Tarifabschluss am Flughafen

EINIGUNG Personen und Gepäckkontrolleure in Fuhlsbüttel sollen 15 Prozent mehr bekommen

Nach vier Streiks am Flughafen Hamburg gibt es für rund 600 Sicherheitskräfte einen Tarifabschluss: Wie der Bundesverband der Deutschen Sicherheitswirtschaft (BDSW) und die Gewerkschaft Ver.di mitteilten, wird der Stundenlohn für die Beschäftigten in der Personen und Gepäckkontrolle in zwei Schritten um insgesamt 15 Prozent auf 13,60 Euro angehoben. Von April 2013 an steigt er auf 13,10 Euro; nach einem Jahr dann auf 13,60 Euro.

Der neue Tarifvertrag, dem die Ver.di-Mitglieder bis nächsten Montag noch zustimmen müssen, soll bis Ende 2014 laufen. Bis zu dieser endgültigen Entscheidung sind weitere Streiks am Flughafen ausgesetzt. Viermal hatten die Sicherheitskräfte in diesem Jahr mit ihrem Ausstand den Passagierbetrieb am Hamburger Flughafen weitgehend lahm gelegt. „Ich bin mir sicher, dass unsere Mitglieder in der Befragung klug entscheiden werden“, sagte Ver.di-Verhandlungsführer Peter Bremme angesichts des erzielten Aufschlags. Die Gewerkschaft hatte 14,50 Euro gefordert.

„Vielleicht hat das eine Signalwirkung für Nordrhein-Westfalen“, sagte ein BDSW-Sprecher. Mit dem Verhandlungsergebnis könnten der BDSW und die in Hamburg für die Sicherheitskräfte zuständige Firma leben.

In Nordrhein-Westfalen geht es um einen Tarifvertrag für 34.000 Beschäftigte der Branche. Gestern wurden in Düsseldorf von den geplanten 593 Starts und Landungen bis zum Mittag 172 gestrichen, auch Flüge nach Hamburg fielen aus. Dort konnten bei den ganztägigen Streiks im Januar und Februar rund 100.000 Passagiere ihre Flüge nicht wie geplant antreten; Die Schäden für den Flughafen und die Fluggesellschaften gehen in die Millionen.

Sicherheitskontrollen an Flughäfen sind eine hoheitliche Aufgabe des Staates und fallen in die Zuständigkeit der Bundespolizei. Aus Kostengründen sind jedoch private Sicherheitsunternehmen beauftragt.  (dpa)