Frau sucht Leserin

LESERSTRUKTUR Was Leserinnen anbetrifft, hat die taz noch Potenzial

Die taz ist eine Frau. Schon Fritz Teufel schwärmte, als er im Knast vom Projekt tageszeitung hörte: „Eine neue Zeitung ist die Frau meiner Träume seit 67.“ So ist die taz Mutter aller Start-ups, Lesercommunitys, Frauenquoten, Zeitungsgenossenschaften, Rettungskampagnen, Internet-, E-Paper- und Tabletzeitungen (in Deutschland), Chefredakteurinnen und „verboten“-Kolumnen.

So weit die Hermeneutik. Und jetzt die Empirie. Es fehlt an Leserinnen. Besser: Die taz hat Potenzial. Seit Beginn unserer Untersuchungen Ende der 80er stellen wir fest, dass es uns nicht gelungen ist, die Hälfte des Leserhimmels zu erobern. Aber wo es früher nur eine Form des Abos gab, gibt es heute: Werktagsabo, E-Paper-Abo, Kombiabo, Wochenendabo, Wochenend-Kombiabo, taz-zahl-ich-Abo, zeo2-Abo, Le-Monde-diplomatique-Abo. Wenn Sie bereits eines davon haben, bitte behalten Sie es. Wenn nicht, sollten Sie dringend mal das eine oder andere ausprobieren. Wir sind sicher, es ist das Richtige für sie (ja, mit kleinem s) dabei.

■ Andreas Bull, 57, ist taz-Geschäftsführer und analysiert hier die Lage der taz in der Medienkrise