MEDIENTICKER

Marc Jan Eumann (43), Vorsitzender der SPD-Medienkommission, schließt langfristig auch eine Beteiligung der Presse an den Rundfunkgebühren nicht aus. „Ob in zehn Jahren ausschließlich der öffentlich-rechtliche Rundfunk von den Rundfunkgebühren partizipieren soll, ist für mich eine offene Frage“, schreibt Eumann in einem Gastbeitrag im Hamburger Abendblatt. „Warum nicht auch die Lokalzeitung in Schleswig-Holstein oder das Stadtteil-Wiki in Hamburg?“, so Eumann weiter. „Hier ist echtes Umdenken gefragt – und nicht Populismus.“ Kurzfristig sei ein Werbeverbot bei ARD und ZDF der wichtigste Beitrag für fairen Wettbewerb. Die Länder wollen mit einem neuen Gebührenmodell den Veränderungen beim Medienkonsum Rechnung tragen. (taz)

France Soir, Tageszeitung, wird heute nicht erscheinen und will damit inmitten des Streiks im französischen Pressevertrieb ein Zeichen für die Pressefreiheit setzen. Der Pressevertrieb Presstalis will mit einem Sanierungsprogramm 50 Millionen Euro einsparen. Der Verlegerverband verurteilte das. Es ist das vierte Mal in Jahresfrist, dass französische Zeitungen wegen Streiks im Vertrieb nicht erscheinen. Das Wirtschaftsblatt Les Echos stellte deswegen seinen Inhalt kostenlos ins Internet. (dpa)

Jonathan Ross (49), BBC-Starjournalist, verlässt nach 13 Jahren den Sender. Wenn sein Vertrag im Juli ausläuft, will er ihn nicht verlängern. Um Geld geht es dabei Ross zufolge nicht. Wegen seines hohen Verdienstes war Ross zuletzt in die Kritik geraten – genau wie mit einem Telefonstreich bei dem Schauspieler Andrew Sachs. (taz)