als 'Maskulinist'? Ich nicht! Wäre mir nach der Geburt eines Kindes in diesem Land nicht derart existentielles Unrecht widerfahren, würde ich vermutlich immer noch der Illusion unterliegen, Männer hatten die gleichen Rechte wie Frauen...und Bindung ist halt das am Ski.

  • L
    Leminski

    Der Artikel war mir mit einer Nebenbemerkung Anlass, mir mal Jürgen Leminski näher anzuschauen, den ich regelmäßig im Deutschlandfunk höre.

    Jessas!

    Junge Freiheit und Opus Dei, Lorbeer von radikalen Abtreibungsgegnern... welche finstere Quote erfüllt denn dieser Mann im Ausgewogenheitsauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks?????

  • S
    spin

    "...Gestalten wie Thomas Gersterkamp Rechtsradikalismus verniedlichen, indem vollkommen unreflektiert versucht wird ihn jedem Maskulisten anzuhängen..." usw.

     

    wer die studie gesterkamps vorurteilfreier liest als es "männer-rechtlern" offenbar möglich ist, wird darauf stoßen, dass gesterkamp sehr deutlich macht, dass keineswegs alle oder auch nur die mehrheit der männerrechtler rechtsradikal sind. allerdings hat er recht, wenn er die vielfach vorhandenen überschneidungen - publikationen in rechten verlagen und zeitschriften wie der "jungen freiheit", allianzen mit evangelikalen und anderen homophoben, antifeministische hetze statt kritischer auseinandersetzung, die kontrafaktsiche behauptung, feminismus sei hegemonial im sinne eines "staatsfeminismus", bashing von "pc" und sog. gutmenschen oder "lila pudeln" - beschreibt.

    dass das den so kritisierten wehtat und die meisten von ihnen - ausnahmen gab es immer, gottlob - nicht lesen wollten und stattdessen in gesterkamps text alles mögliche reinphantasierten, muss man als internet-phänomen und typischen shitstorm einordnen.

     

    nebenbei: wer nichtmal fähig ist, den namen des autors richtig abzuschreiben sollte sich schon fragen, ob seine meinung hier erforderlich ist. wer darüber hinaus meint, leute als "gestalt" verunglimpfen zu müssen, kann ja mal beim trainingscamp für soziale kompetenz für internetmacker reinschauen.

  • F
    fhirsch

    Ich bin ein Mann und habe mich noch nie von Frauen unterdrückt gefühlt.

     

    Diese absurden weinerlichen Männerkongresse sind doch nur ein Tummelplatz für Leute, in deren Leben etwas gründlich schief gegangen ist, und die, statt an sich selbst zu arbeiten, die Frauen als Sündenziegen ausmachen.

     

    Frauenquoten sind in manchen Bereichen leider notwendig (um verkrustete Strukturen aufzubrechen). Irgenwann können sie dann vielleicht auch wieder abgeschafft werden. Den Bedarf für eine Männerquote sehe ich nirgends. Ich glaube z.B. nicht, dass Männer, die Erzieher oder Krankenpfleger werden wollen, daran gehindert werden. Auch dass Jungen angeblich in der Schule benachteiligt werden, wird heutzutage immer noch dadurch mehr als kompensiert, dass Jungen in den meisten Karrierestudiengängen überrepräsentiert sind.

  • KK
    Kein Kunde

    @ Towada

     

    Das kann man von so gut wie allem behaupten.

     

    Oder wollen Sie ernsthaft behaupten rechtes Gedankengut würde sich nicht überall verzweifelt Raum zur Artikulation suchen?

     

    Der Treppenwitz der Geschichte ist doch, das Gestalten wie Thomas Gersterkamp Rechtsradikalismus verniedlichen, indem vollkommen unreflektiert versucht wird ihn jedem Maskulisten anzuhängen und dabei geflissentlich in Kauf nimmt, nein vermutlich gar erhofft, auch alle anderen direkt mit umzusäbeln und einen Diskurs zu verhindern.

  • T
    Towanda

    @ Michael D.: Ich habe mit meiner Kritik nicht den Männerkongress gemeint, sondern einige Kommentare hier! Bitte selber richtig lesen.

     

    @ Christian: Ja, manche Kommentare hier könnten auch in der "Neuen Freiheit" stehen oder in anderen Rechtsaußen-Organen".

  • F
    Flonk

    hallo,

    promoviere in neurobio und mir stellt sich die diskussion echt als unnötig dar...

    keines unserer organe zeigt IM MITTEL so starke intersexuelle unterschiede, wie unser gehirn (mal abgesehen von den fortpflanzungsorganen). und das beeinflusst das ergebnis unserer sozialisierung/persönlichkeitsbildung so, dass eben die gleiche umwelt unterschiedlich bewertet wird. und das mit recht, synergistisch funktionieren die geschlechter gut und decken alle lebenssituationen ab. nicht perfekt, aber es funktioniert ja, sonst hätte uns die evolution sicher schon des planeten verwiesen.

    nun wird einer gruppe das interpretations-/definitionsrecht abgesprochen: ein männerkongress ist nicht nötig, die definieren nicht, was für probleme sie haben, das tun wir für sie. das ist kein einigungsversuch, sondern totalitär (wobei der ausdruck schon sehr abgenutzt ist) und somit wohl eher schlecht. oder? wenn ich geisteswissenschaftler nach totalitarismus frage, ist das immer eher schlecht. warum ist das hier gut?

    im übrigen stellt mein beitrag die schnittmenge der meinungen zur geschlechterdebatte innerhalb der nicht weit diskutierbaren (natur)wissenschaft (soweit ich sie kenne) kurz aber im kern richtig dar. nur leider diskutieren viele leute gemessene und mehrfach verifizierte fakten lieber weg und beleidigen sich stattdessen gegenseitig.

    mfg, flo

  • C
    Comment

    Jetzt bin ich doch ein wenig irritiert, dass die Mehrzahl profeministischer Kommentare erst hier eintrudelt, als Arne Hoffmann in seinem Blog auf diese Kommentarspalte und die bisherigen Beiträge hingewiesen hat.

    Sind die Profeministen so konfliktscheu, dass sie sich erst aus ihren Schränken und hinter ihren Sofas hervor trauen, wenn die Nicht-Profeministen wieder um die Ecke sind? Sind sie so schlecht vernetzt, dass sie erst nach Aufforderung vom vermeintlichen Klassenfeind aktiv werden können? Es würde mich nicht einmal wundern, wenn nicht zuletzt Hoffmann´s Hinweis auf die „Gegenveranstaltung“ die „Massen“ dorthin spülte.

    Ich würde mich doch sehr freuen, wenn ihr zukünftig auch gegen die anderen zehn Referenten poltert – sind ja schließlich alle mehr oder minder von euch ausgewiesene Antifeministen.

    Der Beitrag von „Kenji“ sticht übrigens wohltuend aus dem Rest eurer unbegründeten Blödeleien heraus.

    Hoffen wir also auf eine angemessene und gehaltvolle Nachlese zum 2. Männerkongress und keine tumbe Wiederholung der üblichen Herabsetzungen, als Folge stark eingeschränkter Wahrnehmungen und Verfolgungswahn.

     

    @Christian

    Zum Ablauf kann man sich bereits äußern, wenn einem der Kongressflyer vorliegt. Darin finden sich die Namen der Referenten und deren Themen. Da auch dem 2.Männerkongress bereits mit Ankündigung eine eigene Website gewidmet wurde musste man „nicht in die Zukunft schauen“ können.

  • HO
    Hotel Ostoria

    Die durchschnittliche Lebenserwartungen schwarzer und weißer US-Amerikanerinnen differieren. Die weißen Mittelschichtsfeministen mögen mal raten, in welche Richtung.

    Lebenserwartung ist DER Indikator für strukturelle Gewalt.

    Unser frauengeführtes Familienministerium gibt zwar seit 10 Jahren einen Frauengesundheitsbericht heraus, ist hingegen parallel dazu ganz traditionell an männlichen Problemlagen definitiv nicht interessiert. Seltsam, wo doch Frauen eh auf ihre Gesundheit achten und deshalb auch mehr vom unisex Versicherungstarif haben. Müssen wir da nicht sehr viel mehr Männer und ihre Probleme in den Blick nehmen?

     

    Aber nein – gerade eben ist der Männerkongress 2012 an der Uni Düsseldorf zu Ende gegangen. Und während Milliarden an Frauenförderung versanden, musste dieser wichtige Kongress mit 170 Teilnehmern ohne einen Penny staatliche Förderung stattdessen mit demagogischer Kommentierung von Seiten der Opfermonopolisten bewerkstelligt werden.

    Thema war "Elterliche Trennung aus Sicht der Väter und Kinder". Das ist freilich ein absolutes NoGo für unser ideologisch verengtes Meinungskartell, denn Männer sollen doch bitte schön die rechtlose Verfügungsmasse bleiben, die sie dank feministischer Einflussnahme aktuell ist – damit auch in Zukunft das Wohlergehen der deutschen Frau - sei sie nun Mutter oder nicht - dauerhaft gesichert ist.

  • M
    mc.

    die "wichtigsten Vertreter der Männerbewegung (i.e. Agens, MannDat, Monika Ebeling und Arne Hoffmann)" präsentieren nichts als aggressiv vorgetragenes ressentiment.

     

    für sie sind die männer immer opfer - selbst bei gewalt schaffen sie es zu leugnen, dass männer überwiegend opfer von MÄNNERGWALT werden: http://cuncti.net/haltbar/100-massenvergewaltigungen-versklavung-gendercide

     

    der "aufdringliche konservatismus", den agens-mitglied gerhard amendt gern bei feministinnen ausmacht, fällt auf ihn selbst zurück, wenn er homosexuelle pathologisiert. außerdem unterstellt er akademikerinnen im 50er-jahre-stil, sie würden ihre konder vernachlässigen (arbeitende väter tunj das natürlich nie).

     

    dass sie ihre netzwerke immer gut in die internetforen mobilisieren können, ist zwar nervig, sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie im 'first life' nichts auf die reihe bekommen. stammtisch-macker mit geltungs- und entlastungsdrang eben.

  • R
    REF

    Lieber Herr Gesterkamp, danke für den differenzierten Beitrag. Und danke auch für die Geduld, mit der Sie diese unsäglichen Anwürfe hier ertragen, deren Niveau doch bisweilen an die Schmerzgrenze geht und deren Gehalt abhanden gekommen ist ("ideologisch" - schnarch). Es fällt schwer sachlich zu bleiben und ich hoffe Sie sehen das deswegen auch so: Die Art und Weise, wie hier gegen emanzipative Lebensentwürfe, Genderismus (haha) und Ihre Person gestänkert wird, sagt viel mehr über die "Männerrechtsszene" selbst aus als über Sie... quod erat demonstrandum. Solidarische Grüße.

  • C
    Christiane

    "Also wenn es noch eines Belegs gebraucht hätte, was für ein problematisches Spektrum sich bei diesem "Männerkongress" versammelt: hier wird er geliefert."

     

    Höchste Zeit, dass es für gewisse, geschlechterrassistische Netzwerke - um nicht institutionalisierte Kostgänger zu sagen - endlich mal problematisch wird.

  • C
    Christian

    @Towanda und @Spin: Danke für Eure Statements! Es tut gut zu wissen, hier nicht völlig allein zu sein.

    Ansonsten hat man hier ja den Eindruck, die gesammelten antifeministischen Netzwerke haben sich verabredet, um diese Kommentare vollzuspammen. Also wenn es noch eines Belegs gebraucht hätte, was für ein problematisches Spektrum sich bei diesem "Männerkongress" versammelt: hier wird er geliefert.

    Lustig ist jedoch, wie Thomas Gesterkamp vorgeworfen wird, sich nicht zum Ablauf des Kongresses geäußert zu haben. Könnte daran liegen, dass er nicht in die Zukunft schauen kann. Manchmal hilfts ja, auf das Datum zu schauen ;-)

  • MD
    Michel D

    @ Kenji und Towanda: Sobald Sie sich ein wenig mit den wichtigsten Vertretern der Männerbewegung (i.e. Agens, MannDat, Monika Ebeling und Arne Hoffmann) befassen, werden Sie bald feststellen, daß die "patriarchalen" Mißstände sehr wohl thematisiert werden. Aber eben nicht aus feministischer Sicht, die dies alles i.d.R. als Machtpriviliegien verzerrt darstellt.

    Erst lesen, danach ist noch genug Gelegenheit zum Meckern.

  • B
    B.Scheuert

    Thomas Gesterkamp, der Frauenschützer. Das nenn ich einen progressiven Ansatz! Was würden diese unbedarften Hascherl ohne ihn bloss tun!

  • M
    Monalisa

    Der Männerkongress ist nun vorbei und er war mehr als konstruktuv. Wunderbar. Davon bekam Thomas Gesterkamp allerdings nicht viel mit, er marschierte ab und an durch die Reihen um gesehen zu werden, ansonsten blieb er der Veranstaltung mehr fern. Gearbeitet hingegen hatte seine junge Kollegin. Es muss frustrierend für Gesterkamp gewesen sein, dass die angekündigten Störfälle so gering ausfielen. Es war eher belustigend, diese Konfetti werfende Kindergartenformation mitzuerleben. Die Security hatte auch mehr Spaß als Kampf. Als Vertreter der Presse hat Gesterkamp nun die einmalige Gelegenheit, fair und seriös über den Männerkongress 2012 zu berichten und so seinen negativen Ruf in der Szene etwas aufzupolieren.

  • J
    Janik

    Das war ja klar, daß in der taz ein Artikel zur Männerrechtsbewgung von Thomas Gesterkamp kommen mußte.

  • GG
    gegen Geschlechterkrieg

    Ihren Kommentar hier eingeben

     

    Arme TAZ, einem bewusst verfälschenden ideologischen Agitator wie Herrn Gersterkamp eine Plattform zu bieten, die von Halbwahrheiten und persönlichen Haßtiraden nur so trieft. Wo bleibt nur der gut recherchierte und poentierte Journalismus?

     

    Wo wollen wir als Gesellschaft hin? Möchten wir Lösungen finden, die Gut für unsere (Trennungs-)Kinder sind und ihnen beide Eltern erhält? Ist es nicht sinnvoll die Lebenswege von Vätern und Müttern, von Frauen und Männern in ihrer Indivudalität zu respektieren ohne ihnen ideologsch bzw. fanatisch vorzuschreiben wie zu zu leben haben? Wie kann man den Wunsch nach echter GLEICHBERECHTIGUNG nur als Antifeminismus definieren? Dies würde nur dann zutreffen, wenn Feminismus gleichbedeutend wäre mit: "Kampf den Männern".

  • FM
    Friedemann Mahler

    Da Herr Gesterkamp zwar viel geschrieben, sich aber zum diesjährigen Männerkongress gar nicht geäußert hat, kann man wohl vermuten, daß er möglw. gar nicht da war.

    Deshalb hier der Link zur Webseite des Männerkongresses 2012:

    http://www.maennerkongress2012.de/

    Und zum Bericht des Juraforums dazu ( deren Autor war offenbar da und berichtet auch sachlich ):

    http://www.juraforum.de/wissenschaft/2-maennerkongress-azwir-muessen-sensibler-werden-fuer-die-beduerfnisse-von-kindern-und-vaeternaoe-413161

  • M
    menschenrechte?

    Menschen, die durch ein feministisch agierendes politisches System schwerst traumatisiert werden, als wirre Verschwörungstheoretiker zu bezeichnen ist menschenverachtend. Wo ist die journalistische Verantwortung?

     

    Dem Autor sei seine Meinung unbenommen. Aber wo ist der Unterschied zu dem Mitläufer-Bully, der auf die Geprügelten nochmal draufhaut?

     

    Wer heute noch - trotz der überwältigenden Beweise - noch nicht erkennen kann, das sich Deutschland hier eine Diskriminierung augrund des Geschlechts leistet, die ihresgleichen- ist bemitleidenswert.

  • FM
    F. Mahler

    Nun ja, daß Gersternkampf nichts anderes kann, als sich an die Rockzipfel derer zu hängen, die staatliche Fördermittel im Kampf gegen die Gleichrangigkeit raffen, ist ja bekannt. Wenn ihm, wie üblich, keine ernstzunehmenden Argumente einfallen, bedient er sich beim Hetzpamphlet Rosenbrocks, welcher dreist behauptet, sein substanzloses Machwerk wäre eine "Forschungsarbeit".

    Beide sind Stichworgeber des Kirchenbonzen M.Rosowski, der für seine dillettantisch gemachte Webseite "Bundesforum Männer" ( ein eklantanter Titelschwindel ) gerade mal wieder eine halbe Million € eingesackt hat. Darüber beschwert sich der Bund der Steuerzahler logischerweise zu recht.

    http://genderama.blogspot.de/2012/09/bund-der-steuerzahler-prangert.html

    Rechtsgerichtete, rückwärtsgewandte Agitatoren des männer- u. familienfeindlichen Radikalfeminismus mit solchen Unsummen für ihre kriegstreiberische Propaganda zu überschütten, ist skandalös.

    "Tazohje" hat oben den inneren Kreis dieser in Stürmermanier herumschwadronierenden Privilegierungsfetischisten ja schon großteils aufgezählt.

    Man möge sich selbst auf deren Seiten und Blogs, von den dortigen kruden Theorien überzeugen.

     

    Gruß........Fiete

  • K
    Kindesmörder

    Herr Gesterkamp macht sich des seelischen Massenordes an Kindern schuldig, wie der gesamte Genderismus und Feminismus.

    Durch die Unterstützung des männerfeinlichen, väterfeindlichen Strukturen in Deutschland verlieren jährlich in Deutschland 80.000 Kinder Ihren Vater. In den meisten westlichen Ländern ist dies ein Straftatbestand. Nur in Deutschland versucht man diesen seelischen Massenmord weiter zu forcieren.

  • T
    Towanda

    @ Kenji: Ihr Kommentar sticht wohltuend heraus und all den halbgebildeten und unreflektierten Beiträgen. Statt zu reflektiereun und zu erkennen, dass Männer sich (woran Frauen sicher auch nicht unschuldig sind) selbst ein Idealbild auflegen, wie: Immer können, immer stark sein, taff und hart sein, vorne dabei sein, erfolgreich sein etc., das ihnen schadet, werden Klischees aus der Vergangenheit beschworen. Wenn ich das von mir erwarten würde, würde ich auch einen Herzinfarkt kriegen. Statt mal das ganze kapitalistische System stärker zu hinterfragen, wird hier nur drauf los gedroschen auf die "bösen" Feministinnen.

     

    Ich habe im Übrigen nichts gegen reine Männerveranstaltungen, und dass sie - zu Recht - auch mal unter sich sein wollen. Ich habe aber etwas gegen Rechte und Homohasser.

  • MB
    Michael Baleanu

    Der Titel ist doch irreführend. Der Tabubrecher in Sachen Wahrheit, Thomas Gesterkamp ist ja mit dabei, bei dieser Veranstaltung.

     

    Wer sich über die Methoden des Feminismus interessieren möchte studiert die 7-teilige Fernsehserie hjernevas des norwegischen Kabarettisten Harald Eia und die von Murray Straus entlarvten Methoden der Verfälschung wissenschaftlicher Erkenntnisse beim Thema "häusliche Gewalt".

     

    Tabubrecher eben.

     

    Brecher der Wissenschaft. Ihnen brechen die ewigen Jagdgründe der staatlichen Förderungsgelder weg.

  • T
    tertil

    Ich hatte letztens erst wieder eine Stellungnahme des JA in der Hand, in der empfohlen wurde, den Kontakt zwischen Kind und Vater langsam anzubahnen. Und das hat funktioniert, inzwischen sind mehr als 6 Monate ohne Vater-Kind-Kontakt vergangen. Mir ist auch nicht bekannt, dass irgendjemand von den involvierten Professionen widerspricht, wenn festgestellt wird, dass Frauen, welche das Frauenhaus nutzen, regelmäßig selbst erhebliches Gewaltpotenzial zeigen und das regelmäßig zum Nachteil ihrer Kinder. Endgültig die Grenze zur Kindesmisshandlung überschreitet solche männerpolitische Ignoranz, wenn Jungen spätestens ab dem Schulalter mit Benachteiligungen überschüttet werden, die geeignet sind, Auswahlverfahren für weiterführende Bildungswege zu verbauen. Und jetzt kommt ein Kongress zustande, ein einziger. Warum hat denn niemand von denen, die sich für Experten halten und sich hier so lauthals abgrenzen, auch nur eines dieser Probleme mal selbst mehr als fadenscheinig angepackt? Die Heftigkeit der Sprache belegt vielmehr, dass schon viel zu viele Jahre längst überfällige Entwicklungen praktisch hintertrieben wurden.

  • L
    Leser

    Och, Herr Gesterkamp,

     

    lief es nicht so toll, mit Ihrem Anti-Anti-Zakk-Gegenkongress im Hinterzimmer einer Uni?

     

    Da Sie ja Protege des "Bundeforum Männer" sind, dürfte dieser Eintrag im Schwarzbuch 2012 vom "Bund der Steuerzahler" wohl nicht ganz uninteressant sein:

     

    "Neue Männervereine braucht das Land, dachte sich das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Und spendierte zunächst 132.450 Euro als Anschubfinanzierung für das neu gegründete „BUNDESFORUM MÄNNER“. Das Geld sei „im Wesentlichen in Vernetzungstreffen und Beratungen zur Vereinsgründung geflossen ...

     

     

    ... Die Aufgaben des BUNDESFORUM MÄNNER besteht in der Sorge dafür, dass diese Perspektiven in Bund und Ländern sowie in den parlamentarischen Fraktionen und Parteien, aber auch in den gleichstellungspolitischen Strukturen tatsächlich berücksichtigt und inhaltlich gefüllt werden. Dies schließt entsprechende Aufstockungen in den Haushaltsplanungen selbstverständlich ein. Geschlechtergerechtigkeit ist nicht zum Null-Tarif zu haben“. Das lässt weitere Belastungen für die Steuerzahler befürchten.

     

    Und in der Tat. Das BMFSFJ hat sich entschlossen, zunächst bis Ende 2013 weitere 452.000 Euro in das Bundesforum zu pumpen. Lobbygruppen subventionieren, die dann teure Förderprogramme fordern – auch so kann also das Pingpong zwischen Ministerien und Lobbyisten zur gegenseitigen Selbstlegitimation aussehen."

     

    Die Quellen dazu finden Sie hier:

    http://agensev.de/meldungen/bundesforum-maenner-im-schwarzbuch/

     

    Viel Spaß noch mit Ihrem Kampf - gegen die Männer

  • S
    Spin

    Ja, der homophobe Herr Amendt ist schon ein nerviger Pseudo-Wissenschaftler. Dafür wird er evangelikalen Schwulenbekehrern sehr geschätzt und promotet.

    Er beklagt sich darüber, dass es nicht mehr erlaubt sei, "Homosexualität als Krankheit zu diagnostizieren und sie unter diesem Aspekt zu erforschen", ist dabei aber mehr als tolerant solch komischen Menschengruppen gegenüber:

    "Niemand spricht in modernen Gesellschaften anderen die Wahl individualiserter Lebensformen ab." Dennoch: "(...) ob wir homosexuelle Fortpflanzung und daraus resultierende Elternschaftshybride für moralisch legitimierbar halten, ist etwas gänzlich anderes als die Einverleibung und Ausscheidung eines Big Mac oder irgendwelche Formen subkultureller Freizeitgestaltung." Und deshalb dürfen Schwule und Lesben keine Kinder erziehen - diese "Hybridie" ist halt einfach nicht normal. Auch wenn Studien zu dem Ergebnis kommen, dass der Erfolg der Eltern-Kind-Beziehung nicht an der sexuellen Orientierung gemessen werden kann -- der Herr Amendt braucht nur ein bisschen gefühlte Psychoanalyse.

    Bei der "Forschung" zu Frauenhäusern dürfte er ähnlich vorgegangen sein.

     

    Das wäre doch mal was für die selbsternannten Science-Watchdogs Diefenbach und Klein? Ach nee, die beiden Ghostwriterchen stehen ja Seit an Seit mit Lifestyle-Gerhard. Gemeinsam gegen "Femi-Faschismus" und das böse "Gender".

  • M
    Michel

    Herr Gesterkamp, Sie sind so berechenbar wie eine Verkehrsampel. „So fordert er [Gerhard Amendt] die Abschaffung der Frauenhäuser...“ Auch eine Halbwahrheit ist eine ganze Unwahrheit. Tatsächlich fordert er die Abschaffung der Frauenhäuser *in der jetzt existierenden Form* und eine Neuorganisation des Gewaltschutzes in einer Form, die beiden Geschlechtern zugute kommt. Ob diese falsche Formulierung Absicht oder Schlamperei ist, lassen wir mal im Raume stehen, aber Thomas Gesterkamp ist ja kein Unbekannter. Der kritische Leser kann sich selbst Gedanken machen. Mir jedenfalls gelang es binnen einer Minute, den Artikel online zu finden: http://www.welt.de/politik/article3936899/Warum-das-Frauenhaus-abgeschafft-werden-muss.html Von einem Wissenschaftler, der sich anmaßt, Expertisen erstellen zu können, und sei es nur für die Böll-Stiftung, kann man das allemal erwarten.

    Ebenso führt Agens eine eigene Website, auf der man sich selbst überzeugen kann, daß Herr Gesterkamps Artikel mit Journalismus etwa so viel zu tun hat, wie Mc Donalds mit guter Eßkultur oder Hinrich Rosenbrocks Werk mit Sozialwissenschaftlicher Seriösität. Das ist kein Journalismus, das ist Propaganda.

  • F
    Franz

    Danke, taz, zu diesem weitgehend differenzierten und informativen Artikel. Mehr davon zu diesem Thema!

  • M
    m3t4b0m4n

    Solange der führende Kopf der deutschen Feminismusbewegung eine kölner Kampflesbe ist, passt der Ausdruck „Ideologie des Radikalfeminismus“ einfach wie die Faust aufs Auge. Deutschen Feministinnen ist die Selbstwahrnehmung komplett abhanden gekommen. Nichts hat den Frauenrechten in Deutschland mehr geschadet, als diese vollkommen übersteigerte Argumentations-Hysterie der Feministinnen des letzten Jahrzehnts.

     

    Quellenbelege zum Thema EMMA? Gerne, sogar mit Bildern:

    http://twitpic.com/7wdk7y

  • K
    Kenji

    Ich sehe die ganze Diskussion um Männerkongresse ebenfalls recht skeptisch (,obwohl ich nicht nicht so viel darüber weiß). Ich bin nicht gegen deutsche Men's Studies, jedoch fehlt mir hier scheinbar die Bereitschaft die patriarchalische und heterosexistische Gesellschaft gründlich zu untersuchen und darüber zu reflektieren. Männerwissenschaften (damit meine ich nicht Wissenschaften im allgemeinen, obwohl das auch zutreffen könnte) sollten mit dem Feminismus Hand in Hand gehen und für Männer die Möglichkeit sein, einen Beitrag leisten, ein gemeinsames Ziel zu verfolgen, nämlich geschlechtliche Gleichberechtigung voranzutreiben, aber auch Opfer des Patriarchats zu schützen. Dass Männer vom Patriarchat nicht nur profitieren müsste mittlerweile offensichtlich sein. Aber es muss eine gesunde Balance gefunden werden, mit der man es schaffen kann, nicht das Gefühl zu vermitteln Frauen aus dem Blickfeld auszuschließen. Und ja, damit wären Männerwissenschaften angehalten sehr viel sensibler mit ihrem Thema umzugehen als es der Feminismus muss, denn der weiße, heterosexuelle Mann gilt nach wie vor als die gesellschaftliche Norm. Damit wird die eigene Identität zu einem klaren Politikum, dem man sich nicht ohne weiteres verschließen darf. (Ich bin männlich, schwul mit ostasiatischem Migrationshintergrund, danke.)

  • D
    dieTazohje

    Neben Thomas noch weitere wichtige AutorInnen zum Thema Maskulisten und Antifeminismus:

     

    Ines Fritz

    Gudrun Debus

    Andreas Kemper

    Robert Claus

    Isolde Aigner

    Hinrich Rosenbrock

    Jörg Rupp

     

     

    http://www.weltbild.de/3/17196662-1/buch/die-maskulisten.html?wea=8002019

     

     

    Ob diese ExpertInnen noch weitere Bücher publiziert haben, weiß ich leider nicht.

  • M
    Monalisa

    Thomas Gesterkamp, der moderne Mann, der sich verneigt vor Radikalfeminismus, Gleichgeschlechtlichkeit und Trennungen, der AGENS als Resonanzboden für radikale Strukturen bezeichnet. Ein Beitrag, wie er schöner nicht aufzeigt, wie sehr es ihn ärgert, dass immer mehr und immer größer werdende Gruppierungen endlich ein Umdenken fordern. Die Menschen haben es satt, mit immer mehr Frauenrechten, Frauenquoten und Frauenförderungen konfrontiert zu werden. Wenn das Leid der Trennungskinder den immer radikaler werdenden Feminismus, so wie er sich heute präsentiert, in Frage stellt, hat der Männerkongress den Finger in die Wunde gelegt. Und der familiäre Hintergrund von Thomas Gesterkamp hat mit diesem Beitrag die Wunde wieder bluten lassen.

  • B
    boah

    was für ein -unerträglich- verharmlosender Artikel.

  • D
    dieTazohje

    "Diskussionsverbote sind sicher der falsche Weg, der angekündigte Protest von Studierenden und linken Gruppen („Männerkongress unmöglich machen! Maskulinisten demaskieren!“) erstaunt dennoch nicht. "

     

    Den Scharfmacher sollte das wirklich nicht erstaunen.

     

    http://nomaennerkongress.blogsport.eu/gegenveranstaltung-am-15-9/

  • W
    Welo444

    Warum muß gerade bei einem Geschlechterthema eine derart einseitige Berichterstattung sein, in dem eine radikal feministische Perspektive eingenommen wird?

     

    Allein der Verweis auf Hinrich Rosenbrock und die Heinrich-Böll-Stiftung (es geht wohl um die "Magisterarbeit" :-) spricht Bände.

     

    Dort werden Menschen die sich für Jungen und Männer einsetzen und gegen deren Benachteiligung in unserer Gesellschaft arbeiten ja quasi mit Rechtsextremisten und Nazis gleichgesetzt oder als Anhänger einer Verschwörungstheorie bezeichnet.

     

    In Wirklichkeit ist es aber umgekehrt: Die feministische Ideologie trägt faschistoide Züge. (Der Mann als Feind, als der Böse vor dem die arme Frau geschützt werden muß - die Verschwörung - das "Patriarchat", daß sich gegen die armen benachteiligten Frauen "verschworen" hat :-)

     

    Wenn überhaupt könnte man eher die FeministInnen mit Nazis vergleichen als die Männerrechtler. Letztere versuchen lediglich, sich für die Gleichberechtigung der Geschlechter einzusetzen, die leider durch das "Ankommen" der feministischen Ideologie in der Mitte der Gesellschaft in eine immer katastrophalere Schieflage gerät (Jungen und Männer werden gezielt benachteiligt und geschwächt - Mädchen und Frauen bevorzugt)

     

    Mein Vorschlag: Auch die taz könnte gerade bei einem Geschlechterthema mal versuchen ein bißchen weniger einseitig zu berichten.

  • C
    Comment

    Man mag seine Wortwahl bezüglich Frauenhäuser als "Hort des Männerhasses" für überzogen halten, sie ändern aber nichts daran, dass er ganz nebenbei gute Argumente dafür lieferte das Gesamtkonzept, basierend auf Täter- und Opferzuweisungen, einmal kritisch zu hinterfragen und neue systemische Lösungsstrategien zu diskutieren. Darum und um nichts anderes ging es Amendt. Dass weiß der Autor dieses Artikels und das wissen auch andere, weniger für Manipulationen empfängliche Menschen. Erwähnenswert - und von Herrn Gesterkamp leider wohl versehentlich ausgelassen - in diesem Zusammenhang auch, dass sich EKD-Mensch Martin Rosowski (wie Gesterkamp Mitglied des weitestgehend untätigen aber hochsubventionierten BuFoMä) auf einen Deal mit Amendt einließ und Peter Döge ihm eine Auswertung hat zukommen lassen.

    Blöd, nein saublöd und ganz unerwartet, dass Döge im Ergebnis nicht zu Rosowski, sondern zu Amendt tendierte, was die Anteile häuslicher Gewalt betrifft. http://www.welt.de/partnerschaft/article10874913/Maenner-haeufiger-Opfer-von-Gewalt-als-Frauen.html

    Es handelt sich übrigens auf internationaler Ebene mittlerweile um eine Binse, dass Frauen keine besseren Menschen als Männer sind.

    Verharmlosende Vergleiche zu sichtbaren direkten Auswirkungen körperlicher Gewalt verbitten sich spätestens dann, wenn man die bisweilen üblen Folgen auch psychischer Gewalt (an)erkennt, von denen in Partnerschaften Männer eher häufiger betroffen sind als Frauen, weil Frauen i.d.R. das Faustpfand Kind häufiger einsetzen (können).

    Es ist niemandem damit gedient, nach Tötungen, Suiziden und erweiterten Suiziden so zu tun, als gäbe es hierzu keine entsprechenden Vorgeschichten sondern stattdessen Tabuzonen und Denkbarrieren zu errichten.

    In den vergangenen Monaten war immer wieder auch von Sorgerechtstreitigkeiten die Rede, wenn Familiendramen ihren Weg in die Medien fanden.

  • H
    Horsti

    Das einzig wirklich korrekte des Artikels ist die Angabe des Veranstaltungsortes. Ansonsten bleibt Herr Gesterkamp leider bei den üblichen Halbwahrheiten und Unterstellungen.

    Halbwahr ist z.B. daß Prof. Amendt nicht die Schließung von Frauenhäusern fordert, sondern die Umwandlung in geschlechtergerechten Familienhäusern mit professioneller Beratung, die es anderswo, z.B. in den Niederlanden längst gibt.

    Und nicht nur Herr Amendt ist der begründeten Ansicht, daß häusliche Gewalt hälftig von beiden Geschlechtern ausgeht. Dazu gibt es über 300 Studien:

    http://www.csulb.edu/~mfiebert/assault.htm

  • KK
    Kein Kunde

    "Die Frauengesundheitsbewegung skandalisierte zum Beispiel, dass Testreihen zu neuen Medikamenten nur mit männlichen Probanden durchgeführt wurden."

     

     

    So kann man's auch sagen.

     

    Anders rum würde der Schuh natürlich lauten, dass gerade Männer so oft in finanzieller Not und ohne Aussicht auf Hilfe sind, dass sie sich "freiwillig" zu Versuchskaninchen machen lassen für die Pharmaindustrie.

     

    Aber wer wollte schon in solcherlei Schuhen durch die Welt laufen?

     

    Als ich dann Gersterkamp laß, sah ich mich auch zum Abbruch genötigt.