Tiere unter Kontrolle

TIERSCHUTZ Das Bremer Tierheim schickt Ehrenamtliche auf Besuch zum neuen Besitzer

Das Bremer Tierheim will künftig alle vermittelten Tiere zur Nachkontrolle besuchen. Neben hauptamtlichen MitarbeiterInnen werden dazu seit diesem Jahr auch sieben so genannte ehrenamtliche TierschutzberaterInnen eingesetzt.

Besuche im neuen Zuhause habe es bislang nur bei Problemtieren gegeben, erklärt Tierheimleiterin Brigitte Münch. Von rund 1.500 vermittelten Tieren seien 2009 nur 60 besucht worden. „Das soll es künftig bei jedem Tier geben“, sagt sie.

Als Kontrolle versteht man die Besuche beim Tierheim nicht. „Das ist eher ein Service“, sagt Christina Bringmeier von der Geschäftsstelle. „Wir wollen Hilfestellung geben und schauen, ob es dem Tier gut geht.“ Die ehrenamtlichen TierschutzberaterInnen würden gut ausgewählt. „Das sind Ehrenamtliche, die wir viele Jahre durch andere Tätigkeiten kennen“, erklärt Bringmeier. Sie seien von der Akademie des Deutschen Tierschutzbundes und den MitarbeiterInnen des Tierheims in „einem langen Prozess“ geschult worden.

„Wer nichts zu verbergen hat, lässt uns rein“, sagt Bringmeier, und „in der Regel werden wir aber herzlich empfangen“. Wenn jemand die TierschützerInnen mehrfach nicht in die Wohnung lasse, werde die Polizei oder die Amtstierärztin eingeschaltet. Tiere entziehen dürfen die Kontrolleure aber nicht. Bei Hinweisen auf schlechte Haltung werde ebenfalls Polizei oder Veterinäramt eingeschaltet, so Bringmeier.

Neu ist außerdem eine Telefon-Hotline, bei der wochenends außerhalb der Öffnungszeiten des Tierheims Tierschutzfälle oder Fundtiere gemeldet werden können. AG

Tiernotruf ☎ 0151-26 39 35 13, samstags 13-22, sonntags 9-22 Uhr