DAS DEUTSCHE FERNSEHWESEN: AN NICO HOFMANN SOLL ES GENESEN

Frage: Warum ist das deutsche Fernsehen so mittelmäßig? Antwort: Weil Produzenten wie Nico Hofmann hierzulande Farbfernsehfilme in Umlauf bringen dürfen. Im aktuellen Spiegel erklärt der Kitschgroßmeister Hofmann seine Filmwelt und wer da nicht hineinpasst: „Inglourious Basterds“ von Quentin Tarantino zum Beispiel sei eine „comicartige Satire-Show“. Eine sehr deutsche dreifache Negativierung: Comic, Satire, Show – alles Scheiße. Das Edle, Wahre, Schöne hingegen findet nur in ernsthaften Stücken wie „Der Tunnel“, „Die Flucht“ oder „Die Luftbrücke“ statt – allerhöchste Fernsehkunst aus dem Hause Hofmann. Besonders gern besetzt mit der hirnblonden Heroine Veronica Ferres und untermalt mit einer gruselig schlechten Tröten-und-Trottel-Musik. Dagegen ist „Inglourious Basterds“ selbstverständlich nur niederes amerikanisches Schmutz-und-Billigkino der übelsten Machart, das die anständige deutsche Jugend verdirbt. Was für ein Glück, dass es da mit Nico Hofmann einen Retter der Glotze gibt, der gerade eine wichtige Hitler-Serie fürs Fernsehen plant. Hoffentlich ohne jeden tarantinesken Spaß.