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Klüngelei versus RufschädigungRufmord oder Filz

Die Altonaer Grünen prüfen eine Klage gegen eine Bürgerinitiative. Diese hatte der Bezirksfraktion auf einem Flugblatt Vetternwirtschaft vorgeworfen

Streitobjekt: Die Altbauten in der Breite Straße sollen abgerissen werden. Bild: Lena Kaiser

HAMBURG taz |Der geplante Abriss zweier Altbauten in der Breite Straße 114 und 116 in Altona sorgt erneut für Ärger: Die Bezirksfraktion der Grünen schließt es nicht aus, rechtliche Schritte gegen die „Notgemeinschaft Breite Straße“ zu unternehmen, wenn die Initiative die „Filzvorwürfe“ gegen die Bezirksfraktion nicht öffentlich zurücknimmt.

Die Initiative hatte der Fraktion in einem Flugblatt „grünen Filz“ vorgeworfen. „Bei Recherchen fielen uns Verbindungen zwischen dem mit dem Neubau beauftragten Architekten Hidde und der Grünen Bezirksfraktion auf, über die nach wie vor dringender Aufklärungsbedarf besteht“, erklärt die Initiative. Sven Hiddes saß bis 2010 für die Grünen im Bauausschuss.

Die Initiative ist empört über das Vorgehen der Grünen. Bei einem Treffen im Dezember hatte Hidde einem Vertreter der Initiative angedroht, dass dieser „Post von seinen Anwälten“ bekomme und dass ihm „alles weggenommen werde, was er besitze“. So steht es in einem Protokoll eines Treffens, das die Initiative am Montag veröffentlich hat.

Die Grünen sind nun „entsetzt und sehr enttäuscht“. Das Protokoll sei noch nicht zur Veröffentlichung freigegeben worden, „weil zum Beispiel Herr Hidde es noch nicht gesehen hat“, sagt Christian Trede von den Grünen. Er hält den Filzvorwurf für „lächerlich, angesichts der Tatsache, dass die Grünen mit zwei Stimmen von zwölf Zustimmungen bei dem Bauvorhaben keinerlei entscheidende Relevanz hatten oder haben werden“.

Eigentlich ist die Entscheidung über die Zukunft der Häuser gefallen: Denn nachdem sich Mitte Oktober 2012 alle Bezirksfraktionen mit Ausnahme der Linken für die Neubaupläne ausgesprochen haben, ist der Abriss der Gründerzeithäuser der Architekten Schaar und Hintzpeter nun besiegelt.

Obwohl in dem Gebiet eine Erhaltenssatzung gilt, wonach die städtebauliche Eigenart der Umgebung erhalten bleiben soll, plant der Eigentümer einen Neubau mit einer durchschnittlichen Kaltmiete von 14,50 Euro pro Quadratmeter. Im November 2012 suchten Aktivisten die Kreismitgliederversammlung der Grünen auf, um mit Flugblättern gegen den Abriss zu protestieren. Grüne und Initiative einigten sich auf ein moderiertes Gespräch, das kurz vor Weihnachten stattfand.

Obwohl das nicht mit der Initiative abgesprochen war, brachten die Grünen Architekt Hidde mit. Aus Sicht der Initiative bestand das Hauptanliegen der Grünen darin, die Aktivisten dazu zu bewegen, die behaupteten Zusammenhänge öffentlich zu widerrufen.

Die Grünen wollen von einer angedrohten Klage erst mal nichts wissen. Davon sei bisher keine Rede gewesen, so die Kreisvorsitzende der Altonaer Grünen, Gudrun Köhnke. „Ob und welche Schritte gegebenenfalls infrage kommen, bleibt der Fraktion und der Partei nach einer umfassenden Diskussion vorbehalten“, sagt sie. Grünen-Fraktionsvorsitzende Gesche Boehlich sieht darin die „Rufschädigung“ Hiddes, der viele Jahre ehrenamtliche für die Grünen gearbeitet hat.

Hidde selbst will zu den Vorwürfen in der taz nicht Stellung nehmen. Er sagt nur, dass das Architektenbüro „Heyden und Hidde“ sich gegen die aus seiner Sicht unhaltbaren Anschuldigungen wehren will.

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20 Kommentare

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  • R
    Rumsel

    Kisseler ist jedoch parteilos und nicht bei der SPD. Zum sozialen Wohnungsbau von Schwarz-Grün muss man wohl nicht viel sagen. Aus der Opposition ist es immer leicht, alles erdenkliche zu fordern, was selbst schon vor der Wahl von der nun regierenden Partei in Erwägung gezogen wurde. Und schwups, kann man sagen, es sei auf dem eigenen Mist gewachsen. Ein Wunder, dass die Grünen in Hamburg noch knapp zweistellig sind. Geht den Wählern wohl weniger um die eigentlich Politik, als viel mehr um irgendeinen hippen Trend mit Lebensstil.

  • C
    C.Trede

    @ Zimmermann: Zur Info: mal wieder schlecht recherchiert: Der sog. 1/3 Mix kann nur mit einem städtebaulichen vertrag mit den jeweiligen Vorhabenträger vereinbart werden, wenn entweder 1. ein städt. Grundstück verkauft wird oder 2. Befreiungen beantragt werden, die vorher nicht schon genehmigt worden sind bzw. vom Amt her genehmigt werden müssen. Man kann einen Vorhabenträger bei vorhandenem Baurecht nicht ZWINGEN - egal ob links, rechts, grün, rot - Sozialwohnungen zu bauen. Das wäre ja so als wenn man etwas verkauft sich auf einem Preis einigt und hinterher ankommt und die Ware nicht rausrücken will, weil man nun doch mehr Kohle haben will. Wir sind hier doch nicht auf einem Basar und es gelten hier immer noch Gesetzte in diesem Land. Ich kann soviel Sozialwohnungen fordern wie ich lustig bin, - die wir im übrigen dort auch gerne hätten - nur einklagen kann man sie nicht. Da diesem Bauvorhaben der Denkmalschutz von der Kulturbehörde (SPD) verweigert wurde, hat der Vorhabenträger einen neuen Bauvorbescheid beantragt, welcher 2012 genehmigt worden ist. Nun wurde von der Verkehrsbehörde eine neue zurückgezogene Baulinie gefordert und somit ändern sich auch die Grundrisse - die im übrigen nicht förderfähig sind - und die Anzahl an Wohnungen.

     

    Zur sozialenZusammensetzung: Wenn wir tatsächlich vorhaben "die Bewohner zu vertreiben, warum sind dann auf Initiative der Grünen die Sozialen Erhaltungsverordnungen für das Osterkirchenviertel, Ottensen-West, Bahrenfeld, Altona-Altstadt und die Schanze initiert worden? Bei Frau Boehlich Aussage geht es um die in der Tat schlechten Sozialwerte von Altona-Nord/Altstadt. Wenn Familien ihre Kinder nicht mehr an die umliegenden Schulen anmelden und wegziehen - wie auch in Wilhelmsburg, so hilft es doch nicht den Staus Quo zu zementieren, sondern die Mischung wieder zu stabilisieren. Dies bedeutet nicht Vertreibung, s. Initiative Soziale Erhaltungsverodnung und den Schutz vor Umwandlung der Wohnungen in Eigentumswohnungen. Die Grünen haben übrigens Ende 2011 eine umfangreiche Initiative zur Änderung der Mietgesetze eingebracht. Die aktuellen neuen Möglichkeiten zur Begrenzung der Miethöhen wurden von der Landes-SPD auf eine erneute Prüfrunde geschickt anstatt sie gleich umzusetzen...

    Ach ja, und so billig wie es sich die Linke macht einfach mal auf doof 200 Mio. mehr für Sozialwohnungsbau zu fordern und das Geld mit Steuern bereitszustellen die erst eingetrieben werden können, wenn die Linken im Bund an der Macht sind, - so billig machen wir uns das nicht.

  • UK
    Ulrike Kohnke

    Familienfreundliches Altona-Altstadt?

     

    Seit 2010 sind BürgerInnen aufgerufen im Stadtteilbeirat an einem Integrierten Stadtteilkonzept mitzuarbeiten. Im Fokus steht das Thema "Familienfreundlicher Stadtteil". Das Konzept liegt der Verwaltung und der Politik vor.

    Das Grundstück Breite Straße 112 war ein KINDERSPIELPLATZ, das der Investor Scheffler der Stadt abgekauft hat. Nun sollen dort und auf dem Grund der abgerissenen, historischen Häuser LUXUSWOHNUNGEN gebaut werden! Und hinzu kommen großzügige Befreiungen von dem gültigen BAURECHT.

    Auch hier habe ich als interessierte Bürgerin gedacht: Hätten die zuständigen PolitikerInnen besser verhandelt, hätte es für alle Seiten eine win-win-Situation geben können.

    Nun scheint alles verloren: Kinderspielplatz ade, historische Häuser ade, engagierte BürgerInnen bekommen eine Klage von den Grünen oder deren sogenannten Fachkräften angedroht, notwendiger und günstiger Wohnraum wird zerstört, bzw. nicht neu gebaut. Traurig.

  • C
    C.Trede

    Nun der dritte Versuch meinen Kommentar von Freitag einzustellen - warum dies nicht geschieht ist mir ein Rätsel:

     

     

    Hallo Paula,

    ist schon interessant woher sie all die Informationen haben - auf der Teilnehmerliste stehen sie nicht. Oder gehen sie hier mit falschen Namen ins Netz? Naja, auch egal. Ehrlich ist das nicht.

    Die Angaben zum Wasserschaden sind mir nicht bekannt und ich werde das prüfen (hat aber auch nicht zwingend relevanz s.u. Äußerungen zu den Sanierungsmaßnahmen).

    Ich bin ehrlich davon ausgegangen, dass das Gespräch dafür dient, Informationen über das Bauvorhaben sachgerecht zu erläutern und habe den Architekten zugegebnermaßen unabgesprochen mit dazugebeten, um eine möglichst tiefe Informationsbreite bieten zu können. Das solche Fronten aufgemacht werden, war mir nicht klar und das war eine absolute Fehleinschätzung von mir. Nun denn, es scheint hier nicht mehr um Sachlichkeit zu gehen, sondern nur noch draufloszudreschen. Wenn es ihnen/der Ini nur darum geht möglichst viel Wirbel zu machen, so ist das nicht mein Stil.

    Herr Hidde war zugegebenermassen am Ende des Gespräches sehr wütend geworden und hatte sich zu dieser Äußerung gegen Herrn Gajeweski - und nicht gegen die Ini - hinreissen lassen. Herr Hidde ist aber der Architekt und nicht der Vetreter der Grünen. Herr Hidde war vor fast 2 Jahren mal als zugewählter Bürger füdie Grünen aktiv. Dementsprechend haben die Grünen auch keinerlei Klageandrohung gegen die Ini ausgesprochen.

    Sie vergessen auch völlig, dass es 4 Parteien waren, die nach fast vier Jahren Planungszeit nun das Verfahren in dem Sinne abgeschlossen haben und garantiert nicht hier im Sinne einer Filzangelegenheit 11 weitere stimmberechtigte (neben den Vertretern) Mitglieder über den Tisch gezogen haben. Glauben sie weiterhin gerne an ihre Verschwörung.

    Fairerweise sollten Sie den Lesern dann aber auch erzählen, das der von ihnen angeführte Durchführungsplan den Abriss sämtlicher Gebäude (nach Abgängigkeit) vorsah. Da der Bauauschuss sich aber nach vielen Jahrzehnten nun für einen Blockschluss ausgesprochen hat, sind auch die Befreiuungen zu erteilen - die im übrigen im ersten Bauvorbescheid - so wie auch die Abstandflächen, Spielflächen, etc. erteilt wurden.

    Im Übrigen war unter Anderem eine umfangreiche Schwammsanierung, ein Teilaustausch der Deckenbalken, der Rück- und Neuaufbau der Dachgeschosse, die Unterfangung der Fundamente, der Austausch aller Fenster, die Sanierung der Fassaden sowie der vollständige Austausch der gesamten

    technischen Gebäudeausstattung vorgesehen.

    Zudem sollten im rückwärtigen Bereich Gebäudeteile abgebrochen werden und eine

    Durchfahrt durch das Gebäude Breite Strasse 114 hergestellt werden um die für das

    Gesamtvorhaben notwendige Tiefgarage zu erschließen.

    Ich lade sie ein, werden sie zugewählter Bürger einer Partei ihrer Wahl, dann haben sie die Möglichkeit über solche Sachverhalte mitzuentscheiden - BauGB und HBauO leihe ich Ihnen gerne. Die Grünen sind bereit sich einem zweitem Gespräch zu stellen, sofern die Ini an Sachlichkeit interessiert ist. Eine Anfrage an Frau Schmidt-Reichert habe ich gestern gestellt. An dieser Stelle ist die Diskussion für mich beendet.

  • C
    C.Trede

    Hm, wieso mein Kommentar von Freitag nicht eingestellt wurde...??

    Aus diesem Grund nochmal:

     

     

    Hallo Paula,

    ist schon interessant woher sie all die Informationen haben - auf der Teilnehmerliste stehen sie nicht. Oder gehen sie hier mit falschen Namen ins Netz? Naja, auch egal. Ehrlich ist das nicht.

    Die Angaben zum Wasserschaden sind mir nicht bekannt und ich werde das prüfen (hat aber auch nicht zwingend relevanz s.u. Äußerungen zu den Sanierungsmaßnahmen).

    Ich bin ehrlich davon ausgegangen, dass das Gespräch dafür dient, Informationen über das Bauvorhaben sachgerecht zu erläutern und habe den Architekten zugegebnermaßen unabgesprochen mit dazugebeten, um eine möglichst tiefe Informationsbreite bieten zu können. Das solche Fronten aufgemacht werden, war mir nicht klar und das war eine absolute Fehleinschätzung von mir. Nun denn, es scheint hier nicht mehr um Sachlichkeit zu gehen, sondern nur noch draufloszudreschen. Wenn es ihnen/der Ini nur darum geht möglichst viel Wirbel zu machen, so ist das nicht mein Stil.

    Herr Hidde war zugegebenermassen am Ende des Gespräches sehr wütend geworden und hatte sich zu dieser Äußerung gegen Herrn Gajeweski - und nicht gegen die Ini - hinreissen lassen. Herr Hidde ist aber der Architekt und nicht der Vetreter der Grünen. Herr Hidde war vor fast 2 Jahren mal als zugewählter Bürger füdie Grünen aktiv. Dementsprechend haben die Grünen auch keinerlei Klageandrohung gegen die Ini ausgesprochen.

    Sie vergessen auch völlig, dass es 4 Parteien waren, die nach fast vier Jahren Planungszeit nun das Verfahren in dem Sinne abgeschlossen haben und garantiert nicht hier im Sinne einer Filzangelegenheit 11 weitere stimmberechtigte (neben den Vertretern) Mitglieder über den Tisch gezogen haben. Glauben sie weiterhin gerne an ihre Verschwörung.

    Fairerweise sollten Sie den Lesern dann aber auch erzählen, das der von ihnen angeführte Durchführungsplan den Abriss sämtlicher Gebäude (nach Abgängigkeit) vorsah. Da der Bauauschuss sich aber nach vielen Jahrzehnten nun für einen Blockschluss ausgesprochen hat, sind auch die Befreiuungen zu erteilen - die im übrigen im ersten Bauvorbescheid - so wie auch die Abstandflächen, Spielflächen, etc. erteilt wurden.

    Im Übrigen war unter Anderem eine umfangreiche Schwammsanierung, ein Teilaustausch der Deckenbalken, der Rück- und Neuaufbau der Dachgeschosse, die Unterfangung der Fundamente, der Austausch aller Fenster, die Sanierung der Fassaden sowie der vollständige Austausch der gesamten

    technischen Gebäudeausstattung vorgesehen.

    Zudem sollten im rückwärtigen Bereich Gebäudeteile abgebrochen werden und eine

    Durchfahrt durch das Gebäude Breite Strasse 114 hergestellt werden um die für das

    Gesamtvorhaben notwendige Tiefgarage zu erschließen.

    Ich lade sie ein, werden sie zugewählter Bürger einer Partei ihrer Wahl, dann haben sie die Möglichkeit über solche Sachverhalte mitzuentscheiden - BauGB und HBauO leihe ich Ihnen gerne. Die Grünen sind bereit sich einem zweitem Gespräch zu stellen, sofern die Ini an Sachlichkeit interessiert ist. Eine Anfrage an Frau Schmidt-Reichert habe ich gestern gestellt. An dieser Stelle ist die Diskussion für mich beendet.

  • P
    Paula

    @Peter Zimmermann:

    Der Investor Scheffler macht es einfach so: Er läßt seinen Architketen jetzt die Grundrisse so verändern, dass die Wohnungen (zumindest einige) eben größer werden und dann am Ende des Tages die Wohnungszahl unter die kritische 20 - Einheiten sinkt.

    Dafür braucht er aber keinen neuen Antrag, sondern er kann sich vermutlich auf die ihm schon üppig zugestandenen Befreiungen in den ersten Vorbescheiden berufen, die ihm "voller Vertrauen" genehmigt wurden. Diese Drittelmix - Richtlinie ist übrigens auch nicht etwa jusziziabel einklagbar - auch nicht bei über 20 Wohnungen. Sie ist eher eine Richtlinie. Sozialwohnungen haben Scheffler und Hidde da noch nie geplant.

    Investor und Architekt reagieren jetzt eher schon auf die politische Kritik und meinen, dass sie sich nicht noch eine Front zusätzlich leisten können (gegen die für die SPD wichtige Richtlinie sich juristisch durchzuboxen)

    Die TAZ schrieb dazu in ihrer Printausgabe:

    http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2013/02/09/a0136

  • PZ
    Peter Zimmermann

    Etwas abseits dessen um was es im Artikel geht, möchte ich einmal bemerken, dass ich von der Partei "Die Grünen" maßlos enttäuscht bin. Danke dafür.

    In den frühen Achtziger Jahren, als junger Mann, kämpfte ich für diese Partei und wurde deswegen auf dem Land sozial ausgegrenzt. Meine Hoffnungen und Ziele waren soziale, ökologische Veränderungen und ein friedliches und solidarisches Zusammenleben weltweit voranzubringen.

    Davon ist heute bei den Grünen ausser Lippenbekenntnissen nichts mehr übrig.

    Die meisten Parteimitglieder und Wähler bilden die Mitte der Gesellschaft und sind genauso freudlos, rücksichtslos und unsolidarisch, wie bei den anderen Parteien auch.

    Ich erinnere mich, dass Gesche Boehlich auf einer Versammlung in der Sternschanze vor einigen Jahren den "Zukunftsplan Altona", der damals noch "Masterplan Altona" hieß, sehr erregt mit den Worten verteidigte, "dass es in Altona zu wenig Kaufkraft gäbe" und dem wolle man mit dem Plan entgegen wirken.

    Das war schon damals ein Schlag ins Gesicht vieler Altonaer_innen.

    Heute zeigt sich, dass die schlimmsten Befürchtungen eintreten. Die "Altbevölkerung" wird nach und nach ausgetauscht gegen ein zahlungskräftigeres Klientel, wie sich ja auch an dem Beispiel der Häuser in der Breite Straße zeigt. Nun entstehen dort überhaupt keine Sozialwohnungen mehr, weil der geschickte Investor den Hamburger-Drittelmix unterläuft, indem er gerade so viele neue teure Wohnungen baut, dass er nicht verpflichtet ist, Sozialwohnungen zu errichten.

    Die Grünen machen das Spiel einfach mit. Kein Protest, keine Stellung, die gegen solch ein unsoziales Verhalten bezogen wird.

    Da offenbart sich doch, dass die grüne Klientel hier ordentlich mit verdient, bzw. die Futtertröge derer, die eh schon ganz gut dastehen, füllt und schützt.

    Auch die Verquickungen mit dem Architekten des Projektes, Herrn Hidde, sind zumindest auffällig und ein Eindruck von Filz ist naheliegend.

    Das ist gerade in Hamburg nicht neu. SPD, FDP und CDU arbeiten schon immer so. Die Grünen haben sich da erfolgreich eingereiht.

    Deswegen behalte ich seit einigen Jahren meine Stimme für mich, damit ich selbst für mich sprechen kann.

    Für meinen Teil ist so ein charakterloses Verhalten nicht mitzutragen. Und das gilt nicht nur für die Altonaer und Hamburger Grünen.

    Viel Erfolg in der "schönen neuen Welt"!

  • A
    Altonaerin

    @Paula

     

    Na,das riecht doch gewaltig,nach vorteilsnahme.

  • P
    Paula

    @ Altonaerin:

     

    Ja, so war es und von ihm gingen auch die aggressivsten Bedrohungen aus. Das Gesprächsangebot sah eigentlich keine Beteiligung der Investorenseite vor. Es war vielmehr ausdrücklich vorher schriftlich so angesetzt: „Teilnehmen werden jeweils 3-4 Vertreter GAL und Notgemeinschaft Breite Straße“. Sven Hidde also Vertreter von GAL? Vom Investor? Von Beiden? Laut Hr. Trede ja als „sachkundiger Kenner“ des Projekts von ihm mit hinzu gezogen.

     

    Zur Posse gerät das natürlich dann, wenn gleichzeitig „unumwundene, öffentliche Widerrufung“ von vermeintlichen Filzvorwürfen den Schwerpunkt des Grünen Anliegens für das Gespräch ausmachen...und diese nun auch noch im Kontext mit dem ehem. baupolitischen Sprecher Sven Hidde stehen.

     

    Das ist ein bisschen so, wie wenn Du mir vorwerfen würdest, mit deinem Mann eine Affäre zu haben und Dein Mann und ich kommen dann beide zum „Klärungsgespräch“ Hand in Hand in den Raum, schreien dich an und verlangen von dir „unumwundene, öffentliche Widerrufung“ der Affärenbehauptung...nur so als Beispiel

     

    Weil ja nirgendwo steht um welche angeblich so „ungeheuerlichen Vorwürfe“ es sich dabei handelt...hier die Passage, die nun die Wellen so hoch schlagen lässt wörtlich:

     

    Hier filzt doch was!? Spekulant Scheffler plant dort, gemeinsam mit den Architekten Heyden & Hidde, ab 80m2 große 2 Zimmer - Wohnungen für 14,50 €/qm netto kalt. Hidde? Der Hidde, der für die GAL im Bauausschuss saß? Der Spekulant Scheffler hat also über Sven Hidde einen direkten Draht in die altonaer GAL, und damit in die Bezirkspolitik?

     

    ...was lt. Anwalt keineswegs eine Verleumdung darstellt.

     

    @ C.Trede:

     

    Zu 1) Letzten Winter platzte die Hauptwasserleitung in einer der oberen Etagen des linken, komplett leerstehenden Hauses. Das Wasser lief dann wohl durch mehrere Decken. Das berichten die letzten Mieter im rechten Haus. Mutwillig fahrlässig ist dabei, das Hauptventil im linken Haus nicht abgesperrt zu haben...während das leere Haus nicht beheizt wurde.

     

    Beide Häuser stehen seit nun ca. 3 Jahren – bis auf eine Wohnung leer. Selbstverständlich hätte eine Zwischenvermietung erfolgen können und auch müssen. Dann wäre sicherlich auch das Wasserrohr nicht geplatzt. Das rechte Haus soll übrigens – so die letzten Mieter – keineswegs eine „Bruchbude“ sein, so deren Empfinden. Ein Sanierungsaufwand im linken Haus hingegen dürfte – nach dem Wasserschaden – sicherlich hoch sein. Das könnten unabhängige Gutachter klären, nur wurden die ja nie verlangt.

     

    Zu 2) Das veröffentlichte Protokoll hält die erteilten Befreiungen ja fest. Der Umfang ist außergewöhnlich hoch, man hätte deswegen ohne Not den Vorbescheidsantrag entweder ablehnen oder mit Bedingungen versehen können. Nicht umsonst hat das Fachamt für Stadtplanung Ihnen ja empfohlen den Antrag zurück zu weisen mit der Begründung, dass die Häuser nicht abgerissen werden sollen.

     

    Die Befreiungen kennen Sie ja, aber damit sich andere hier ein Bild davon machen können im Einzelnen:

    a) erhebliche Abweichung von den Baulinien des gültigen Durchführungsplan

    b) weit höher und vom Bauvolumen her deutlich mehr, als sowohl im Durchführungsplan, wie auch im Bebauungsplanentwurf vorgesehen

    c) weniger Kinderspielfläche, als gefordert

    d) nicht einhalten von Abstandsflächen zu den Nachbarbauten

    e) Zweckentfremdung von jetzigen öffentlichen Flächen (Gehweg, Stellplätze) im Bereich der Amundsenstraße

    Schon ein einziger Punkt davon reicht aus um den Antrag formal abzuweisen. Andere Leute dürfen sich noch nicht einmal eine Dachgaube einbauen, wenn das im Bebauungsplan nicht vorgesehen ist.

     

    Zu 3) siehe z.B. die Artikel zitierte Passage aus dem Protokoll. Wenn die Grünen davon jetzt öffentlich abrücken ist das aber ein erster Schritt (juristisch ja ohnehin völlig aussichtslos).

     

    Zu 4) Der Abbruch in der Eimsbütteler Chaussee wurde – wie gesagt – bei nahezu deckungsgleichen Vorraussetzungen gestoppt. Ein regelrechter Rechtsanspruch lag dort auch nicht vor. Vielleicht sich einfach mal in Eimsbüttel erkundigen. Tel. – Nr. von den dortigen Grünen können wir sonst auch noch vermitteln.

     

    Zu 5) Natürlich würde ein Antrag auf Denkmalschutz politisch Wirkung haben. Wenngleich es natürlich richtig ist, dass das Amt für Denkmalschutz unabhängig entscheidet. Das die Häuser eigentlich denkmalschutzwürdig sind steht doch außer Frage – oder?

     

    Zur Erinnerung aus dem rotgrünen Koalitionsvertrag:

    „Angesichts zahlreicher Neubauvorhaben sind historische Bestände besonders zu schützen. Die Vertragspartner sind sich einig, dass die ehemalige Seefahrtsschule, der Moltkeblock sowie die Elbtreppenhäuser unter Denkmalschutz gestellt werden sollen." (Seite 8)“

     

    Warum kann diese sinnvolle Grundausrichtung nicht auch für die Breite Straße angewendet werden?

     

    Zu 6) Na ja, ob die von Ihnen verteilten Täter / Opferrollen in diesem Fall so zutreffen sei mal dahin gestellt. Unstrittig ist aber, dass es sehr wohl Sinn macht Fachleute in die Ausschüsse zu berufen.

    Diese leisten wichtige Arbeit und das für 20€ Sitzungsgeld ja nun auch nicht gerade überbezahlt. Wesentliche Motivation ist dabei in der Regel, einen ehrenamtlichen Beitrag zu einer positiven Entwicklung im Stadtteil zu leisten.

     

    Aber gerät deren wichtige und respektable Arbeit nicht gerade dann in Verruf, wenn Abstimmungsverhalten durch Vertrauen in den Investor oder seinen Vertreter und nicht durch vorbehaltlose Prüfung im Interesse der Bevölkerung bzw. der eigenen Wähler zustande kommen?

     

    Und letzteres dürfte in dem Fall doch auch klar sein: Erhalt und Schaffung von günstigem Wohnraum, sowie Erhalt von hochwertiger historischer Bausubstanz (siehe auch eigenen Koalitionsvertrag und Beschlussempfehlung der Fachleute aus dem Amt für Stadtplanung)

  • A
    Altonaerin

    @Paula

    Nachgefragt:Ich habe das so verstanden, die Grünen,sind mit dem Investoren Vertreter

    Herrn Hidde zu den Gespräch erschienen.Ist das der Herr Hidde,im Bauausschuss für die Grünen saß?

  • C
    C.Trede

    Hallo Paula,

    1.könnten sie mir mitteilen wann in welchem Gebäude, Stockwerk und Wohnung es welchen Wasserschaden mit welchen Auswirkungen gegeben hat? Ich weiß nur von einem kaputem Spülkasten der angeblich umgehend repariert wurde.Eine Leerstandanzeige ist zu dem zeitpunkt doch nicht wirksam, wenn doch der Abriss des hinteren Gebäudeteils zu dem Zeitpunkt geplant war. Sollen die Bewohner dann in einem offenem Raum mit einer abgerissenen Wand stehen??

     

    2.Befreiungen die in dem ersten Bauvorbescheid erteilt wurden (mit Erhalt der Altbauten bzw. Abriss der hinteren Gebäudeteile) können nicht im zweiten Verfahren verweigert werden. Dementsprechend ist das Erwägungsspektrum hier erheblich eingeschränkt und kann nicht ohne weiteres mit den von Ihnen angeführten "Gegenleistungen" belegt werden. Zudem gibt es allgemein bei der Erteilung von Befreiungen auch Befreiungen die nicht ohne weiteres versagt werden dürfen. Koppelgeschäfte mit "Gegenleistungen" sind schwierig umsetzbar, da sie gerichtlich sehr leicht anfechtbar sind.

    3. Die Grünen haben niemanden eine Klage angedroht, schon gar nicht der Ini, das ist aus dem Protokoll zu entnehmen.

    4. Auch in Eimsbüttel gibt es keine Erhaltungsverordnung. Auch dies ist dem Protokoll zu entnehmen. Wenn die Mopo oder die taz laufend falsch recherchiert und Aufstellungsbeschlüsse mit Rechtswirksamkeit verwechselt, macht das die Dinge nicht wahrer je öfter sie sie wiederholen. Ansonsten sind mir die Sachverhalte in Eimsbüttel nicht näher bekannt.

    5. Ein Antrag oder Appell an das Amt wird nicht deshalb positiv beschieden, nur weil der Bezirk ihn stellt. Leider. Diese Erfahrung machen wir alle naslang, auch bei ganz anderen Aspekten/ Projekten. Wenn der Leiter des Denkmalschutzamtes die Gebäude aus den Fünfziger Jahren für erhaltungswürdiger befindet und die Gründerzeitgebäude an dieser Stelle für nicht erhaltungswürdig erachtet und ein Ensembleschutz nach $ 172 nicht umsetzbar ist, weil es hier kein Ensemble im Sinne des Gesetzes gibt, was soll dann der Antrag.

    6. Und wie gesagt, wenn so eine Art des Umgangs weitere Kreise zieht, lassen sich am Ende keine Fachleute mehr finden und völlig fachfremde müssen über sehr komplexe Fragen entscheiden. Ist das gewünscht?

  • P
    Paula

    Die traurige Wahrheit ist doch:

     

    1) Die Häuser stehen jahrelang leer. Eine Leerstandsanzeige von Mieter helfen Mietern aus 2010 wurde ignoriert. Ein mutwillig in Kauf genommener Wasserschaden hat das betroffene linke Haus weiter beschädigt – ohne negative Konsequenzen für den Eigentümer. Im Gegenteil: Die Rechnung geht (bisher) auf!

     

    2) Dem Eigentümer wurden von der Bezirkspolitik jede Menge Abweichungen vom geltenden Baurecht zugestanden – ohne Not und vor allem ohne Gegenleistung, wie etwa soziale Ausrichtung eines Neubaus oder den Erhalt der historischen Häuser und damit Reduzierung des Bauvorhabens auf die Schließung der Baulücken.

     

    3) Es wird noch nicht einmal die angebliche Notwendigkeit des Abbruchs hinterfragt, beispielsweise ein unabhängiges Gutachten gefordert oder auch nur Zahlen verlangt, welche diesen vielleicht nachvollziehbar rechtfertigen. Stattdessen wird sich „vertraut“.

     

    4) Das Protokoll belegt leider eindeutig die Androhung einer Verleumdungsklage (und darüber hinaus), auch wenn die Grünen das im Nachhinein nicht mehr so gerne öffentlich hören wollen und jetzt die Opferrolle suchen.

     

    Die Darstellung, „man hätte leider nichts machen können und jetzt gehe erst Recht nichts mehr“ ist nicht nachvollziehbar.

     

    Aktuell hätte die rotgrüne Regierungskoalition mal mindestens folgende Optionen, für die sich beispielsweise die Regierungspartei die Grünen wirkungsvoll einsetzen könnten:

     

    a) dem Beispiel von rotgrün in Eimsbüttel folgen und mit dem Hinweis auf die beschlossenen soziale Erhaltungsverordnung einen Abriss vorerst zu stoppen. In der Eimsbütteler Chaussee 39-45 hat das funktioniert – bei nahezu deckungsgleichen Vorraussetzungen. Jeweils ist die Verordnung beschlossen, auf den Weg gebracht, aber noch nicht als Gesetz unterschrieben. Und jeweils liegt ein positiver Bau -Vorbescheid vor – siehe auch: http://www.mopo.de/nachrichten/eimsbuetteler-chaussee-39-45-150-jahre-altes-haus-in-eimsbuettel-gerettet,5067140,16593688.html

     

    b) Einen gemeinsamen Antrag / Appell an das Denkmalschutzamt und/ oder die Kultursenatorin im Bezirk auf die Beine zu stellen, welcher den eigentlich naheliegenden Denkmalschutz öffentlich einfordert. Damit würde dem Abriss – unabhängig von der Entscheidung in der Sache – die politische Legitimation entzogen. Sicherlich auch eine gute Möglichkeit für den Bauherren und seinen Architekten aus der Sache heraus zu kommen.

  • C
    C.Trede

    1. Gibt es keine Erhaltungssatzung in Altona, sondern nur einen Aufstellungsbeschluss vom 02.10.2012. Für den Erlass dieser Verordnung ist eine umfangreiche Prüfung nötig, die erst im März beginnt und wohl im Herbst beendet sein wird.

    2. Haben die Grünen nichts mit der Rendite zu tun, sondern nur zu entscheiden, ob man einen Bauvorbescheid gerichtsfest weiterhin verweigern kann. Blockieren können wir, aber auf Dauer bei nichtvorhandenem Denkmalschutz nicht verweigern.

    3. Sollte man sich mal überlegen, welchen Schaden man mit solchen Verleumdungen anrichtet, wenn sich am Ende keine zugewählten Bürger finden lassen, die sich ehrenamtlich in den Ausschüssen betätigen. Wenn in den Ausschüssen keine Fachleute - die es übrigens bei jeder Partei - auch den Linken - gibt, sollen dann völlig fachfremde Entscheidungen treffen??

    4. Ist der Architekt seit fast 2 Jahren nicht mehr zugewählter Bürger für die Grünen und er hat nie über eigene Vorhaben mitgestimmt. Er hat sich sehr für den Erhalt eingesetzt, welches ja auch mit dem ersten Bauvorbescheid dokumentiert ist. Wenn aber ein Eigentümer bei verweigertem Denkmalschutz sich dann für eine Variante entscheidet, kann man das wohl schlecht dem Architekten vorwerfen. Er ist schließlich nicht der Eigentümer oder Investor - das wäre ja so als wenn man den Boten prügelt und nicht den Verfasser der Nachricht.

    5. Und ja, ich habe Vertrauen in ihn - was wären wir den wenn wir kein Vertauen mehr untereinander haben dürfen?? Er war nicht Teil der grünen "Delegation", sondern ich habe ihn dazugebeten, damit sachgerecht, fachgerecht und transparent über alle Bauvorbescheide anhand der eingereichten Unterlagen berichtet werden kann. Ist das etwa verkehrt?? Die Menschen verlangen nach Transparenz und die haben wir geliefert.

    6. Die Architektur wurde vom Oberbaudirektor maßgeblich bestimmt.

    7. Es ist ja immer so einfach jemand zu beschimpfen anstatt sich ein umfangreiches eigenes Bild zu machen.

    8. Ach ja, wir prüfen keine Klage, sondern wollen nur das die Ini den Vorwurf öffentlich zurücknimmt.

    9. Zu den Sachen in Eppendorf weiß ich nichts

  • G
    Götz

    Zu den Vorgängen in Altona und zum Verhalten der GRÜNEN dort kann ich keinen Beitrag leisten. Leider können und konnte wir in Eppendorf jedoch an zwei städtebaulichen Konflikten erleben, dass die GRÜNEN für Bürger, die sich gegen das gewachsene Milieu zerstörende Baumaßnahmen zur Wehr setzen, kein Ansprechpartner mehr sind. 2009 sollte der Sportplatz an der Hegestraße durch eine Dreifeldsporthalle fast völlig belegt werden. Die bisherige Sport-und Spielfläche sowohl für die Kinder und Jugendliche des Stadtteils als auch für den Sportunterricht der anliegenden Schule wäre komplett weggefallen. Ein Verkehrtskonzept in dem eng bebauten Stadtteil gab es auch nicht. Die Mietergruppe Hayn-/Hegestraße hat damals mit der Unterstüzung von Anwohnern den Bau verhindern können. Die GRÜNEN haben sich hinter der CDU versteckt und keine eigene Position bezogen. Heute ist der Abriss des alten Kerns von Eppendorf am Eppendorfer Marktplatz geplant. Die BI Wir-sind-Eppendorf hat vor Minaten in einem Memorandum die Bezirksversammlung zu einer Stellungnahme aufgefordert und dafür mehr als 1.000 Unterschriften gesammelt. Von den GRÜNEN kein Laut aus dem Moos!???

  • F
    Frank

    @Paula: vielen Dank für die Erläuterung. Die Grünen sind also mit 10% Rendite nicht zufrieden (bei nahezu 0% Tagesgeldverzinsung). Fremdkapital für langfristige Immobilienprojekte gibt es derzeit um die 2,5%. Die Wirtschaftlichkeitsberechnung scheint sehr knapp gestaltet. Sicher aber eine schöne Vergütung für die „ehrenamtliche Tätigkeit“ des Architekten bei den Grünen – und schade um das Hamburger Stadtbild, das gerade in dieser Gegend viele unschöne Zweckbauten durch kriegsbedingte Zerstörungen aufweist und nun wohl durch eine weiteren „Kasten“ (natürlich ohne Dachstuhl) erweitert wird.

  • P
    Paula

    @Frank: Bei einer Sanierung darf der Eigentümer "nur 12,-€"/m² kassieren - bei Neubau 14,50€/m². Und nur so kommt er auf eine "halbwegs erträgliche" Rendite von 10%. Das Ganze ist in einer 11-zeiligen Wirtschaftlichkeitsberechnung dargestellt - der entscheidenden Begründung für den Abriss...für die Grünen scheinbar "kein Problem"

  • F
    Frank

    Es bleibt in dem Artikel leider unklar, weshalb das bestehende Gebäude trotz Erhaltungssatzung nicht saniert wird, sondern abgebrochen werden soll. Auch bei Sanierung ließe sich die Netto-Kaltmiete erheblich erhöhen.

  • P
    Paula

    In dem Protokoll des Gesprächs C. Trede wörtlich: „...er traue selbstverständlich eher Zahlen von jemandem, mit dem er schon lange erfolgreich zusammenarbeitet“ (Bezogen auf S. Hidde und die für die Abrissbegründung vorgelegte 11-zeilige Wirtschaftlichkeitsberechnung).

    Bemerkenswert auch, dass der Architekt und damit Investorenvertreter ja offensichtlich Teil der Grünen Delegation war. Und ebenso in hohem Maße verwunderlich: Die Grünen meinen mit ihren 2 Stimmen gar keinen Einfluss auf das Ergebnis der Abstimmungen gehabt zu haben – dabei sind sie doch Teil der rotgrünen Regierungskoalition in Altona.

    Die im Artikel erwähnte soziale Erhaltungsverordnung hat in Eimsbüttel den Abbruch von 2 Gründerzeithäusern stoppen können – durchgesetzt von rotgrün. Wer will, der kann.

  • A
    Altonaerin

    Ach ja die Grünen,

    was sie waren,und was aus ihnen wurde.

     

    Die haben ja ganz schnell vergessen,woher sie kommen.

     

    Da wundert einen gar nix mehr.

  • Q
    quer-ulantin

    Unser Dorf soll schöner werden - nur ob es in Humburg mit dem Abriss dieses Hauses schöner wird ist fraglich.

     

    Es lebe der Einheitsbrei - Hauptsache die Investoren kommen auf ihre Kosten!