Junge Rechte

 Bündische Jugend: So wird die Jugendbewegung in ihrer zweiten Phase nach dem Ersten Weltkrieg bezeichnet. Auf den Ideen der Wandervögel und Pfadfinder aufbauend, entstanden in Nachkriegsdeutschland die Bünde der Bündischen Jugend. Die „Wiking-Jugend“ (WJ) und „Heimattreue Deutsche Jugend“ (HDJ) verbanden bündische Elemente mit nationalsozialistischen Grundwerten. Diese Bünde sollten die Kinder und Jugendlichen gegen die bundesdeutsche Gesellschaft immunisieren und in eine „gelebte Volksgemeinschaft“ integrieren. Die völkische Gedankengut von Blut und Boden kann bei Fahrten in die Natur sehr nahe gebracht werden. Netzwerkbildung, aber auch Partnerwahl aus den eigenen Reihen wurde forciert. Beide Organisationen, „wie auch der ‚Sturmvogel‘ “, betont Gideon Botsch vom Moses Mendelssohn Zentrum, entstanden aus der rechtsextremen Szene, nicht aus der bündischen Jugendbewegung.

 Verbote: Die HDJ wurde am 31. März 2009 verboten. Dies hat die rechtsextreme Szene hart getroffen. Die Aussteigerin Tanja P. betont, dass jeder in der Szene, der was auf sich gehalten habe, seine Kinder zur HDJ geschickt habe. Nach dem Verbot der „Wiking-Jugend“ 1994 bot die HDJ mit ihren Fahrten, Lagern und Treffen die Möglichkeit einer „umfassenden“ neonazistischen Schulung, die sowohl eine ideologische Festigung als auch körperliche Fitness anstrebte. (as)